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Die Internationale Photoszene Koln richtet seit 1984 ein Fotografiefestival parallel zur Fotografiemesse photokina mit zeitweise mehr als 100 Fotoausstellungen im gesamten Stadtgebiet aus Zudem versteht sich die Photoszene selbst als wichtiger Forderer Initiator und Netzwerker fur das Medium Fotografie Daruber hinaus publiziert die Photoszene einmal jahrlich das zweisprachige Magazin L Fritz veranstaltet Kunstlergesprache Workshops Symposien und hat 2018 das Projekt Artist Meets Archive ins Leben gerufen Seit 2020 2021 organisiert die Photoszene zudem gemeinsam mit dem Deutschen Kinder und Jugendfilmzentrum KJF der SK Stiftung Kultur und dem jfc Medienzentrum das Next Festival der Jungen Photoszene als bundesweit erstes Fotografiefestival von und fur Kinder und Jugendliche Ausserdem veranstaltet die Photoszene seit 2014 mit Das Fotobuch Quartett Deutschlands erstes regelmassige Talkformat zum Medium Fotobuch vor Live Publikum Inhaltsverzeichnis 1 Hintergrund 2 Grundung der Photoszene 3 Neugrundung und Neupositionierung ab 2013 4 WeblinksHintergrund BearbeitenDie Internationale Photoszene Koln ist eng mit der 1950 gegrundeten photokina ursprunglich Photo und Kino Ausstellung verbunden Die in ihrem Rahmenprogramm durchgefuhrten Bilderschauen waren die Vorlaufer der heutigen Internationalen Photoszene Koln Die Bilderschauen wurden vom Werbefachmann Kunstsammler und Publizisten Leo Fritz Gruber bis einschliesslich 1980 organisiert Sie zeigten von Beginn an aktuelle und auch kunstlerische Positionen der Fotografie Dementsprechend war schon 1950 die avantgardistische Fotografengruppe fotoform beteiligt und zeigte u a aktuelle Werke von Otto Steinert Dieser Beitrag zu den Bilderschauen wurde 1980 erneut gezeigt Im weiteren Verlauf waren die Bilderschauen oft Schauplatz von Retrospektiven einzelner herausragender Fotografen Personlichkeiten wie beispielsweise 1951 von August Sander 1954 von Irving Penn 1958 von Margaret Bourke White 1960 von Man Ray und 1966 von Gordon Parks Internationale Aussteller zeigten Positionen ihres Landes z B Japan oder fur die USA das Museum of Modern Art Von 1954 an fanden die Bilderschauen nicht mehr allein als kuratierte Schau etablierter Positionen statt sondern es wurden alle Fotografen Profis wie Amateure zur Teilnahme aufgerufen Daraufhin gingen 1954 6000 Arbeiten ein von denen 195 ausgestellt wurden 1974 emanzipierten sich die Bilderschauen als kultureller Teil der photokina und zogen vom rechtsrheinischen Messegelande in die Josef Haubrich Kunsthalle einem exponierten Ausstellungsort in der linksrheinischen Kolner Innenstadt Nun konnten die Bilderschauen auch weit uber die Messetage hinaus geoffnet bleiben der Katalog der Bilderschauen wurde bereits seit 1958 vom Begleitheft der Messe getrennt Wahrend der nachsten photokina 1976 konnten allein wahrend des Messe Zeitraums 40 000 Ausstellungsbesucher gezahlt werden Grundung der Photoszene Bearbeiten1984 wurden die Bilderschauen wieder in die Messehallen verlegt Wegen des Verlusts der Innenstadtprasenz grundeten die Deutsche Gesellschaft fur Photographie DGPh und das Kulturamt der Stadt Koln die Internationale Photoszene Koln als Kooperationsprojekt zwischen Museen Galerien und Kulturinstitutionen Kolns Hauptkoordinatoren warne Jeanne von Oppenheim DGPh Reinhold Misselbeck Museum Ludwig Winfried Gellner Kulturamt und Peter Nestler Politiker Peter Nestler Kulturdezernent Finanziert wurde das Projekt durch offentliche Gelder Zur 1 Internationalen Photoszene Koln wurden 35 Ausstellungen zu historischer und moderner Fotografie prasentiert u a mit Werken von August Sander und Man Ray 1986 wurden die Veranstaltungen der 2 Internationalen Photoszene Koln um Kulturprogramme und Ausstellungen der Unternehmen Kodak Agfa und Polaroid erweitert Der Katalog des Fotografie Festivals enthielt eine Karte mit allen Schauplatzen Die beteiligten Unternehmen liessen ihre Annoncen auf Anregung der Photoszene von jungen Fototalenten aus Koln anfertigen So wurde die aktuelle junge Fotografie zusatzlich unterstutzt Es fanden 46 Ausstellungen statt u a mit Arbeiten von Benjamin Katz Wilfried Taubner und Wim Cox Wahrend der 3 Internationalen Photoszene Koln 1988 fand ein erheblich ausgeweitetes Rahmenprogramm statt Zum neu eingefuhrten Abendprogramm gehorten auch Videokunst und Performance Erstmals fand auch ein Portfolio Review statt In Ausstellungen wurden u a Arbeiten von August Sander Lazlo Moholy Nagy sowie zeitgenossische Positionen wie Helmut Newton der Becher Klasse und Joe Gantz gezeigt Unter dem Titel Zeitprofile 30 Jahre Kulturpreistrager der DGPh fanden die Bilderschauen im Museum Ludwig statt 1989 wurde die 4 Internationale Photoszene Koln Photoszene Extra anlasslich des 150 Geburtstages der Fotografie ausserhalb des zweijahrigen Rhythmus und ohne photokina durchgefuhrt Es fanden 26 Ausstellungen u a mit Werken von Bernd Lohse und Ernst Schwitters statt Zudem wurden zwei Schwerpunkte auf ungarische und schweizerische Fotografie gelegt wodurch die ungarische Fotografie erstmals eine Ausstellungsplattform in Westdeutschland erhielt 1991 fand die 5 Internationale Photoszene Koln statt erstmals mit einem Vorbereitungsausschuss bestehend aus Geoffrey Forrest Winfried Gellner Henrik Hanstein Tina Schelhorn und Sabine Voggenreiter Zusatzlich war auch L Fritz Gruber stark eingebunden Von nun an sollte das Festival jahrlich stattfinden Im Festival Rahmen wurde der Dr Erich Salomon Preis der DGPh vergeben In den Ausstellungen wurden u a Werke von Robert Rauschenberg Jurgen Klauke Edward Steichen und der Bewegung Wiener Aktionismus gezeigt Zur 7 Internationalen Photoszene Koln im Jahre 1993 wurde das Festival erstmals auf zehn Kalendertage begrenzt Fachleute Journalisten Fotografen und Kunstler sollten mit kritischen Statements und in Diskussionen selbst zu Wort kommen Der New Yorker Kunstler und Autor Philip Pocock machte im Vorwort zum Festival Kalender und mit einer Ausstellung im Amerika Haus den Anfang Zur Eroffnung der 7 Internationalen Photoszene Koln wurde der Hermann Claasen Preis 93 an den Fotografen Axel Hutte verliehen 1994 zur 8 Photoszene umfasste das Programm nun auch Symposien ein Dia Happening Podiumsdiskussionen und eine Party Am Ausstellungsprogramm sind 90 Institutionen beteiligt Gezeigt wurden u a Arbeiten von Andre Villers Boris Becker Erich Salomon und Hans Ludwig Bohme Im Katalog erschien ein kritischer Beitrag von Friedemann Malsch Konservator fur die zeitgenossische Sammlung am Musee d Art moderne et contemporain de Strasbourg mit dem Titel Hangepartie Photographie zwischen Digitalitat und Museologie Neben dem Dr Erich Salomon Preises wurde in diesem Jahr auch der Preis fur jungen Bildjournalismus Forderpreis von Agfa und Bilderberg verliehen 1996 fand die 10 Internationale Photoszene Koln zur Jubilaumsausgabe mit mehr als 100 Ausstellungen u a von Bettina Grosse Ulrich Tillmann Chargesheimer und Orlan statt 1999 wahrend der 11 Internationalen Photoszene Koln lag der Themenschwerpunkt auf japanische Kunst mit elf Ausstellungen unter dem Titel Tokyo Shock u a mit Sakiko Nomura Chie Yasuda Kaoru Izima Im Jahre 2000 fand die 13 Internationale Photoszene Koln mit dem neu eingefuhrten Photoszene Treff im Future Point mit Diskussionen und Materialien zu den Ausstellungen und Vortragen zum Thema Die Photographie und der Sammler statt In Ausstellungen wurden u a Fotografien von Helmut Newton Alice Springs und Peter Bialobrzeski gezeigt Nach der Entscheidung fur eine Ruckkehr zu einem zweijahrigen Rhythmus fand das Festival ab 2002 wieder als Biennale statt 2006 wurde die 18 Internationale Photoszene Koln durchgefuhrt Ein neuer Vorstand unter der Leitung von Norbert Moos setzte sich fur eine konzeptuelle Erneuerung ein Die Photoszene sollte mehr in den aktuellen Diskurs um das veranderte Paradigma der Fotografie die digitale Bildervielfalt und die Verfalschung von Wirklichkeiten eingebettet und damit qualitativ aufgewertet werden Es bestand ein Wunsch nach Seminaren zur Bildrezeption und Vortragen zur Geschichte der Fotografie und digitalen Medienprasentationen Eingefuhrt wurde die von Manfred Linke organisierte Photographers Night im Museum fur Angewandte Kunst Koln Internationale Fotografen prasentierten in 15 minutigen Screenings ihre Arbeiten und fuhrten anschliessend moderierte Podiumsdiskussionen Gaste waren u a Wendy McMurdo Bertien van Manen Stefanie Schneider und Monika Czosnowska Verliehen wurden der Internationale BFF Forderpreis und der Reinhart Wolf Preis Seit 2008 veranstalten die Stadt Koln und die photokina in Kooperation mit Kolner Unternehmen und Institutionen Fotoworkshops Shootings Ausstellungen und andere Events die sich an Einheimische richteten 2 2016 wurde Koln fotografiert im Rahmen des neuen Markenauftritts in PROLOGUE by photokina umbenannt 3 Neugrundung und Neupositionierung ab 2013 BearbeitenIm Jahr 2013 grundete sich ein neues Team bestehend aus Heide Hausler Nadine Preiss Inga Schneider und Damian Zimmermann das die Leitung der Photoszene von Norbert Moos ubernahm Nach Rucksprache mit dem Kolner Kulturamt wurde der Verein aufgelost und eine gemeinnutzige Unternehmergesellschaft mit Heide Hausler als Geschaftsfuhrerin gegrundet Ziel des neuen Teams war es u a die Photoszene inhaltlich neu zu positionieren ohne jedoch den Grundgedanken der offenen und niedrigschwelligen Teilhabe sowohl fur Aussteller als auch fur Besucher aufzugeben Ein weiteres Anliegen war es den Ruf Kolns als ehemalige Hauptstadt der Fotografie in Erinnerung zu halten Notwendig wurden diese Veranderungen weil sich seit der Grundung der Photoszene 1984 zahlreiche Fotografiefestivals aber auch spezielle Museen fur Fotografie auf der ganzen Welt entstanden sind Das erste Festival unter der neuen Leitung fand vom 16 bis 21 September 2014 mit 78 Ausstellungen von 413 Kunstlern und mit 19 Events statt In zwei Festivalzentren im Museum fur Angewandte Kunst Koln sowie im temporaren Photobookmuseum auf dem Carlswerk Gelande konnten sich die mehr als 100 000 Besucher informieren Zu den Hohepunkten des Festivals zahlten neben dem neu gegrundeten Photobookmuseum von Markus Schaden das ebenfalls neue Format Das Fotobuch Quartett sowie der Fotowettbewerb Chargesheimer Reloaded bei dem die Kolner aufgefordert wurden morgens um 5 Uhr 30 ihre menschenleere Stadt zu fotografieren Eine Jury wahlte unter rund 650 Einsendungen 111 Fotografien aus die im Photobookmuseum prasentiert und anschliessend als Buch veroffentlicht wurden Fur das Festival 2016 15 bis 25 September wurde der Hauptveranstaltungszeitraum auf zwei Wochenenden und somit auf zehn Tage ausgedehnt Insgesamt konnten sich die Besucher 110 Fotografieausstellungen anschauen und an 15 Veranstaltungen teilnehmen Zusatzlich zum ublichen Teilnehmerfestival lud die Festivalleitung in diesem Jahr das Dusseldorfer Kunstlerduo Katja Stuke und Oliver Sieber ein eine eigene Ausstellung an verschiedenen Orten im Stadtgebiet zu kuratieren Unter dem Titel Innere Sicherheit The State I Am In stellten sie 19 deutsche und internationale Fotografen wie Jochem Hendricks Max Regenberg Daniel Josefsohn Nils Petter Lofstedt Ryudai Takano Jason Lazarus Simon Menner Petra Stavast Luisa Whitton sowie die ehemalige RAF Mitgrunderin Astrid Proll in den Kunstraumen der Michael Horbach Stiftung in den Kunstraumen am Ebertplatz sowie in der Kirche St Gertrud aus Als die Photokina im Jahr 2017 bekannt gab dass sie sowohl ihren zweijahrlichen Rhythmus auf einen jahrlichen Rhythmus andern als auch ihren Veranstaltungszeitraum vom September auf Mai verlegen werde zog die Photoszene mit Das regular geplante Festival fand also im September 2018 statt und das nachste bereits acht Monate spater im Mai 2019 Die Photokina selbst fand dann jedoch nicht wie angekundigt jahrlich statt sondern fiel 2019 aus und gab schliesslich 2020 ihre Auflosung bekannt Wegen der zeitlichen Nahe der beiden Festivals 2018 und 2019 wurde der wichtigste Programmpunkt das neu konzeptionierte Projekt Artist Meets Archive in beiden Jahren zusammengedacht 2018 kamen die internationalen Kunstler Erik Kessels Ola Kolehmainen Ronit Porat Fiona Tan Roselyne Titaud und Antje Van Wichelen nach Koln um in den Archiven und Sammlungen des Museum fur Angewandte Kunst Koln des Rheinischen Bildarchivs des Kolnischen Stadtmuseums der Photographischen Sammlung SK Stiftung Kultur des Museum Ludwig und des Rautenstrauch Joest Museum zu recherchieren Aus diesen Ergebnissen entwickelten sie neue Arbeiten die sie wahrend des Festivals 2019 prasentierten Daruber hinaus gab es beim Festival 2018 wieder 90 Fotoausstellungen von mehr als 300 Kunstlern und 51 Veranstaltungen Im Jahr 2019 nahmen trotz der ungewohnt kurzen Zeitspanne zwischen den Festivals erneut 72 Ausstellungen von mehr als 200 Kunstlern teil und mehr als 130 000 Besucher konnten in den Ausstellungen gezahlt werden Neu war im Jahr 2019 ausserdem die als Reihe angelegte Ausstellung You are here Versuche einer fotografischen Standortbestimmung Teil 1 die im Kolnischen Stadtmuseum gezeigt wurde Die Schau zeigte einen ersten Uberblick uber den kunstlerisch fotografischen Nachwuchs aus der Stadt Koln Gezeigt wurden Arbeiten von Max Dauven Vera Drebusch Juliane Herrmann Marie Kohler Ludwig Kuffer Martin Lamberty Francesca Magistro Heide Prange Morgaine Schafer Linn Phyllis Seeger Lucia Tollens Snezhana von Budingen und Felix von der Osten Deutlich ausgebaut hat das Photoszene Team in diesem Jahr auch das Angebot fur Kinder und Jugendliche Photoszene Kids und Junge Photoszene sowie das Fuhrungs und Vermittlungsprogramm mit zahlreichen Stadtteil und Expertenfuhrungen und Workshops Das Photoszene Festival 2020 sollte wieder im Mai stattfinden doch wegen der Corona Pandemie waren Ausstellungen und physische Veranstaltungen nicht moglich Einen grossen Teil an Talks und Vermittlungsprogramm konnte kurzfristig in den digitalen Raum verlegt werden doch viele Ausstellungen und Veranstaltungen mussten ausfallen Das Photoszene Festival 2021 wurde von Beginn an hybrid geplant Weil der Verlauf der Corona Pandemie nicht kalkulierbar war wurde der Festivalzeitraum von zehn Tagen auf drei Monate ausgedehnt und der Name auf Photoszene United geandert Trotz der unsicheren Planungsmoglichkeiten meldeten sich wieder mehr als 80 Fotografieausstellungen fur das Festival an wobei sich das inhaltliche Programm in der Eroffnungswoche vor allem auf den digitalen Raum konzentrierte Hohepunkt war in diesem Jahr unter anderem die zweite Runde des Artist Meets Archive Projektes Dieses Mal wurden die internationalen Kunstler Joan Fontcuberta Anna Orlowska Yasmine Eid Sabbagh und Rosangela Renno sowie der Kolner Philipp Goldbach eingeladen mit den Archiven und Sammlungen des Deutschen Zentrums fur Luft und Raumfahrt dem Deutschen Tanzarchiv dem Rautenstrauch Joest Museum dem Rheinisch Westfalischen Wirtschaftsarchiv und dem Rheinischen Bildarchiv zu arbeiten Die von ihnen geschaffenen Werke wurden wahrend des Festivals prasentiert Weblinks BearbeitenHomepage der Internationalen Photoszene Koln Dokumentarische Videos der Photoszene Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Internationale Photoszene Koln amp oldid 216849757