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Die baptistischen Kirchen haben in ihrer Geschichte eine Reihe von Glaubensbekenntnissen formuliert Die ersten baptistischen Bekenntnisse entstanden vor allem aus zwei Grunden zum einen dienten sie in den Auseinandersetzungen mit staatlichen und staatskirchlichen Behorden als Diskussionsgrundlage zum anderen waren sie Hilfe im Gesprach und in der Sammlung bekenntnisverwandter Christen und Gemeinden Die neueren Bekenntnisse werden vor allem in interkonfessionellen Begegnungen verwendet In der gottesdienstlichen und katechetischen Praxis der Freikirche spielen sie eher eine untergeordnete Rolle Haufiger wird auf biblische Bekenntnisse zuruckgegriffen wie z B ein Herr ein Glaube eine Taufe Eph 4 5 EU siehe nebenstehendes Bild Anstecknadel deutscher Baptisten um 1934 Inhaltsverzeichnis 1 Baptistisches Bekenntnis von 1677 1689 und seine historische Bedeutung 2 New Hampshire Bekenntnis von 1833 3 Das Glaubensbekenntnis der Evangelisch Taufgesinnten Baptisten Gemeinden in Amerika Grossbritanien Hamburg und Jever von 1840 4 Bekenntnis der deutschen Baptisten von 1847 5 Die Rechenschaft vom Glauben von 1977 6 Siehe auch 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseBaptistisches Bekenntnis von 1677 1689 und seine historische Bedeutung BearbeitenBereits in der ersten Halfte des 17 Jahrhunderts erwachsen auf dem Nahrboden des separatistischen Puritanismus in England erste Baptistengemeinden 1638 entsteht unter der Leitung von John Spilsbury im Londoner Stadtteil Wapping die erste Baptistengemeinde mit calvinistischen Glaubensuberzeugungen Und nur wenige Jahre spater veroffentlichen schliesslich die Pastoren von dann bereits sieben calvinistischen Baptistengemeinden Londons das Erste Londoner Bekenntnis First London Confession von 1644 meist zitiert nach der korrigierten zweiten Auflage von 1646 in dem sie sich klar von den arminianischen Glaubensuberzeugungen der etwas fruher entstandenen General Baptists und der kontinentaleuropaischen Anabaptisten distanzieren Hieran lasst sich schon sehr deutlich erkennen dass die historischen Wurzeln des calvinistischen Baptismus im Puritanismus zu finden sind und dass es praktisch keine historische oder theologische Verbindung zu den Anabaptisten Kontinentaleuropas gibt Diese theologische Verwurzelung im englischen Puritanismus zeigt sich dann auch in dem 1677 erstmals veroffentlichten Zweiten Londoner Bekenntnis Second London Confession 1 Die beiden Altesten der Petty France Gemeinde in London William Collins und Nehemiah Coxe hatten sich daran gemacht ein neues baptistisches Glaubensbekenntnis zusammenzustellen Dabei griffen sie stark auf das Bekenntnis von Westminster von 1646 zuruck Sie verwendeten zumeist die kongregationalistische Uberarbeitung dieses Bekenntnisses die Savoy Erklarung von 1658 Auf diese Weise bringen William Collins und Nehemiah Coxe ihre Verbundenheit mit den anderen puritanischen Glaubigen zum Ausdruck Sie scheuen sich nicht die ausgefeilten Formulierungen ihrer Vorganger zu ubernehmen und an den Stellen zu modifizieren an denen sie als Baptisten andere Uberzeugungen haben wie zum Beispiel in der Tauflehre im Gemeindeverstandnis im Verstandnis von der Gemeindeleitung oder in der Anwendung der Bundestheologie und des regulativen Prinzips im Gottesdienst Nach der Glorreichen Revolution von 1688 und dem Erlass des Toleranzgesetzes durch den neuen Regenten William III von Oranien gelangen schliesslich auch die englischen Baptisten zu mehr Freiheit Sie berufen daraufhin fur das Jahr 1689 eine allgemeine Versammlung der calvinistischen Baptistengemeinden ein bei der das vorliegende Bekenntnis von uber 100 Vertretern baptistischer Gemeinden aus England und Wales angenommen wird Diese allgemeine Versammlung hat dem Bekenntnis denn auch seinen Namen verliehen Baptistisches Glaubensbekenntnis von 1689 Bis ins 19 Jahrhundert hinein bleibt dieses Glaubensbekenntnis die massgebliche Bekenntnisgrundlage der calvinistischen Baptisten in der angelsachsischen Welt Denn auch jenseits des Atlantiks hatten sich die Baptisten mit gewissenModifikationen 1742 dieses Glaubensbekenntnis zu Eigen gemacht Es erhalt dort den Titel Philadelphia Bekenntnis Philadelphia Confession Doch im Laufe des 19 Jahrhunderts wird das baptistische Glaubensbekenntnis von 1689 immer mehr in den Hintergrund gedrangt Schliesslich weigert sich der englische Baptistenbund 1888 ausdrucklich sich erneut auf dieses Bekenntnis zu verpflichten Erst hundert Jahre spater in der zweiten Halfte des 20 Jahrhunderts erlebt gerade dieses Glaubensbekenntnis eine Neubelebung welche weit uber den angelsachsischen Sprachraum hinausragt Heute gibt es dieses Bekenntnis in vielen Ubersetzungen und weltweit lasst sich beobachten wie sich immer mehr Baptistengemeinden erneut auf ebendieses Bekenntnis verpflichten New Hampshire Bekenntnis von 1833 BearbeitenDieses Bekenntnis wurde 1833 von John Newton Brown verfasst und von der New Hampshire Baptistenkonvention angenommen 2 I Von der Heiligen Schrift Wir glauben dass die Bibel von heiligen Mannern unter der Inspiration des Heiligen Geistes niedergeschrieben wurde und ein vollkommener Schatz himmlischer Unterweisungen ist dass Gott ihr Autor ist dass das Heil ihr Zweck ist und dass die Wahrheit ohne jeglichen Irrtum ihre Substanz ist dass sie die Prinzipien offenbart nach welchen Gott uns richten wird Deshalb ist und bleibt die Bibel fur immer der wahre Mittelpunkt christlicher Einheit und der hochste Massstab nach dem das menschliche Verhalten sowie alle Uberzeugungen und Meinungen gepruft werden sollen II Vom wahren Gott Wir glauben dass es nur einen einzigen wahren und lebendigen Gott gibt ein unendlicher intelligenter Geist mit Namen JAHWE der Schopfer und hochste Herrscher des Himmels und der Erde unausdrucklich herrlich in Heiligkeit und wurdig aller moglichen Ehre Treue und Liebe dass die Einheit der Gottheit aus drei Personen besteht dem Vater dem Sohn und dem Heiligen Geist dass sie gleichartig in ihrer gottlichen Vollkommenheit sind und in Harmonie miteinander unterschiedliche Funktionen im grossen Werk der Erlosung ausuben III Vom Fall des Menschen Wir glauben dass der Mensch in Heiligkeit geschaffen wurde unter dem Gesetz seines Schopfers aber durch freiwillige Ubertretung fiel er von diesem seligen Zustand mit der Konsequenz dass nun alle Menschen Sunder sind nicht aus Zwang sondern aus freier Wahl So besitzt der Mensch von Natur aus nicht die Heiligkeit die das Gesetz Gottes fordert sondern ist fest zum Bosen geneigt und deshalb unentschuldbar unter dem gerechten Urteil zum ewigem Ruin IV Vom Heilsweg Wir glauben dass die Rettung des Sunders allein aus Gnade geschieht durch das stellvertretende Wirken des Sohnes Gottes der nach der Bestimmung des Vaters freiwillig unsere Natur auf sich nahm jedoch ohne Sunde dass er das Gesetz Gottes durch seinen personlichen Gehorsam ehrte und durch seinen Tod eine vollstandige Suhnung unserer Sunden erlangte dass er von den Toten auferstanden nun auf seinem himmlischen Thron sitzt und in seiner wunderbaren Person das herzlichste Erbarmen mit der gottlichen Vollkommenheit vereint und daher in jeder Hinsicht geschickt ist ein treuer huldvoller und allein genugender Heiland zu sein V Von der Rechtfertigung Wir glauben dass die Rechtfertigung der Segen des Evangeliums ist den Christus denen erwirkt die an ihn glauben dass die Rechtfertigung die Vergebung der Sunden und die Verheissung des ewigen Lebens auf der Grundlage der Gerechtigkeit umfasst dass die Rechtfertigung nicht in Anbetracht irgendwelcher Werke gewahrt wird die wir getan haben sondern allein aus Glauben an das Blut des Erlosers und dass uns Gott kraft dieses Glaubens unverdient seine vollkommene Gerechtigkeit anrechnet dass uns die Rechtfertigung in einen Zustand gesegneten Friedens und Wohlgefallens mit Gott bringt und uns jeden weiteren Segen garantiert den wir fur Zeit und Ewigkeit notig haben VI Von der Gabe des Heils Wir glauben dass der Segen des Heils Errettung der Seele umsonst ist fur alle durch das Evangelium dass es die umgehende Pflicht aller ist diesen Segen mit herzlichem bussfertigem und gehorsamem Glauben anzunehmen und dass nichts die Errettung des grossten Sunders auf Erden verhindert als seiner eigenen innewohnenden Verderbtheit und seiner freiwilligen Ablehnung des Evangeliums was ihn in eine schwere Verdammnis bringt VII Von der Gnade in der Wiedergeburt Wir glauben dass Sunder erneuert oder von neuem geboren werden mussen um errettet zu werden dass die Wiedergeburt in der Verleihung einer neuen heiligen des Gesinnung besteht dass sie durch den Heiligen Geist in Verbindung mit der gottlichen Wahrheit in einer Weise bewirkt wird die uber unsere Wahrnehmung hinausgeht um so unseren freiwilligen Gehorsam zum Evangelium zu bewirken und dass sie sich in den heiligen Fruchten der Busse des Glaubens und einem neuen Leben erzeigt VIII Von der Busse und dem Glauben Wir glauben dass Busse und Glaube heilige Pflichten und auch untrennbare Tugenden sind die in unserer Seele durch den regenerierenden Heiligen Geist gewirkt werden wodurch wir uns tief von unserer Schuld Gefahr und Hilflosigkeit betroffen und vom Heilsweg Christi uberzeugt zu Gott wenden mit ungeheuchelter Reue Bekennen unserer Sunden und Flehen um Barmherzigkeit und zugleich nehmen wir herzlich den Herrn Jesus Christus als unseren Propheten Priester und Konig an und verlassen uns auf Ihn allein als unseren Erloser IX Von Gottes Vorsatz der Gnade Wir glauben dass die Auserwahlung der ewige Vorsatz Gottes ist gemass dem er gnadig Sunder erneuert heiligt und errettet dass sie in Ubereinstimmung mit dem freien Willen des Menschen alle Mittel in Verbindung mit dem Zweck umfasst dass sie eine herrliche Schau Gottes hochster Gute ist da sie unendlich frei weise heilig und unveranderlich ist dass sie alles Prahlen vollig ausschliesst und Demut Gebet Lob Vertrauen auf Gott und aktive Nachahmung seiner freien Barmherzigkeit fordert dass sie die Nutzung der Mittel im hochsten Masse fordert dass sie durch ihre Wirkungen in allen die wahrhaftig dem Evangelium glauben zu erkennen ist dass sie das Fundament der christlichen Heilsgewissheit ist und dass es den grossten Fleiss erfordert und verdient um sie fur uns festzumachen X Von der Heiligung Wir glauben dass die Heiligung der Prozess ist durch den wir nach dem Willen Gottes Anteilnehmer seiner Heiligkeit werden dass sie ein fortlaufendes Werk ist dass sie mit der Wiedergeburt beginnt und dass sie sich im Herzen des Glaubigen vollzieht durch die Gegenwart und Kraft des Heiligen Geistes dem Versiegler und Troster im kontinuierlichen Gebrauch der dazu bestimmten Mittel wozu besonders das Wort Gottes Selbsterforschung Selbstverleugnung Wachsamkeit und Gebet zahlen XI Vom Beharren der Heiligen Wir glauben dass nur solche echte Glaubige sind die bis ans Ende beharren dass ihre beharrliche Bindung an Christus das Hauptmerkmal ist das sie von oberflachlichen Bekennern unterscheidet dass eine besondere Vorsehung uber ihr Wohlergehen wacht und dass sie durch die Kraft Gottes bewahrt werden durch den Glauben zum Heil XII Von der Harmonie des Gesetzes und des Evangeliums Wir glauben dass das Gesetz Gottes die ewige und unveranderliche Regel seiner moralischen Herrschaft ist dass es heilig gerecht und gut ist und dass die Unfahigkeit die die Schrift dem gefallenen Menschen zuschreibt Gottes Vorschriften zu erfullen allein aus der menschlichen Liebe zur Sunde hervorgeht Ihn davon zu erlosen und ihn durch einen Mittler zu ungeheucheltem Gehorsam zum heiligen Gesetz wiederherzustellen ist eine Hauptabsicht des Evangeliums und der Gnadenmittel die mit der Errichtung der sichtbaren Gemeinde verbunden sind XIII Von der Gemeinde Wir glauben dass eine sichtbare Gemeinde Christi eine Versammlung getaufter Glaubiger ist die im Glauben und der Gemeinschaft des Evangeliums verbunden ist dass sie die Ordnungen Christi befolgt und nach seinen Gesetzen regiert wird dass sie von den Gaben Rechten und Pflichten Gebrauch macht die ihr durch sein Wort gegeben sind dass ihre einzigen schriftgemassen Amtstrager die Bischofe Pastoren und die Diener sind deren Qualifikationen Anspruche und Pflichten in den Briefen an Timotheus und Titus definiert sind XIV Von der Taufe und dem Mahl des Herrn Wir glauben dass die christliche Taufe durch das Untertauchen eines Glaubigen im Wasser im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes geschieht um darin in einem feierlichen und schonen Symbol unseren Glauben an den gekreuzigten begrabenen und auferstandenen Heiland zu bezeugen mit seiner Wirkung dass wir der Sunde abgestorben sind und zu einem neuen Leben auferstanden sind dass die christliche Taufe Voraussetzung ist fur die Anbindung an die Gemeinde und die Teilnahme am Mahl des Herrn in dem die Glieder der Gemeinde nach ernster Selbstprufung durch den heiligen Gebrauch von Brot und Wein der sterbenden Liebe Christi gedenken XV Vom christlichen Sabbat Wir glauben dass der erste Tag der Woche der Tag des Herrn oder der christliche Sabbat ist und fur religiose Zwecke geheiligt werden soll durch das Enthalten von aller weltlichen Arbeit und sundhafter Belustigung durch den andachtigen Gebrauch aller Gnadenmittel im Verborgenen sowie im Offentlichen gleichermassen und durch die Vorbereitung auf die Ruhe die dem Volk Gottes noch vorhanden ist XVI Von der staatlichen Regierung Wir glauben dass die staatliche Obrigkeit von Gott verordnet ist zum Zwecke der gesellschaftlichen Interessen und der Ordnung dass wir fur Obrigkeiten beten mussen und sie gewissenhaft zu ehren und zu befolgen haben es sei denn in Angelegenheiten die dem Willen unseres Herrn Jesus Christus dem alleinigen Herrn des Gewissens und dem Konig der Konige gegensatzlich sind XVII Von den Gerechten und den Gottlosen Wir glauben dass es einen entscheidenden und wesentlichen Unterschied zwischen den Gerechten und den Gottlosen gibt dass nur solche wahrlich gerecht vor Gott sind die durch Glauben an den Herrn Jesus Christus gerechtfertigt und durch den Geist unseres Gottes geheiligt worden sind wohingegen alle die in Verstocktheit und Unglauben verharren vor seinem Angesicht gottlos und unter dem Fluch sind und dass dieser Unterschied unter den Menschen gleichermassen im und nach dem Tod gilt XVIII Von der kommenden Welt Wir glauben dass das Ende dieser Welt naht dass Christus am Letzten Tag vom Himmel wiederkommen wird und die Toten vom Grab erwecken wird zum Jungsten Gericht dass die Bosen von den Gerechten geschieden werden dass die Bosen gerichtet werden zur ewigen Pein und die Gerechten zur ewigen Freude und dass dieses Gericht nach gerechten Prinzipien fur immer den endgultigen Zustand des Menschen im Himmel oder in der Holle bestimmt So nun das alles soll zergehen wie sollt ihr denn geschickt sein mit heiligem Wandel und gottseligem Wesen dass ihr wartet und eilet zu der Zukunft des Tages des Herrn in welchem die Himmel vom Feuer zergehen und die Elemente vor Hitze zerschmelzen werden 2Pet 3 11 12Das Glaubensbekenntnis der Evangelisch Taufgesinnten Baptisten Gemeinden in Amerika Grossbritanien Hamburg und Jever von 1840 Bearbeiten nbsp Titelseite des von Johann Ludwig Hinrichs verfassten BekenntnissesDas Original dieses von Johann Ludwig Hinrichs mit der Hand geschriebenen Glaubensbekenntnisses liegt im Niedersachsischen Staatsarchiv Oldenburg in Oldenburg Eine Abschrift befindet sich im Archiv der Evangelisch Freikirchlichen Gemeinde Jever 3 Das Glaubensbekenntnis der Evangelisch Taufgesinnten war Anlage zu einem Gesuch das die Baptistengemeinde Jever am 28 September 1840 an das Grossherzogliche Consistorium zu Oldenburg richtete Es tragt die Uberschrift Bitte um Genehmigung der Gottesverehrung Die ursprungliche Orthografie wurde im folgenden Text beibehalten Artikel 1 Vom Worte Gottes Wir glauben dass die heiligen Schriften des alten Testaments vom ersten Buche Mose bis zum Propheten Maleachi sowie die des neuen Testaments vom Evangelium Matthai bis zur Offenbarung Johannes wahrhaftig vom heiligen Geist eingegeben sein so dass diese Bucher insgesamt die allein wahre gottliche Offenbarung an das menschengeschlecht enthalten und die alleinige Quelle der Gotterkenntniss des Glaubens und des Lebenswandels sein mussen Artikel 2 Von Gott Wir glauben dass nur Ein lebendiger wahrhaftiger und ewiger Gott sei der Vater der Sohn und der heilige Geist in ihren Naturen und Eigenschaften vollkommen ewig gleich und unzertrennlich So dass der Vater wahrhaftiger ewiger Gott der Sohn wahrhaftiger ewiger Gott der heilige Geist wahrhaftiger ewiger Gott ist und wir doch nicht an drei Gotter glauben sondern an Einen ewigen allmachtigen allweisen allwissenden allgegenwartigen Gott Zu der Erkenntniss dieses Gottes kann der Mensch nur gelangen durch die gottliche Offenbarung der heiligen Schrift und den heiligen Geist Artikel 3 Von der Sunde Wir glauben dass Gott den ersten Menschen nach seinem eigenen Ebenbilde schuf ein aufrichtiges heiliges und unschuldiges Geschopf vermogend seinen Gott zu verherrlichen und mit ihm vereint selig zu leben Durch List des Satans versucht sundigte der Mensch verlor das Ebenbild seines Gottes fiel von ihm ab und gerieth alsbald nach Leib und Seele in den Zustand des Todes Da nun alle Menschen aus dem Samen Adams entsprossen so sind sie alle gleichermassen derselben gefallenen und ganzlich verderbten Natur theilhaftig geworden so dass sie in Sunden empfangen Kinder des Zorns sind ganzlich untuchtig und unwurdig zu allem Guten aber fahig und geneigt zu allem Bosen Artikel 4 Von der Erlosung Wir glauben dass da Gott den Menschen von den schrecklichen Folgen seines Falles nicht anders erlosen konnte als durch eine vollgultige Befriedigung und Genugthuung seiner heiligen Gerechtigkeit so hat er von Ewigkeit her seinen eingebornen Sohn Jesus Christus zum Suhnopfer des Sunders bestimmt Zu der von Gott ersehenen Zeit erschien demzufolge Christus der Sohn des lebendigen Gottes in der Gestalt des sterblichen Fleisches auf Erden und vereinigte in derselben seine ewige Gottheit mit der menschlichen Natur einer wahrhaft menschlichen Seele und einem menschlichen Leib Da jedoch beide vollkommen rein heilig und fleckenlos waren und bleiben so dass nie weder in dem Herzen Jesu noch in seinem ausseren Leben eine Sunde vorkam Also leistete er einen thatigen Gehorsam in dem er fur uns das ganze Gesetz erfullte und einen leidenden indem er seinen Leib und seine Seele als Opfer fur uns darbrachte er ward ein Fluch fur uns da er den Zorn Gottes die Strafe fur unsere Sunden trug Wir glauben dass diese ewig vollgultige Erlosung des Sohnes Gottes die alleinige Ursach unserer Seligkeit ist und dass uns aus derselben Vergebung aller unserer Sunden und Ubertretungen Rechtfertigung eine ewige Gerechtigkeit Erlosung vom Tode Teufel und Holle und das ewige Leben zu Theil wird so dass wir auch dadurch Macht erlangen die Sunde zu hassen ihr abzusterben das Gute zu wollen und zu vollbringen Nachdem Christus seine Erlosung vollbracht hat ist er auferstanden von den Todten aufgefahren gen Himmel hat sich gesetzt zur Rechten der Majestat in der Hohe und uns seinen heiligen Geist gesandt der uns willig macht die Segnungen dieser herrlichen Erlosung im Glauben anzunehmen Als Hoherpriester vertritt er uns beim Vater ist bei uns alle Tage bis an der Welt Ende und wird uns endlich einfuhren in den Himmel wenn er uns die Statte bereitet hat Bekenntnis der deutschen Baptisten von 1847 BearbeitenVerfasser dieses Dokuments sind im Wesentlichen Johann Gerhard Oncken Julius Kobner und Gottfried Wilhelm Lehmann Es geht auf zwei altere Bekenntnisse zuruck Das eine wurde in Hamburg Oncken Kobner auf Verlangen der dortigen Staatsbehorden 1837 das andere Lehmann entstand in Berlin und diente der Vorlage bei den preussischen Behorden Wahrend das Hamburger Glaubensbekenntnis eher calvinistisch ausgerichtet war trug das Berliner Bekenntnis lutherische Zuge 4 Die Rechenschaft vom Glauben von 1977 BearbeitenDie Rechenschaft vom Glauben 5 ist ein gemeinsames Glaubensbekenntnis der deutschsprachigen Baptisten Der Titel dieses Bekenntnisses wird darin nicht erlautert aber er knupft an folgende Bibelstelle an Seid allezeit bereit zur Verantwortung vor jedermann der von euch Rechenschaft fordert uber die Hoffnung die in euch ist 1 Petr 3 15 LUT Dieses Rechenschaft vom Glauben genannte Bekenntnis wurde in den Jahren 1974 1977 von einer internationalen aus insgesamt acht Theologen bestehenden Kommission erarbeitet Zu ihr gehorten je 2 Mitglieder aus dem Bund der Baptistengemeinden in Osterreich dem Bund der Baptistengemeinden in der Schweiz dem Bund Evangelisch Freikirchlicher Gemeinden in der DDR und dem Bund Evangelisch Freikirchlicher Gemeinden in der Bundesrepublik Deutschland Die aus dieser Zusammenarbeit resultierende Rechenschaft vom Glauben wurde vom Bundesrat des Bundes Evangelisch Freikirchlicher Gemeinden in Deutschland am 21 Mai 1977 in Nurnberg und vom Bundesrat des Bundes Evangelisch Freikirchlicher Gemeinden in der DDR am 3 Juni 1978 in Berlin Weissensee entgegengenommen und den Gemeinden zum Gebrauch empfohlen Der in den Ausgaben von 1977 bzw 1978 nicht einheitliche Artikel Glaube und Taufe Teil 2 I Halfte Artikel 3 wurde 1995 uberarbeitet so dass nun eine gemeinsame Fassung vorliegt 6 Da die Baptisten als eigentliche Grundlage ihres Glaubens alleine die Bibel sehen ist fur sie ein Glaubensbekenntnis nur der Versuch ihre derzeitigen gemeinsamen Uberzeugungen zum Ausdruck zu bringen eben eine Rechenschaft vom Glauben Daher werden so vorsichtige Formulierungen wie entgegengenommen und zum Gebrauch empfohlen verwendet Das Bekenntnis entfaltet die baptistische Sicht anhand des Leitbegriffes Gottesherrschaft in 3 Teilen Die Aufrichtung der Gottesherrschaft Das Leben unter der Gottesherrschaft I Halfte Die Gemeinde Jesu Christi II Halfte Der Christ in der Welt Die Vollendung der Gottesherrschaft Siehe auch BearbeitenBekenntnisse der TauferLiteratur BearbeitenGunter Balders Werden und Wirkung von Glaubensbekenntnissen in Wort und Tat Zeitschrift 25 1971 S 10 15 Gunter Balders Herausgefordert zum Bekenntnis in Die Gemeinde Zeitschrift 1976 Nr 27 32 jeweils S 10 Gunter Balders Zu den Taufartikeln unserer fruheren Glaubensbekenntnisse mit Gottfried Wilhelm Lehmann Bericht uber die Entstehung des Glaubensbekenntnisses von 1847 und einer Synopse der Tauftexte von 1837 1847 1912 1944 In Gunter Balders Uwe Swarat Textbuch Zur Tauftheologie im deutschen Baptismus Kassel 1994 Edwin Brandt Vom Bekenntnis der Baptisten 2 Wir glauben und bekennen Glaubensbekenntnisse im Baptismus In Gunter Balders Hg Ein Herr ein Glaube eine Taufe 150 Jahre Baptistengemeinden in Deutschland 3 Aufl Wuppertal 1989 S 179 190 Josef Lehmann Geschichte der deutschen Baptisten 1 Teil hrsg und neubearbeitet von F W Herrmann Kassel 1923 9 Kap Wesen und Grundsatze des Baptismus Gustav Gieselbusch Das neue Glaubensbekenntnis der deutschen Baptisten In Der Hulfsbote Zeitschrift 29 1909 S 124 132 A Scheve Prof Walter Rauschenbusch uber die Bedeutung von Glaubensbekenntnissen In Der Hulfsbote Zeitschrift 29 1909 S 132ff Eckhart Schaefer Hrsg Wir aber predigen Christus als den Gekreuzigten Die Rechenschaft vom Glauben in Predigten ausgelegt Baptismus Studien 1 Oncken Kassel 1999 die Predigten beziehen sich nicht naher auf den Inhalt der Rechenschaft aber nehmen jeweils eine Uberschrift als Ausgangspunkt A Scheve Zur Entstehung unseres Glaubensbekenntnisses In Zeitschrift Der Hulfsbote 29 1909 183 W J McGlothlin Baptist Confessions of Faith Philadelphia 1911 1847 engl William L Lumpkin Baptist Confessions of Faith Valley Forge 2 Auflage 1969 1944 engl G Keith Parker Baptists in Europe History and Confessions of Faith Nashville 1982Weblinks BearbeitenEinfuhrende Bemerkungen zu den Bekenntnissen von Gunter Balders fur eine Lehrveranstaltung mit Literatur erlauternde Predigten von Franz Graf Stuhlhofer 2007 uber die Rechenschaft vom Glauben Teil 1 PDF 96 kB Teil 2 I PDF 97 kB Teil 2 II PDF 90 kB Teil 3 PDF 88 kB Einzelnachweise Bearbeiten Baptistisches Glaubensbekenntnis von 1689 online Memento des Originals vom 28 September 2007 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www reformierte baptisten de eingesehen am 7 Januar 2009 Ubersetzung aus dem Englischen Ingo Breuer 2003 orthografische Korrektur Gregor Helms 2004 Abgedruckt wurde das Glaubensbekenntnis bei Margarete Jelten Unter Gottes Dachziegel Anfange des Baptismus in Nordwestdeutschland Bremerhaven 1984 S 64ff Glaubensbekenntnis und Verfassung der Gemeinden getaufter Christen gewohnlich Baptisten genannt Mit Belegen aus der Heiligen Schrift Hamburg 1847 eingesehen am 7 Januar 2009 Rechenschaft vom Glauben online Memento vom 14 Oktober 2016 im Internet Archive PDF 182 kB eingesehen am 20 Juni 2010 Die neue Fassung wurde anstelle der alten uneinheitlichen Fassungen vom Bundesrat des Bundes Evangelisch Freikirchlicher Gemeinden in Deutschland am 26 Mai 1995 in Bochum entgegengenommen und als Bestandteil der Rechenschaft vom Glauben den Gemeinden zum Gebrauch empfohlen bis weiterreichende gemeinsame Erkenntnisse gewonnen sind Schlussbemerkung des Glaubensbekenntnisses Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Baptistische Bekenntnisse amp oldid 226867539