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Anton Hoen um 1540 41 in Herborn 7 August 1587 ebenda war Landschreiber Befehlshaber und Amtsverweser der Grafschaft Diez Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Kinder 3 Enkelkinder 4 Literatur 5 EinzelnachweiseLeben und Wirken BearbeitenDer um 1540 41 geborene Anton Hoen trat nach seinem Studium der Rechtswissenschaft in Wittenberg als Landschreiber der Grafschaft Diez 1566 in den Dienst des Hauses Nassau Dillenburg Wahrend seines Studiums wurde Anton wie so manche seiner Zeitgenossen durch den Tod des Praeceptor Germaniae Philipp Melanchthon zu Dichtungen angeregt Drei seiner grossen und kunstvollen Gedichte die 1560 und 1561 entstanden sind wurden an ehrenvoller Stelle publiziert 1 Anton Hoens humanistische Bildung befahigte ihn zur Abfassung umfangreicher Dichtungen in denen er nicht nur seine sprachliche Gewandtheit sondern auch eine saubere Gedankenfuhrung unter Beweis stellte Literarische Ubungen gehorten damals zur Ausbildung jedes Studenten wenn auch die wenigsten das fur eine Drucklegung erforderliche Niveau erreichten Der spatere Beruf bot dann meist fur solche zeitraubenden Spiele keine Musse mehr Obwohl Anton Hoen kein eigentlicher Dichter mit unverwechselbarer Individualitat ist lasst sich aus seinen Gedichten ein exemplarischer Vertreter einer hochgebildeten Beamtenschicht aus der Zeit des Spathumanismus kennen Anton Hoen stieg im Laufe der Zeit unter Graf Johann VI zu einer bedeutenden Personlichkeit der Grafschaft Diez auf Schon bald nach seiner Ernennung zum Landschreiber wurde ihm neben der Kellerei des Klosters Dierstein auch die Fuhrung der Kellereigeschafte zu Nassau Kirberg und Camberg ubertragen die er teilweise bis zu seinem Tode versah Schon 1567 erscheint er als Befehlshaber und Amtsverweser der Grafschaft Diez zu der damals ausser dem nassau katzenelnbogischen Anteil am Vierherrischen auch Hadamar und Ellar gehorten Als Keller finden wir ihn fur Nassau von 1574 an und fur Kirberg und Camberg 1585 bezeugt wahrend er fur Hadamar und Ellar 1582 bis 1587 als Amtmann erwahnt wird Anton Hoen verstarb kurz vor dem 7 August 1587 Verheiratet war Anton Hoen mit Anna Camberger der Tochter des nassauischen Rats Andreas Camberger Anna Hoen heiratete am 14 November 1592 den Amtsnachfolger ihres verstorbenen Mannes den Dr jur utr Alexander Sohn Kinder BearbeitenAus der Ehe Anton Hoens mit Anna Camberger sind drei Sohne bekannt geworden die samtlich in landesherrliche Dienste getreten sind Johann ubernahm die Kellereien in Kirberg und Camberg Anton der Jungere II wurde Keller uber die ehemaligen Diersteiner Klosterguter und Philipp Heinrich avancierte zum Staatsmann des Hauses Nassau Katzenelnbogen Philipp Heinrich Hoen hat nicht nur als bedeutender Jurist durch viel verbreitete Werke von Herborn aus gewirkt er ist vielmehr der fuhrende Rat und Staatsmann Nassau Dillenburgs fast 40 Jahre lang gewesen weit bekannt und hoch geehrt am Grafenhof in Dillenburg so gut wie am Kaiserhof in Wien Philipp Heinrich war in erster Ehe mit einer Tochter Anna Enchen des nassau dillenburgischen Rates Erasmus Stover verheiratet Von seinem Schwiegervater hatte er zu Dillenburg ein mit Burgfreiheit versehenes Haus uff der Hutten nechst dem Stiefel gelegen geerbt das er mit seiner Familie bewohnte und von dessen Grundstuck er und seine Frau 1622 einen Teil an den Dillenburger Gerichtsschoffen und Gastwirt der Herberge zum Stiefel Eoban Kempfer und dessen Frau Margarete verkauften Hoens Frau Anna starb am 2 Mai 1635 auf dem Schloss zu Dillenburg und wurde am 7 Mai in der Dillenburger Stadtkirche zu Grabe getragen 1636 trat Rat Hoen in eine zweite Ehe mit Elisabeth von Se e lbach Zeppenfeld gest 1648 ein Sonstige Nachrichten uber Hoens Privatleben fehlen fast vollig Nur eine hat sich noch erhalten Sie wirft ein bezeichnendes Licht auf die Verwirrungen der damaligen Zeit in der begunstigt durch Krieg und Pest der Hexenwahn wieder aufflammte Dass er auch im Dillenburger Land seine Opfer forderte wobei es sogar zu einem personlichen Angriff auf einen so verdienten und hochangesehenen Mann wie Philip Heinrich von Hoen kommen sollte besagt eine Nachricht dass in einem Prozess 1632 eine schlecht beleumdete Frauensperson aus Eibach angegeben habe der Rat Hoen selbst sei mit bei dem Hexentanz gewesen denn er sei ein Hexenmeister und habe sich nicht nur betrunken sondern auch sonst ungezogen betragen Enkelkinder BearbeitenAus der Ehe Philipp Heinrichs mit Anna Stover gehen drei Sohne und neun Tochter hervor von denen einige anscheinend fruh gestorben sind Auch zwei der Sohne starben noch vor ihren Eltern Erasmus der alteste der drei besuchte bis Ende Oktober 1614 die Dillenburger Lateinschule wechselte am 4 November 1614 in die 5 Klasse des Herborner Padagogiums und studierte 1623 Rechtswissenschaft an der dortigen Hohen Schule Spater ging er zum Militar und nahm in den Niederlanden anschliessend im Heer des Danenkonigs Christian IV an den Kampfen der damaligen Zeit teil Er trat 1631 in venezianische Dienste in denen er jedoch noch im gleichen Jahr bei der Uberfahrt nach Venedig in dem Kantabrischen Meer ertrank In der Herborner Matrikel finden wir bei Erasmus Hoen den folgenden Zusatz postea miles in Belgio item sub rege Daniae tandem inter alios lectus a Venetianis in urbe Amstedolamiensi quorum signa e Batavia secutus naufragio in Oceano Contabrico submersus anno 1631 obiit Philipp Heinrich der Jungere II ging am 25 April 1623 von der Dillenburger Lateinschule ab in die 3 Klasse des Herborner Padagogiums und studierte ab 1626 an der Hohen Schule gleichfalls Rechtswissenschaft Auch er wandte sich dem Kriegshandwerk zu tat wie sein Bruder zunachst Dienst in den Niederlanden und trat anschliessend in ein von seinem Landesherrn dem Grafen Ludwig Heinrich von Nassau Dillenburg aufgestelltes und in schwedische Dienste uberfuhrtes Regiment ein in dessen Reihen er als Fahnrich Signifer am 5 Februar 1634 wahrend der Belagerung von Ruffach im Elsass den Soldatentod fand Die Herborner Matrikel vermerkt hierzu postea miles in Belgio tandem signifer sub generoso nostro comite domino Ludovico Henrico in Nassau in exercitu regiae maiestatis Sueciae in oppugnatione Ruffaci Alsatiorum oppidi anno 1634 nonis Febr occubuit Anton III der jungste der Bruder besuchte bis 1640 die Dillenburger Lateinschule und studierte ab 20 April 1640 in Herborn Ab April 1641 steht er wie seine Bruder als Soldat im Heer der Niederlande und nimmt an der Belagerung von Gennep teil Spater setzt er seine Studien in Herborn darauf in Franeker fort Von den funf verbliebenen Tochtern Philipp Heinrich Hoens heiratete Anna Kunigunde Jacobe 1640 den verwitweten kaiserlichen Notar und Dillenburger Stadtschreiber Philipp Heinrich Manger Katharina 1634 den aus Niederwesel bei Kleve stammenden Hofprediger Hermann Vigelius und eine weitere Tochter den Professor der Philosophie an der Hohen Schule zu Herborn Johann Philipp Schmidt Literatur BearbeitenKlaus Gottsleben Johannes Gottsleben Ein Leben im Zeitalter der Reformation 2010 Hermann Heck Die nassauische Beamtenfamilie Hoen Drei Generationen im Dienste des Hauses Nassau Dillenburg In Nassauische Annalen Bd 78 1967 S 93 105 ISSN 0077 2887 Pieper Hartmann Der Herborner Zweig der Familie Hoen In Hessische Familienkunde Bd 3 1955 Sp 229 232 ISSN 0018 1064 Einzelnachweise Bearbeiten Scheible Heinz Anton Hoens Gedicht auf Melanchthon In Nassauische Annalen 80 1969 S 81 100 vgl Heinz Scheible Anton Hoens Gedicht auf MelanchthonNormdaten Person GND 119711796 lobid OGND AKS VIAF 67281808 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Hoen AntonKURZBESCHREIBUNG Landschreiber Befehlshaber und Amtsverweser der Grafschaft DiezGEBURTSDATUM um 1540GEBURTSORT HerbornSTERBEDATUM 7 August 1587STERBEORT Herborn Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Anton Hoen amp oldid 216178745