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Giuseppe Antonio Capuzzi 1 August 1755 in Breno 28 Marz 1818 in Bergamo 1 war ein italienischer Violinist und Komponist Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Personlichkeit 3 Heutige Rezeption 4 Musik 5 Werke 5 1 Erste Schaffensphase 5 2 Zweite Schaffensphase 5 3 Dritte Schaffensphase 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseLeben BearbeitenUber Capuzzis Ausbildung als Geiger und Komponist ist nur wenig bekannt Seine vielschichtige Begabung muss aber fruh erkannt worden sein so dass er nach Venedig geschickt wurde um dort bei Antonio Nazari Violine sowie bei Ferdinando Bertoni dem Kapellmeister des Markusdoms Komposition zu studieren In der Musikmetropole Venedig mit ihren vielen Kirchen welche ihr jeweils hauseigenes Orchester unterhielten Opern Ballett und den mit den Pariser Concerts spirituels vergleichbaren offentlichen Konzerten konnten sich Capuzzis Talente besonders gut entfalten Nachdem sich Capuzzi schon seit etwa 1775 als Violinvirtuose in Venedig etabliert hatte wurde er dort 1780 zum Konzertmeister der Theater San Samuele San Benedetto und San Moise ernannt Ab 1785 war er Mitglied der Kapelle des Markusdoms bevor er ab 1792 den Posten des ersten Geigers der neu eroffneten Oper La Fenice bekleidete Capuzzis Ruhm ermoglichte ihm nicht nur Reisen in alle wichtigen Stadte Italiens sondern auch Aufenthalte in Wien und London 1796 Nach der Besetzung Venedigs durch die Truppen Napoleons im Mai 1797 und dem damit beschlossenen politischen Ende der Republik Venedig zog es den engen Freund Capuzzis den Lehrer und Komponisten Johann Simon Mayr nach Bergamo 1805 konnte er auch Capuzzi uberreden nach Bergamo zu kommen um ihn dort als Konzertmeister und Direktor der Hofkapelle der Basilika von Santa Maria Maggiore und des Orchesters des Teatro Riccardi einzusetzen Mayr intendierte aber hauptsachlich Capuzzi als Lehrer der von ihm gegrundeten Schule Lezioni Caritatevoli di Musica zu verpflichten was ihm schliesslich auch gelang Durch Lehrer wie Francesco Salari Antonio Gonzales und eben Capuzzi wurde die Lezioni zu einer der wichtigsten Schulen des Landes und brachte Kunstlerpersonlichkeiten wie Antonio Piatti Marco Bonesi Carlo Antonio Zanetti und Gaetano Donizetti hervor Capuzzi blieb in Bergamo und starb dort als ausserst angesehener Geigenvirtuose Lehrer und Komponist am 28 Marz 1818 neun Tage nachdem er mitten in einem Konzert an Santa Maria Maggiore einen Schlaganfall oder Herzinfarkt erlitten hatte 2 Personlichkeit BearbeitenZu Lebzeiten galt Capuzzi als innovativer Komponist bedeutender Lehrer und virtuoser Instrumentalist was ihm unter italienischen Musikern den Namen Orpheus seiner Zeit einbrachte 2 Ein ehrenvoller Beiname wie er beispielsweise auch fur Georg Friedrich Handel gelaufig war 3 Capuzzis musikalische Erfolge fuhrten dazu dass er einen Ruf nach Russland einen andern nach England erhielt 4 Das Angebot aus Russland kam von Katharina der Grossen doch lehnte Capuzzi ab wohl aus heimatlicher Verbundenheit und Liebe zum Publikum das er stets durch sein Spiel entzuckte 4 Auch bei Kollegen muss Capuzzi ausserst beliebt gewesen sein so ist von Simon Mayr ein Requiem und eine Kantate Per la morte di Antonio Capuzzi uberliefert 5 Gaetano Donizetti der von Mayr in Bergamo im strengen Kirchenstil unterwiesen wurde komponierte anlasslich des Todes Capuzzis eine Sinfonie in d Moll per la morte di Capuzzi Heutige Rezeption BearbeitenWie viele zu ihrer Zeit populare und erfolgreiche Komponisten des 18 Jahrhunderts taucht Capuzzi nur selten in heutigen Konzertprogrammen auf was in dessen Falle vor allem an der schlechten Uberlieferungssituation liegt Den Vergleich von damaliger und heutiger Wirkung betreffend ist Capuzzi gleichwohl ein recht markantes Beispiel fur einen vergessenen Komponisten des 18 Jahrhunderts Kontrabassisten ist der Name Capuzzis durch ein Solokonzert gelaufig dessen Zuschreibung jedoch nicht unumstritten ist Ein Bezug des Widmungstragers Cavaliere Marcantonio Mocenigo zum Kontrabass ist ebenfalls nicht nachweisbar Das Werk ist nur in einer Abschrift erhalten die aus dem Nachlass des Bassvirtuosen Domenico Dragonetti stammt Dieser vermachte sie testamentarisch seinem Freund und Verleger Vincent Novello der die Handschrift wiederum im Jahr 1849 dem British Museum uberliess 6 Der zweite und dritte Satz des Konzerts werden bisweilen auch von anderen tiefen Instrumenten Posaune Euphonium und Tuba gespielt Des Weiteren gelangen gelegentlich Capuzzis Streichquintette zur Auffuhrung 2 Musik BearbeitenCapuzzis 1783 im Druck herausgegebene sechs Streichquintette mit zwei Violen op 3 feierten bei Publikum und Musikern grosse Erfolge Die sechs Quintette gehoren zu den originellsten Werken Capuzzis Sie sind von vergleichbaren Kompositionen Joseph Haydns und Luigi Boccherinis beeinflusst und sprechen doch gleichsam eine eigene Sprache die ihre italienische Herkunft nie verleugnet und opernhafte und kantable Zuge aufweist Die als op 3 publizierten Werke scheinen Mozarts spate Quintette vorwegzunehmen wenngleich Capuzzis Arbeiten mit ihrer Art buffoneske und ernste Stilelemente zu verschmelzen einen ganz eigenen Charakter besitzen In den Streichquintetten Capuzzis ist die Inspiration von Werken wie den Haydnschen Streichquartetten op 20 und op 30 aber sicherlich nicht zu uberhoren Tatsachlich ist uberliefert das Capuzzi neben einigen Manuskripten unterschiedlicher komponierender Zeitgenossen Partituren von Werken Haydns besass Werke BearbeitenCapuzzis kompositorisches Schaffen nur zu einem Bruchteil uberliefert lasst sich in drei Phasen unterteilen 2 Erste Schaffensphase Bearbeiten Im Zeitraum 1775 bis 1790 schrieb Capuzzi hauptsachlich kammermusikalische Werke 18 Streichquartette in jeweils drei Sechsergruppen von denen die erste und zweite Lieferung bei Artaria in Wien in den Jahren 1780 und 1787 erschienen der zweite Zyklus dagegen 1780 bei Alessandri e Scattaglia in Venedig 6 Streichquintette mit zwei Violen op 3 wahrscheinlich um 1785 bei Zatta e figli in Venedig erschienen 6 Divertimenti fur Violine und Kontrabass 6 Sonaten fur Violine und Kontrabass 3 Konzerte fur Solistengruppen und Orchester Diverse Konzerte fur Violine und OrchesterZweite Schaffensphase Bearbeiten Zwischen 1790 und 1804 entstanden primar Buhnenwerke darunter funf Opern Cefalo e Procri Favoli in prosa con musica 1 Akt Padua 1792 Libretto Alessandro Ercole Conte Pepoli Eco e Narciso Favola 1 Akt Venedig 1793 Libretto Alessandro Ercole Conte Pepoli I Bagni d Abano ossia La Forza delle prime impressioni Commedia 2 Akte Venedig Januar 1794 Teatro Venier in San Benedetto Libretto Antonio Simeone Sografi nach Goldoni Sopra l ingannator cade l inganno ovvero I due granatieri Farsa giocosa 2 Akte 14 Januar 1801 Venedig Teatro Giustiniani a San Moise Libretto Giuseppe Maria Foppa La casa da vendere Farsa giocosa 1 Akt 4 Januar 1804 Venedig Teatro Sant Angelo Libretto Giulio Domenico Camagna 20 Ballette fur Spielstatten in London Wien Rom Neapel Venedig Mailand Vicenza Florenz und Ravenna Alle Opern und Ballette sind jedoch verloren lediglich einzelne Arien wurden uberliefert Dritte Schaffensphase Bearbeiten In der dritten Phase 1804 1818 tauchen wieder viele instrumentale Werke auf 15 Konzerte fur Violine und Orchester Einige Sinfonien Kantaten fur Solostimmen und Orchester Konzerte fur Violoncello und Orchester ein Konzert fur Flote und Orchester sowie ein Sextett fur Streicher und HolzblaserLiteratur BearbeitenLudwig Finscher Giuseppe Antonio Capuzzi In Friedrich Blume Hrsg Die Musik in Geschichte und Gegenwart Band 15 Directmedia Berlin 2001 ISBN 3 89853 460 X Sp 1314 ff Kenneth Goldsmith mit Zachary Carrettin The Venetian Paganini In The Strad CXVI Nr 1387 London November 2005 S 32 36 ISSN 0039 2049 Johann Simon Mayr Cenni biografici di Antonio Capuzzi primo violinista della chiesa di S Maria Maggiore di Bergamo Poesie in morte di Ant Capuzzi Bergamo 1818 Chappell White Art Giuseppe Antonio Capuzzi Capucci In L Macy Hrsg Grove Music Online http erf sbb spk berlin de han 362772975 www oxfordmusiconline com subscriber article grove music 04886t Link nicht abrufbar abgerufen am 13 Februar 2009 Weblinks BearbeitenNoten und Audiodateien von Antonio Capuzzi im International Music Score Library Project Werke von und uber Antonio Capuzzi im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Liste der Buhnenwerke von Antonio Capuzzi auf Basis der MGG bei OperoneEinzelnachweise Bearbeiten Die biografischen Daten nach den Artikeln in MGG und Grove Altere Publikationen geben als Geburtsort haufig Brescia an a b c d Biografie Memento vom 3 August 2007 im Internet Archive cinnabarrecords com Ellen T Harris Handel as Orpheus Voice and Desire in the Chamber Cantatas Harvard University Press Cambridge MA 2004 ISBN 978 0 674 01598 2 a b Allgemeine Enzyklopadie der Wissenschaften 1832 books google de Biografie Mayrs Memento des Originals vom 27 Marz 2009 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www johann simon mayr de Josef Focht Der Wiener Kontrabass Tutzing 1999 ISBN 3 7952 0990 0 S 95 Normdaten Person GND 129809942 lobid OGND AKS LCCN no89000112 VIAF 5194169 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Capuzzi AntonioALTERNATIVNAMEN Capucci Giuseppe Antonio Caputi Giuseppe AntonioKURZBESCHREIBUNG italienischer Komponist und ViolinistGEBURTSDATUM 1 August 1755GEBURTSORT Breno Lombardei STERBEDATUM 28 Marz 1818STERBEORT Bergamo Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Antonio Capuzzi amp oldid 234337671