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Atanakines ca 315 348 53 n Chr 1 war ein Prinz aus der Familie der Gregoriden Diakon Sohn des Katholikos der Armenischen Apostolischen Kirche Husik I sowie Vater eines anderen Katholikos und Heiligen Nerses I der Grosse Er war zugleich Verbindungsglied zwischen dem parthischen Herrscherhaus der Arsakiden und den fruhchristlichen Adelsfamilien Armeniens Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft 2 Biografie 3 Ehe und Nachkommen 4 Einzelnachweise 5 Literatur 6 Siehe auchHerkunft BearbeitenAtanakines entstammte der armenischen Adelsfamilie der Gregoriden der Nachkommen von Gregor dem Erleuchter dem ersten Katholikos Patriarchen der Armenischen Apostolischen Kirche Die Gregoriden stammten aus dem parthischen Haus der Suren Pahlav das seinerseits eine entfernte Nebenlinie der Arsakiden war Sein Vater Husik I war von 341 bis 347 Katholikos des Heiligen Stuhles von St Echmiadsin und Aller Armenier das heisst Patriarch der Armenischen Apostolischen Kirche Seine Mutter war eine Tochter des Konigs von Grossarmenien Trdat III genannt auch St Tiridates der Grosse oder der Heilige der Armenien zum ersten christlichen Staat der Welt gemacht hatte Dessen Vorfahren gehen bis auf den Parther Arsakes I zuruck der ab 240 v Chr das Perserreich der Seleukiden unterwarf und daraufhin das Partherreich grundete das uber 400 Jahre fortlebte in Persien bis 224 n Chr und in Armenien bis 428 n Chr Biografie BearbeitenDer Tradition der Familie der Gregoriden entsprechend die das Amt des Katholikos Patriarchen von Grossarmenien in der Familie erblich gemacht hatte erhielt Atanakines wie sein alterer Bruder Pap und wie zuvor sein Vater der Katholikos Husik I und sein Grossvater der Katholikos Vartanes I wohl in Caesarea in Kappadokien heute Kayseri in Zentralanatolien in der Turkei eine religiose Ausbildung Er brachte es allerdings nur bis zum Diakon da er selbst dann ein weltliches Leben vorzog als ihm angeboten wurde nach seinem Vater das hochste kirchliche Amt in Armenien das des Katholikos der Armenischen Apostolischen Kirche zu ubernehmen 2 Die Zuruckhaltung des Atanakines gegenuber der Ubernahme dieses Amtes ist allerdings nicht ganz unverstandlich Die hohe Wurde des Katholikos des Heiligen Stuhles von St Echmiadsin und Aller Armenier war namlich nur dadurch vakant geworden dass der bisherige Trager dieses Titels der Vater von Atanakines Husik I auf Befehl von Konig Tigranes VII 339 350 zu Tode geprugelt worden war obwohl er ein Vetter des Konigs war Er hatte den Konig wegen dessen wenig vorbildlicher Lebensweise und wegen des neuerlichen Erstarkens des Heidentums offentlich kritisiert und ihm den Eintritt in die Kirche verweigert 3 nbsp Die funfzehn Provinzen des historischen Konigreiches Armenien hier Gebietsstand um 150 v Chr Da sich auch sein alterer Bruder Pap geweigert hatte unter den gegebenen Umstanden das Amt zu ubernehmen wurde die Erbfolge der Familie der Gregoriden im Amt des Katholikos von Armenien erstmals unterbrochen Interimistisch wurde das Amt von Daniel einem betagten syrischen Chorbischof dem Leiter der Kirche im armenischen Furstentum Taron ubernommen Er war mit der Familie der Gregoriden seit Jahrzehnten verbunden da er bereits unter dem Urgrossvater des Atanakines Gregor dem Erleuchter dem Apostel der armenischen Kirche gedient hatte Der Patriarch Daniel der uber die Misshandlung und Totung seines Vorgangers des Katholikos Husik I des Vaters von Atanakines durch den Konig zutiefst emport war machte sich auf um Konig Tigranes VII die Ungeheuerlichkeit seines Vorgehens vorzuhalten Der Konig der sich damals gerade im Sudosten des Landes in Baradech in der Provinz Altzniq Aghdzenik eine der vier Bdeshks Marken von Grossarmenien befand empfing Daniel in Audienz und horte sich gelassen seine Klagen an Anschliessend liess er ihn ohne weiteres Verfahren ergreifen und erwurgen 2 Der Stuhl des Katholikos von Grossarmenien war dadurch neuerlich verwaist Atanakines dem seine Vorsicht wohl das Leben gerettet hatte gab sich betont weltlichen Freuden hin um seine fehlende Eignung fur die Nachfolge zu demonstrieren Als Nachfolger wurde daher ein Verwandter seines Hauses Pharen von Achtichat zum Katholikos ernannt Er konnte sein Amt von 348 bis 352 ausuben da er vorsichtig genug war jede Kritik am Konig zu vermeiden Dies schutzte ihn zwar vor dem Zorn des Konigs Tigranes VII nicht aber vor der spateren Kritik des Geschichtsschreibers Faustus von Byzanz der ihm zu grosse Toleranz gegenuber dem Verhalten des Konigs vorwarf 4 Trotz seiner Vorsicht konnte Atanakines seinem Schicksal nicht entkommen Obwohl er offizielle Funktionen vermieden hatte wurde er bei einem Festessen zwischen 348 und 353 ermordet 5 Ehe und Nachkommen BearbeitenAtanakines setzte die von seinem Vater begonnene Tradition fort sich eine Frau aus dem in Armenien regierenden Konigshaus der Arsakiden zu suchen Er vermahlte sich daher mit seiner Cousine Bambishen Arschakuni einer Schwester des tyrannischen Konigs Tigranes VII 339 350 und Tochter von Chosrow II dem Kleinen der von 330 bis 339 Konig von Grossarmenien gewesen war 6 Aus der Ehe des Atanakines mit Bambishen ist nur ein Sohn bekannt Nerses I der Grosse 335 25 Juli 373 Katholikos der Armenischen Apostolischen Kirche 353 373 Sandukt Mamikonjan einer Tochter von Wardan Mamikonjan 6 Einzelnachweise Bearbeiten Christian Settipani Nos Ancetres de l Antiquite Editions Christian Paris 1991 ISBN 2 86496 050 6 a b Rene Grousset Histoire de l Armenie Payot Paris 1973 S 133 Rene Grousset Histoire de l Armenie Payot Paris 1973 S 132 Faustus von Byzanz Geschichte Armeniens Band III Kapitel XVI Gerard Dedeyan Hrsg Histoire du peuple armenien Privat Toulouse 2007 ISBN 978 2 7089 6874 5 S 166 a b Christian Settipani Nos Ancetres de l Antiquite Editions Christian Paris 1991 ISBN 2 86496 050 6 S 66 Literatur BearbeitenGerard Dedeyan Hrsg Histoire du peuple armenien Privat Toulouse 2007 ISBN 978 2 7089 6874 5 S 166 Rene Grousset Histoire de l Armenie des origines a 1071 Payot Paris 1973 Reprint der Ausgabe 1947 Robert H Hewsen The successors of Tiridat the Great A contribution to the history of Armenia in the Fourth Century In REArm 13 1978 79 S 99 126 Christian Settipani Nos Ancetres de l Antiquite Editions Christian Paris 1991 ISBN 2 86496 050 6 Cyril Toumanoff Manuel de genealogie et de chronologie pour le Caucase chretien Armenie Georgie Albanie Edition Aquila Rom 1976 Siehe auch BearbeitenListe der Katholikoi der Armenischen Apostolischen Kirche Liste der Herrscher von ArmenienPersonendatenNAME AtanakinesKURZBESCHREIBUNG Sohn und Vater eines Katholikos Patriarchen von ArmenienGEBURTSDATUM um 315STERBEDATUM 4 Jahrhundert Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Atanakines amp oldid 234737455