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Armin Hermann Tyroler 14 September 1873 in Turocszentmarton vermutlich am 30 Oktober 1944 im KZ Auschwitz war ein osterreichischer Oboist und langjahriges Mitglied der Wiener Philharmoniker der vom NS Regime im Zuge der Shoah gemeinsam mit seiner Ehefrau verfolgt verhaftet deportiert und schliesslich im Vernichtungslager Auschwitz ermordet wurde Inhaltsverzeichnis 1 Leben Werk 2 Auszeichnungen 3 Siehe auch 4 Quellen 5 EinzelnachweiseLeben Werk BearbeitenDer Geburtsort von Armin Tyroler war damals Teil des Konigreichs Ungarn und liegt heute in der Slowakei Seine Eltern Moritz Tyroler und Franziska geb Steiner waren in Wien als Gastwirte tatig Er studierte von 1886 bis 1888 am Konservatorium der Gesellschaft der Musikfreunde Violine und widmete sich danach bis 1893 ebendort dem Studium von Oboe und Klavier bei Richard Baumgartl bzw Josef Schalk sowie der Musiktheorie bei Robert Fuchs Es folgten erste Engagements 1893 in Graz ab 1895 am Wiener Burgtheater 1901 02 als Substitut im Wiener Concertverein Von 1906 bis 1937 wirkte er als Mitglied des Wiener Hofopernorchesters und der Wiener Philharmoniker Zusatzlich war er ab 1913 Lehrer am Neuen Wiener Konservatorium und ab 1921 Mitglied der Hofmusikkapelle Armin Tyroler engagierte sich in verschiedenen Standesvertretungen Beispielsweise war er 1906 Obmann Stellvertreter des Wiener Musikerbundes von 1920 bis 1926 geschaftsfuhrender Obmann der Vereinigung Wiener Musiker und kurzzeitig Vizeprasident des Osterreichischen Musiker Verbandes Er wirkte ab 1918 sieben Jahre lang als Betriebsrat und ab 1923 dreizehn Jahre lang als Komitee Mitglied der Wiener Philharmoniker Geschatzt wurden sein sozialpolitisches Engagement und sein Organisationstalent Er erreichte eine deutliche Verbesserung der dienstrechtlichen und wirtschaftlichen Lage von Orchestermusikern und war Mitorganisator grosser Gemeinschaftskonzerte veranstaltete gemeinsam mit dem Wiener Sinfonieorchester und dem Volksopernorchester zwecks Unterstutzung mittelloser Musiker Daruber hinaus war er als Anwalt der Disziplinarkommission des Musikerrings tatig In der Saison 1936 37 war er bestelltes Mitglied der Prufungskommission fur die Befahigung als ausubender Musiker in Wien Niederosterreich und im Burgenland Am 1 Janner 1937 wurde er pensioniert 1 Er war judischer Herkunft konvertierte jedoch 1910 zum evangelischen Glauben AB In Nazi Diktion galt er als Volljude Er heiratete 1905 Hermine Winkler Im selben Jahr kam die gemeinsame Tochter in Wien zur Welt Grete Anna spater verehelichte Mosinger 1938 starb seine Ehefrau Im selben Jahr unterstutzte er seine Tochter und ihrer Familie in den Emigrationsbemuhungen es gelang die von ihm mitfinanzierte Flucht nach Grossbritannien 1940 heiratete er Rudolfine Popper Seine eigene Bemuhung um eine Orchesterposition an der Stockholmer Oper im Fruhjahr 1941 scheiterte Seine Frau und er wurden ab 1940 mehrfach zu Wohnsitzwechsel in Wien gezwungen Interventionen von Wilhelm Jerger Vorstand der Wiener Philharmoniker und von Staatsoperndirektor Erwin Kerber blieben erfolglos Am 27 August 1942 wurden Armin Tyroler und seine Frau gemeinsam mit dem Philharmonikerkollegen Julius Stwertka und dessen Frau verhaftet und in das KZ Theresienstadt deportiert Ihm wurden Aufgaben in der sogenannten Freizeitgestaltung zugewiesen einer Abteilung innerhalb der judischen Selbstverwaltung die das kulturelle Leben in Theresienstadt plante und organisierte Er konnte eine Reihe musikalischer Auffuhrungen fur die Lagerinsassen veranstalten Die schrecklichen hygienischen Bedingungen im KZ fuhrten zu schwerer Erkrankung Am 28 Oktober 1944 wurden Armin Tyroler und seine Frau in das Vernichtungslager Auschwitz uberstellt und dort mutmasslich unmittelbar nach ihrer Ankunft in einer der Gaskammern ermordet Er zahlte zu den sieben Philharmonikern die im Zuge der Shoah umkamen Auszeichnungen Bearbeiten1931 Jubilaumsring 1933 Berufstitel Professor 1933 Ehrenmedaille fur kunstlerische Verdienste und Ehrenring der Stadt Wien 1937 Ritterkreuz des osterreichischen VerdienstordensSiehe auch BearbeitenListe der vom NS Regime vertriebenen und ermordeten Wiener PhilharmonikerQuellen BearbeitenOesterreichisches Musiklexikon Online Osterreichisches Biographisches LexikonEinzelnachweise Bearbeiten Wina das judische Stadtmagazin Das Dokument zum Schicksal judischer Philharmoniker in der NS Zeit November 2014Normdaten Person GND 1049297423 lobid OGND AKS VIAF 307308800 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Tyroler ArminALTERNATIVNAMEN Tyroler Armin Hermann vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG osterreichischer OboistGEBURTSDATUM 14 September 1873GEBURTSORT TurocszentmartonSTERBEDATUM 30 Oktober 1944STERBEORT Auschwitz Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Armin Tyroler amp oldid 234276839