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Die Weimar Berka Blankenhainer Eisenbahn WBBE kurz Berkaer Bahn war ursprunglich die Staatsbahn des Grossherzogtums Sachsen Weimar Eisenach Sie wurde von der Firma Herrmann Bachstein erbaut und betrieben Am 1 April 1899 erwarb die Centralverwaltung fur Secundairbahnen Herrmann Bachstein auch das Eigentum daran Im Jahre 1923 kam die Bahn durch die Umstrukturierung des Bachstein Konzerns zur Thuringischen Eisenbahn AG Weimar KranichfeldBad Berka BlankenhainTriebwagen fur die Strecke Weimar Kranichfeld im Bahnhofsbereich von Weimar 2007 Triebwagen fur die Strecke Weimar Kranichfeld im Bahnhofsbereich von Weimar 2007 Streckennummer 6711 Weimar Weimar Berkaer Bf 6681 Weimar Berkaer Bf Kranichfeld Kursbuchstrecke DB 579Streckenlange 25 36 kmSpurweite 1435 mm Normalspur Streckenklasse CE Weimar Weimar Berkaer Bf B2 Weimar Berkaer Bf Kranichfeld Hochstgeschwindigkeit 50 km hLegende von Rastenbergvon Halle Saale Hbf0 262 Weimar fruher Weimar Reichsbahn nach Bebra1 258 Weimar West2 474 Weimar Berkaer Bahnhof3 200 Weimar Erfurter Tor6 054 Nohra b Weimar 7 730 Obergrunstedt9 392 Holzdorf b Weimar 11 628 Legefeld13 800 HetschburgAwanst Zementwerk Bad Berka elektr Betrieb 15 330 Zementwerk b Bad Berka 16 732 Bad Berka Zeughausplatz17 263 0 000 Bad Berka ehem Keilbahnhof 3 220 Saalborn6 150 Blankenhain18 600 Martinswerk20 897 Munchen b Bad Berka 21 913 Tannroda25 316 Kranichfeld Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Gleisanschlusse 3 Unfalle 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie Genehmigung des Bau und Betriebsvertrages erfolgte durch den Landtag am 2 Februar 1886 Aufgrund von Meinungsverschiedenheiten bezuglich der Finanzierung von 1 620 000 Mark konnte erst jetzt der Bau beginnen Die Grossherzogliche Regierung forderte im Sommer 1886 die Bahnstrecke bis Kranichfeld zu verlangern fur einen zusatzlichen Kostenaufwand von 70000 Mark Die Weimarische Staatsregierung erteilte dem Mitteldeutschen Eisenbahnkortium die Konzession zum Betrieb der Strecke Die Hochstgeschwindigkeit betrug zunachst 30 km h Als spater durchgehende Druckluftbremsen fur alle Zugen eingefuhrt wurden erhohte man die Geschwindigkeit auf 40 km h Bei der Bahnstrecke handelt es sich nicht um eine Kleinbahn sondern um eine normalspurige Nebenbahn 1 nbsp Berkaer Bahnhof in Weimar mit dem Fliegenden Berkaer um 1935 Der Personenverkehr begann am 15 Mai 1887 auf der normalspurigen Strecke Weimar Staatsbahnhof Weimar Berkaer Bf Bad Berka Blankenhain mit Zweigbahn Bad Berka Tannroda der Guterverkehr folgte am 13 Juni 1887 Ausserdem fuhrte anfangs in Weimar eine 700 m lange Stichbahn vom Berkaer Bahnhof zum Erfurter Tor die jedoch schon im Jahre 1908 auf Drangen der Anlieger wieder stillgelegt und abgebaut worden ist Vollendet war die WBBE als am 14 Oktober 1888 das Reststuck Tannroda Kranichfeld und damit insgesamt 32 km Strecke befahren werden konnten Nach dem Zweiten Weltkrieg gehorte sie dem landeseigenen Betrieb Thuringer Eisenbahnen von wo sie ab 1 April 1949 zur Deutschen Reichsbahn kam Auf dem Abschnitt nach Blankenhain der in Bad Berka eine Fahrtrichtungswechsel der Zuge erforderte endete der Personenverkehr am 22 Mai 1966 der Guterverkehr am 24 September 1967 Auf der Strecke Weimar Kranichfeld wurden noch bis zum 27 Mai 1995 Guter befordert der Personenverkehr besteht bis heute nbsp Strecke in der Nahe von Nohra 2017 Um 2000 wurde die Strecke umgebaut und modernisiert seitdem besteht zwischen Weimar Berkaer Bahnhof und Kranichfeld Zugleitbetrieb Der Endbahnhof Kranichfeld wurde dabei unter Abbau aller Nebengleise zum Haltepunkt am Streckenende Kreuzungsmoglichkeiten bestehen in den Bahnhofen Holzdorf b Weimar und Bad Berka Die Richtungsbahnsteige liegen in beiden Bahnhofen hintereinander Die verbleibenden je zwei Weichen sind Ruckfallweichen ortliches Personal ist bis auf den Zugleiter der gleichzeitig Fahrdienstleiter im Bahnhof Weimar Berkaer Bahnhof ist nicht mehr notwendig Die DB AG vermarktete die Strecke seit 1994 unter dem Namen Ilmtalbahn und befuhr sie bis 2012 mit Triebwagen der Baureihe 641 Im Rahmen der Neuausschreibung des Ostthuringer Dieselnetzes wird der Verkehr auf der Strecke der Berkaer Bahn seit Juni 2012 von der Erfurter Bahn durchgefuhrt 2 Seitdem werden Triebwagen des Typs Stadler Regio Shuttle RS1 eingesetzt Die Zuge verkehren im Einstundentakt Die Zugkreuzungen finden etwas nach der ublichen Symmetrieminute zur jeweils halben Stunde in Holzdorf statt 3 Auch im folgenden Verkehrsvertrag ab Dezember 2024 bis Dezember 2036 betreibt die Erfurter Bahn die Strecke 4 Gleisanschlusse BearbeitenAb den Jahren 1887 88 entwickelte sich der Guterverkehr sehr stark Durch den Berkaer Bahnhof in Weimar waren die Nutzlangen der Zuge begrenzt Eine zwischenzeitlich in Erwagung gezogene Verbindungskurve zur Umfahrung des Bahnhofs wurde nie realisiert An fast allen Stationen der Strecke gab es etliche Laderampen Spater kamen mehrere Anschlussgleise hinzu 5 nbsp Strecke in der Nahe von Munchen 2017 km 1 1 Auf dem Gebiet der Stadt Weimar gab es am Streckenkilometer 1 1 einen Gleisanschluss zum Gaswerk Zu DDR Zeiten betrieb dies der VEB Kohlehandel Erfurt Es kamen noch weitere Nebenanschliesser hinzu Nachfolger des Kohlehandels ist der Nordthuringer Brennstoffhandel Rheinbraun der heute noch regelmassig Guter verladt Er ist inzwischen auch der letzte Anschliesser der gesamten Strecke 5 km 2 1 Bis Februar 1992 bestand ein Anschluss am Kilometer 2 1 Zunachst wurde er durch die VVB Elektromaschinen Ost Reparaturwerk Weimar betrieben und spater durch Minol genutzt 5 1917 wurde der Anschluss mit einer Lange von 2 1 Kilometern zum Fliegerhorst Nohra errichtet In dieser Form existierte er aber nur bis 1929 Fur die sowjetischen Streitkrafte entstand nach dem Zweiten Weltkrieg ein ahnlicher Anschluss in veranderter Lage neu Nach der Wende mit dem Abzug der Truppen fand sich dafur keine Nutzung mehr 1992 wurde noch 410 Wagen zugefuhrt Ein Jahr spater fand hingegen schon fast gar kein Verkehr mehr statt Der Wagenladungstarifpunkt Nohra wurde Ende 1994 aufgegeben Die Stilllegung des gesamten Anschlussgleises folgte im Fruhjahr 1995 5 km 9 4 Als in den 1930er Jahren der Bau der Reichsautobahn begann entstand dafur bei Holzdorf ein Gleisanschluss Die Gleise die sich zwischen dem Bahnhof Holzdorf und der Autobahnbaustelle befanden wurden spater zur Zugbildung schwerer Zuge zum Tanklager Munchen genutzt Bis zu den Umbaumassnahmen in Holzdorf waren noch Reste des Gleises vorhanden Anfang 1994 wurde der Wagenladungstarifpunkt Holzdorf offiziell aufgelassen 5 km 15 3 Der Anschluss zum Zementwerk Bad Berka war einer der ersten der gesamten Strecke Dieser Werkbahn Anschluss konnte nach einem verzogerten Genehmigungsverfahren erst im Jahr 1907 elektrifiziert und in Betrieb genommen werden 6 Dort fuhren bis zum Schluss elektrische Lokomotiven mit 220 Volt Gleichstrom Eine dort eingesetzte Lokomotive wurde aus einer Drehstrom Versuchslokomotive von Siemens amp Halske aus dem Jahr 1898 umgebaut Sie wurde bis 1972 im Zementwerk eingesetzt Die Anschlussgleise erweiterte man im Zuge des Umbaus zum Mineralwollewerk da die Transporte immer mehr auf die Schiene gefuhrt wurden Nach der Wende bestand kein Interesse an einer Weiternutzung dieses Gleisanschlusses mehr Zu DDR Zeiten betrug das tagliche Verkehrsaufkommen mindestens 20 bis 25 Wagen 1992 waren es noch 19 und 1993 nur noch zwei Im Marz 1994 kundigte man diesen Anschluss und liess ihn Ende 1994 auf 5 km 16 7 Am Streckenkilometer 16 7 lag der Holzplatz der Gebruder Linke Der Staatliche Forstwirtschaftsbetrieb Bad Berka beschloss im Jahre 1956 diesen Platz zu erwerben und dort einen Gleisanschluss einzurichten Mitte 1992 wurde er stillgelegt 5 km 18 8 1951 entstand am Streckenkilometer 18 77 ein ungefahr 700 Meter langer Gleisanschluss der zur Versorgung der Baustelle der Tbc Heilstatte diente Kohletransporte zur Heilstatte sollten ab 1953 uber dieses Gleis gefuhrt werden In einem etwas umgebauten Anschluss wurde dies ein Jahr spater realisiert Im Jahre 1960 wurde es schon nicht mehr genutzt weil der Kohleumschlag zur Ladestrasse des Bahnhofs Bad Berka verlegt wurde 5 km 19 1 Das Martinswerk verfugte schon seit der Inbetriebnahme des Abschnitts nach Tannroda uber einen eigenen Gleisanschluss Zwischen 1925 und 1931 verlor es das Gleis da die Strecke von der Strasse auf einen eigenen Bahnkorper verlegt wurde Danach entstand ein neues Ladegleis zwischen den Kilometern 19 1 und 19 2 Seine Nutzlange betrug 75 Meter In den 1960er Jahren nutzten wochentlich nur drei bis vier Wagen dieses Gleis Dies fuhrte dazu dass die Deutsche Reichsbahn es abbauen liess da es nicht mehr wirtschaftlich betrieben werden konnte 5 km 20 1 Am Kilometer 20 1 befand sich ein Gleisanschluss zum Tanklager Munchen der im Zuge der Kriegsvorbereitungen erbaut wurde Von Weimar aus verkehrten Ganzzuge mit Kesselwagen Aufgrund der Neigungsverhaltnisse und Lange der Bahnhofe war deren Lange auf 200 Meter begrenzt In den Jahren 1940 41 zahlte man 145 Zuge pro Tag Diesellokomotiven des Baureihen V36 und Ko erledigten die Rangierarbeiten im Anschluss Tanklager Am 31 Marz 1945 verfehlten Bomber das Tanklager Danach wurde es geraumt Nach einem erneuten Angriff am 9 April wurde es nahezu komplett zerstort Man baute es nach 1949 in vereinfachter Form wieder auf Das Gelande wurde als Privatanschluss durch den Beauftragten fur die zentrale Beschaffung und Kontrolle von Sprengstoffen Land Thuringen genutzt Die Gleislange betrug nur noch 12 Meter Die Anhaltischen Chemischen Fabriken GmbH nutzten bis Marz 1994 diesen Anschluss Danach wurde die Anschlussweiche entfernt 5 km 21 9 Der Gleisanschluss zur Papierfabrik Tannroda fuhrte auf einer Brucke uber die Ilm und hatte auf der anderen Seite eine Drehscheibe Bei der Erweiterung der Papierfabrik wurden die Anlagen mehrfach umgebaut Mit der Errichtung eines Heizwerkes in den 1980er Jahren kam es zu weiteren Anlagenerweiterungen Der Umschlagplatz fur den VEB Kohlehandel wurde 1986 von Bad Berka nach Tannroda verlegt 1992 verkehrten dort jahrlich 1130 Wagen Im Jahr 1993 waren es noch 430 Wagen und Anfang 1994 wurde der Gleisanschluss stillgelegt 5 Unfalle BearbeitenAm 28 September 2003 stiessen in der Nahe des Bahnhofs Holzdorf zwei Triebwagen zusammen Die Geschwindigkeit der beiden Triebwagen konnte durch Schnellbremsungen von rund 50 auf etwa 40 km h reduziert werden Eine Reisende wurde getotet 27 weitere Menschen verletzt 7 8 Am 28 Februar 2004 stiessen 100 Meter davon entfernt erneut zwei Triebwagen zusammen Nach den beiden Unfallen wurde das Konzept des technisch unterstutzten Zugleitbetriebs entwickelt und unter anderem auf dieser Strecke implementiert Somit ist die Strecke heute mit Punktformiger Zugbeeinflussung PZB gesichert Literatur BearbeitenGeorg Thielmann Die Ilmtalbahn Wachsenburg Verlag Arnstadt 2003 ISBN 978 3 935795 06 7 Michael Kurth Ulf Haussen Waldemar Haussen Die Weimar Berka Blankenhainer Eisenbahn EK Verlag Freiburg 2007 ISBN 978 3 88255 589 9 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Weimar Berka Blankenhainer Eisenbahn Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Kursbuch 1944 Infos bei blankenhain online de Infos bei blankenhain com PDF 3 MB Bericht des Lokalfernsehens Streckenkarte Bildbericht zur Strecke vom September 1996 mit den Doppelstock Triebwagen Teil 1 auf Drehscheibe Online vom 7 Dezember 2022 abgerufen am 12 Dezember 2022 Bildbericht zur Strecke vom September 1996 mit den Doppelstock Triebwagen Teil 2 auf Drehscheibe Online vom 13 Dezember 2022 abgerufen am 14 Dezember 2022Einzelnachweise Bearbeiten Eisenbahn Weimar Bad Berka Blankenheim PDF Zur Bauausfuhrung Archiviert vom Original am 5 Juni 2016 abgerufen am 7 Juni 2016 Erfurter Bahn Elster Saale Bahn Fahrplan 2016 PDF 100 kB Erfurter Bahn Zuschlag fur das Ostthuringennetz Abgerufen am 11 September 2023 a b c d e f g h i j k Eisenbahn Weimar Bad Berka Blankenheim PDF Gleisanschlusse Archiviert vom Original am 10 Juni 2016 abgerufen am 10 Juni 2016 Michael Kurth u a Die WBBE 2007 S 84 87 Meldung Kollision zweier Regionalbahnen bei Holzdorf In Eisenbahn Revue International Heft 11 2003 ISSN 1421 2811 S 475 Eisenbahn Bundesamt Zusammenstoss der Regionalbahnzuge RB 26506 und RB 26507 auf der Strecke Weimar Berkaer Bahnhof Kranichfeld am 28 09 2003 Memento vom 24 September 2015 im Internet Archive PDF 1 8 MB Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bahnstrecke Weimar Kranichfeld amp oldid 237222661