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Anna von Quitzow um 1510 22 September 1565 war eine deutsche katholische Abtissin im Kloster Stift zum Heiligengrabe die sich vehement gegen die Einfuhrung der Reformation und die Umwandlung des Klosters in ein evangelisches Damenstift wehrte Leben und Wirken BearbeitenAnna von Quitzow abstammend aus der alten brandenburgischen Adelsfamilie derer von Quitzow Tochter von Georg II Jurgen von Quitzow 1527 und der Margarethe von Arnim nach 1510 war von 1538 bis 1549 Abtissin des Klosters Heiligengrabe Am 22 Januar 1542 erfuhr sie durch Curd von Rohr Landeshauptmann von Ruppin und Patron des Klosters dass das Kloster durch den Kurfursten Joachim II von Brandenburg der sich zum evangelischen Glauben bekannt hatte an Erasmus von Retzdorf ubertragen werden solle Da die Abtissin von Kloster Zehdenick Verbundete gegen die Durchsetzung der evangelischen Kirchenordnung im Rahmen der lutherischen Kirchenvisitation im Jahr 1541 verstorben war und dadurch der Zusammenhalt zwischen den drei Klostern Zehdenick Heiligengrabe und Lindow zerbrach beschloss der Kurfurst die Situation zum Zwecke der Umwandlung in ein evangelisches Damenstift auszunutzen Doch Anna von Quitzow erhielt Unterstutzung sowohl durch ihre eigene Familie als auch durch weitere einflussreiche Prignitzer Adelige wie beispielsweise die Familie von der Schulenburg die sich alle fur den Erhalt des Klosters und seiner katholischen Tradition aussprachen So konnte zunachst bis April des Jahres 1543 die Einweisung des Erasmus von Retzdorf wie auch des Curt von Rohr selbst oder Claus von Dase als Vertretung fur Curt von Rohr in den Besitz des Klosters verhindert werden da sich Anna von Quitzow und ihr Gefolge resolut weigerten der Einfuhrung der neuen evangelischen Kirchenordnung zuzustimmen und einen weltlichen Herrn anzuerkennen Auch ein weiterer Versuch des kurfurstlichen Abgesandten Thomas Nickel die Schlussel und Privilegien des Klosters an sich zu bringen scheiterte Hierbei erhielten die Nonnen Unterstutzung von der Burgerschaft die sich weigerten dass das Kloster unter der Fuhrung von Rohr und Nickel mit Gewalt eingenommen wurde Zwischenzeitlich beschwerte sich Anna von Quitzow Ende April 1543 auf dem Landtag in Berlin wie spater auch auf verschiedenen Adelstagen gegen die wiederholten Ubernahmeversuche Gleichzeitig brachten die Adelsfamilien wahrend dieser Unruhen ihre Tochter in Sicherheit welche sich aber vorbehielten zu einem spateren und ruhigeren Zeitpunkt wieder in das Kloster zuruckzukehren Nachdem Curt von Rohr die Felder abernten liess und seine Landsknechte das Kloster belagerten litten die Nonnen Hunger Um weitere Eskalationen im Verlauf der Verhandlungen zu verhindern lenkte der Kurfurst vorubergehend ein und uberliess den Klosterinsassinnen wenigstens die Sommerernte Auch Annas Bruder Dietrich XIV von Quitzow 1515 1569 versuchte allerdings vergeblich im August 1543 zu vermitteln Anfang Oktober kam es erneut zu einer Belagerung des Klosters Die Nonnen unter Leitung von Anna von Quitzow gaben trotz mangelnder Versorgung mit Lebensmitteln wiederum nicht auf Ende Oktober 1543 beschloss der Adel dem Kurfursten die Entrichtung der Steuern zu verwehren sollte das Kloster seine Privilegien und Freiheiten verlieren Nach weiteren zahen Verhandlungen zwischen dem Kurfursten den Adligen einigen Perleberger Geistlichen und Anna von Quitzow mit ihren Nonnen im November 1543 wurden zwar einige Kompromisse aber immer noch keine Einigung herbeigefuhrt Anfang Januar 1544 bat Anna fur die noch verbliebenen acht Nonnen um Gnade und um Versorgung mit weiteren Lebensmitteln ohne jedoch von ihrem eigentlichen Widerstand abzurucken Erst am 14 Februar 1544 war auch dieser gebrochen und die Nonnen unterwarfen sich nun der neuen Kirchenordnung Daraufhin bat im Oktober 1544 Anna von Quitzow den Kurfursten Joachim II den im Exil bei ihren Familien befindlichen Nonnen wieder die Ruckkehr ins Kloster zu gestatten Da Anna aber zwischenzeitlich in der alten Bischofsburg in Wittstock Dosse der Residenz des katholischen Bischofs des Bistums Havelberg Busso X von Alvensleben lebte wurde dieser Antrag vom Kurfursten mit der Begrundung abgelehnt sie sei fur ihn jetzt keine Gesprachspartnerin mehr Erst nach dem Tod des Bischofs am 4 Mai 1548 und nach anschliessender erneuter Vermittlung durch die Familie von Quitzow im Jahr darauf wurde der Konflikt endgultig beigelegt Der Konvent erhielt die Klosterguter zuruck erkannte nun offiziell die evangelische Kirchenordnung an und die Nonnen konnten somit am 17 Mai 1549 mit einer feierlichen Prozession wieder in das Kloster einziehen Schliesslich wurden am 5 Oktober 1549 die Absprachen zwischen dem Kurfursten und der Anna von Quitzow vertraglich festgehalten und unterzeichnet Literatur BearbeitenAnnette Kugler Simmerl Bischof Domkapitel und Kloster im Bistum Havelberg 1522 1598 Strukturwandel und Funktionsverlust Lukas Verlag 2003 S 11 120 125 128 136 digitalisat Werner von Kieckebusch Chronik des Klosters zum Heiligengrabe von der Reformation bis zur Mitte des 20 Jahrhunderts Lukas Verlag 2008 S 87ff und andere digitalisatWeblinks BearbeitenHeiligengrabe Memento vom 27 September 2007 im Internet Archive Normdaten Person GND 1292710411 lobid OGND AKS VIAF 3786168740912279530008 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Quitzow Anna vonKURZBESCHREIBUNG AbtissinGEBURTSDATUM um 1510STERBEDATUM 22 September 1565 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Anna von Quitzow amp oldid 234885610