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Die Arado V I ist das erste von den Arado Flugzeugwerken entwickelte Verkehrsflugzeug Eine geplante Verwendung als Postexpressflugzeug wurde nach dem Absturz des einzigen gebauten Exemplars aufgrund der angespannten wirtschaftlichen Lage des Unternehmens nicht weiter verfolgt Arado V ITyp Post und VerkehrsflugzeugEntwurfsland Deutsches Reich Deutsches ReichHersteller AradoErstflug Februar 1928Indienststellung Produktionszeit 1927 1928Stuckzahl 1 Inhaltsverzeichnis 1 Entwicklung 2 Aufbau 3 Technische Daten 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseEntwicklung BearbeitenDie V I wurde 1927 von Arados Chefkonstrukteur Walter Rethel entworfen der sich auf seine Erfahrungen stutzen konnte die er bei der Entwicklung von Verkehrsflugzeugen wahrend seiner Tatigkeit bei den Kondor Flugzeugwerken und spater bei Fokker gesammelt hatte Im Gegensatz zur Ganzmetallkonstruktion anderer Passagierflugzeuge jener Zeit entschied er sich aus Grunden der Wirtschaftlichkeit fur die billigere Gemischtbauweise Der Prototyp wurde mit einem US amerikanischen Hornet Motor von Pratt amp Whitney ausgerustet Spater bei der Serienausfuhrung sollte ein Junkers Triebwerk Verwendung finden das mit 300 PS zwar leistungsschwacher aber dafur 150 kg leichter war und die Startmasse bei gleicher Nutzlast um 200 kg reduziert hatte Auch ein Antrieb von BMW wurde ins Auge gefasst Bei einer geplanten Frachtversion sollte der Hornet hingegen beibehalten werden nbsp Arado V I auf der ILA 1928Der Prototyp mit der Werknummer 47 wurde Anfang 1928 fertiggestellt und begann im Februar seine Flugerprobung bei der er sich als robust und stabil erwies Im Oktober des Jahres fand wahrend der ILA in Berlin die offentliche Prasentation mit vierfacher Passagierbestuhlung statt Sie stiess auf positive Resonanz besonders seitens der Vertreter der Luft Hansa Diese beabsichtigten die Erschliessung neuer Luftpostlinien uber den sudlichen Atlantik und hielten die V I aufgrund des leistungsstarken Motors sowie des geringen Kraftstoffverbrauchs mit der daraus resultierenden Reichweite von 2000 km bestens fur diesen Zweck geeignet Im darauffolgenden Jahr wurde mit der Umsetzung begonnen wofur das Flugzeug im September 1929 mit dem Kennzeichen D 1594 registriert 1 und von der Luft Hansa gechartert wurde Am 7 und 24 September fuhrte eine dreikopfige Besatzung bestehend aus den Piloten Erich Albrecht und Joachim von Schroder sowie dem Bordmechaniker Fritz Eichentopf zwei Probefluge auf der 2500 km Strecke von Berlin nach Sevilla mit Zwischenlandung in Marseille durch die in jeweils 27 Stunden absolviert wurden Am 25 Oktober folgte ein 1820 km Nonstopflug von Berlin nach Konstantinopel Im folgenden Monat schliesslich wurde ab dem 16 November ein Flug uber 8000 km nach Teneriffa mit Zwischenstationen in Marseille Valencia und Sevilla durchgefuhrt wo die V I am 5 Dezember eintraf Am 13 Dezember 1929 startete das Flugzeug zum Ruckflug Zuvor war es noch vom ortlichen Bischof auf den Namen Tenerife getauft worden Auf der letzten Etappe von Marseille nach Berlin geriet die D 1594 am 19 Dezember in ein Nebelfeld in dem die Besatzung sich verflog und den angesteuerten Flughafen Tempelhof verfehlte Sie versuchte im Anschluss sich im Tiefflug nach Erdsicht zu orientieren Bei Wustrau beruhrte das Flugzeug in einer Rechtskurve mit der Tragflache den Boden und sturzte ab Die beiden Piloten Albrecht und von Schroder kamen dabei ums Leben der Bordwart Eichentopf wurde aus der Maschine geschleudert und uberlebte nur leicht verletzt 2 Der Verlust der V I bedeutete fur die Arado Flugzeugwerke einen grossen finanziellen Schaden der dazu fuhrte dass der als V Ia bezeichnete und sich bereits im Bau befindliche zweite Prototyp mit der Werknummer 55 nicht fertiggestellt werden konnte Ein im Februar 1930 unterbreitetes Angebot an die Luft Hansa wurde abgelehnt und so musste die Zelle letztendlich verschrottet werden Aufbau BearbeitenDie V I ist ein abgestrebter halbfreitragender Hochdecker in Gemischtbauweise RumpfDer Rumpf wird aus stoffbespannten Stahlrohrfachwerk gebildet Der Motorbereich und ebenso der Rumpfrucken sind mit Blechen verkleidet die zur besseren Wartbarkeit abnehmbar gestaltet sind Die Passagierkabine ist in den Massen 2 20 m Lange 1 35 m Breite 1 90 m Hohe ausgelegt und bietet vier Personen Platz dahinter befindet sich ein durch eine Sperrholzwand mit eingebauter Tur abgetrennter Gepackraum von 0 95 m 1 30 m 1 70 m Zur Lastbeforderung ist diese sowie die Sitzeinrichtung herausnehmbar gestaltet so dass sich ein Frachtraum von 3 15 m Lange ergibt Das zweisitzige Cockpit ist separat zur restlichen Kabine konstruiert TragwerkDie Tragflache ist zweiteilig ausgefuhrt und besteht aus einer Holzkonstruktion die von der Vorderkante bis zum Hinterholm mit Sperrholz beplankt und daruber hinaus mit Stoff bespannt ist Sie ist zum Rumpf hin mit je einer V Strebe pro Seite abgestutzt die bei der Flugeldemontage an diesen angeklappt werden kann In beiden Flachen sind Kraftstoffbehalter untergebracht der Olbehalter befindet sich in der Flugelnase rechts von der Pilotenkabine LeitwerkHohen und Seitenleitwerk bestehen aus einer stoffbespannten Stahlrohrkonstruktion Die Hohenflosse ist ober und unterhalb mit I Stielen abgestutzt und besitzt einen Hornausgleich Die Querruder werden aus Duraluminholmen mit angenieteten Stahlrohrrahmen und Stoffbespannung gebildet FahrwerkDie V I besitzt ein starr ausgebildetes Fahrwerk grosser Spurbreite 3 51 m mit geteilten Achsen mit Rumpf Untergurtanschluss und Federstreben zum Unterflugel hin Der Hecksporn besteht aus Stahl mit Gummikabelfederung Technische Daten BearbeitenKenngrosse DatenBesatzung 2 3Passagiere 4 optional Spannweite 18 00 mLange 12 00 mHohe 3 15 mFlugelflache 47 24 m Flugelstreckung 6 9Leermasse 1350 kgZuladung 1000 kgStartmasse normal 2350 kgmaximal 3550 kgAntrieb ein luftgekuhlter Neunzylinder Viertakt Sternmotormit Dreiblatt Metallluftschraube Standard SteelTyp Pratt amp Whitney Hornet AStartleistungKampf und SteigleistungNennleistungDauerleistung 600 PS 441 kW 525 PS 386 kW am Boden 503 PS 370 kW in 1000 m465 PS 342 kW am Boden 450 PS 331 kW in 1500 m420 PS 309 kW in 500 mHochstgeschwindigkeit 220 km h in BodennaheReisegeschwindigkeit 185 km h in BodennaheLandegeschwindigkeit 80 km hSteigzeit 3 8 min auf 1000 m8 3 min auf 2000 m14 0 min auf 3000 m22 5 min auf 4000 mDienstgipfelhohe 6500 mReichweite 2000 km optional als PostexpressflugzeugLiteratur BearbeitenVolker Koos Arado Flugzeugwerke 1925 1945 Heel Konigswinter 2007 ISBN 978 3 89880 728 9 S 31 32 Jorg Armin Kranzhoff Arado Geschichte eines Flugzeugwerks Aviatic Oberhaching 1995 ISBN 3 925505 27 X S 30 ff Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Arado VI Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Karl Ries Recherchen zur Deutschen Luftfahrtrolle Teil 1 1919 1934 Dieter Hoffmann Mainz 1977 ISBN 3 87341 022 2 S 118 Frank Boehme Der Fliegerstein bei Wustrau Abgerufen am 10 August 2021 Liste der Flugzeugtypen des 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