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Dieser Artikel behandelt das Maschinenbauunternehmen fur die belgische Automarke siehe Metallurgique Die Societe anonyme des Ateliers Metallurgiques waren ein 1905 bis 1956 existierendes belgisches Unternehmen das im Maschinenbau im Fahrzeugbau und in der Herstellung von Eisenbahnmaterial tatig war Es ging auf die Mitte des 19 Jahrhunderts in Tubize gegrundete Lokomotivfabrik zuruck Weitere Produktionsstandorte waren Nivelles fur Reisezugwagen Guterwagen und Strassenbahnwagen La Sembre bei Marchienne au Pont in der Region Charleroi fur den Bruckenbau Stahlbau und Autos sowie das Werk Manage das Tiefziehteile und geschmiedete oder geschweisste Hohlkorper herstellte 1 Das Werk Tubize wurde 1956 von der Societe anonyme La Brugeoise amp Nivelles BN ubernommen und 1958 geschlossen Wahrend der rund hundertjahrigen Existenz des Werks wurden nahezu 2300 Lokomotiven gebaut was es zur zweitwichtigsten belgischen Lokomotivfabrik der Geschichte machte 2 Fabrikschild des Werks Tubize von 1926 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Vorgeschichte 1 2 La Metallurgique 1 3 Ateliers metallurgiques 2 Lokomotiven 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenVorgeschichte Bearbeiten Der Ursprung der Ateliers metallurgiques geht auf die 1854 in Tubize erbaute Lokomotivfabrik zuruck die von der Kommanditgesellschaft Zaman Sabatier amp Cie betrieben wurde Die erste Lokomotive aus der neuen Fabrik wurde auf der Weltausstellung Paris 1855 gezeigt und 1856 an die Chemins de fer de l Etat Belge EB geliefert 3 1856 ubernahm Julien Morel das Werk das bis 1863 als Morel amp Cie firmierte und in dieser Zeit gut 20 Lokomotiven baute Es waren kleine Industrielokomotiven wie sie in Steinbruchen Schachtanlagen von Kohlebergwerken und als Baulokomotiven verwendet wurden Im Marz 1863 wurde die Aktiengesellschaft Societe anonyme de Construction de Tubize mit einem Aktienkapital von 2 Mio Franc gegrundet Durch die Anderung der Gesellschaftsform war der Zugang zu den Kapitalmarkten einfacher Das Unternehmen das manchmal auch als Cie de Tubize bezeichnet wurde erweiterte seine Aktivitat auf den Bruckenbau und den Bau und Betrieb von Eisenbahnstrecken Es wurde immer noch von Julien Morel gefuhrt Die Eisenbahngesellschaften der Cie de Tubize waren Societe des chemins de fer de la Flandre Occidentale FO Societe des chemins de fer de l Ouest de la Belgique OB Societe de chemin de fer de Tirlemont a Diest TD Societe de chemin de fer de Grand a Dunkerque GD Bereits im Oktober 1864 wurde die Aktiengesellschaft in die Societe anonyme d Exploitation de Chemins de Fer abgekurzt SE uberfuhrt die mehr Gewicht auf den Betrieb von Eisenbahnstrecken legte Die SE wurde anfangs 1865 aktiv und betrieb ein Netz von 600 km Eisenbahnstrecken was der Fabrik in Tubize regelmassig und konstant Arbeit fur die Herstellung von Lokomotiven und anderem Eisenbahnmaterial gab Die SE bildete zusammen mit der Compagnie des chemins de fer des bassins houillers du Hainaut 1867 das Joint Venture Societe generale d exploitation de chemins de fer abgekurzt SGE das ein 700 km langes Bahnnetz betrieb In dieser Zeit wurde den Werkstatten in Tubiez die Werkstatte von Morlanwelz und Nivelles angegliedert In dieser Zeit beschaftigte Tubiez ungefahr 350 Mitarbeiter Der allgemeine Wirtschaftsruckgang gegen Ende der 1860er Jahre war fur das Unternehmen kaum spurbar 4 Nachdem der Betrieb der Eisenbahnstrecken 1870 an die Chemins de fer de l Etat Belge EB ubergegangen war gab es fur das Joint Venture keinen Betriebszweck mehr Es wurde deshalb 1873 die Societe anonyme Metallurgique et Charbonniere Belge gegrundet die aus der Fusion der SGE mit der Compagnie des chemins de fer des bassins houillers du Hainaut und der Societe anonyme des Charbonnages du Couchant de Charleroi hervorging Der Zweck der Gesellschaft war nun nicht mehr der Bau und Betrieb von Eisenbahnstrecken sondern der Betrieb von Kohlebergwerken Kokereien Stahlwerken Schmieden Walzwerken sowie der Bau von Eisenbahnmaterial und der Stahlbau Die neue Gesellschaft besass die folgenden Werksgelande Ateliers de constructions de Tubize Grosse 1 21 ha Ateliers de construction de la Sambre bei Charleroi 4 14 ha Ateliers de Nivelles 3 6 ha Stahlwerk in Chatelet 8 ha Die Kohlengrube des Unternehmens befand sich in Anderlues der Geschaftssitz in Brussel Die altesten Fotos von Werksgelanden und hergestellten Lokomotiven stammen aus den 1870er Jahren 5 nbsp Aktie der La MetallurgiqueLa Metallurgique Bearbeiten nbsp Werksgelande von Blanc Misseron nbsp Fabrikschild der ANF nbsp Inserat der Ateliers metallurgiques aus dem Jahre 19271880 wurden der Bergbau das Stahlwerk und der Eisenbahnbetrieb aufgegeben Eine neue Gesellschaft die Societe anonyme La Metallurgique wurde gegrundet deren einziger Zweck der Betrieb der Werkstatten in Tubize la Sambre und Nivelles war Der Geschaftssitz blieb aber in Brussel 1882 grundete das Unternehmen die Tochtergesellschaft Ateliers de construction du Nord de la France ANF um franzosische Einfuhrbestimmungen fur Eisenbahnmaterial zu umgehen Sie baute bei Blanc Misseron in Crespin ein Montagewerk fur Strassenbahnlokomotiven und wagen deren Einzelteile aus Belgien stammten Das Werk baute auf diese Weise zwischen 1885 und 1911 beinahe 400 Strassenbahnlokomotiven 6 Der Name Blanc Misseron stand auch auf den Fabrikschildern der gebauten Fahrzeugen 1898 beschloss die Geschaftsleitung dass das Werk La Sambre in den Automobilbau einsteigen soll es sollten ein Auto und eine Voiturette gebaut werden Der Bau des Autos wurde nicht weiterverfolgt aber derjenige der Kleinwagen Weil das Werk La Sambre nicht die geeignete Einrichtung fur den Automobilbau hatte wurde 1899 beschlossen dafur ein eigenes Werk in Marchienne au Pont zu bauen das Ende 1900 in Betrieb ging Die hergestellten Fahrzeuge wurden unter der Marke Metallurgique angeboten der Automobilbau wurde 1907 in das Unternehmen L Auto Metallurgique Societe Anonyme ausgelagert 7 Hauptartikel Metallurgique Ateliers metallurgiques Bearbeiten Im Jahr 1905 wurde das Unternehmen neu organisiert und in Societe anonyme des Ateliers Metallurgiques umbenannt Die einzelnen Werke spezialisierten sich Tubize behielt den Lokomotivbau la Sambre ubernahm den Stahlbau und Nivelles baute die Wagen In Tubize wurden neben den Lokomotiven fur den belgischen Markt auch der mechanische Teil der ersten Drehstrom Lokomotiven der Italienischen Staatsbahn gebaut die am Giovipass verkehrten Um 1910 stieg die Anzahl Beschaftigter im Werk Tubize auf uber 550 Die Auftragslage war dank weiterer Exportauftrage gut Es wurden Lokomotiven fur mehrere Bahnen in Belgisch Kongo Rumanien Spanien Brasilien und Danemark gebaut aber auch fur Bahnstrecken in China die mit Investitionen von Belgien entstanden Wahrend des Ersten Weltkriegs wurde die Produktion eingestellt und das Werk durch Deutschland vollstandig abgebaut Ab 1919 wurde der Betrieb wieder aufgenommen Es wurden vor allem Instandsetzungsauftrage fur die Chemins de fer de l Etat Belge EB die grossen franzosischen Bahngesellschaften die Lokomotiven der Kohlegruben und der allgemeinen Industrie ausgefuhrt Das gesamte Rollmaterial war wahrend der Belagerung durch die Reichswehr Deutschlands vollstandig abgenutzt worden Auftrage fur Neubauten wurden kaum verzeichnet Der Personalbestand im Werk Tubize ging auf 275 Beschaftigte zuruck 1 Nachdem ab Mitte der 1920er Jahre die Elektrifizierung der Hauptstrecken absehbar war diversifizierten sich die Ateliers Metallurgiques und begannen in Tubize mit dem Bau von grossen Portalkrananlagen um das zuruckgehende Geschaft mit den Dampflokomotiven zu kompensieren Tubize konnte Hafen in Antwerpen Matadi in Kongo Portugal in El Salvador und Chile mit ihren Anlagen ausrusten 1928 wurde dem Werk Nivelles eine Galvanisationsabteilung angegliedert Im selben Jahr ubernahm das Werk la Sambre die Societe anonyme Railways et Signalisation 1929 ubernahmen die Ateliers Metallurgiques die Forges de Bellecourt deren Werk Manage Tiefziehteile und geschmiedete oder geschweisste Hohlkorper herstellte Wahrend der Kampfhandlungen des Zweiten Weltkriegs richtete 1940 eine grosskalibrige Bombe grossen Schaden an Sie hatte ihr Ziel die Eisenbahnstrecke Brussel Mons verfehlt und schlug in der Fabrik ein Die Deutschen setzten die Wiederaufnahme der Arbeit durch aber die Aktivitaten wurden gegen 1944 mehr und mehr reduziert 1 Nach dem Zweiten Weltkrieg war die Hoffnung auf neue Auftrage gross sie blieben aber aus Die Geschaftstatigkeit beschrankte sich auf die Reparatur von Lokomotiven der Belgischen Staatsbahn SNCB Es gab nur zwei grossere Auftrage fur Lokomotiven einen fur Formosa und einen fur Kolumbien 1951 wurden die letzten beiden Dampflokomotiven fur Belgisch Kongo bestellt Tubize baute noch um die zwanzig Diesellokomotiven was aber das Werk nicht retten konnte Die letzten Dampfkessel wurden 1953 gebaut In Tubize wurde noch Bergbaugerat gebaut aber das Ende des Werks war abzusehen 1 Das Werk Tubize wurde 1956 von der Societe anonyme La Brugeoise amp Nivelles BN ubernommen Es sollten ganze Betriebszweige in Tubize und la Sambre geschlossen werden Der Personalbestand ging unaufhaltsam zuruck bis das Werk 1958 endgultig geschlossen wurde Das Personal wurde teilweise in den Werken Nivelles und Bruges weiterbeschaftigt 2 Lokomotiven BearbeitenBeispiele von Lokomotiven die von 1905 bis 1956 in den Ateliers Metallurgiques in Tubize gebaut wurden nbsp Reihe 32 fur die Chemins de fer de l Etat Belge EB nbsp Reihe 15 fur die Chemins de fer de l Etat Belge EB nbsp Drehstromlokomotive E 550 fur die Italienische Staatsbahn nbsp Reihe 36 fur die Chemins de fer de l Etat Belge EB nbsp Reihe 10 fur die Chemins de fer de l Etat Belge EB nbsp Kapspur Guterzuglokomotive fur Belgisch Kongo nbsp Reihe 13 fur die Chemins de fer de l Etat Belge EB Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Ateliers metallurgiques Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten a b c d Societe anonyme des Ateliers Metallurgiques 1905 1956 17 Juli 2017 archiviert vom Original abgerufen am 27 Dezember 2021 franzosisch a b Luc Delporte Societe anonyme La Brugeoise amp Nivelles 1956 1958 18 Juli 2017 archiviert vom Original abgerufen am 27 Dezember 2021 franzosisch Luc Delporte Societe Zaman Sabatier amp Cie 1854 1856 Musee communal de la Porte 15 Juli 2017 archiviert vom Original abgerufen am 25 Dezember 2021 franzosisch Luc Delporte Societe anonyme Generale d Exploitation de Chemind de Fer SGE 1867 1873 17 Juli 2017 archiviert vom Original abgerufen am 26 Dezember 2021 franzosisch Luc Delporte Societe anonyme Metallurgique et Charbonniere Belge 1873 1880 17 Juli 2017 archiviert vom Original abgerufen am 26 Dezember 2021 franzosisch Luc Delporte Societe anonyme La Metallurgique 1880 1905 17 Juli 2017 archiviert vom Original abgerufen am 26 Dezember 2021 franzosisch La marque Metallurgique Belgique 1898 1927 In Les voitures automobiles anciennes et les vehicule anciens de collection v2 Abgerufen am 22 Januar 2022 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ateliers metallurgiques amp oldid 239461587