www.wikidata.de-de.nina.az
August Friedrich Thienemann 7 September 1882 in Gotha 22 April 1960 in Plon war ein Zoologe und Okologe Seine bedeutendsten Arbeiten handelten von den okologischen Beziehungen in Binnengewassern aufgrund derer er als Begrunder der Limnologie gilt Ehemalige hydrobiologische Station am Grossen Ploner See Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Ehrungen und Mitgliedschaften 3 Werke und Wirken 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben und Wirken BearbeitenAugust Thienemann studierte von 1901 bis 1905 Naturwissenschaften und Philosophie an den Universitaten in Greifswald Innsbruck und Heidelberg Seine Promotion beendete er in Heidelberg bei Robert Lauterborn Ab 1907 wurde Thienemann dann Leiter der Biologischen Abteilung fur Fischerei und Abwasserfragen am Zoologischen Institut der Westfalischen Wilhelms Universitat in Munster wo er seine bekannten Forschungen an den Maaren der Eifel durchfuhrte Als Resultat dieser Studien konstruierte er die Theorie der unterschiedlichen Seentypen und erklarte die Abhangigkeit der wasserlebenden Organismen in seinem Fall Zuckmuckenlarven der Gattungen Chironomus und Tanytarsus von den Umweltbedingungen im See Nach Ausbruch des Ersten Weltkrieges wurde er im September 1914 vor Reims durch einen Granatsplitter schwer verwundet Nach seiner Genesung wurde er 1915 in den militarischen Verwaltungsdienst ubernommen Ebenfalls 1915 habilitierte er uber die Untersuchung norddeutscher Seen Als Professor fur Zoologie wurde er 1917 an die Universitat Kiel berufen Von 1928 bis 1929 nahm er an der Deutschen Limnologischen Sunda Expedition teil die umfangreiche neue Ergebnisse der Limnologie der Tropen erbrachte Als Leiter der Hydrobiologischen Anstalt die zunachst eine Einrichtung der Kaiser Wilhelm Gesellschaft war und spater zum Max Planck Institut fur Limnologie in Plon wurde wirkte er bis zu seinem Tode im Jahr 1960 Thienemanns Forschungen insbesondere zu den Nahrungsbeziehungen der verschiedenen Organismengruppen in Seen bilden eines der Fundamente fur die Herausbildung einer modernen systemorientierten okologischen Forschung Anfang des vergangenen Jahrhunderts So geht beispielsweise die bekannte Unterscheidung der Organismengruppen eines Okosystems in Produzenten Konsumenten und Reduzenten auf Thienemann zuruck Diese Konzepte wirkten weit uber die Limnologie hinaus Der Nachlass von August Thienemann befindet sich im Archiv der Max Planck Gesellschaft 1 Ehrungen und Mitgliedschaften Bearbeiten1932 Mitglied der Leopoldina 2 1943 Naumann Medaille Er erhielt als Erster diese hochste Auszeichnung der SIL die spater auch zusatzlich nach Thienemann benannt wurde Naumann Thienemann Medaille 1952 Verdienstkreuz Steckkreuz der Bundesrepublik Deutschland Grosses Bundesverdienstkreuz 1958 Forschungsschiff August Thienemann der Anstalt fur Bodenseeforschung in Staad 3 4 Werke und Wirken BearbeitenIn seinem Veroffentlichungsverzeichnis werden insgesamt 459 Titel genannt 1906 Planaria alpina auf Rugen und die Eiszeit in 10 Jber d Geogr Ges z Greifswald S 1 82 1909 B Farwick F Schroder A Thienemann Bericht uber die botanischen und zoologischen Exkursionen nach dem Weissenstein bei Hohenlimburg und nach der Glortalsperre am 25 und 26 September 1909 in S B naturhist Ver preuss Rheinl Westf E 1909 94 101 1910 Die Stufenfolge der Dinge Der Versuch eines naturlichen Systems der Naturkorper aus dem 18 Jahrhundert in Zoologische Annalen Wurzburg 3 185 274 1911 Hydrobiologische und fischereiliche Untersuchungen an westfalischen Talsperren in Z wiss Landwirtsch 41 535 716 Steglitz 371 1911 Die Verschmutzung der Ruhr im Sommer 1911 in Zeitschrift fur Fischerei und deren Hilfswissenschaften 16 1912 S 55 86 1912 Der Bergbach des Sauerlandes Faunistisch biolozische Untersuchungen in Int Rev Ges Hydrobiol Biol Suppl 4 1 125 Leipzig 1915 Die Chironomidenfauna der Eifelmaare in Verhandlungen des Naturhistorischen Vereins der preussischen Rheinlande und Westfalens 71 1918 Untersuchungen uber die Beziehung zwischen dem Sauerstoffgehalt des Wassers und der Zusammensetzung der Fauna in norddeutschen Seen A Hydrobiol 12 1 65 1923 Geschichte der Chironomus Forschung von Aristoteles bis zur Gegenwart Deutsche Entomologische Zeitung 515 540 1925 Die Binnengewasser Mitteleuropas Stuttgart 1926 Limnologie Einfuhrung in die biologischen Probleme der Susswasserforschung Hirt Breslau 1926 1927 Forschungsreisen und das System der Biologie Zoologische Anzeiger 73 245 253 1928 Der Sauerstoff im eutrophen und oligotrophen See Die Binnengewasser 4 Stuttgart Digitalisat 1931 Der Produktionsbegriff in der Biologie Arch Hydrobiol 22 616 622 1931 Tropische Seen und Seetypenlehre Arch Hydrobiolol Suppl 9 Tropische Binnengewasser 2 S 205 231 1939 Grundzuge einer allgemeinen Okologie ebda 35 1941 Leben und Umwelt Leipzig Digitalisat 1948 Erich Wasmund 2 VIII 1902 28 IV 1945 ein deutsches Forscherleben Plon Digitalisat 1951 Vom Gebrauch und vom Missbrauch der Gewasser in einem Kulturlande Arch Hydrobiol 45 557 583 1952 Wasser und Gewasser in Natur und Kultur Jahrbuch der Max Planck Gesellschaft 185 222 1954 Lebenseinheiten Abhandlungen des naturwissenschaftlichen Vereins Bremen 33 303 326 1955 Die Binnengewasser Eine Einfuhrung in die theoretische und angewandte Limnologie Verstandliche Wissenschaft 55 Berlin Heidelberg und Jena 1956 Leben und Umwelt Vom Gesamthaushalt der Natur Hamburg 1956 Die Binnengewasser Stuttgart 1959 Erinnerungen und Tagebuchblatter eines Biologen Ein Leben im Dienste der Limnologie Stuttgart Digitalisat Literatur BearbeitenUwe Hossfeld Thienemann August In Neue Deutsche Biographie NDB Band 26 Duncker amp Humblot Berlin 2016 ISBN 978 3 428 11207 4 S 129 Digitalisat August Thienemann in memoriam et honorem aus Anlass seines 100 Geburtstags am 7 September 1982 Stuttgart Schweizerbart 1982 Friedrich Lenz Hrsg Festband August Thienemann zum 60 Geburtstag gewidmet von seinen Freunden Stuttgart Schweizerbart 1945 G H Schwage Lars Brundin August Thienemann in Memoriam in Oikos Vol 12 Fasc 2 1961 S 310 319 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber August Thienemann im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek August Thienemann im Munzinger Archiv Artikelanfang frei abrufbar Einzelnachweise Bearbeiten Internetseite Memento vom 19 Dezember 2015 im Internet Archive der Archiv der Max Planck Gesellschaft Mitgliedseintrag von August Thienemann bei der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina abgerufen am 12 November 2015 Die Anstalt fur Bodenseeforschung in Konstanz wurde 1964 in Max Auerbach Institut umbenannt und 1970 mit dem Institut fur Seenforschung und Seenbewirtschaftung in Langenargen vereinigt das seit 1998 Institut fur Seenforschung heisst Verein fur Geschichte des Hegau e V Sammelwerk Hegau Zeitschrift fur Geschichte Volkskunde und Naturgeschichte des Gebietes zwischen Rhein Donau und Bodensee Hrsg Heimat Chronik Band 6 Selbstverlag Singen Hohentwiel 1958 S 251 Normdaten Person GND 118757008 lobid OGND AKS LCCN no90022464 VIAF 51772016 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Thienemann AugustALTERNATIVNAMEN Thienemann August Friedrich vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Zoologe und Okologe Begrunder der LimnologieGEBURTSDATUM 7 September 1882GEBURTSORT GothaSTERBEDATUM 22 April 1960STERBEORT Plon Abgerufen von https de wikipedia org w index php title August Thienemann amp oldid 238498515