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August Karl Walling 1 Februar 1911 in Schleswig 26 Oktober 1989 in Geislingen an der Steige 1 war SS Hauptscharfuhrer und Kommandant des Konzentrationslagers Hessental bei Schwabisch Hall Inhaltsverzeichnis 1 Biografie 2 Prozess und Nachkriegszeit 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseBiografie BearbeitenWalling war seit 1926 Musiker und Konzertmeister 2 und seit 1934 35 nach eigenen Angaben passives Mitglied der SA Er war verheiratet und hatte drei Kinder 1 Bei Kriegsbeginn zur Luftwaffe gekommen wurde er bis zu dessen Auflosung im Musikcorps eingesetzt Im Fruhjahr 1944 wurde er in das Konzentrationslager Natzweiler Struthof abkommandiert wo er als Eingangstorwache diente 1 Dort wurde er am 1 Mai 1944 in die Waffen SS aufgenommen in seiner Aussage erklarte er spater nur lapidar er habe Natzweiler in der Uniform der SS verlassen Das Wachsturmbanner des Lagers Natzweiler war durch einen Sonderbefehl neu organisiert und zahlreiche Offiziere aus Wehrmacht und Luftwaffe in die Waffen SS ubernommen worden entgegen zahlreicher spaterer Aussagen waren diese jedoch nicht nur fur den Wachdienst zustandig 3 Vom 17 Oktober 1944 bis zur Raumung im April 1945 Hessentaler Todesmarsch war Walling Kommandant des zum Verwaltungskomplex des Konzentrationslagers Natzweiler gehorenden Aussenlagers Hessental Die Lagerfuhrer der Aussenlager waren in allen Haftlingsangelegenheiten allein verantwortlich und der Kommandantur Natzweiler direkt unterstellt 3 Als Kommandant des Konzentrationslagers Hessental zeigte Walling einen ausserst wechselhaften Charakter Zeugen berichten einerseits von Gewaltausbruchen andererseits habe er sich manchmal auch menschlich gezeigt 1 Walling war mit der Situation uberfordert die Zustande im Lager unter seinem Kommando fuhrte er in selbstmitleidiger zynischer und entmenschlichender Weise auf aussere Umstande Ich konnte nichts dafur 2 und die Haftlinge selbst zuruck Sie waren verlaust und unterernahrt und kamen schon an wie die Leichen selbst 4 Die Gesundheits und Ernahrungssituation war desolat Gefangene die von der Bevolkerung Nahrungsmittel annahmen oder erbettelten wurden regelmassig brutal bestraft oder ermordet 5 Uber 100 Haftlinge fielen im Februar 1945 einer Typhusepidemie zum Opfer 5 Der Haftling Zmul Ackermann sagte aus Walling habe Lebensmittel unter die Gefangenen geworfen und sich dann uber deren Kampf ums Essen belustigt Gefangene habe er haufig mit dem Stock geschlagen Laut der Aussage dreier Zeugen habe er den Haftling Joseph Kirchen in den Leib geschossen weil dieser erbettelte Nahrungsmittel ins Lager brachte Spater soll Walling die Tat bereut haben Kirchen uberlebte durch die Pflege von Mithaftlingen und Haftlingsarzten Walling erlaubte die Beerdigung der Toten in Massengrabern auf dem judischen Friedhof Steinbach Im Prozess wurde ihm dies spater vorgehalten denn es wurde beweisen dass solches Verhalten in seinem Ermessensspielraum gelegen habe 1 6 Prozess und Nachkriegszeit BearbeitenAm 6 Oktober 1947 wurde das Strafverfahren Nr 93 der Rastatter Prozesse mit der Verlesung der Anklageschrift eroffnet Es behandelte die Aussenlager Vaihingen Unterriexingen Kochendorf und Hessental insgesamt waren 42 Personen angeklagt darunter Walling 7 Am 11 Dezember 1947 wurde er vom franzosischen Tribunal General unter dem Vorsitz von Yves Lemerle wegen Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit zu einer zwanzigjahrigen Haftstrafe mit Zwangsarbeit verurteilt Das Gericht machte Walling dabei fur die hohe Sterberate und Exzesse verantwortlich wahrend des relativ kurzen Bestehens des Aussenlagers Hessental starben mindestens 182 6 bis 200 Menschen 1 Von der Strafe sass er im Kriegsverbrechergefangnis Wittlich nur zehn Jahre ab 1 Nach seiner Haftentlassung wurde August Walling Chorleiter und Dirigent verschiedener Musikvereine unter anderem 1958 in Schnittlingen 1 8 und 1965 in Treffelhausen 9 Er lebte bis zu seinem Tod in Geislingen an der Steige Literatur BearbeitenYveline Pendrais Les Proces de Rastatt 1946 1954 Le jugement des crimes de guerre en zone francais d occupation en Allemagne Collection Contacts Serie II Gallo Germanica Volume 16 Lang Bern 1995 ISBN 3 906754 18 9 Arno Huth Dokumentation Das doppelte Ende des K L Natzweiler auf beiden Seiten des Rheins Landeszentrale fur politische Bildung Baden Wurttemberg Hrsg Neckarelz 2013 Bundesarchiv B 162 4342 Bl 254A Vernehmung von Walling am 22 November 1968 in GeislingenWeblinks BearbeitenWachmannschaften auf der Webseite der KZ Gedenkstatte HessentalEinzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g h Arno Huth Das doppelte Ende des K L Natzweiler auf beiden Seiten des Rheins S 243 a b Arno Huth Das doppelte Ende des K L Natzweiler auf beiden Seiten des Rheins S 244 a b Arno Huth Das doppelte Ende des K L Natzweiler auf beiden Seiten des Rheins S 43 An den Stelen der Hessentaler KZ Gedenkstatte werden 200 neue Schilder befestigt 1 2 Vorlage Toter Link www swp de Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im Oktober 2022 Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis auf swp de a b Ernahrung und Gesundheit auf der Webseite der KZ Gedenkstatte Hessental a b Misshandlungen und Morde auf der Webseite der KZ Gedenkstatte Hessental Arno Huth Das doppelte Ende des K L Natzweiler auf beiden Seiten des Rheins S 92 f Vereinsgeschichte auf mv schnittlingen de Vereins Chronik auf mvtreffelhausen deNormdaten Person Wikipedia Personensuche Kein GND Personendatensatz Letzte Uberprufung 26 Juni 2019 PersonendatenNAME Walling AugustALTERNATIVNAMEN Walling August KarlKURZBESCHREIBUNG deutscher Lagerkommandant des KZ HessentalGEBURTSDATUM 1 Februar 1911GEBURTSORT SchleswigSTERBEDATUM 26 Oktober 1989STERBEORT Geislingen an der Steige Abgerufen von https de wikipedia org w index php title August Walling amp oldid 239028909