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Astrid Proll 29 Mai 1947 in Kassel ist eine deutsche Mitgrunderin der linksextremistischen terroristischen Vereinigung Rote Armee Fraktion RAF Sie war an der Befreiung von Andreas Baader beteiligt und von 1971 bis 1974 sowie 1978 bis 1980 inhaftiert 1 Danach wurde sie als Fotografin Autorin und Redakteurin tatig Astrid Proll 2011 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Veroffentlichungen 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenAstrid Proll ist die Tochter des Kasseler Architekten Konrad Proll und einer Lehrerin Gemeinsam mit ihrem alteren Bruder Thorwald Proll schloss sie sich Andreas Baader Gudrun Ensslin und Horst Sohnlein an Diese waren wegen der Kaufhaus Brandstiftungen am 2 April 1968 zwar verurteilt worden kamen aber wegen der eingelegten Revision zunachst wieder frei Sie brach ihre Ausbildung zur Fotografin ab und folgte ihnen nach Frankfurt zur Kampagne gegen die Unterbringung von Jugendlichen in geschlossenen Erziehungsheimen Nachdem das Revisionsverfahren im November 1969 abgelehnt wurde ging sie mit Baader und Ensslin in den Untergrund obwohl sie selbst noch nicht gesucht wurde Sohnlein trat seine Haftstrafe an ein Jahr spater ebenso Thorwald Proll Am 6 Mai 1971 wurde Proll verhaftet 2 Sie war 119 Tage im toten Trakt der JVA Koln Ossendorf untergebracht und in dieser Zeit als erstes RAF Mitglied von anderen Gefangenen isoliert worden 3 In derselben Zelle wurde spater Ulrike Meinhof untergebracht 4 Proll machte eine Verhandlungsunfahigkeit durch die Isolationshaft geltend Das Gericht folgte in einer vielbeachteten und einmaligen Entscheidung diesem Antrag brach die Hauptverhandlung ab und entliess Proll am 4 Februar 1974 aus der Untersuchungshaft 3 In anderen Verfahren versuchten RAF Mitglieder vorher und nachher vielfach Verhandlungsunfahigkeit geltend zu machen die durch die Haftbedingungen ausgelost sei was stets abgewiesen wurde Im Dezember 1974 anderte der Deutsche Bundestag die Strafprozessordnung dahingehend dass eine Verhandlung auch ohne Angeklagte fortgesetzt werden kann wenn diese ihre Verhandlungsunfahigkeit selbst herbeigefuhrt haben etwa durch Hungerstreik 5 6 7 Kurz nach ihrer Haftentlassung setzte Proll sich illegal nach Grossbritannien ab und blieb mehrere Jahre unentdeckt 8 Dort arbeitete sie unter verschiedenen Namen unter anderem als Parkaufseherin und Automechanikerin Am 15 September 1978 wurde Proll die sich zu diesem Zeitpunkt Anna Puttick nannte in London verhaftet und nach einem etwa einjahrigen Rechtsstreit und grossflachiger Berichterstattung in der englischen Boulevardpresse an die Bundesrepublik ausgeliefert Am 22 Februar 1980 wurde sie wegen Raububerfalls und Urkundenfalschung zu einer Freiheitsstrafe von funfeinhalb Jahren verurteilt Die Untersuchungshaft in Deutschland und Grossbritannien wurde angerechnet und die Reststrafe zur Bewahrung ausgesetzt 9 Seit Anfang der 1980er arbeitet Proll als Fotografin Autorin und Redakteurin Unter anderem war sie als Bildredakteurin fur die Magazine Tempo Der Spiegel und Time sowie die Zeitung The Independent tatig 2004 wurde ihr als ehemaliger Terroristin die Einreise in die USA zum Begrabnis ihrer Mutter verwehrt 10 Veroffentlichungen BearbeitenHans und Grete die RAF 67 77 Steidl Gottingen 1998 ISBN 978 3 88243 562 7 Aktualisierte und erweiterte Neuauflage 11 unter dem Titel Hans und Grete Bilder der RAF 1967 1977 Aufbau Verlag Berlin 2004 ISBN 3 351 02597 1 Baader Meinhof pictures on the run 67 77 Scalo Zurich 1998 ISBN 978 3 931141 84 4 Goodbye to London Radical Art and Politics in the 70 s Katalog zur gleichnamigen Ausstellung vom 26 Juni bis 15 August 2010 in der Neuen Gesellschaft fur Bildende Kunst in Berlin Hatje Cantz Verlag Ostfildern 2010 ISBN 978 3 7757 2739 6Literatur BearbeitenUlrike Edschmid Frau mit Waffe Zwei Geschichten aus terroristischen Zeiten Suhrkamp Ffm 2001 ISBN 978 3 518 39807 4 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Astrid Proll im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Rezensionsnotizen zu Astrid Proll bei Perlentaucher Sven Hillenkamp Unscharfe Bilder Gesprach mit Astrid Proll uber Mode und die RAF Die Zeit 4 September 2003 Gabriele Goettle Astrid Proll erzahlt von Dorothea Ridder Taz 23 November 2008 Willi Winkler RAF Ausstellung Wir mussen bloss noch entsorgt werden Gesprach mit Astrid Proll Suddeutsche Zeitung 10 Mai 2010 Dossier zu Astrid Proll bei Spiegel OnlineEinzelnachweise Bearbeiten Phantom beschossen Der Spiegel 4 Februar 1980 Fahndung Deckname Rosi In Der Spiegel Nr 20 1971 online a b Gabriele Goettle Astrid Proll erzahlt von Dorothea Ridder Im toten Trakt In taz de 23 November 2008 abgerufen am 10 Februar 2017 Stefan Aust Der Baader Meinhof Komplex Ausgabe von 1989 S 257 Kleine Chronologie zur Geschichte der RAF Abgerufen am 20 Februar 2018 Florian Moser Fakten und Hintergrunde zum Film Der Baader Meinhof Komplex Memento des Originals vom 20 Februar 2018 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www kino de 5 November 2012 Lowe Rosenberg Strafprozessordnung und das Gerichtsverfassungsgesetz Bd 4 De Gruyter Berlin 2007 S 774 f online Kate Connolly Kate Connolly meets Astrid Proll In theguardian com 6 Oktober 2002 abgerufen am 10 Februar 2017 Norbert Leppert Funfeinhalb Jahre fur Astrid Proll Frankfurter Rundschau 23 Februar 1980 Ehemalige deutsche RAF Terroristin Proll darf nicht in die USA In derstandard at 13 Dezember 2004 abgerufen am 10 Februar 2017 Astrid Proll Internationale Photoszene Koln 2016Normdaten Person GND 119446871 lobid OGND AKS LCCN no99020803 VIAF 84200591 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Proll AstridKURZBESCHREIBUNG deutsche Terroristin Mitbegrunderin der Rote Armee FraktionGEBURTSDATUM 29 Mai 1947GEBURTSORT Kassel Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Astrid Proll amp oldid 231664164