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Die Befestigte Hohensiedlung Steinbuhel auch Steinerbichl oder Stoanabichl bei Uttendorf Salzburg ist eine von der fruhen Bronzezeit ab ungefahr 2200 v Chr bis in die Spatantike Ende je nach Sicht um 476 oder 568 n Chr durchgehend bewohnte Siedlung mit einem Brandgraberfeld Die Fundobjekte werden grosstenteils im Salzburg Museum aufbewahrt Ein rekonstruiertes Keltendorf auf dem Steinerbichl ist im Ausbau einige Objekte sind bereits fertiggestellt Inhaltsverzeichnis 1 Hohensiedlung 2 Brandgraberfeld 3 Literatur 4 WeblinksHohensiedlung Bearbeiten nbsp Rekonstruktion der keltischen SiedlungDer Steinbuhel ist eine Kuppe mit Steilabbruchen die westlich von Uttendorf am Nordhang des Salzachtales in ungefahr 1000 m u A liegt Auf der Hochebene mit einer Flache von rund 3000 m wurden Terrassierungen festgestellt Grabungen ab 1996 legten eine moglicherweise befestigte Siedlung frei In einer Steinschlichtung im Nordosten des Plateaus wurde vom Ausgraber dem damaligen Landesarchaologen Fritz Moosleitner eine Befestigungsmauer in diesem flacheren nicht durch Steilabbruche geschutzten Teil vermutet Der Beginn der Besiedlung wird an den Ubergang der Fruhen zur Mittleren Bronzezeit datiert Nach einer Unterbrechung wurde das Areal neuerlich ab der spateren Urnenfelderkultur bis in die Spatantike durchgehend benutzt Die Funde belegen einen Schwerpunkt in der Phase HaD 650 475 v Chr der Hallstattzeit und einen weiteren in der Spatlatenezeit 190 v Chr bis um Christi Geburt vermutlich durch den Keltenstamm der Ambisonten An Einzelfunden sind ein Palmetten Gurtelhaken und eine boische Tetradrachme bemerkenswert Die Siedlung ist wegen des Abbaus von Kupfererz entstanden das Abbaurevier befindet sich rund zwei Gehstunden entfernt im Bereich der Vierthaleralm auf 1600 m u A Brandgraberfeld BearbeitenDas Graberfeld liegt ungefahr 80 m tiefer als die Siedlung auf einer Hangstufe Beim Bau einer Ortswasserleitung ab 1962 wurden Grabstellen angeschnitten und es konnten durch den Landesarchaologen Martin Hell Brandgraber entdeckt werden etliche Bestattungsplatze waren bereits durch die Baumassnahmen zerstort worden Wegen geplanter Verbauungen dringend gewordene Notgrabungen durch Fritz Moosleitner in der Zeit von 1975 bis 1990 brachten bisher 460 Grabstellen zutage Im Jahr 2002 wurden 15 weitere Grabstellen entdeckt Da noch nicht das gesamte Areal erforscht wurde wird mit einer noch vorhandenen Gesamtzahl von 600 bis 700 Grabstellen gerechnet Die Graber sind im Gegensatz zu Funden in der Siedlung in die Periode HaC 800 650 v Chr der Hallstattzeit einzuordnen Nur drei Grabfunde datieren in die Phasen HaD beziehungsweise LTA Fruhlatenezeit 480 400 v Chr Hauptsachlich wurden Steinkistengraber senkrechte Steinplatten als Stutzwand ebensolche zur Abdeckung freigelegt in denen die Verbrennungsasche in Holzkistchen beigesetzt war Ebenfalls wurden einfache Grabbauten ohne Steinplatten sowie direkte Urnenbestattungen in der Erde entdeckt Als Markierung der Grabstellen dienten kegelformige aus Bachgeroll aufgeschichtete Grabmale Das abgebaute Kupfer war die Grundlage eines weitreichenden Tauschhandels was an den Grabbeigaben zu erkennen ist Keramikfunde weisen ins nordliche Alpenvorland Sudbayern und Oberosterreich Topferscheibenware wie Tongefasse in Situlenform eine davon mit Bronzenageln verziert sowie tonerne und bronzene Schalen zeigen eine Handelsverbindung zur Este Kultur der Po Ebene Der beigelegte Schmuck Bogenfibeln Ziernadeln mit mehreren Kopfen weist auf Verbindungen in den Sudostalpenraum hin Literatur BearbeitenPeter Hoglinger Die befestigte Hohensiedlung am Steinbuhel in Uttendorf Pinzgau Salzburg In Archaologie Osterreichs Nr 8 1 1997 S 36 ff ISSN 1018 1857 Peter Hoglinger Neue Grabungsergebnisse auf dem Steinbuhel in Uttendorf Pinzgau Salzburg In Archaologie Osterreichs Nr 9 2 1998 S 39 ff Fritz Moosleitner Das hallstattzeitliche Graberfeld von Uttendorf im Pinzgau archaologische Forschungen in der Nationalparkregion Hohe Tauern Archaologie in Salzburg Amt der Salzburger Landesregierung Landesarchaologie Salzburg 1992 ISBN 978 3 901014 22 2 fur das Kapitel Brandgraberfeld Susanne Sievers Otto Helmut Urban Peter C Ramsl Lexikon zur Keltischen Archaologie L Z Verlag der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften Wien 2012 ISBN 978 3 7001 6765 5 S 1899 f Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Befestigte Hohensiedlung Steinbuhel Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Keltendorf Uttendorf abgerufen am 7 September 2013 Keltendorf Steinerbichl Uttendorf abgerufen am 7 September 2013 Das hallstattzeitliche Graberfeld in Uttendorf im Pinzgau abgerufen am 7 September 2013 47 29123 12 57387 Koordinaten 47 17 28 4 N 12 34 25 9 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Befestigte Hohensiedlung Steinbuhel amp oldid 234886215