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Anton Werkgartner 5 Juni 1890 in Mauthausen 1 November 1970 in Graz war ein osterreichischer Rechtsmediziner Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Wirken 3 Schriften 4 Literatur 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenWerkgartner besuchte das Gymnasium in Linz Im Ersten Weltkrieg wurde er an der italienischen Front schwer verwundet und bekam die Silberne Tapferkeitsmedaille und das Goldene Verdienstkreuz Am 10 Juli 1919 promovierte er in Medizin an der Universitat Wien und wurde bald danach Assistent von Albin Haberda Im Sophienspital war er als Sekundararzt tatig Nach seiner Habilitation fur Gerichtsmedizin 1927 bekam er 1928 eine Professur Werkgartner stand schon fruh dem Nationalsozialismus nahe 1930 war er Mitglied einer NSBO 1 1936 wurde er Mitglied der illegalen NSDAP und SA 1 und unterstutzte die NSDAP in der illegalen Zeit durch Geldspenden 2 Am 21 Mai 1938 beantragte er die regulare Aufnahme in die Partei und wurde ruckwirkend zum 1 Mai aufgenommen Mitgliedsnummer 6 330 617 3 Nach dem sogenannten Anschluss Osterreichs an das Deutsche Reich wurde er zunachst kommissarisch Leiter des Instituts fur Gerichtliche Medizin an der Universitat Wien 1939 wurde er ausserordentlicher Professor an der Universitat Graz und behielt diesen Posten bis 1946 Daneben war er Richter am Erbgesundheitsgericht 1 und von 1940 bis 1945 am Erbgesundheitsobergericht fur Steiermark und Karnten 4 Wahrend seiner Professur in Graz war er mit Bernward Josef Gottlieb befreundet dem Leiter der Grazer Medizinischen Akademie der SS auf der SS Arzte ausgebildet wurden 1 Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurde Werkgartner 1946 als Professor entlassen war aber von 1952 bis 1956 erneut ausserordentlicher Professor und Direktor des Gerichtsmedizinischen Instituts der Universitat Graz 1 Anschliessend wirkte er bis zu seiner Emeritierung 1961 als ordentlicher Professor fur Gerichtsmedizin an der Universitat Graz wo er 1956 auch Dekan der Medizinischen Fakultat war 1958 wurde er Prasident der Deutschen Gesellschaft fur Sexualforschung 5 1959 wurde er Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft fur gerichtliche und soziale Medizin 1962 bekam er das Ehrenkreuz fur Wissenschaft und Kunst I Klasse verliehen Wirken BearbeitenAnton Werkgartner verfasste zahlreiche Publikationen in wissenschaftlichen Zeitschriften darunter mehrere uber die Vererbung von Blutgruppen Im Prozess gegen Philipp Halsmann fungierte er als Gerichtsgutachter ebenso gemeinsam mit seinem Schuler und spateren Nachfolger Wolfgang Maresch im 1960 stattgefundenen Prozess um die Affare Jaccoud In der Nacht zum 25 Juli 1934 untersuchte er zusammen mit seinem Assistenten Karl Szekely im Bundeskanzleramt in Wien die Leiche des ermordeten osterreichischen Bundeskanzlers Engelbert Dollfuss 6 Zu der fehlenden zweiten Kugel machte Werkgartner 1965 die Angabe dass diese wahrscheinlich in der Wirbelsaule steckengeblieben sei Daher ist aus dem seinerzeit unter Zeitdruck erstellten gerichtsmedizinischen Gutachten nicht ableitbar welcher der erste auf Dollfuss abgegebene Schuss war 7 Schriften BearbeitenZur Bestimmung der stumpfen Hiebwerkzeuge aus dem Wundbefunde 1938 Bestimmung der Todeszeit aus dem Pflanzenwuchs an der Leichenfundstelle 1929 Schussverletzungen im Strassenkampf 1928 Totung der Ehefrau durch Erwurgen und Vortauschung eines Selbstmordes durch Erhangen Zugleich ein Fall von Sarggeburt 1926 Eigenartige Hautverletzungen durch Schusse aus angesetzten Selbstladepistolen 1924Literatur BearbeitenFriedrich Herber Gerichtsmedizin unterm Hakenkreuz Voltmedia Paderborn 2006 ISBN 3 938478 57 8 Leopold Breitenecker Festschrift fur Prof Dr Anton Werkgartner zu seinem 70 Geburtstag Band 21 von Beitrage zur gerichtlichen Medizin Wien Deuticke 1961 Leopold Breitenecker Anton Werkgartner zum 70 Geburtstag in Wiener klinische Wochenschrift 72 1960 S 981Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e Ernst Klee Das Personenlexikon zum Dritten Reich Wer war was vor und nach 1945 Fischer Taschenbuch Verlag Zweite aktualisierte Auflage Frankfurt am Main 2005 ISBN 978 3 596 16048 8 S 669 mit Bezug auf Friedrich Herber Gerichtsmedizin unterm Hakenkreuz Leipzig 2002 Friedrich Herber Gerichtsmedizin unterm Hakenkreuz Voltmedia Paderborn 2006 ISBN 3 938478 57 8 S 134 Bundesarchiv R 9361 IX KARTEI 48030810 Wolfgang Freidl und Werner Sauer NS Wissenschaft als Vernichtungsinstrument Facultas Universitatsverlag Wien 2004 S 211 Ernst Klee Das Personenlexikon zum Dritten Reich Wer war was vor und nach 1945 Fischer Taschenbuch 2005 S 670 Das Sektionsgutachten ist abgedruckt bei Friedrich Herber Gerichtsmedizin unterm Hakenkreuz Voltmedia Paderborn 2006 ISBN 3 938478 57 8 S 380 381 Dort auch Diskussionsbeitrage zur fehlenden zweiten Kugel Werkgartners Schreiben an das Osterreichische Institut fur Zeitgeschichte im Janner 1965 angefuhrt bei Gerhard Jagschitz Der Putsch die Nationalsozialisten 1934 in Osterreich Styria Verl Graz 1976 S 117 122 ISBN 3 222 10884 6 Normdaten Person GND 118767054 lobid OGND AKS VIAF 25398298 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Werkgartner AntonKURZBESCHREIBUNG osterreichischer GerichtsmedizinerGEBURTSDATUM 5 Juni 1890GEBURTSORT MauthausenSTERBEDATUM 1 November 1970STERBEORT Graz Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Anton Werkgartner amp oldid 220381947