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Antoine Augustin Cournot 28 August 1801 in Gray 31 Marz 1877 in Paris war ein franzosischer Mathematiker und Wirtschaftstheoretiker Er kann zur klassischen Okonomie gezahlt werden und gilt als Mitbegrunder der mathematischen Wirtschaftstheorie Antoine Augustin CournotDieser Artikel oder nachfolgende Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen beispielsweise Einzelnachweisen ausgestattet Angaben ohne ausreichenden Beleg konnten demnachst entfernt werden Bitte hilf Wikipedia indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfugst Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Einfluss auf die mathematische Wirtschaftstheorie 2 1 Die Recherches 2 1 1 Aufbau 2 1 2 Untersuchung der Wettbewerbsformen 2 1 3 Das Gesetz der Nachfrage 2 2 Reaktionen und Einflusse 3 Literatur 4 WeblinksLeben BearbeitenAugustin Cournots mathematische Ausbildung erfolgte am Lycee de Besancon seine Studien setzte er 1821 am Ecole Normale zu Paris fort Im Jahr 1834 wurde er Professor fur Mathematik in Lyon Seine Recherches sur les principes mathematiques de la theorie des richesses erschienen 1838 blieben zu dieser Zeit jedoch weitgehend unbeachtet Er vereinfachte sie daher in den folgenden Jahren und veroffentlichte sie 1863 und 1876 erneut Einfluss auf die mathematische Wirtschaftstheorie BearbeitenDer Name Cournot wird zumeist als erstes mit der Duopol Theorie in Verbindung gebracht Sein Name begegnet den meisten Studierenden der Okonomie durch das Nash Cournot Gleichgewicht Gelegentlich wird auch das Gewinnmaximum eines Monopols als Cournotscher Punkt bezeichnet Er hatte aber an der Einfuhrung der Anwendung der Mathematik auf die Wirtschaftswissenschaften massgeblich Anteil Viele seiner Ideen sind auch heute noch nahezu unverandert Teil der Mikrookonomie Die Recherches Bearbeiten Aufbau Bearbeiten Die ersten drei Kapitel seiner Recherches nutzt Cournot um Reichtum zu definieren absolute mit relativen Preisen zu vergleichen und festzulegen dass fur homogene Guter in einem gemeinsamen Markt nur ein einziger Preis gelten kann Er definiert ausserdem dass alle handelnden Individuen einer Volkswirtschaft gewinnmaximierend handeln Kapitel 4 dient dazu die von ihm im weiteren Verlauf verwendete Nachfragefunktion zu erklaren Beginnend mit der Analyse des Monopols in Kapitel 5 nahert sich Cournot seiner bekanntesten Untersuchung Er betrachtet zunachst ein Gut das nur von einem einzigen Produzenten hergestellt wird erweitert das Modell in Kapitel 7 um einen beziehungsweise mehrere Wettbewerber und erreicht so seine beruhmte Oligopol Theorie wobei der Spezialfall mit zwei Wettbewerbern also das Duopol graphisch wie analytisch eingehend beschrieben wird Kapitel 8 schliesst diese grundlegende Betrachtung durch die Einfuhrung des vollstandigen Wettbewerbs mit einer unendlich grossen Anzahl von Wettbewerbern ab Kapitel 6 behandelt die Einflusse der Besteuerung eines Monopolisten Die ubrigen vier Kapitel behandeln die Kommunikation von Markten also den Handel zwischen verschiedenen Regionen und die Auswirkungen auf das gesamte Volkseinkommen Untersuchung der Wettbewerbsformen Bearbeiten Zu beachten ist dass die Untersuchung der Wettbewerbsformen eigentlich eine Untersuchung des Preises von Gutern unter bestimmten Bedingungen ist Cournot definiert einleitend Reichtum als Produkt aus Menge und Preis eines Gutes wobei er eingesteht dass dieser Reichtum nicht unbedingt wohlfahrtsmaximierend ist Als Beispiel fuhrt er die Vernichtung von Gewurzen durch die hollandische Ost Indien Gesellschaft an die eine tatsachliche Schaffung von Reichtum im kommerziellen Sinne des Wortes sei Mit der spater entwickelten Haushaltstheorie und damit besonders der Konsumentenrente ist es moglich die negativen Folgen einer kunstlichen Verknappung von Gutern eines Marktmacht besitzenden Anbieters fur die allgemeine Wohlfahrt zu zeigen Cournot jedoch blieb nichts anderes ubrig als eine intuitiv erfassbare Erklarung anhand von Beispielen zu wahlen Das Gesetz der Nachfrage Bearbeiten Es ist davon auszugehen dass Cournot Adam Smiths Wealth of Nations durchaus grundlich studiert hat Smith zeigt im siebten Kapitel ein intuitives Verstandnis der Eigenschaften einer Nachfragefunktion ohne sie jedoch als solche zu bezeichnen oder gar genau zu definieren Es war Cournot der als Erster das Konzept einer vom Preis eines Gutes abhangigen Nachfrage in die Mathematik ubertrug und sie als Funktion beschrieb Cournout definiert die Nachfrage D als stetige und monoton fallende Funktion F p also als abhangig vom Preis p des jeweiligen Gutes An dieser Stelle sei darauf hingewiesen dass sich Cournots Nachfragefunktion von der in der heutigen Mikrookonomie gebrauchlichen unterscheidet da Cournot sie nicht aus einer Nutzenfunktion der Nachfrager herleitete Zwar war er sich bewusst dass das Gesetz der Nachfrage von dem Nutzen des Gutes abhangt vertrat jedoch die Auffassung dass die Grunde fur die Nachfrage zu subjektiv und damit nicht in algebraischen Formeln auszudrucken seien Er begrundet die Eigenschaften der Nachfragefunktion daher ausschliesslich durch empirische Beobachtungen die einen negativen Zusammenhang zwischen Preis und Menge nahelegen Die Erklarung des stetigen Verlaufes entspricht dagegen der heutigen er gesteht ein dass in einem kleinen Markt mit wenigen Nachfragern durchaus sprunghafte Veranderungen der Nachfrage auftreten konnen sobald der Markt jedoch gross genug wird sei die Annahme der Stetigkeit jedoch gerechtfertigt Welche Bedeutung diese Definition der Nachfrage hat wird im weiteren Verlauf der Recherches deutlich Durch die Darstellung der Nachfrage als Funktion gelingt es Cournot seine Untersuchung der verschiedenen Marktformen in rigoroser konsequenter Form aufzubauen nbsp Gewinnmaximierung im Monopolfall nach Cournot D bezeichnet die Nachfrage p den Preis q die gewinnmaximale Menge n entsprechend das Gewinnmaximum nbsp Gleichgewicht im Duopol Fall nach Cournot D1 bzw D2 bezeichnet die Nachfrage der die Unternehmen 1 und 2 bei verschiedenen angebotenen Mengen x bzw y gegenuberstehen ii bezeichnet das Gleichgewicht des Wettbewerbs Reaktionen und Einflusse Bearbeiten Zu seinen Lebzeiten war Cournot zwar ein durchaus respektierter und anerkannter Wissenschaftler seine Recherches jedoch wurden fast vollig ignoriert Erst nach seinem Tod begannen sich seine Einflusse auf die Entwicklung der Wirtschaftstheorie abzuzeichnen Was sich feststellen lasst ist dass die mathematische Behandlung des einfachen Monopol Falles bis heute unverandert geblieben ist Kaum ein Standard Lehrbuch der Mikrookonomie verzichtet auf eine Wiederholung dieser Untersuchung jedoch ohne dabei auf Cournot zu verweisen Des Weiteren scheint Cournot auf viele spatere Okonomen die mathematische Methoden anwendeten einen grossen Einfluss gehabt zu haben So schreibt beispielsweise Walras 1874 I am indebted to my father Auguste Walras for the fundamental principles of my economic doctrine and to Augustin Cournot for the idea of using the calculus of functions in the elaboration of this doctrine Ich bin meinem Vater Auguste Walras fur die Grundprinzipien meiner Wirtschaftslehre und Augustin Cournot fur die Idee verpflichtet die Funktionskalkulation bei der Ausarbeitung dieser Lehre zu verwenden und Marshall 1890 Cournot s genius must give a new mental activity to everyone who passes through his hands Cournots Genie muss jedem der durch seine Hande geht eine neue mentale Aktivitat geben Eine der bekanntesten Untersuchungen der Cournotschen Duopoltheorie ist die 1883 erschienene Kritik des franzosischen Mathematikers Joseph Bertrand Cournot ging bei seiner Herleitung des Gleichgewichts von der Menge der angebotenen Guter als entscheidender Variable aus wahrend Bertrand den Preis wahlte Im Falle zweier Anbieter mit gleicher Kostenstruktur die um den Verkauf eines homogenen Gutes konkurrieren kann einer der Wettbewerber seinen Preis minimal unter dem des anderen festlegen woraufhin er die gesamte Nachfrage erhalten und somit seinen Gewinn erhohen wurde Dies wurde aber den anderen Anbieter dazu veranlassen seinerseits den neuen Preis zu unterbieten es ware also ein Prozess in Gang gesetzt worden der erst mit dem Erreichen der Grenzkosten enden wurde Das Resultat dieses Wettbewerbs ist als Bertrand Paradox bekannt Obwohl es nur zwei Anbieter gibt wird das Gut zu einem Preis verkauft der dem des unbegrenzten Wettbewerbes entspricht Heute bezeichnet man einen Wettbewerb nach Cournots Schema als Mengenwettbewerb wahrend der Bertrandsche Wettbewerb auch als Preiswettbewerb bekannt ist Das beschriebene Gleichgewicht im Duopol Fall ist heute als Nash Cournot Gleichgewicht bekannt Friedman vergleicht Cournots Leistung bei der Betrachtung des Duopols mit der von Adam Smith in Bezug auf die Nachfragefunktion obgleich Smith eine vage Vorstellung uber die Beschaffenheit einer Nachfragefunktion hatte konnte er sie nicht exakt beschreiben genauso wie Cournot eine vage Vorstellung uber das spatere Nash Gleichgewicht hatte dieses aber nicht exakt beschreiben konnte Cournot behandelte seine Analyse der Situation so als ware sie eine dynamische was allerdings falsch ist Die grosse Beachtung die diesem Aspekt seiner Untersuchung heute zuteilwird beruht darauf dass man diese Berechnung des Gleichgewichts auf statische Betrachtungen anwendet wobei das offensichtliche nicht kooperative Ergebnis dem von Cournot entspricht Literatur BearbeitenJoseph Bertrand Theorie Mathematique de la Richesse Sociale In Journal des Savants 1883 Augustin Cournot Untersuchungen uber die mathematischen Grundlagen der Theorie des Reichtums Jena 1924 franz Original Recherches sur les principes mathematiques de la theorie des richesses 1838 Augustin Cournot An Essay on the Foundations of our Knowledge translated with an introduction by Merritt H Moore New York 1956 zuerst franzosisch 1851 Augustin Cournot Souvenirs 1760 1860 Lebenserinnerungen von Cournot 1859 Irving Fisher Cournot and Mathematical Economics In Quarterly Journal of Economics 1898 S 119 138 James W Friedman An Experimental Study of Cooperative Duopoly In Econometrica Vol 35 1967 No 3 4 S 379 397 James W Friedman The Legacy of Augustin Cournot University of North Carolina Department of Economics Working Paper 1999 S 99 05 G Granger Cournot Antoine Augustin In Charles Coulston Gillispie Hrsg Dictionary of Scientific Biography Band 3 Pierre Cabanis Heinrich von Dechen Charles Scribner s Sons New York 1971 S 450 454 Marco LiCalzi Achille Basile Economists and Mathematics from 1494 to 1969 Beyond the Art of Accounting In M Emmer Hrsg Matematica e Cultura 2000 Springer Milano 2000 S 95 107 Thierry Martin Bibliographie Cournotienne In ISIS 90 3 1999 S 1045 1046 Thierry Martin La philosophie de l histoire de Cournot In Revue d Histoire des Sciences Humaines Nr 12 2005 1 S 141 162 Robert Remak Kann die Volkswirtschaftslehre eine exakte Wissenschaft werden 1929 In Martin J Beckmann Ryuzo Sato Hrsg Mathematische Wirtschaftstheorie Kiepenheuer amp Witsch Koln 1975 S 16 27 Leon Walras Principe d une theorie mathematique de l echange In Journal des economistes 1874 Die kleine Encyklopadie Encyclios Verlag Zurich 1950 Band 1 S 318Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Antoine Augustin Cournot im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Dirk Wigant Antoine Augustin Cournot zum 200 Geburtstag Leben und Werk In Ecochron Normdaten Person GND 118677144 lobid OGND AKS LCCN n50017644 VIAF 22140393 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Cournot Antoine AugustinKURZBESCHREIBUNG franzosischer Mathematiker und WirtschaftstheoretikerGEBURTSDATUM 28 August 1801GEBURTSORT GraySTERBEDATUM 31 Marz 1877STERBEORT Paris Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Antoine Augustin Cournot amp oldid 238787950