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Die Standardklasse 9F der British Railways war eine Baureihe von Schlepptender Dampflokomotiven fur den schweren Guterzugdienst welche von 1954 bis 1960 bei den Crewe Works und Swindon Works in England gebaut wurde Damit war sie die letzte der zwolf BR Standardklassen und die letzte Baureihe britischer Dampflokomotiven BR Standardklasse 9FDieses Bild zeigt nicht die ursprungliche Farbgebung jedoch sehr anschaulich den Aufbau der BR Standardklasse 9FDieses Bild zeigt nicht die ursprungliche Farbgebung jedoch sehr anschaulich den Aufbau der BR Standardklasse 9FNummerierung 92 000 250Anzahl 251Hersteller Crewe Works 198 Swindon Works 53 Baujahr e 1954 1960Ausmusterung 1964 1968Bauart 1 E h2Spurweite 1435 mm Normalspur Lange uber Puffer 20 170 mmLange 12 750 mm Lok ohne Fuhrerhausuberhang Hohe uber Schornstein 3990 mmuber Kesselmitte 2900 mmBreite 2740 mmFester Radstand 6600 mmGesamtradstand Lok 9190 mmTender 4270 mm Lok mit Tender 17 040 mmKleinster bef Halbmesser 120 mLeermasse Lok 88 tTender 23 25 t je nach Bauart Lok mit Tender 111 113 tDienstmasse Lok 92 tTender 51 56 t je nach Bauart Lok mit Tender 143 148 tReibungsmasse 78 5 tRadsatzfahrmasse 15 7 tHochstgeschwindigkeit regular 80 km h 50 mph technisch moglich 145 km h 90 mph 1 Indizierte Leistung gesuchtAnfahrzugkraft 175 kNKuppelraddurchmesser 1520 mmTreibraddurchmesser 1520 mmLaufraddurchmesser 910 mmSteuerungsart Walschaert deutsch Heusinger Zylinderanzahl 2Zylinderdurchmesser 510 mmKolbenhub 710 mmKessel BR 9Kesseluberdruck 17 barAnzahl der Heizrohre 138Anzahl der Rauchrohre 35Heizrohrlange 4650 mmRostflache 3 73 m Strahlungsheizflache 20 0 m Rohrheizflache 212 2 m Uberhitzerflache 62 9 m Verdampfungsheizflache 232 2 m Tender BR1B 3 T21BR1C 3 T21BR1F 3 T26BR1G 3 T23BR1K 3 T19Wasservorrat 19 320 25 570 lBrennstoffvorrat 7 1 9 1 t SteinkohleAntrieb Dampf 2 Zylinder Aussentriebwerk mit funf Achsen Lokbremse Saugluftbremse HandbremseZugbremse SaugluftbremseZugheizung Dampf nur selten vorhanden Kupplungstyp Schraubenkupplung mit Hulsenpuffern Inhaltsverzeichnis 1 Entwicklung und Einsatz 1 1 Bestellung und Produktion 1 2 Bauserien 1 3 Farbgebung 1 4 Einsatz 1 5 Ausmusterung und Erhaltung 1 6 Liste erhaltener Fahrzeuge 2 Konstruktion 2 1 Lokomotive 2 1 1 Rahmen und Laufwerk 2 1 2 Triebwerk 2 1 3 Kessel 2 2 Tender 2 2 1 Bauarten von Schlepptendern der BR Standardklasse 9F 2 3 Versuchsausrustung 2 3 1 Franco Crosti Kessel 2 3 2 Westinghouse Druckluftpumpe 2 3 3 Stokerfeuerung 2 3 4 Giesl Ejektor 2 3 5 Doppelschornstein 3 Fotos 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseEntwicklung und Einsatz BearbeitenBestellung und Produktion Bearbeiten Die British Transport Commission hatte vorgeschlagen die bestehende Dampflokomotivflotte durch Diesel und Elektrolokomotiven zu ersetzen Der Vorstand der British Railways plante jedoch die vollstandige Elektrifizierung aller Strecken und bestellte deshalb eine neue Flotte standardisierter Dampflokomotiven als vorlaufige Antriebslosung bis zur Elektrifizierung Es wurde eine leistungsstarke Guterzuglokomotive benotigt die schwere Zuge von 914 Tonnen 900 long tons mit einer Geschwindigkeit von 56 Kilometern pro Stunde 35 miles per hour befordern konnte Der Konstrukteur Robert Riddles entwarf zunachst eine 1 D1 Lokomotive englisch 2 8 2 entschied sich dann aber fur die Radsatzanordnung 1 E englisch 2 10 0 mit der eine hohere Zugkraft bei geringerer Achslast erreicht werden konnte 2 Aufgrund der in der Geschichte der Dampflokomotiven recht spaten Konstruktionszeit konnten Erfahrungen und Erfindungen aus uber einhundert Jahren in die Entwicklung einfliessen Daraus entstand eine der erfolgreichsten aber auch kurzlebigsten Dampflokomotivklassen die in Grossbritannien gebaut wurden Die im Januar 1954 eingefuhrte Klasse umfasste 251 Lokomotiven von denen 198 bei Crewe Works und 53 bei Swindon Works gebaut wurden Die Nummerierung erfolgte in Bezug auf die einzelnen Bauserien der Hersteller daher nicht unbedingt nach Baudatum geordnet von 92 000 bis 92 250 Die letzte Lokomotive der Klasse wurde 1960 bei den Swindon Works gebaut Die Maschine mit der Nummer 92 220 war die 999 Lok der BR Standardklassen und die letzte fur die British Railways gebaute Dampflokomotive Daher erhielt sie den Namen Evening Star und ist bis heute im National Railway Museum in York erhalten 3 Bauserien Bearbeiten Nummern Baujahr Hersteller Tender Bemerkungen92 000 009 1954 Crewe Works BR1G 8 fur WR 2 fur LMR 92 000 002 und 005 006 mit Doppelschornstein nachgerustet 92 010 014 1954 Crewe Works BR1F fur ER92 015 019 1954 Crewe Works BR1C fur LMR92 020 029 1955 Crewe Works BR1B fur LMR Franco Crosti Kessel92 030 044 1954 Crewe Works BR1F fur ER92 045 059 1955 Crewe Works BR1C fur LMR92 060 066 1955 Crewe Works BR1B fur NER Westinghouse Druckluftpumpe92 067 076 1956 Crewe Works BR1F fur ER92 077 086 1956 Crewe Works BR1C fur LMR92 087 096 1957 Swindon Works BR1F fur ER92 097 099 1956 Crewe Works BR1B fur NER Westinghouse Druckluftpumpe92 100 118 1956 Crewe Works BR1C fur LMR92 119 139 1957 Crewe Works BR1C fur LMR92 140 149 1957 Crewe Works BR1F fur ER92 150 164 1958 Crewe Works BR1C fur LMR92 165 167 1958 Crewe Works BR1K spater BR1C fur LMR Stokerfeuerung Doppelschornstein92 168 177 1958 Crewe Works BR1F fur ER92 178 183 1957 Swindon Works BR1F fur ER 92 178 und 183 mit Doppelschornstein92 184 202 1958 Swindon Works BR1F fur ER Doppelschornstein92 203 217 1959 Swindon Works BR1G fur WR Doppelschornstein92 218 220 1960 Swindon Works BR1G fur WR Doppelschornstein92 221 250 1958 Crewe Works BR1G fur WR Doppelschornstein 92 250 mit Giesl EjektorER Eastern Region LMR London Midland RegionNER North Eastern RegionWR Western RegionFarbgebung Bearbeiten nbsp Typische Farbgebung und BR Logo auf dem Schlepptender der 92 203Die Klasse wurde im charakteristischen Schwarz fur Guterzugdampflokomotiven lackiert Der Puffertrager und die Pufferhulsen waren rot Das Wappen der British Railways befand sich auf den Seitenwanden des Schlepptenders Die letzte gebaute Dampflokomotive 92 220 mit dem Namen Evening Star war die einzige ihrer Baureihe die bei den British Railways Deep Bronze Grun BS224 lackiert und mit Zierlinien versehen wurde da diese Farbgebung normalerweise Schnellzuglokomotiven vorbehalten war Da die 92 220 heute nicht mehr betriebsfahig ist bekam die 92 214 etwa funfzig Jahre nach der Ausmusterung eine ahnliche Farbgebung um im Museumsbahneinsatz an die 92 220 zu erinnern Einsatz Bearbeiten Die Lokomotiven wurden nahezu im gesamten britischen Eisenbahnnetz im schweren Guterzugdienst eingesetzt Auch als Personenzuglok diente die 9F die trotz ihrer kleinen Treibrader Geschwindigkeiten von 140 Stundenkilometern erreichte Allerdings stellten die British Railways den Schnellzugverkehr mit den Guterzuglokomotiven bald ein um einer moglichen Beschadigung der Stangenlager vorzubeugen Da nicht genugend Personenzugloks verfugbar waren wurden die Maschinen aber weiterhin insbesondere in der North Eastern und der Western Region regular vor Wochenend Sonderzugen eingesetzt Obwohl das Ende des Dampflokeinsatzes in Grossbritannien absehbar war wurden kleine Lokserien mit verschiedenen Versuchseinrichtungen ausgerustet um diese zu erproben Die 92 020 bis 029 wurden mit einem Franco Crosti Kessel zur Warmeruckgewinnung fur die Speisewasservorwarmung gebaut Die 92 060 bis 066 und 097 bis 099 erhielten Westinghouse Druckluftpumpen zur Versorgung von Erzzugen Die 92 165 bis 167 wurden mit einer Stokerfeuerung zur Entlastung des Heizers und fur eine schnellere Dampferzeugung ausgerustet Die 92 178 hatte einen Doppelschornstein und die 92 250 einen Giesl Ejektor Die meisten dieser Versuchslokomotiven wurden in die Normalausfuhrung zuruckgebaut da die eingebauten Gerate nicht die gewunschten Ergebnisse lieferten genauere Erlauterungen siehe Konstruktion Versuchsausrustung Ausmusterung und Erhaltung Bearbeiten Obwohl die Klasse 9F ausserst leistungsstark zuverlassig und erfolgreich war blieb sie nur wenige Jahre im Dienst Da der Vorschlag der British Transport Commission zur Abschaffung der Dampftraktion doch durchgesetzt wurde begann die Ausmusterung bereits im Mai 1964 und war bis Juni 1968 abgeschlossen auch wenn ursprunglich der Einsatz bis in die 1980er Jahre geplant gewesen war Damit waren einige Lokomotiven nur funf Jahre im Dienst obwohl der Anschaffungspreis pro Lok bei 33 500 britischen Pfund lag was heute etwa einer Million US Dollar entspricht Neun der 251 Dampflokomotiven der Standardklasse 9F wurden nach ihrer Ausmusterung direkt von den British Railways oder spater vom Schrottplatz Woodham Brothers in Barry verkauft und blieben in Eisenbahnmuseen erhalten Im September 1982 stellte die erhaltene 92 203 mit dem Namen Black Prince den Rekord fur den schwersten Zug auf der jemals von einer Dampflokomotive in Grossbritannien gezogen wurde als sie in Somerset einen 2 178 Tonnen schweren Guterzug in Bewegung setzte Die 92 203 und die 92 220 waren einst als Museumsloks mit Sonderzugen auf Hauptbahnlinien im Einsatz Allerdings besteht die Befurchtung die erhohten Leitschienen moderner Weichen konnten eine Entgleisung verursachen weshalb der Einsatz der Klasse 9F und anderer 1 E Dampflokomoiven auf britischen Hauptbahnen heute verboten ist nbsp 92 222 wartet nach Ausmusterung in Southall auf Verschrottung April 1965 nbsp 92 160 wartet nach Ausmusterung in Carnforth auf Verschrottung August 1968 nbsp 92 167 ehemals mit Stokerfeuerung und noch immer mit Tender BR1K wartet nach Ausmusterung in Carnforth auf Verschrottung August 1968 nbsp 92 223 wartet nach Ausmusterung in Carnforth auf Verschrottung August 1968 nbsp erhaltene 92 220 im Hauptbahneinsatz August 1983 Liste erhaltener Fahrzeuge Bearbeiten Nummer Name Hersteller Auslieferung Ausmusterung Eigentumer Zustand Bild92 134 Crewe Works 06 1957 12 1966 North Yorkshire Moors Railway betriebsfahig92 203 Black Prince Swindon Works 04 1959 11 1967 North Norfolk Railway betriebsfahig nbsp 92 203 mit Sonderzug auf der Gloucestershire Warwickshire Railway Mai 2009 92 207 Morning Star Swindon Works 06 1959 12 1964 North Dorset Railway Ersatzteilspender nbsp 92 207 als Ersatzteilspender in Shillingstone Oktober 2007 92 212 Swindon Works 09 1959 01 1968 Mid Hants Railway abgestellt wartet auf Restaurierung nbsp 92 212 im Museumsbahnhof Juli 2006 92 214 Leicester City Swindon Works 10 1959 09 1965 Great Central Railway betriebsfahig nbsp 92 214 mit Sonderzug in Grosmont August 2010 92 219 Swindon Works 01 1960 09 1965 Wensleydale Railway abgestellt wartet auf Restaurierung nbsp 92 219 abgestellt in Swanwick April 2009 92 220 Evening Star Swindon Works 03 1960 03 1965 National Railway Museum ausgestellt nicht betriebsfahig nbsp 92 220 im Originalzustand ausgestellt im National Railway Museum in York Februar 2011 92 240 Crewe Works 10 1958 09 1965 Bluebell Railway abgestellt wartet auf Uberholung nbsp 92 240 abgestellt bei der Bluebell Railway September 2011 92 245 Crewe Works 11 1958 12 1964 Barry Tourist Railway Ersatzteilspender nbsp 92 245 als Ersatzteilspender Juni 2012 Konstruktion BearbeitenLokomotive Bearbeiten Rahmen und Laufwerk Bearbeiten Die Lokomotiven besitzen einen innenliegenden geschweissten Blechrahmen mit Querstreben zur Verbindung und Versteifung der beiden Rahmenwangen Das Laufwerk besteht aus einer vorderen Lauf und funf dahinterliegenden Treib und Kuppelachsen Wahrend die Laufachse seitlich auslenken kann sind die Treib und Kuppelachsen im Hauptrahmen angeordnet und nicht seitlich verschiebbar Um dennoch Gleisbogenradien von 120 Metern befahren zu konnen haben der mittig angeordnete Treibradsatz keine und die Kuppelradsatze abgeschwachte Spurkranze weshalb heute der Einsatz solcher 1 E Lokomotiven auf britischen Hauptbahnen verboten ist Mit Schrittgeschwindigkeit konnen die Loks sogar Radien von 90 Metern befahren Die Abfederung der Radsatze ubernehmen Blattfedern welche sich unter den Achslagern auf der Innenseite der Rader befinden und nach oben gezogen werden Die Abbremsung erfolgt uber die funf Treib und Kuppelachsen der Lok und uber die drei Laufachsen des Tenders Die Laufachse der Lok lauft ungebremst mit Die Treibradsatze werden durch jeweils zwei Bremsklotze von vorn gebremst Zum Gleit und Schleuderschutz besitzen die Lokomotiven eine Sandstreuvorrichtung welche uber Sandrohren vor den Radern des ersten Kuppelradsatzes sowie vor und hinter dem Treibradsatz Sand auf die Schienen aufbringen kann Die Leermasse der Lok liegt ohne Tender bei 88 1 und mit Tender bei 110 6 bis 112 8 Tonnen Die Dienstmasse mit vollen Vorraten betragt ohne Tender 91 6 und mit Tender 142 7 bis 147 7 Tonnen Da das Gewicht der Lokomotive auf sechs Achsen aufgeteilt wird kann die maximale Achslast auf 15 7 Tonnen gesenkt und die Klasse 9F problemlos auch auf Nebenbahnen eingesetzt werden wobei eine Anfahrzugkraft von 175 Kilonewton erreicht wird Triebwerk Bearbeiten Die Maschinen haben zwei Dampfzylinder mit einem Innendurchmesser von 510 mm und einem Kolbenhub von 710 mm 4 Die Kolben ubertragen die Kraft uber die Treibstangen auf die Treibachse Mit der Treibachse verbundene Kuppelstangen sorgen fur den Antrieb der jeweils zwei davor und dahinter angeordneten Kuppelachsen Die Stangenlager sind als Rollenlager ausgefuhrt damit sie sich bei hohen Drehzahlen und Belastungen nicht ubermassig erhitzen Dadurch kam es anders als bei den Gleitlagern alterer Dampfloks kaum noch zu schweren Lager und Stangenschaden Die Lokomotiven besitzen eine aussenliegende Dampfsteuerung des Typs Walschaert deutsch Heusinger Steuerung Kessel Bearbeiten nbsp 92 214 mit langgezogenem Doppelschornstein und gut erkennbaren Seitenumlaufen neben den WindleitblechenDie Klasse 9F hat einen leistungsstarken genieteten Dampfkessel der eine grosse Ahnlichkeit zu den Kesseln der Schnellzuglokomotiven der Standardklassen 7 und 8 aufweist Der Kesseldurchmesser steigert sich von vorn nach hinten von 1750 auf 1850 Millimeter Die Feuerbuchse hat eine Rostflache von rund 3 7 und eine Strahlungsheizflache von 20 0 Quadratmetern und wird von Hand befeuert Da sie von Wasser umgeben ist kann die Warmestrahlung genutzt und der Materialverschleiss in Grenzen gehalten werden Von der Feuerbuchse gelangen die heissen Verbrennungsgase in die Rauch und Heizrohre die zusammen eine Heizflache von 212 2 Quadratmetern besitzen Der erzeugte Wasserdampf sammelt sich im Dampfdom und wird von dort uber den Dampfsammelkasten in die Uberhitzerrohre geleitet welche von der Rauchkammer in die Rauchrohre eingeschoben sind Diese haben eine Heizflache von 62 9 Quadratmetern und dienen zur weiteren Erhitzung und Trocknung des Dampfes Dabei dehnt sich dieser weiter aus wodurch die Dampfmaschine deutlich effizienter arbeitet Vom Uberhitzer gelangt der Dampf durch die Schieberkasten in die beiden Dampfzylinder zum Antrieb der Achsen Der Abdampf der Zylinder wird fur mehrere Einrichtungen genutzt Das Blasrohr in der Rauchkammer arbeitet nach dem Prinzip der Strahlpumpe Es dient als Saugzuganlage und befordert die Verbrennungsgase durch den Schornstein in die Umgebung wodurch das Feuer in der Feuerbuchse angefacht wird Ab der 92 184 erhielten die Loks serienmassig ein doppeltes Blasrohr und einen Doppelschornstein womit die Leistung des Kessels gesteigert werden konnte Da die Lokomotiven kein Verbundtriebwerk mit Hoch und Niederdruckzylindern besitzen erzeugt die Saugzuganlage die typischen lauten Auspuffschlage Neben dem Blasrohr arbeiten auch die Speisewasserpumpe und der Speisewasservorwarmer mit dem anfallenden Abdampf Einige Maschinen darunter die betriebsfahigen Museumsloks hatten einen Anschluss fur die Dampfheizung Da es sich um Guterzugloks handelt war dies aber eher die Ausnahme Die Windleitbleche befinden sich dicht an der Rauchkammer sodass die Seitenumlaufe des Kessels vom vorderen Ende der Lokomotive bestiegen werden konnen Tender Bearbeiten Die Schlepptender haben einen aussenliegenden Blechrahmen und drei Achsen welche von Blattfedern abgestutzt werden Die Lokomotiven wurden mit unterschiedlichen Tenderbauarten ausgerustet die sich hauptsachlich in der Grosse des Kohlen und Wasservorrats unterscheiden Der Tender BR1K war eine Sonderausfuhrung fur die Versuchslokomotiven 92 165 bis 167 und besass eine kleine Dampfmaschine die die Forderschnecke der Stokerfeuerung antrieb Daher war er gut eine Tonne schwerer als die anderen Bauarten und hatte aufgrund des hoheren Verbrauchs einen grosseren Kohlenvorrat Bauarten von Schlepptendern der BR Standardklasse 9F Bearbeiten Tender Anzahl Baujahre Kohle Wasser Leermasse DienstmasseBR 1 B 20 1955 1956 7 11 t 21 5 m 22 5 t 51 1 tBR 1 C 85 1954 1958 9 14 t 21 5 m 23 5 t 54 1 tBR 1 F 85 1954 1958 7 11 t 25 6 m 23 4 t 56 1 tBR 1 G 58 1954 1960 7 11 t 23 0 m 23 2 t 53 3 tBR 1 K 3 1958 9 14 t 19 3 m 24 7 t 53 2 tVersuchsausrustung Bearbeiten Franco Crosti Kessel BearbeitenZehn Lokomotiven 92 020 bis 029 wurden 1955 mit einem Franco Crosti Kessel als Rauchgas Speisewasservorwarmer ausgeliefert der Restwarme zuruckgewinnen sollte Dieser war ein zylindrischer Wasserkessel der sich unter dem Dampfkessel befand Aufgrund des hohen Blechrahmens konnte er nicht so tief wie notig eingebaut werden weshalb der Durchmesser des Dampfkessels verringert werden musste Der normale Schornstein auf der Rauchkammer wurde nur beim Anheizen der Lokomotive verwendet Im Betrieb stromten die Rauchgase durch Rohre innerhalb des Vorwarmkessels die zu einer zweiten Rauchkammer fuhrten Diese befand sich unter dem Dampfkessel und hatte ihren Schornstein auf der rechten Lokomotivseite am hinteren Ende des Langkessels Um ungunstige Verwirbelungen der Rauchgase und des Abdampfes zu verhindern wurde dieser zweite Schornstein mit einem einseitigen Windleitblech ausgestattet Die regularen grossen Windleitbleche an der Rauchkammer entfielen Die Versuchsanordnung erreichte nicht die erhoffte Steigerung der Effizienz welche die Kosten und die Komplexitat gerechtfertigt hatte Daher wurden die Vorwarmkessel nachtraglich ausgebaut wahrend die Rauchkammer des Dampfkessels mit ihrem markanten Aussehen beibehalten wurde nbsp 92 024 mit Franco Crosti Kessel Marz 1959 nbsp 92 025 nach Ausbau des Franco Crosti Kessels 1963 nbsp 92 029 nach Ausbau des Franco Crosti Kessels August 1963 Westinghouse Druckluftpumpe Bearbeiten Weitere zehn Lokomotiven 92 060 bis 066 und 097 bis 099 erhielten Westinghouse Druckluftpumpen zur Versorgung der pneumatischen Turen der Erztrichterwagen welche auf der stark geneigten Consett Linie im Einsatz waren Diese zusatzlichen Pumpen ermoglichten das automatische Entladen der aus etwa zehn Wagen bestehenden Erzzuge in weniger als einer Minute Stokerfeuerung Bearbeiten Drei Lokomotiven 92 165 bis 167 hatten eine Stokerfeuerung bei der eine Forderschnecke die Kohle vom Tender in die Feuerbuchse beforderte wo diese durch vom Heizer gesteuerte Dampfdusen auf dem Rost verteilt wurde Die Stokerfeuerung sollte die Erzeugung grosserer Dampfmengen in kurzer Zeit sowie die Verbrennung minderwertiger Kohle ermoglichen Da die mechanische Feuerung ineffizient war und aufgrund der vielen Halte von Fernguterzugen ein erfahrener Heizer ausreichte wurden die Lokomotiven spater in die Regelausfuhrung umgebaut Giesl Ejektor Bearbeiten Eine Lok 92 250 war mit einem Giesl Ejektor ausgestattet der den Abdampf auf sieben Dusen aufteilte und einen schmalen facherformigen Dampfstrahl erzeugte wodurch eine bessere Vermischung mit dem Rauch erreicht wurde Dadurch sollte der Abdampfgegendruck in den Zylindern reduziert und somit die Leistungsfahigkeit der Lokomotive gesteigert werden Obwohl auch hier kein Vorteil erkennbar war behielt die 92 250 den Giesl Ejektor und den schmalen Schornstein bis zu ihrer Ausmusterung Doppelschornstein Bearbeiten Die einzige Modifikation die einen merklichen Vorteil mit sich brachte war die Ausstattung der 92 178 mit einem doppelten Blasrohr und einem Doppelschornstein womit die Leistungsfahigkeit erhoht wurde Nach der Auslieferung im September 1957 wurden ausgiebige Tests im Rugby Versuchswerk und im Schnellzugdienst vorgenommen Auf zufriedenstellende Testergebnisse folgte im Februar 1958 der Beschluss alle neuen Lokomotiven absofort mit einem Doppelschornstein zu bauen Dies betraf die Fahrzeuge ab 92 183 sowie 92 165 bis 167 Zudem wurden die Loks 92 000 bis 002 005 und 006 nachgerustet Fotos Bearbeiten nbsp 92 018 mit Kohlezug in Leagrave April 1955 nbsp 92 126 mit Eisenerzzug bei New Brinsley Juli 1957 nbsp 92 106 mit Wochenend Sonderzug nahe Churchdown August 1957 nbsp 92 076 mit Guterzug nordlich des Bahnhofs Braunston and Willoughby Mai 1958 nbsp 92 019 mit Schnellzug nahe Napsbury August 1958 nbsp 92 138 mit Wochenend Sonderzug in Haresfield Juli 1961 nbsp 92 159 mit gemischtem Guterzug sudlich von Sileby Juni 1962 nbsp 92 210 im Schnelllzugeinsatz Juli 1962 nbsp 92 011 passiert mit Guterzug die Konkurrenz eine Diesellok der BR Klasse 37 Oktober 1962 nbsp 92 055 mit anderen Dampflokomotiven im Willesden Locomotive Depot November 1962 nbsp 92 085 im Bahnhof Severn Tunnel Junction April 1963 nbsp 92 117 mit Guterzug bei New Brinsley Juli 1963 nbsp 92 163 mit schwerem Kesselzug auf der Lickey Incline August 1963 nbsp 92 217 mit Eisenerzzug in Newport August 1963 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons BR Standard Class 9F Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten BR s Standard 9F 5 September 2019 abgerufen am 17 Juli 2022 englisch 9F 92000 92250 2 10 0 BR Standard Class 9 Abgerufen am 17 Juli 2022 englisch Malcolm Clegg The Last Days of British Steam A Snapshot of the 1960s 2020 S 144 abgerufen am 17 Juli 2022 englisch B R Standard Class 9 2 10 0 Engine Abgerufen am 17 Juli 2022 englisch Abgerufen von https de wikipedia org w index php title BR Standardklasse 9F amp oldid 236969837