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Der Faustkampf altgriechisch pygmh pygme wortlich Faust py3 pyx wortlich faustlings mit der Faust pygmaxia pygmachia seltener pygmomaxia pygmomachia Faustkampf lateinisch pugilatus und pugilatio seltener pugillatus wbr pugillatio ist ein Kampf bei welchem sich zwei Kontrahenten mit den Fausten bekampfen Oft wird der Begriff Faustkampf benutzt um den antiken Faustkampf vom modernen Faustkampf dem Boxen abzugrenzen Der Faustkampfer vom Quirinal Griechische Statue eines Faustkampfers aus dem 4 Jahrhundert v Chr Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Wettkampfablauf 3 Personlichkeiten 4 Faustkampf in der Kunst 5 Ahnliche Sportarten 6 Literatur 7 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDer Faustkampf war erstmals im Jahre 688 v Chr Disziplin bei den 23 Olympischen Spielen des Altertums 1 Im antiken Rom wurde der Faustkampf vor allem bei Gladiatorenkampfen Lederriemen mit Metalldornen vorgefuhrt Es lasst sich jedoch nicht genau festlegen wie alt der Faustkampf wirklich ist da aus Darstellungen aus dem Altertum hervorgeht Mesopotamien Agypten Kreta dass auch ahnliche Kampfe zu jener Zeit ausgetragen wurden Beim Kampf kamen die Hande zum Einsatz Die Kampfer banden sich lange lederne Schlagriemen caestus netzartig um Hande und Unterarme wobei der Daumen frei blieb Einerseits sollten die Riemen die Hand schutzen andererseits die Schlage wirksamer machen nbsp Spatromische Kampfszenerie von Faustkampfern aus dem 4 Jahrhundert deutlich sind die angebrachten Dornen an den Schlagriemen erkennbarWettkampfablauf BearbeitenEs wurde vor allem gegen die empfindlichen Korperteile geschlagen wie zum Beispiel Zahne Ohren und Nase Regeln wie beim heutigen Boxen gab es nicht der Ablauf eines solchen Kampfes ist mit dem heutigen Boxen nicht vergleichbar Den Kampfern war es zum Beispiel auch erlaubt hochzuspringen und von oben zuzuschlagen Der schnelle Schlagabtausch der Kampfer fuhrte oftmals zu schweren Verletzungen da es eine Korperdeckung oder eine Einteilung der Kampfer in Gewichtsklassen wie beim heutigen Boxen nicht gab Erst in der Weiterentwicklung der Kampftechniken kam in romischer Zeit nun auch die Defensiv und Kontertaktik zur Anwendung zum einen durch Block und zum anderen durch Ausweichmanover Ein Kampf konnte dann mehrere Stunden dauern Hier war dann bei technisch gleichwertigen Gegnern der Konditionszustand das ausschlaggebende Kriterium uber Sieg oder Niederlage Antike Reliefplatten mit Darstellung zweier Athleten beim Faustkampf nbsp nbsp nbsp Schwarzfigurige attische Halsamphora Der rechte Faustkampfer gibt das Zeichen zum Aufgeben sein Gegner dringt weiter auf ihn ein und wird deshalb vom Schiedsrichter mit der Gerte geschlagen Der Kampf wurde durch Erheben der Hand mit ausgestrecktem Zeigefinger als Zeichen der Niederlage beendet Schlug der Sieger danach weiter auf den Unterlegenen ein schritt ein Schiedsrichter mit Stockschlagen ein Solche Szenen sind zum Beispiel durch Darstellungen auf Panathenaischen Preisamphoren bekannt In Fallen wo der Kampf todlich endete wurde der totende Kampfer bestraft Der Sport war wegen seiner Gefahrlichkeit in der griechischen Antike besonders hoch angesehen Personlichkeiten BearbeitenBeruhmte Faustkampfer der Antike waren Theogenes von Thasos und Diagoras von Rhodos Theogenes gewann 480 v Chr bei den Olympischen Spielen im Faustkampf 476 v Chr gewann er im Pankration Laut Pausanias soll er weitere drei Siege bei den Pythischen Spielen in Delphi zehn bei den Isthmischen Spielen in Korinth sowie neun bei den Nemeischen Spielen errungen haben Fur ihn wird glaubhaft eine Anzahl von 1200 bis 1400 Siegen uberliefert wenn man Siege in einzelnen Kampfrunden mitrechnet Allein in seiner Karriere als Faustkampfer soll er 22 Jahre lang unbesiegt geblieben sein Diagoras wurde 464 v Chr Olympiasieger Bei den Isthmischen Spielen siegte er viermal mehrmals auch bei den Pythischen und den Nemeischen Spielen Er gewann alle vier panhellenischen Spiele in Folge Er wurde als fairer Athlet gefeiert der ehrlich kampfte Der Dichter Pindar widmete ihm seine 7 Olympische Ode Er war der Begrunder einer Dynastie von sehr erfolgreichen Athleten den nach ihm benannten Diagoriden Seine Sohne wurden bei den Olympischen Spielen von 448 v Chr am selben Tag Olympiasieger einer im Faustkampf der andere im Pankration Nach einer von Cicero uberlieferten Legende starb der Vater noch am selben Tag als ihn die beiden Sohne auf ihren Schultern durch das Stadion trugen und die Menge ihm zurief Stirb Diagoras In den Himmel kannst du nicht auch noch hinauf Griechisch Kat8ane Diagora oὐ kaὶ ἐs Ὂlympon ἀnabhsῃ Faustkampf in der Kunst BearbeitenEs gibt eine Sitzstatue des Faustkampfers vom Quirinal in Rom aus Bronze Diese zeigt im Gesicht und am Korper bewusst eingearbeitete Blessuren wie sie beim Faustkampf vorkommen Ahnliche Sportarten BearbeitenEine kombinierte Sportart zwischen dem Ringen und dem Faustkampf bildete in Griechenland das Pankration Hier allerdings wurde ohne Bandagen wie die Caestus gekampft Literatur BearbeitenMichael B Poliakoff Kampfsport in der Antike Das Spiel um Leben und Tod Combat sports in the ancient world Patmos Verlag Dusseldorf 2004 ISBN 3 491 69110 9 Harold A Harris Sport in Greece and Rome Thames amp Hudson London 1972 ISBN 0 500 40022 9 Werner Rudolph Olympischer Kampfsport in der Antike Faustkampf Ringkampf und Pankration in den griechischen Nationalfestspielen Schriften der Sektion fur Altertumswissenschaften DAW Bd 47 Akademie Verlag Berlin 1965 Einzelnachweise Bearbeiten Pausanias V 8 7 tritῃ dὲ ὀlympiadi kaὶ eἰkostῇ pygmῆs ἆ8la ἀpedosan Ὀnomastos dὲ ἐnikhsen ἐk Smyrnhs synteloyshs ἤdh thnikaῦta ἐs Ἴwnas Die 23 Olympiade erweiterte man durch den Faustkampf Es siegte Onomastos aus Smyrna das damals schon zu Ionien gehorte Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Antiker Faustkampf amp oldid 238352462