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Bartholomaus Ludwig Fischenich 2 August 1768 in Bonn 4 Juni 1831 in Berlin war ein deutscher Jurist und Mitglied des Preussischen Staatsrates Bartholomaus Fischenich nach einem Foto aus dem StA BonnLeben und Wirken BearbeitenNach seinem Abitur am Montanergymnasium in Koln studierte der Sohn des Kusters von St Remigius in Bonn Rechtswissenschaften zunachst an der Universitat Koln und ab 1787 an der Universitat Bonn bei Gottfried Daniels Nach einer einjahrigen Beschaftigung in den Jahren 1790 1791 als Schoffe am Hohen Gericht des Erzbischofs von Koln und Bonn setzte Fischenich sein Studium in Jena und Leipzig fort In Jena wurde er zum Verfechter der Lehren von Immanuel Kant und machte ausserdem die Bekanntschaft mit Johann Gottfried Herder und vor allem mit Friedrich von Schiller mit dem ihn eine lebenslange Freundschaft verband Ein uberlieferter Schriftverkehr zeugt von dem regen Austausch ihrer philosophischen Gedanken 1 2 1792 wurde Fischenich als ordentlicher Professor auf den Lehrstuhl fur Natur Volker und Strafrecht der Bonner Universitat berufen wo er ein Jahr spater zum Hofrat ernannte wurde In der Zeit der franzosischen Besatzung der linksrheinischen Gebiete war Fischenich von 1794 bis 1795 Mitglied der Bezirksadministration fur das Gebiet zwischen Neuss und Andernach ab 1795 Mitglied des Kolner Obertribunals und schliesslich von Marz bis September 1797 Mitglied der Intermediarkommission Aus letzterer wurde Fischenich von den Franzosen abgesetzt da er sich vehement gegen die Einrichtung der Cisrhenanische Republik aussprach Ein Jahr spater verlor er durch die Aufhebung der Bonner Universitat seinen dortigen Lehrstuhl Nach drei Jahren offizieller Arbeitssuche nahm Fischenich im Jahr 1800 eine Stelle als Lehrer fur Recht an der Bonner Zentralschule an Nachdem 1802 auch diese Schule geschlossen worden war wechselte er als Anklager zum Tribunal der 1 Instanz am Bonner Gericht Im Jahr 1811 ubernahm Fischenich die Prasidentschaft des Tribunals der 1 Instanz am damaligen Landgericht Aachen welches im Arrondissement Aachen fur Zivilrechtsfalle zustandig war Ausserdem unterstanden ihm die Friedensgerichte mehrere umliegender Stadte Nach Abzug der Franzosen und Ubernahme der Regierung durch Preussen wurde Fischenich 1816 Mitglied der koniglichen Immediat Justiz Kommission in Koln 1819 berief man ihn als Geheimen Oberjustizrat in das preussische Justizministerium und zugleich als Geheimen Oberrevisionsrat am Rheinischen Revisions und Kassationshof beides in Berlin Schliesslich wurde er 1825 noch Mitglied des Preussischen Staatsrates dem er bis zu seinem Tode angehorte Nachdem Fischenich in Bonn auch Ludwig van Beethoven zu seinem engen Bekanntenkreis zahlen konnte ist ein Brief von Bedeutung den er am 26 Januar 1793 aus Bonn an Charlotte von Schiller in Jena schrieb Er berichtete darin von einer Begegnung mit Beethoven ohne dessen Namen zu nennen und erwahnte dass dieser schon damals die Absicht hatte Schillers Ode An die Freude zu vertonen Ich lege Ihnen eine Composition der Feuerfarbe bei und wunschte ihr Urtheil daruber zu vernehmen Sie ist von einem hiesigen jungen Mann dessen musikalische Talente allgemein angeruhmt werden und den nun der Kurfurst nach Wien zu Haidn geschickt hat Er wird auch Schillers Freude und zwar jede Strophe bearbeiten Ich erwarte etwas vollkommenes denn so viel ich ihn kenne ist er ganz fur das Grosse und Erhabene Haidn hat hierher berichtet er wurde ihm grosse Opern aufgeben und bald aufhoren mussen zu komponiren Sonst giebt er sich nicht mit solchen Kleinigkeiten wie die Beilage ist ab die er nur auf Ersuchen einer Dame verfertiget hat 3 Die Vertonung der Ode erfolgte erst 1823 24 im Finale der 9 Sinfonie Literatur BearbeitenJohann Heinrich Hennes Andenken an Bartholomaus Fischenich meist aus Briefen Friedrichs von Schiller und Charlottens von Schiller Cotta Stuttgart Tubingen 1841 Digitalisat Schiller an Fischenich Ein bisher unbekannter Brief aus dem Jahre 1792 In Jahrbuch der Deutschen Schillergesellschaft Band 7 1963 S 3 14 Ulrike Teschner Bartholomaus Fischenisch Ein rheinischer Philosoph und Jurist der Aufklarungszeit Rohrscheid Bonn 1968 Conrad Varrentrapp Fischenich Bartholomaus Ludwig In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 7 Duncker amp Humblot Leipzig 1877 S 47 49 Thomas R Kraus Auf dem Weg in die Moderne Aachen in franzosischer Zeit 1792 93 1794 1814 Verlag des Aachener Geschichtsvereins Aachen 1994 ISBN 3 9802705 1 3 S 552 553 u a Einzelnachweise Bearbeiten Friedrich Schiller an Bartholomaus Fischenich am 11 Februar 1793 Memento des Originals vom 4 Marz 2016 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www wissen im netz info Friedrich Schiller an Bartholomaus Fischenich am 20 Marz 1793 Memento des Originals vom 4 Marz 2016 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www wissen im netz info Klaus Martin Kopitz Rainer Cadenbach Hrsg u a Beethoven aus der Sicht seiner Zeitgenossen in Tagebuchern Briefen Gedichten und Erinnerungen Band 1 Adamberger Kuffner Hrsg von der Beethoven Forschungsstelle an der Universitat der Kunste Berlin Henle Munchen 2009 ISBN 978 3 87328 120 2 S 272 Digitalisat Normdaten Person GND 116533269 lobid OGND AKS VIAF 32751033 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Fischenich BartholomausALTERNATIVNAMEN Fischenich Bartholomaus Ludwig vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Jurist und Mitglied des preussischen StaatsratesGEBURTSDATUM 2 August 1768GEBURTSORT BonnSTERBEDATUM 4 Juni 1831STERBEORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bartholomaus Fischenich amp oldid 235640826