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Der Stadtteil Hochzoll liegt im Osten der Stadt Augsburg in Bayern Er hat etwa 20 300 Einwohner nimmt eine Flache von 5 09 km ein und ist der XII Planungsraum Augsburgs der aus den Stadtbezirken Hochzoll Nord 24 und Hochzoll Sud 31 besteht Wappen von Augsburg Hochzoll Planungsraum XII von AugsburgLage des Planungsraums Hochzoll in AugsburgKoordinaten 48 21 10 N 10 56 50 O 48 352777777778 10 947222222222 Koordinaten 48 21 10 N 10 56 50 OFlache 5 088 8 km Einwohner 20 788 31 Dez 2021 Bevolkerungsdichte 4085 Einwohner km Postleitzahl 86163GliederungStadtbezirke 24 Hochzoll Nord 31 Hochzoll SudQuelle Flache 1 Einwohnerzahl 2 Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Verkehr 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLage BearbeitenHochzoll wird im Norden von Lechhausen im Westen vom Lech begrenzt dessen Wasser auch den Kuhsee speist Im Suden von Hochzoll liegt die Einode Schwabhof Im Osten grenzt Hochzoll direkt an Friedberg West und an den Friedberger Baggersee Einige Kilometer sudlich von Hochzoll liegt Kissing Geschichte BearbeitenDer Ursprung geht auf einen Bruckenschlag uber den Lech im Jahr 980 zuruck Da der Lech die historische Grenze zwischen Oberbayern und Schwaben ist und der Bruckenbau sehr teuer war wurde Bruckenzoll der so genannte Hohe Zoll erhoben von dem der Ortsname Hochzoll abgeleitet wurde Wie aus der Stadtgrundungsurkunde der Gemeinde Friedberg aus dem Jahr 1264 hervorgeht war der Lech damals auch die Grenze zwischen Augsburg und Friedberg Das Gebiet des heutigen Hochzoll gehorte bis 1818 zu Friedberg und wurde nach der Ausgliederung zunachst als Friedberger Au bezeichnet Erst 1905 durfte die alte Bezeichnung Hochzoll wieder angenommen werden Aufgrund der damaligen Zugehorigkeit zu Oberbayern wird auch heute noch Hochzoll Altbayern zugerechnet Die Geschichte des Stadtteils wurde von jeher stark vom Bruckenbau gepragt 1639 ging die Lechbrucke kriegsbedingt in Flammen auf und konnte nur durch Zuschusse der Reichsstadt Augsburg erneuert werden 1646 ging die Brucke bei der Belagerung Augsburgs durch Franzosen und Schweden erneut in Flammen auf Die zerstorte Brucke wurde 1796 im Auftrag des franzosischen Generals Jean Victor Moreau von Augsburger Zimmerleuten neu errichtet 1797 wurde die Brucke von franzosischen Truppen abgebrannt in den beiden nachsten Jahren erfolgte der Wiederaufbau Im Jahre 1800 beschadigte bayrisches Militar die Brucke schwer was zu einer sofortigen Reparatur fuhrte Nur wenige Jahre spater erfolgte die komplette Erneuerung der Brucke Ab 1803 wurden die Auen ostlich des Lechs zunehmend besiedelt namentlich von protestantischen Kolonisten aus dem Nordlinger Ries 1818 umfasste die Streusiedlung 24 Anwesen und wurde aus Friedberg ausgegliedert Hochzoll Kolonie Kolonie an der Lechbrucke und Einoden bildeten nun die 172 Einwohner umfassende Landgemeinde Friedbergerau nbsp Karte um 1700 nbsp Ansicht des ehemaligen Hochzolls nebst Friedberg am Lech 1827 nbsp Karte von 1839 Die Bahnlinie ist bereits eingezeichnet nbsp Karte des Augsburger Stadtteils Hochzoll 1939 Im Rahmen des Baus der Bahnstrecke Munchen Augsburg wurde 1839 40 von der Munchen Augsburger Eisenbahn Gesellschaft eine holzerne Eisenbahnbrucke errichtet 1840 entstand am Gutshof Stierhof die erste Hochzoller Bahnstation an der neuen Bahnlinie Im Jahre 1851 zerstorte ein Hochwasser die Strassenbrucke 1855 erbaute die Stadt Augsburg fur den Strassenverkehr eine neue schwere Holzbrucke 1862 wurde die holzerne Eisenbahnbrucke durch eine Fachwerkbrucke aus Stahl ersetzt Im Jahre 1874 entstand durch Anlage der Paartalbahn der Bahnhof Hochzoll worauf sich die Einwohnerzahl durch Zuwanderung von Industriearbeitern auf 350 erhoht 1877 wurde die Einrichtung der Freiwilligen Feuerwehr Hochzoll fertiggestellt 1878 sturzte die Strassenbrucke ein da ein Hochwasser die Pfeiler unterspult hatte 50 Meter lechaufwarts wurde eine Notbrucke errichtet 1891 ersetzte eine eiserne Strassenbrucke die Behelfsbrucke von 1878 Am 19 Januar 1905 nahm die Landgemeinde Friedbergerau den uberlieferten Namen Hochzoll an 3 Beim Lechhochwasser 1910 wurde das bisherige aus Holz und Stein gebaute Lechwehr der Hochablass zerstort und grosse Teile des Dorfes sowie Lechhausen durch die Wasser beschadigt Von der Wasserkraft abhangige Industrie und Handwerk in Augsburg kam zum Erliegen da die Lechkanale vorubergehend kein Wasser fuhren konnten Ein neues Wehr aus Stahlbeton entstand am Lech nbsp Lech am Hochablass1911 erfolgte die erste elektrische Strassenbeleuchtung Am 1 Januar 1913 wurde das inzwischen auf etwa 2000 Einwohner angewachsene Dorf Hochzoll zusammen mit Lechhausen nach Augsburg eingemeindet 4 1915 und 1916 wurde ein neues Schulgebaude Holzerbau Architekt Otto Holzer errichtet 1926 ersetzte eine neue Stahlbogenkonstruktion die Gitterbrucke der Eisenbahn Diese neue Brucke wurde bis 2002 benutzt 1928 erfolgte der Neubau einer 120 Meter langen Stahlbetonbrucke die 1990 erneuert wurde 1929 wurde Hochzoll an das Stadtgasnetz angeschlossen Im Jahre 1934 wurde die Strassenbahnlinie 6 auf der Friedberger Strasse uber die Lechbrucke bis zur Zugspitzstrasse gebaut Eroffnung am 9 Mai 1934 1960 wurde sie allerdings durch Stadtbusse ersetzt 1944 fielen mehrere Hauser den Bomben zum Opfer Am 28 April 1945 rollte die US Armee ungehindert durch Hochzoll in Richtung Friedberg 1946 fanden Fluchtlinge und Heimatvertriebene in Hochzoll eine neue Heimat 1954 stieg die Einwohnerzahl uber 5000 1957 erfolgte die Grundsteinlegung des Europadorfes 1969 wurde Hochzoll in Nord und Sud geteilt Ab 1970 neigte sich die Besiedlung Hochzolls mit der Errichtung der Wohnanlagen sudlich der Oberlanderstrasse ihrem Ende zu 1972 wurde im Rahmen der Baumassnahmen des Eiskanals anlasslich der Olympischen Spiele das beliebte Hochzoller Naherholungsgebiet der neue Kuhsee angelegt Die vorher am Holbein Gymnasium eingerichteten Behelfsklassen der 5 8 Jahrgangsstufe wurden an das nun fertiggestellte Rudolf Diesel Gymnasium verlegt Derzeit besuchen uber 800 Schuler dieses Gymnasium Am 16 September 1976 nahm das Rudolf Diesel Gymnasium an der Friedberger Strasse seinen Lehrbetrieb auf Am 12 Marz 2007 wurde der Neubau am Rudolf Diesel Gymnasium eroffnet und dient nun als Mensa fur die vielen Schuler 2019 wurde ein Neubau fur die 5 Klassen eroffnet 2021 folgte einer mit Naturwissenschaftlicher Fachraum 1990 erfolgte der Neubau der Strassenbrucke In den Jahren 2000 bis 2003 wurde die 1926 erbaute Eisenbahnbrucke im Zuge des viergleisigen Ausbaus der Bahnstrecke Munchen Augsburg durch zwei neue Stahlbogenbrucken ersetzt Verkehr BearbeitenDie Hauptverkehrsachse von Augsburg Hochzoll ist die Bundesstrasse 300 die im Bereich Hochzoll zugleich Bundesstrasse 2 ist Letztere biegt im Osten von Hochzoll nach Suden ab und bildet die Grenze zwischen Hochzoll und Friedberg West Die Afrabrucke uber den Lech bildet die Verbindung zur Innenstadt Etwa 200 m sudlich der Strassenbrucke uberquert die Bahnstrecke von Augsburg nach Munchen den Lech Ostlich der Brucke befindet sich der Bahnhof Augsburg Hochzoll in dem die Paartalbahn nach Ingolstadt von der Hauptstrecke abzweigt Diese Nebenstrecke verlauft weiterhin etwa parallel zur B 300 wahrend sich die Hauptstrecke in einer langgezogenen Kurve nach Suden Richtung Munchen und in die Ammersee Region wendet Mit dem Fuggerexpress hat man eine gute Anbindung nach Munchen Fahrzeit ca 30 Minuten Mit der Bayerischen Regiobahn hat man eine Direktanbindung in Richtung Ammersee Der offentliche Nahverkehr in Augsburg wird von mehreren Buslinien der Augsburger Verkehrsgesellschaft und Regionalbuslinien bedient Seit Dezember 2010 ist ausserdem die Strassenbahnlinie 6 in Betrieb die von Hochzoll zum Hauptbahnhof Augsburg bzw nach Friedberg West fuhrt Geplant ist die Erweiterung der Strassenbahnlinie 1 welche dann vom neuen Ostfriedhof nordlich an Hochzoll angrenzend uber die Zugspitzstrasse bis zur Linie 6 und dem Hochzoller Bahnhof fuhren wird Literatur BearbeitenMichael Friedrichs Hrsg Hochzoll Seit 100 Jahren ein Stadtteil von Augsburg Wissner Verlag Augsburg 2013 ISBN 978 3 89639 908 3 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Augsburg Hochzoll Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Strukturatlas der Stadt Augsburg 2013 PDF 31 Dezember 2013 abgerufen am 21 Juni 2014 Statistik Augsburg interaktiv 31 Dezember 2021 abgerufen am 4 April 2022 Wilhelm Volkert Hrsg Handbuch der bayerischen Amter Gemeinden und Gerichte 1799 1980 C H Beck Munchen 1983 ISBN 3 406 09669 7 S 465 Wilhelm Volkert Hrsg Handbuch der bayerischen Amter Gemeinden und Gerichte 1799 1980 C H Beck Munchen 1983 ISBN 3 406 09669 7 S 600 Planungsraume Augsburgs I Innenstadt II Oberhausen III Barenkeller IV Firnhaberau V Hammerschmiede VI Lechhausen VII Kriegshaber VIII Pfersee IX Hochfeld X Antonsviertel XI Spickel Herrenbach XII Hochzoll XIII Haunstetten Siebenbrunn XIV Goggingen XV Inningen XVI Bergheim XVII Universitatsviertel Normdaten Geografikum GND 4122844 3 lobid OGND AKS VIAF 242140574 Abgerufen von 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