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Der Balistar oder Bali Mynah Leucopsar rothschildi ist eine hochgefahrdete Vogelart aus der Familie der Stare Sturnidae Er wurde 1910 entdeckt und erstmals 1912 vom deutschen Ornithologen Erwin Stresemann beschrieben Das Artepitheton ehrt den britischen Adligen und Zoologen Walter Rothschild 2 Baron Rothschild BalistarBalistar Leucopsar rothschildi SystematikUnterordnung Singvogel Passeri Familie Stare Sturnidae Unterfamilie SturninaeTribus SturniniGattung LeucopsarArt BalistarWissenschaftlicher Name der GattungLeucopsarStresemann 1912Wissenschaftlicher Name der ArtLeucopsar rothschildiStresemann 1912Balistar Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 2 Brutverhalten 3 Gefahrdung und Schutzmassnahmen 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseMerkmale BearbeitenDer Balistar erreicht eine Grosse von circa 25 Zentimetern Das Gefieder ist schneeweiss mit schwarzen Flugel und Schwanzspitzen Die unbefiederte Gesichtshaut ist blau Die Augen sind dunkelbraun Der Schnabel ist blaulichgrau mit gelber Spitze Die Beine sind graulichblau Auf dem Kopf befindet sich eine weisse Federhaube Ihre Nahrung besteht aus Ameisen Termiten und Raupen sowie aus Fruchten und Samen Brutverhalten BearbeitenUber das Brutverhalten in freier Wildbahn ist nur wenig bekannt jedoch weiss man aus Beobachtung in Gefangenschaft dass die Mannchen sehr aggressiv auf Artgenossen reagieren In amerikanischen Zoos bruten die Paare zwischen Mai und Juni und legen gewohnlich drei bis vier Eier Die Nester werden in Spechthohlen Felsspalten oder Nistkasten angelegt und mit Stroh Zweigen Gras und Federn ausgepolstert In freier Wildbahn ist die Brutzeit im Oktober November Gefahrdung und Schutzmassnahmen BearbeitenDer Balistar lebte bereits zum Zeitpunkt seiner Entdeckung im Jahre 1911 nur in einem etwa funfzig Kilometer langen Kustenstreifem im Nordwesten von Bali Moglich ist dass die Wildpopulation niemals mehr als 900 Individuen betrug 1 In den 1970er Jahren existierten nicht mehr als 200 wildlebende Individuen die alle im Gebiet des heutigen Nationalpark Bali Barat vorkamen Zu dem Zeitpunkt wurde es nach indonesischem Gesetz strafbar Balistare zu fangen oder zu verkaufen Der Balistar ist vor allem durch die Entwaldung auf Bali und durch den mittlerweile illegalen Tierhandel akut vom Aussterben bedroht Er gilt gerade bei wohlhabenden Asiaten als hochbegehrter Kafigvogel Im Jahre 1999 betrug der Schwarzmarktpreis ca 2000 US Dollar pro Vogel Obwohl der Handel nach dem CITES Abkommen untersagt ist gelang es aufgrund von Korruption und schlechter Verwaltung bewaffneten Gruppen immer wieder sich sogar in menschlicher Obhut geborene Tiere anzueignen und auf dem Schwarzmarkt weiterzuverkaufen Bestandserhebungen sind wegen der Fluktuation nicht einfach Beispielsweise zahlte Birdlife 6 Vogel im Jahre 2001 2 Bei einer Expedition im einzigen geschutzten Gebiet dem Nationalpark Bali Barat auf Bali wo diese Art vorkommt zahlte man im Marz 2004 24 Exemplare Im Jahr 2006 wurden 37 Balistare in einem Vogelschutzgebiet auf Nusa Penida einer Insel vor der Sudostkuste Balis ausgewildert Da diese Insel ein trockeneres Klima als Bali aufweist war nicht sicher ob dieses Auswilderungsprogramm erfolgreich sein wurde Die Balistare passten sich jedoch den lokalen Gegebenheiten gut an und begannen sogar in den Wipfeln von Palmen und Feigenbaumen zu nisten wahrend sie auf Bali Hohlenbruter sind die von anderen Vogeln angelegte Hohlen nutzen 2 Auf Nusa Penida leben mittlerweile hundert Balistare Die Bestandsangaben der Kafighaltungen in Indonesien sind aufgrund der vielen illegalen Haltungen nicht genau zu bestimmen 1988 wurde ein Erhaltungszuchtprogramm durch den Zoo Wuppertal gegrundet und 1993 erfolgte dann die Grundung des offiziellen Erhaltungszuchtprogrammes der EAZA EEP 3 Der Bestand in den Zoologischen Garten und zum Teil in Privathand wird durch den EAZA Zuchtbuchfuhrer koordiniert An der Erhaltungszucht und Wiederauswilderung sind unter anderem der Kolner Zoo und der Zoo Halle beteiligt Finanziell werden diese Massnahmen u a von der Vereinigung fur Artenschutz Vogelhaltung und Vogelzucht AZ e V gefordert Literatur Bearbeiten nbsp Indonesische Munze mit dem BalistarBruce Campbell Das grosse Vogelbuch Eugen Ulmer Verlag Stuttgart 1976 Originaltitel The Dictionary of Birds in Colour deutsche Ubersetzung und Bearbeitung von Klaus Ruge und Rainer Ertel ISBN 3 8001 7025 6 Dominic Couzens Seltene Vogel Uberlebenskunstler Evolutionsverlierer und Verschollene Haupt Bern 2011 Originaltitel Atlas of Rare Birds ubersetzt von Coralie Wink und Monika Niehaus herausgegeben von Simon Papps ISBN 978 3 258 07629 4 Josep Del Hoyo Andrew Elliott David A Christie Handbook of the Birds of World Band 14 Lynx edicions Barcelona 2009 ISBN 978 84 96553 50 7 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Leucopsar rothschildi Album mit Bildern Videos und Audiodateien Nusapenida Website uber den Balistar Beschreibung bei BirdLife International englisch Eintrag in der Roten Liste von Indonesien englisch PDF Datei 373 kB Beschreibung bei Stiftung Artenschutz Liste der deutschen und europaischen Zoos die den Balistar halten Leucopsar rothschildi in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2008 Eingestellt von BirdLife International 2008 Abgerufen am 25 Oktober 2008 Balistar Leucopsar rothschildi bei Avibase Balistar Leucopsar rothschildi auf eBird org xeno canto Tonaufnahmen Balistar Leucopsar rothschildi Einzelnachweise Bearbeiten Couzens S 54 a b Couzens S 57 Franz Robiller Das grosse Lexikon der Vogelpflege 1 A K 2 Auflage Band 2 Ulmer Stuttgart Hohenheim 2003 ISBN 3 8001 3195 1 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Balistar amp oldid 236282867