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Die Bahnstrecke Split Sinj im heutigen Kroatien bzw bis 1918 Spalato Sinj war eine schmalspurige Lokalbahn in 760 mm Spurweite zwischen Split und Sinj Sie wurde nach Normalien der k k osterreichischen Staatsbahnen gebaut Nach etwa sechzig Jahren Betrieb eingangs in Osterreich Ungarn danach in den dort liegenden sudslawischen Staaten wurde sie in den fruhen 1960er Jahren stillgelegt und abgebaut 1 Split SinjBahnhof Sinj an der Spitze des Zuges eine Lokomotiveder Baureihe U der k k osterreichischen StaatsbahnenBahnhof Sinj an der Spitze des Zuges eine Lokomotiveder Baureihe U der k k osterreichischen StaatsbahnenStrecke der Bahnstrecke Split SinjStreckenlange 39 972 kmSpurweite 760 mm Bosnische Spur Legende 0 000 Split bis 1918 Spalato Split Predgrađe Split Vorstadt nach Knin0 6 3456 Vranjic Solln bis 1918 Vragnizza Salona 0 9 8596 Mravince12 8000 Kosa Klis 19 1720 Klis bis 1918 Clissa 24 8240 Koprivno 28 3910 Dugopolje30 6000 Prosik 35 6417 Dicmo41 00 0 0 Kukuzovac 45 51420 SinjHinweise 1914 nicht im FahrplanDie Kilometerangaben in der Tabellegeben die tatsachlichen Streckenkilometer wieder Die Kilometerangaben in den Fahrplanbildern untenbeziehen sich auf Tarifkilometer Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 2 Geschichte 3 Die Strecke 4 Betrieb 5 Fahrzeuge 6 Literatur 7 EinzelnachweiseVorgeschichte BearbeitenDa die geplante Strecke im Kronland Dalmatien von Osterreich Ungarn lag wurde sie aufgrund des osterreichischen Gesetzes vom 21 Dezember 1898 betreffend die im Jahr 1898 sicher zu stellenden Bahnen niederer Ordnung finanziert und gebaut 2 3 Im Gesetzestext wird unter Punkt 24 ein Bau von der Station Spalato der Dalmatiner Staatsbahn zur Landesgrenze bei Arzano mit einer Abzweigung nach Sinj festgelegt Der Betrieb wurde nicht wie bei Lokalbahnen oft der Fall einem Konzessionar ubertragen Sowohl Bau und Betrieb war damit Angelegenheit des osterreichischen Staates namentlich der k k osterreichischen Staatsbahnen Die Bahnstrecke war als Teil einer uberregionalen Verbindung zwischen Split und Sarajevo der Hauptstadt von Bosnien und Herzegowina gedacht 4 Da das Eisenbahnnetz jenes ehemals osterreichisch ungarischen Territoriums fast ausschliesslich mit 760 mm Spurweite erbaut worden war hatte man hier zur Errichtung die gleiche Spurweite gewahlt Da die Verbindung nach Sarajevo nie gebaut wurde diente die Strecke Split Sinj nur der Erschliessung des dalmatinischen Hinterlandes insbesondere zur Verbindung der Bezirkshauptstadt Sinj mit der dalmatinischen Landeshauptstadt Split Geschichte Bearbeiten nbsp Fahrplan 1914 nbsp Fahrplan 1954 1955Die Bahnstrecke wurde am 12 September 1903 eroffnet und bis 1918 von der k k osterreichischen Staatsbahn betrieben In Folge des Zerfalles der Donaumonarchie gingen sowohl die Bahnstrecke als auch deren Betrieb an die wechselnden Staatsbahnen zuerst des SHS Staates Jugoslawiens Kroatiens und dann wieder Jugoslawiens uber Beginnend mit 1941 wurde die Bahnstrecke kurz durch italienische Krafte betrieben In dieser Zeit wurden auch Lokomotiven der Grodner Bahn sowie der damals bereits stillgelegten Lokalbahn Triest Parenzo eingesetzt 5 Am 30 September 1962 fuhr der letzte Personenzug Die Einstellung des Guterverkehrs und der Abbau der Strecke erfolgten 1963 Die Strecke BearbeitenDie Strecke nahm im Normalspurbahnhof Split an der heutigen Bahnstrecke Split Knin ihren Ausgang war 39 972 km lang und hatte mehr als 310 m Hohenunterschied zu uberwinden Zur Uberwindung des Hohenunterschiedes schreiben Julius Koch und Konstantin Freiherr von Popp in der Zeitschrift des osterreichischen Ingenieur und Architekten Vereines anlasslich eines Exkursionsberichtes Da die Abzweigestelle vor Salona nur wenige Meter uber dem Meeresspiegel liegt so hat diese Bahn eine nur um 50m geringere Hohe zu ersteigen als die Sudbahn von Payerbach nach Semmering 6 Im gleichen Beitrag schreiben die Autoren weiter Die Bahnlinie Spalato Sinj erforderte trotz der Schmiegsamkeit die ihr die haufige Anwendung des Kurvenradius von 100 m gibt bedeutende Erd und Felsarbeiten Zahlreiche 12 bis 15 m tiefe Felseinschnitte wechseln mit eben so hohen Steindammen Ausser dem in einer Kurve von 100 m Radius liegenden Kehrtunnel von 400 m Lange sind noch zwei Tunnels von 221 m Lange ausgefuhrt Der Bau erforderte u a 76 81 Meter langes steinernes Viadukt weiters waren 117 Bahnubergange und 20 Ableitungskanale fur Niederschlagswasser zu errichten Die Schienen wurden 1903 in Graz gewalzt Als Besonderheit bestand fur die ersten 5 5 km ein Dreischienengleis bis zur Trennung der Normalspur und der Schmalspurstrecke nbsp Heizhaus Split mit Schmalspurlokomotiven der Reihe 83 um 1952 nbsp Normal und schmalspurige Gleisanlagen am sudlichen Ende des Bahnhofs SplitBetrieb BearbeitenAufgrund der finanziell aufwendigen Herstellung entschlossen sich die k k osterreichischen Staatsbahnen zu einem um etwa 50 erhohten Tarif der sich in einer Tarifkilometrierung von 58 Kilometern niederschlug Im Sommerfahrplan von 1914 7 sind zwei Zugpaare dokumentiert im Winterfahrplan 1954 1955 bis zu funf Zugpaare Sowohl 1914 als auch 1954 1955 betrug die Fahrtdauer zwischen beiden Endpunkten etwa zweieinhalb Stunden von Spalato nach Sinj und etwa zwei Stunden in die Gegenrichtung Fahrzeuge Bearbeiten nbsp 83 092 auf der Drehscheibe in Split dahinter eine normalspurige Mallet der Reihe 32 um 1952Fur die Bahn wurden Fahrzeuge nach den Normen der k k osterreichischen Staatsbahnen beschafft Insbesondere waren dies vier Dampflokomotiven der osterreichischen Baureihe U wie sie heute noch auf osterreichischen und tschechischen Bahnen zum Einsatz kommen Die ersten beiden Lokomotiven wurden von der Lokomotivfabrik der Staatseisenbahngesellschaft geliefert Die dritte und die vierte kamen von Lokomotivfabrik Krauss amp Comp Linz 8 Auch die Waggone fur Personen und Guterbeforderung glichen vollig denen anderer Schmalspurbahnen der kkStB Bemerkenswert waren lediglich geringfugige technische Erganzungen Bleiplatten am Fahrgestell um Wagen bei Bora vor dem Umsturzen zu bewahren Nach dem Ersten und auch nach dem Zweiten Weltkrieg kam es zu wesentlichen Anderungen im Lokomotivbestand Bemerkenswert ist dass bis zur Stilllegung fast ausschliesslich Dampflokomotiven altosterreichischer Herkunft zum Einsatz kamen 9 Bilder zeigen hauptsachlich Lokomotiven der JDZ Baureihe 83 Der Einsatz von Dieselfahrzeugen ist nicht belegt Das kann als Indiz dienen dass diese Lokalbahn in der Wertigkeit jugoslawischer Stellen als eher gering eingeschatzt wurde Literatur BearbeitenJohann Blieberger Arthur Meyer Josef Pospichal Schmalspurig durch Alt Osterreich bahnmedien at 2022 ISBN 978 3 903177 38 3 Walter Krobot J O Slezak H Sternhart Schmalspurig durch Osterreich Slezak Wien 1991 ISBN 3 85416 095 XEinzelnachweise Bearbeiten Eisenbahngeschichte Alpen Donau Adria Abgerufen am 9 Januar 2021 ONB ALEX Reichsgesetzblatt 1849 1918 Abgerufen am 5 Januar 2021 Hermann Strach et al Geschichte der Eisenbahnen der osterreichisch ungarischen Monarchie Hrsg Osterreichischer Eisenbahnbeamten Verein Band 5 Verlag von Carl Prochaska Wien Teschen Leipzig 1908 Helena Bunijevac Zeljeznica koje vise nema Povijest uskotracne pruge Split Sinj Eine Bahnstrecke die nicht mehr existiert Die Geschichte der Schmalspurbahn Split Sinj In Kroatische Staatsbahnen Hrsg EuroCity putna revija Hrvatskih zeljeznica Reiserevue der kroatischen Eisenbahnen Nr 1 Zagreb 2005 Mitteilung von Dieter Stanfel an Dieter Zoubek 11 Januar 2011 ONB ANNO Zeitschrift des osterreichischen Ingenieur Vereines Abgerufen am 6 Januar 2021 Postkursbureau des k k Handelsministeriums Hrsg Kursbuch 1914 der k k osterreichischen Staatsbahnen Osterreichisches Kursbuch Eisenbahn Dampfschiff Postkurse in Osterreich Ungarn Bosnien Herzegovina Eisenbahnkurse in Serbien Rumanien Bulgarien Montenegro Griechenland in der Turkei und in Agypten Reisewege nach dem In und Auslande mit einer Ubersichtskarte Verlag der k k osterreichischen Staatsbahnen Wien 1914 Lokstatistik von Josef Pospichal Split Sinj Abgerufen am 4 Januar 2021 760net Schmalspur international Kroatien Split Sinj Abgerufen am 4 Januar 2021 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bahnstrecke Split Sinj amp oldid 233349339