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Bartholomaus Pitiscus 24 August 1561 in Schloin bei Grunberg im Furstentum Glogau 2 Juli 1613 in Heidelberg war Mathematiker und reformierter Theologe Von ihm stammt die Bezeichnung Trigonometrie Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werk 3 Sonstiges 4 Schriften 5 Einzelnachweise 6 Literatur 7 WeblinksLeben BearbeitenPitiscus besuchte zunachst die Schule in Grunberg bevor er 1579 nach Breslau kam Unter dem Einfluss von Leonhard Krenzheim und Abraham Buchholzer nahm er an der dortigen Akademie das Studium der Theologie auf Dieses setzte er 1583 am Gymnasium Illustre in Zerbst und ab 1584 an der Universitat Heidelberg fort wo er 1587 zum Magister Artium promoviert wurde In Heidelberg wurde Pitiscus 1587 zum Regens des Dionysian Kollegs 1588 zum Lehrer Friedrichs IV des Aufrichtigen 1592 zum Hofdiakon und schliesslich 1594 zum Hofprediger berufen Damit besass Pitiscus eine einflussreiche Stellung am Hof des Kurfursten Friedrich IV 1 1610 hielt er die Grabrede auf Friedrich IV 2 Zu den engsten Vertrauten von Pitiscus gehorten die Theologen Johann Jakob Grynaeus und Amandus Polanus sowie Jakob Christmann und der am Heidelberger Hof tatige ebenfalls aus Grunberg Schlesien stammende Abraham Scultetus Zu seinen Schulern zahlen Markus Friedrich Wendelinus aus Sandhausen und Georg Pauli 3 aus Danzig 4 Werk Bearbeiten nbsp Trigonometria 1612Neben theologischen Schriften verfasste Pitiscus mathematische Arbeiten Sein bedeutendster Beitrag war die Trigonometria sive de solutione triangulorum tractatus brevis et perspicuus 1595 als Anhang zu den Sphaericorum libri tres von Abraham Scultetus die Pitiscus aufgrund ihres Erfolges daraufhin als eigenstandiges Werk unter dem Titel Trigonometria sive de dimensione triangulorum in drei Auflagen von 1600 1608 und 1612 herausbrachte Mit diesem Buch pragte er den Begriff Trigonometrie Dreiecksmessung Das eigentliche Lehrbuch ist in funf Bucher gegliedert hinzu kommen zehn Bucher mit Aufgaben sowie die Tafeln der trigonometrischen Funktionen 1608 und 1612 separat gedruckt Das Werk wurde 1614 ins Englische und 1619 ins Franzosische ubersetzt in der franzosischen Ubersetzung nur die Tafeln Es behandelte auch spharische Trigonometrie und enthalt funf bzw sechsstellige Werte aller trigonometrischen Funktionen jeweils fur jede Bogenminute Der aus zehn Buchern bestehende Aufgabenteil umfasst Anwendungen aus verschiedenen Bereichen des Vermessungswesens Geodasie und der Astronomie Ein elftes Buch mit Aufgaben zum Festungsbau das erst in der Auflage von 1612 erscheint ist Christian I Furst von Anhalt gewidmet und steht mit der Grundung und dem Bau der Festung Mannheim ab 1606 in Verbindung 5 Die kleine Trigonometrie von 1595 wurde bereits im Jahre 1597 von Melchior Jostel als Grundlage fur eine Trigonometrie Vorlesung an der Universitat Wittenberg herangezogen 6 Sein Thesaurus mathematicus von 1613 verbesserte die trigonometrischen Tafeln des Rheticus Opus palatinum de triangulis 1586 durch eigene Berechnungen unter anderem Sinuswerte teilweise auf 22 Stellen genau fur kleine Winkel sonst 15 Stellen 7 Es waren die damals besten trigonometrischen Tafeln Er benutzte dabei auch Manuskripte von Rheticus Manchmal wird ihm auch die erste Verwendung des Dezimalpunktes zugeschrieben 8 er wurde aber schon vorher benutzt Francesco Pellos John Napier ubernahm den Dezimalpunkt in seinen Schriften Zu seinen theologischen Schriften gehoren Predigten theologische Gutachten ein Bericht uber die reformierte Kirche in Deutschland und eine Polemik gegen die wurttembergische Kirche Der Philologe Samuel Pitiscus 1637 1727 war sein Neffe Sonstiges BearbeitenDer Mondkrater Pitiscus wurde nach ihm benannt Schriften BearbeitenTrigonometria sive de solutione triangulorum tractatus brevis et perspicuus 1595 Digitalisat Bartholomaei Pitisci Trigonometriae sive de dimensione triangulorum libri quinque 1600 Digitalisat Canon Triangulorum Emendatissimus Et Ad Usum Accommodatissimus Pertinens Ad Trigonometriam Bartholomaei Pitisci Grunbergensis Silesii S l 1608 Digitalisat Bartholomaei Pitisci Grunbergensis Silesij Trigonometriae Sive De dimensione Triangulorum Libri Quinque Ed secunda Et Aucta additis multis non vulgaribus 1608 Digitalisat Canon Triangulorum Emendatissimus Et Ad Usum Accommodatissimus Pertinens Ad Trigonometriam Bartholomaei Pitisci Grunbergensis Silesi Francofurti 1612 Digitalisat Bartholomaei Pitisci Grunbergensis Silesij Trigonometriae Sive De dimensione Triangulor um Libri Quinque Francofurti 1612 Digitalisat Thesaurus mathematicus 1613 Digitalisat Einzelnachweise Bearbeiten Martin Hellmann Pitiscus und seine kleine Trigonometrie In Mannheimer Geschichtsblatter Band 4 1997 S 107 129 Barthol Pitisci Leichpredigt bey dem Begrabniss des weil Durchlauchtigsten Fursten und Herrn Friedrich IV Pfalzgrafen bey Rhein gehalten auf books google de Mathematiker im Heidelberger Gelehrtenlexikon Georg Paulli auf histmath heidelberg de Martin Hellmann et me amare perge Briefe von Bartholomaus Pitiscus an seinen wie einen Vater geliebten Freund Johann Jakob Grynaus in Basel In Boris Korkel Tino Licht und Jolanta Wiendlocha Hrsg Mentis amore ligati Lateinische Freundschaftsdichtung und Dichterfreundschaft in Mittelalter und Neuzeit Festgabe fur Reinhard Duchting Mattes Heidelberg 2001 S 125 144 Martin Hellmann Bartholomaus Pitiscus 1561 1613 Geometrie als Zeitvertreib Rechnen als Aufgabe In Rainer Gebhardt Hrsg Rechenbucher und mathematische Texte der fruhen Neuzeit Schriften des Adam Ries Bundes Band 11 Annaberg Buchholz 1999 S 196 202 Lectiones in Trigonometriam Pitisci auf digital slub dresden de Rekonstruktion http locomat loria fr locomat reconstructed html Robert E Krebs Groundbreaking scientific experiments inventions and discoveries of the Middle Ages and the Renaissance Greenwood Publishing Group 2004 ISBN 0 313 32433 6 S 153 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Literatur BearbeitenMenso Folkerts Pitiscus Bartholomaeus In Neue Deutsche Biographie NDB Band 20 Duncker 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GlogauSTERBEDATUM 2 Juli 1613STERBEORT Heidelberg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bartholomaus Pitiscus amp oldid 233164978