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Basalttuff Habichtswald wird auch Habichtswalder Tuff oder Kasseler Tuff und petrologisch Habichtswald Lapillituff genannt Der Abbau dieses Gesteins erfolgte im Habichtswald im Tal der Drusel bei Kassel im Bundesland Hessen bis ins Jahr 1941 Das hell gelblichbraune Gestein wurde unter anderem am Herkules Bauwerk und an der Lowenburg der Wilhelmshohe bei Kassel verbaut Herkules Bauwerk auf der Wilhelmshohe aus Basaltuff Habichtswald Inhaltsverzeichnis 1 Geologie 2 Gesteinskundliche Beschreibung und Mineralbestand 3 Abbau 4 Verwendung 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeologie BearbeitenDer Vogelsberg die Kuppenrhon Teile der Hohen Rhon und die Niederhessischen Senke mit Knull und Habichtswald in Hessen wurden vom Vulkanismus im Tertiar im Miozan vor 14 bis 7 Millionen Jahren gestaltet Die nachfolgende Erosion und Verwitterung haben diese Landschaften vor etwa 6 bis 7 Millionen Jahren entscheidend neu gepragt 1 Der Habichtswald war das Zentrum der niederhessischen vulkanischen Aktivitat Diese erfolgte in zwei Perioden wobei die Gesteine der alteren Periode im sudlichen Habichtswald erhalten sind und die jungeren Ergusse vor allem im nordlichen Habichtswald am Grossen Steinhaufen Essigberg Wuhlhagen Hunrodsberg Mollersruh Kuhberg usw auftreten 2 Die Magmen wurden aus einer Tiefe von 75 bis 90 Kilometern nach oben gefordert Nach einer Untersuchung aus den 1950er Jahren wurden sechs Basalte und Basalttuffe unterschieden 3 Gesteinskundliche Beschreibung und Mineralbestand Bearbeiten nbsp Ein Staffagebau im Bergpark Wilhelmshohe aus Habichtswalder Tuff Deutlich sind die Verwitterungsschaden am Fuss der Halbsaulen und im Ubergang von Sockel zum Bauwerk zu sehen dort mit weisser Salzbildung Beim Basalttuff Habichtswald handelt sich um einen hellen gelblichbraunen Tuff mit bis zu zentimetergrossen dunkelgrauen und olivgrauen Lapilli Als Lapilli werden gesteinskundlich erbsen bis nussgrosse 2 64 mm grosse Pyroklasten Gesteinsfragmente bezeichnet die bei einem explosiven Vulkanausbruch entstehen Der Porenraum dieses Gesteins liegt bei etwa 21 Prozent und damit ist das Gestein wegen seiner hohen Porositat sehr leicht und wiegt 2 12 t je m Der Porenraum war ursprunglich grosser und wurde nachtraglich bis zu einem Drittel mit Chalcedon gefullt Der Mineralbestand ist zu 66 Prozent glasig die Anteile von Pyroxen betragen 17 Prozent von Chalcedon 14 Prozent Olivin Quarzkorner opake Minerale und Akzessorien je 1 Prozent 4 Neben den grobkornigen Typen gibt es auch feinkornigere Varianten des Habichtswalder Basalttuffs Des Weiteren befinden sich in diesem Gestein auch Bestandteile anderer Sedimentgesteine sogenannte Xenolithe Quarz und Feldspat kommen als Bruchstucke anderer Gesteine vor Die Textur dieses Tuffs ist richtungslos und schwammig poros 4 Abbau BearbeitenDer Abbau erfolgte im Steinbruch an der Drusel am Essigberg Kuhberg und Hirzstein 5 Dieses Tuffgestein das eine Machtigkeit von bis zu 26 Metern erreicht liess sich leicht gewinnen und war im bruchfeuchten Zustand leicht zu bearbeiten Es zahlt zu den Weichgesteinen Das Vorkommen ist von zahlreichen Kluften durchzogen 6 Es gibt in der Umgebung des Habichtswalds weitere ahnliche Gesteine Verwendung Bearbeiten nbsp Historische Abbildung der LowenburgVerwendet wurde dieser Tuff vor allem fur Massivbauten Grabmale und Monumentalbauten wie beim Herkules Bauwerk und Lowenburg im Bergpark Wilhelmshohe in Kassel Fruher wurde es auch als Backofenstein verwendet 5 Habichtswald Tuff ist sehr schlecht verwitterungsbestandig Bereits nach kurzer Zeit sandet oder grust das Gestein ab und es kann schalenformig abbrockeln Literatur BearbeitenWolf Dieter Grimm Bildatlas wichtiger Denkmalgesteine der Bundesrepublik Deutschland hrsg vom Bayerischen Landesamt fur Denkmalpflege Gesteins Nr 049 Lipp Verlag Munchen 1990 ISBN 3 87490 535 7Weblinks BearbeitenArtikel zur Steinkonservierung Der Habichtswald Lapillituff als Naturwerkstein Frank N Schafer Eine geologische Betrachtung des spatmittelalterlichen Eisenabbaus im nordlichen Habichtswaldes PDF Datei 305 kB Einzelnachweise Bearbeiten Der Vulkanismus des Hessischen Vulkanlandes Memento vom 27 Mai 2005 im Internet Archive Dienemann Nutzbare Gesteine S 98 Schafer Geologische Betrachtung S 169 siehe Weblink a b Grimm Bildatlas Gesteins Nr 049 siehe Literatur a b W Dienemann und O Burre Die nutzbaren Gesteine Deutschlands und ihre Lagerstatten mit Ausnahme der Kohlen Erze und Salze Enke Verlag Stuttgart 1929 S 102 Rohstoffsicherungskonzept Hessen Fachbericht Natursteine und Naturwerksteine S 90 hrsg v Hessischen Landesamt fur Umwelt und Geologie Hessischen Ministerium fur Umwelt landlichen Raum und Verbraucherschutz Umweltallianz Hessen Bundnis fur nachhaltige Standortpolitik Bearbeitungsstand 20 November 2006 51 303964 9 400992 Koordinaten 51 18 14 3 N 9 24 3 6 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Basalttuff Habichtswald amp oldid 202183536