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ASPERA 3 Analyser of Space Plasmas and Energetic Atoms ist ein von Wissenschaftlern am Schwedischen Institut fur Weltraumphysik Kiruna entworfenes Instrument an Bord des Mars Express Aspera 3 war eines der 3 Hauptinstrumente der Mars Express Es hatte die Mission mehr uber die Marsatmosphare und ihre Interaktion mit dem Sonnenwind zu erfahren und die Quellen der sogenannten ENAs Energetic Neutral Atoms auf dem Mars zu untersuchen Ausserdem hatte ASPERA 3 die Aufgabe Plasma und neutrale Gase in der Umgebung des Mars zu analysieren und zu kategorisieren Die Mission startete am 2 Juni 2003 vom kasachischen Weltraumbahnhof Baikonur in Richtung Mars ASPERA 3 links Haupteinheit rechts NebeneinheitInhaltsverzeichnis 1 Ziele der Mission 2 Ablauf der Mission 3 Bedeutung 4 Instrumente 4 1 Haupteinheit MU 4 2 Nebeneinheit 4 3 Technische Daten 5 Beteiligungen 6 Ergebnisse der Mission 7 EinzelnachweiseZiele der Mission BearbeitenDas Hauptziel der Mission war es die Wechselwirkung zwischen Sonnenwind und Atmosphare des Mars zu studieren und das Plasma und neutrale Gase in der Umgebung vom Mars zu charakterisieren Zu diesem Zweck wurden gleichzeitig Energetic Neutral Atom ENA Imaging und in situ Messungen verwendet Weitere Leitfragen der Mission waren folgende Wie stark wird die Marsatmosphare von interplanetarem Plasma und elektromagnetischen Feldern beeinflusst In welcher Form gibt gab es Wasser auf dem Mars Ist Wasser verloren gegangen Gibt es Wasser in gefrorener Form auf dem Mars Ist es moglich dass auf dem Mars Leben existierte 1 Die offiziellen spezifischen Ziele wurden folgendermassen formuliert Die Bestimmung der momentanen globalen Verteilungen von Plasma und neutralem Gas in der Nahe von Mars Studien des vom Plasma induzierten atmospharischen Verlustes Die Untersuchung von atmospharischen Veranderungen durch Ionenbeschuss Die Untersuchung der Energie Ubertragung zwischen Sonnenwind und Ionosphare 2 Ablauf der Mission Bearbeiten nbsp Auf diesem Bild kann man die Haupteinheit deutlich an der links oberen Ecke der Sonde erkennen und die Nebeneinheit an der links unteren Ecke Am 2 Juni 2003 startete der Mass Express auf einer Soyuz Fregat Rakete vom Weltraumbahnhof Baikonur in Kasachstan Nach einer Reihe von Tests zur Funktion der Sensoren wurde dieser Teil der Mission als very successful beschrieben Am 23 Juni wurde im ESOC European Space Operation Center in Darmstadt die erfolgreiche Inbetriebnahme eines ersten Sensors von Aspera 3 beobachtet Am 25 Juni wurde auch der letzte Sensor in Betrieb genommen sodass Aspera 3 vollstandig funktionsbereit war Professor Stas Barabash vom Schwedischen Institut fur Weltraumphysik sagte dass dies der Moment gewesen sei dem die Verantwortlichen mit am meisten Nervositat entgegen geblickt hatten Nach 6 Monaten Flugzeit wurde der Marsorbit erreicht Dort begann der Aspera 3 die Messungen Geplant war eine minimale Verweildauer von 687 Tagen im Orbit Vom 20 22 August trafen die an der Mission beteiligten Wissenschaftler in Kiruna zusammen um den bisherigen Verlauf und die weitere Planung der Mission zu besprechen 3 Bedeutung BearbeitenDie Mission war fur die ESA European Space Association von grosser Bedeutung da es die erste europaische Marsmission war Als der Mars Express nach 6 monatiger Reise den Orbit des Mars erreichte war die folgende Pressemitteilung der ESA dementsprechend euphorisch Die ESA mass der Mission auch wissenschaftlich grosse Bedeutung zu da man sich erhoffte durch die modernen Sensoren neue Erkenntnisse uber den Mars Sonnenwinde und die sogenannten ENAs Energetic Neutral Atoms zu erlangen Insgesamt war die ASPERA 3 Mission eine weitere Hilfe das Ratsel um das nicht vorhandene Wasser auf dem Mars zu losen Instrumente BearbeitenHaupteinheit MU Bearbeiten Mechanischer ScannerDer mechanische Scanner bewegt die drei Sensoren NPI NPD ELS uber 180 sodass 4p Steradiant bedeckt werden konnen wenn insgesamt stabilisiert Der Scanner hat 2 Schrittmotoren die ein Schneckengetriebe drehen das an den sich bewegenden Teil des Scanners montiert ist Die Rotationsraten sind 1 5 3 0 und 6 0 pro Sekunde und bis auf 0 2 genau Digital Processing Unit DPU Die Hauptaufgabe der Digital Processing Unit DPU ist die Sensoren NPI NPD ELS und den Scanner s o zu kontrollieren Ausserdem verarbeitet komprimiert und speichert es die Daten der Sensoren und leitet sie mit den Haushaltsdaten zusammen weiter zu dem Telemetriesystem der Sonde Hinzukommend empfangt und fuhrt es die Befehle aus die dem Kommunikationssystem der Sonde gesendet werden nbsp Haupteinheit mit BeschriftungenNeutral Particle Imager NPI Der NPI an Bord der ASPERA 3 Sonde ist ein Replikat des NPI MCP Sensors von ASPERA C an Bord der Mars 96 Mission ausserdem war er Teil der erfolgreichen Satellitenmission Astrid Im NPI werden die geladenen Teilchen Elektronen Ionen von einem elektrostatischen Ablenkungssystem das aus zwei Scheiben mit einem 3 mm Spalt besteht entfernt Das 5 kV Potential zwischen der geerdeten Platte und der mit Ruhestrom produziert ein starkes elektromagnetisches Feld das alle geladenen Teilchen mit einer Energie bis zu 60 keV wegschleudert Da der integrale ENA Fluss den Fluss der geladenen Teilchen fur Energien grosser als 60 keV wesentlich ubersteigt liefert diese Ablehnungsenergie eine zufriedenstellende Leistung Hinzu kommt dass die Platten auch den Hohenwinkel bestimmen Neben an und aus gibt es noch zwei andere Modi die das System einnehmen kann alternative und sweeping um zusatzlich genauere Informationen zu erhalten Der Raum zwischen den Ablenkungssystemplatten ist durch Plastikspeichen in 32 Sektoren unterteilt sodass 32 azimutale Kollimatoren mit einer Offnung von jeweils 9 18 entstehen Daraufhin fliegen die Neutralen die durch das Ablenkungssystem gekommen sind auf einen 32 seitiges zylindrisches Ziel das bei Interaktion mit den Partikeln sekundare und primare Teilchen zuruckwirft 20 Diese werden dann von einem MCP Stapel in der Chevron Konfiguration im englischen Artikel uber MCPs ist die Chevron Konfiguration genauer erlautert und anschliessend von einer 32 Sektoren Anode detektiert Die MCP detektiert a gesputterte positive Ionen des Zielmaterials b positive Ionen von der Ionisation von primar Neutralen und c Neutrale die von der Zieloberflache reflektiert wurden Die vorher erwahnten Speichen sind dazu da die ENAs zu konzentrieren um sie genau auf den zylindrischen Korper zu konzentrieren In einer Messung kann der NPI 4p scannen und speichert die Daten in einer Azimut x Erhohung Matrix Der Richtungs Vektor von 32 Elementen kann alle 31 25 ms ausgegeben werden Die zwei Speichen bzw Sektoren die auf die Sonde selbst gerichtet sind sind geblockt um die Dunkelziffer fur die Fertigung des MCPs zu erfassen ausserdem wird der Platz benutzt um die Kabel des ELS zur DPU zu fuhren siehe Bild Das ASPERA Team hat das Problem der UV Strahlung und ihren Storungen bewaltigt indem sie eine Beschichtung wie schon bei Astrid und ASPERA C benutzten DAG 213 eine Hatz basierende Graphitlosung Aquadag ahnelnd Zusammenfassend kann man sagen dass der NPI ein Gerat zur Detektion und Lokalisierung von ENA Flussen ist Neutral Particle Detector NPD Der Neutral Particle Detector tragt wiederum zum Energetic Neutral Atom ENA Imaging bei hauptsachlich Wasserstoff und Sauerstoff indem er die Masse und die Geschwindigkeit der ENAs auflost Der NPD verfugt uber 2 identische Sensoren In jedem dieser Sensoren werden die geladenen Teilchen in zwei 90 Grad Sektoren entfernt um die ENAs zu erfassen Zu diesem Zweck wird ein Energiefeld erzeugt das alle geladenen Teilchen mit einer Energie von mindestens 70 keV entfernt Ausserdem werden ankommende Strahlen vom Deflektor neu ausgerichtet sodass bei der Bestrahlung mit ENAs diese auf die START Flache treffen die einen weiteren Ausstoss von Elektronen hervorruft Diese geben das START Signal an TOF Elektronen weiter Die erfassten ENAs werden von der START Flache gespiegelt Da die Strahlung neben den ENA Teilchen auch ionisierende Strahlung enthalt muss die Ladung ausgeglichen werden damit die Messungen nicht beeinflusst werden Zu diesem Zweck werden weitere Strahlen hinzugefugt um der gesamten Strahlenmenge eine neutrale Ladung zu verleihen Die verbliebenen Ionen haben nach der Spiegelung eine Energie von 80 eV Deshalb treffen die Strahlen nach der Spiegelung auf eine zweite Oberflache die STOP Flache Durch diesen Aufprall werden erneut zusatzliche Elektronen freigesetzt durch die das STOP Signal weitergegeben wird Da die Anzahl der ausgestossenen Elektronen von der Masse der ENAs abhangt kann dadurch die Masse der ENAs festgestellt werden Electron Spectrometer ELS Das Elektronenspektrometer ist ein Sensor zur Energie und Richtungsanalyse von Elektronen und Ionen 4 Diese Messung kann bei einer Energie von bis zu 40 keV vorgenommen werden Der ELS ist ein hochmoderner Sensor mit geringem Gewicht und Energieverbrauch Der an Bord der Mars Express verbaute Elektronenspektrometer ist angelehnt an den ELS der Medusa Experimente im Rahmen der Astrid 2 Mission Der ELS ist der leichteste Sensor von Aspera 3 Er besteht aus einem Kollimator und einem elektrostatischen Messgerat Die Partikel durchqueren eine Offnung und werden dann gefiltert Die herausgefilterten Elektronen treffen in Folge auf eine MCP micro channel plate Diese kleine Flache ist nach Ladung abgestuft sodass die Ladung gemessen werden kann und der ELS ein Energie Spektrum erstellen kann Gemessen werden Elektronen mit einer Ladung von bis zu 20 keV q Der ELS ist oberhalb des NPI Sensors montiert und verfugt uber eine Energieauflosung von 7 nbsp IMA im LaborNebeneinheit Bearbeiten Ion Mass Analyzer IMA IMA bzw auch ICA ist eine verbesserte Version von den Vorgangern Ionen Massen Spektographen TICS Freja IMIS ASPERA C und IMI Planet B Es ist eine Kopie des ICA Instruments das 2003 an Bord von Rosetta zum Kometen Wirtanen gestartet ist Teilchen kommen durch ein Gitter in den IMA und fliegen dann durch ein Ablenkungssystem das Teilchen zwischen 45 und 135 aus der Bahn wirft um den Rest in den electrostatic analyser ESA Artikel nur hier in englisch verfugbar zu leiten 2mm Spalte im Vergleich IMA Durchmesser 45mm der nur Ionen einer bestimmten Energie durchlasst und diese fokussiert Die fokussierten Ionen werden in ein zylindrisches Magnetfeld abgelenkt das von Permanentmagneten erzeugt wird Die leichteren Ionen werden starker als die schwereren vom Zentrum des Feldes abgefalscht Schlussendlich landen sie auf dem MCP und werden von einem Anodensystem detektiert Die Ionen konnen gleichzeitig auf ihre Richtung und die Masse pro Ladung analysiert werden Das magnetische Bauteil kann vormagnitisiert werden um Ionen zu beschleunigen und eine Auswahl nach Grossenordnung und Auflosung der Masse zu erlangen Die Elektronen des MCPs werden von einem bildgebenden Anodensystem erfasst Es besteht aus 32 konzentrischen Ringen die die radiale Position des Einschlags zeigen reprasentiert Ionenmasse und 16 Sektor Anoden die die azimutalen Einschlagsposition messen reprasentiert den Ioneneintrittswinkel Das Auslesesystem basiert auf diskreten Vorverstarkern 6 MOCAD chips 5 Monolithic Octal Charge Amplifier Pulse Discriminator bieten 48 eigenstandige Kanale fur die 32 Ringe und 16 Sektoren der Anode Diese Informationen konnen dann zur eigenen DPU geleitet werden und dort analysiert werden In Konklusion ist der IMA ein Instrument das die Masse und Energie der Ionen in der Marsatmosphare messen kann IMA DPUIMA hat ausserdem noch eine separate DPU die wie in der Haupteinheit ebenfalls Daten sammelt und die anderen Systeme kontrolliert 6 7 Technische Daten Bearbeiten Parameter NPI NPD ELS IMAGemessene Teilchen ENA ENA Electronen IonenEnergiepalette KeV pro Ladung 0 1 60 0 1 10 0 01 20 0 01 30Energieauflosung 80 7 10 Massenauflosung 0 1 10 keV H 0 3 lt 100 keV O m q 1 2 4 8 16 gt 20Winkelauflosung FWHM 4 6 11 5 5 30 10 22 5 4 5 22 5 Sichtfeld 9 344 9 180 10 360 4 6 360 Effizienz 1 1 25 keine Angaben keine AngabenZeit Auflosung komplett 3D s 32 32 32 32Masse kg 0 7 1 3 0 3 2 2Leistung W 0 8 1 5 0 6 3 5 8 Beteiligungen Bearbeiten nbsp Logo der ESA European Space Association Die Mars Express Mission war ein Projekt der ESA European Space Association Nach dem Start wurde die Mars Express Mission vom ESOC European Space Operation Center in Darmstadt aus beobachtet Das Instrument ASPERA 3 wurde vom Schwedischen Institut fur Weltraumphysik in Kiruna entwickelt In Kiruna arbeiteten 15 Forschergruppen aus 10 europaischen Landern sowie aus den USA und Japan an der Entwicklung der komplexen Sensoren Ergebnisse der Mission BearbeitenEs ist schwierig zwischen Ergebnissen der Mars Express Mission im Allgemeinen und jenen Ergebnissen die der Aspera 3 zuzuschreiben sind zu differenzieren Folgende Erkenntnisse sind der Mars Express Mission im Allgemeinen zuzuschreiben wurden aber teilweise durch das Aspera 3 Instrument erzielt Nachweis von gefrorenem Wasser an der sudlichen Polarkappe des Mars Nachweis von Methan in der Atmosphare Belege fur die Existenz von flussigem Wasser auf der Oberflache des Mars in der Vergangenheit Erkenntnisse uber Winde auf der Oberflache 9 Einzelnachweise Bearbeiten Aspera 3 Abgerufen am 7 April 2017 ASPERA 3 Abgerufen am 7 April 2017 Swedish Institute of Space Physics Archiviert vom Original am 3 April 2016 abgerufen am 5 April 2017 Elektronenspektrometer Bedeutung Enzyclo Abgerufen am 4 April 2017 amerikanisches Englisch Christopher Russell The Mars Plasma Environment Hrsg Springer Science amp Business Media 2010 ISBN 978 0 387 70943 7 S 501 S Barabash ASPERA 3 Analyser of Space Plasmas and Energetic Ions for Mars Express Hrsg ESA Instrument Design Abgerufen am 7 April 2017 britisches Englisch S Barabash und viele andere ASPERA 3 Analyser of Space Plasmas and Energetic Ions for Mars Express esa Buried craters and underground ice Mars Express uncovers depths of Mars In European Space Agency esa int abgerufen am 6 April 2017 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Aspera 3 amp oldid 224500717