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Barzyna deutsch Wiese ist eine polnische Ortschaft die als Siedlung zur Gmina Rychliki Reichenbach in der Woiwodschaft Ermland Masuren gehort Lageplan um 1910 Inhaltsverzeichnis 1 Geografie 2 Geschichte 2 1 Besitzverhaltnisse bis 1945 2 2 Administration 3 Herrenhaus 4 Literatur 5 WeblinksGeografie BearbeitenDer Ortsteil Barzyna liegt etwa drei Kilometer westlich von der Zentralgemeinde Rychliki entfernt die uber die Woiwodschaftsstrasse 527 Przezmark Preussisch Mark Paslek Preussisch Holland zu erreichen ist Pragende Landschaft ist das Feuchtgebiet von Dzierzgon Sorge und Druzno Drausensee in der Elbinger Niederung Wahrend in unmittelbarer Nahe Landwirtschaftsflachen vorherrschen erstreckt sich im Suden mit dem Elbinger Hospitalforst ein grosseres Waldgebiet Geschichte BearbeitenBesitzverhaltnisse bis 1945 Bearbeiten Seit seiner ersten urkundlichen Erwahnung 1310 trug der heute Barzyna genannte Ort zahlreiche andere Namen wie Wissen Wisen Weszen Wylen Wilen und Wiclen Der deutsche Name Wiese war bis 1945 gultig Der Ort entstand am Ende des 13 Jahrhunderts im Zuge der Besiedlung der ehemaligen prussischen Landschaft Pomesanien durch den Deutschen Orden Die Jahreszahlen 1310 und 1374 stehen fur die Belehnung eines Rittergutes in Wissen Am 21 September 1374 belehnte der Komtur zu Christburg Konrad Zollner von Rotenstein drei deutsche Bruder mit dem Rittergut Nachdem noch Anfang des 16 Jahrhunderts mit Cristoph von Dieben ein Gutsherr erwahnt wurde wurde das Gut 1558 anlasslich einer erneuten Belehnung als wust bezeichnet nbsp Wappen der Familie von Bodeck1560 erschien mit Hans Bodecker Johannes Bodeck erstmals ein Vertreter der Adelsfamilie von Bodeck als Gutsherr auf Wiese Einer der bekanntesten Familienmitglieder auf Wiese war Hans von Bodeck 1582 1658 der sich als Diplomat und Kanzler des Kurfursten von Brandenburg Preussen einen Namen gemacht hatte Nachdem Heinrich von Bodeck 1750 1829 keinen mannlichen Erben hinterlassen hatte erlosch der Name Bodeck auf Gut Wiesen Das Gut blieb jedoch noch uber zwei Generationen durch die Tochter und die Enkelin in der Familie Letztere verkaufte das Gut um 1860 an Otto Frankenstein 1890 begann mit der Familie von der Groeben eine neue Familiengeschichte auf Wiesen als Carl von der Groeben das Rittergut erwarb Seine Ehefrau Maria geb von Carstanjen Tochter einer vermogenden rheinlandischen Kaufmannsfamilie brachte einen Teil der beruhmten Gemaldesammlung der Familie mit in die Ehe Sein Sohn Gerd von der Groeben ubernahm das Gut 1912 nach dem Tod des Vaters und fuhrte es zu einem erfolgreichen Landwirtschaftsbetrieb In den 1930er Jahren wurde das Gut Wiese altester ostpreussischer Stammzuchtbetrieb des Merinofleischschafes mehrfach pramiert Gerd von der Groeben kam kurz vor Ende des Zweiten Weltkriegs als Leutnant des Volkssturms bei der Offensive der Roten Armee am 24 Januar 1945 nordostlich von Paslek ums Leben Administration Bearbeiten Anfangs stand Wiese unter der Herrschaft des Deutschen Ordens und wurde von der Kommende Christburg beaufsichtigt Nachdem der Deutsche Orden 1525 sakularisiert worden war ubte das Herzogtum Preussen die Zentralgewalt aus und unterstellte Wiese dem Oberlandischen Kreis Das 1701 gegrundete Konigreich Preussen teilte 1752 den Oberlandischen Kreis und Wiese wurde kunftig von dem landratlichen Kreis Mohrungen verwaltet Nach einer Verwaltungsreform schuf Preussen 1818 den neuen Kreis Preussisch Holland der kunftig fur Wiese mit seinen rund 100 Einwohnern zustandig war Als 1874 in Preussen die Amtsbezirke eingerichtet wurden kam Wiese als rechtlich selbstandiger Gutsbezirk mit etwa 130 Einwohnern zum Amtsbezirk Klein Marwitz 1928 wurden die Gutsbezirke Wiese und Nahmgeist zur neuen Landgemeinde Wiese vereinigt die 1930 auch den Status eines Amtsbezirkes erhielt 1933 wurden in Wiese 416 Einwohner gezahlt bis 1939 sank die Einwohnerzahl auf 362 Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs kam Wiese 1945 unter polnische Verwaltung und wurde in Barzyna umbenannt Ab 1946 wurde Barzyna als Ortsteil der Gemeinde Rychliki der Woiwodschaft Olsztyn zugeordnet Von 1975 bis 1998 war die Woiwodschaft Elblag zustandig die danach in die Woiwodschaft Ermland Masuren aufging Die Einwohnerzahl von Barzyna liegt bei 100 Herrenhaus Bearbeiten nbsp Ruine des Herrenhauses 2008Das seit den 1980er Jahren dem Verfall preisgegebene ehemalige Gutshaus das inmitten eines fruheren Landschaftsparks liegt galt als Beispiel einer Residenzarchitektur bei der verschiedene Zeitabschnitte und Architekturstile miteinander verbunden waren Sein Ursprung geht bis an das Ende des 17 Jahrhunderts zuruck als sich die Adelsfamilie von Bodeck ein Herrenhaus errichtete Es entstand ein vermutlich eingeschossiges Gebaude mit hohem Dachgeschoss und mit einem Mittelrisaliten verziert Nach etwa einhundert Jahren vergrosserten die von Bodecks das Haus durch das Anfugen von zwei Seitenflugeln Gleichzeitig erhielt der Mitteltrakt einen Festsaal mit hohen Fenstern und einer Stuckdecke Nachdem 1860 die Familie Frankenstein das Gut erworben hatte erfolgten weitere Umbauten Der Sudwestflugel und der Fassadenrisalit wurden neugotisch umgestaltet der Flugel wurde aufgestockt und an den vier Ecken mit Fialen geschmuckt Das gesamt Bauensemble wurde mit einem Schieferwalmdach versehen Um die Wende zum 20 Jahrhundert errichtete der neue Besitzer Carl von der Groeben an der Sudfront eine Orangerie mit einem reprasentativen Eingang aus drei rundbogigen Arkaden Sein Sohn stattete in den 1930er Jahren die Innenraume im neobarocken Stil aus Nach 1945 wurde das Herrenhaus einem polnischen Staatsgut uberlassen das es fur Mitarbeiterwohnungen und Buroraume nutzte Da keine Unterhaltungsmassnahmen durchgefuhrt wurden verfiel das Gebaude nach und nach und wurde in den 1980er Jahren aufgegeben Obwohl inzwischen nur noch eine Ruine wird das ehemalige Herrenhaus noch im Denkmalverzeichnis der Woiwodschaft Ermland Masuren gefuhrt Literatur BearbeitenJackiewicz Garniec Schlosser und Gutshauser im ehemaligen Ostpreussen Studio Arta Olsztyn 2001 ISBN 978 83 912840 3 2 S 50 Georg Dehio Handbuch der Kunstdenkmaler West und Ostpreussen Deutscher Kunstverlag Munchen 1993 ISBN 3 422 03025 5 S 656 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Barzyna Rychliki Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Portrat bei ostpreussen net Daten bei genealogy net Amtsbezirk Wiese bei territorial de Barzyna bei google de maps53 98399 19 570762 Koordinaten 53 59 N 19 34 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Barzyna Rychliki amp oldid 226024401