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Anna Lowenhaupt Tsing 1952 ist eine US amerikanische Anthropologin Sie ist Professorin am Fachbereich Anthropologie der University of California Santa Cruz Im Jahr 2018 wurde sie mit der Huxley Memorial Medal des Royal Anthropological Institute ausgezeichnet 1 Inhaltsverzeichnis 1 Biografie 1 1 Bildung 1 2 Karriere 2 Themen 3 Werke Auswahl 4 EinzelnachweiseBiografie BearbeitenBildung Bearbeiten Tsing erhielt ihren B A von der Yale University und schloss ihren M A 1976 und ihren PhD 1984 an der Stanford University ab 2 Karriere Bearbeiten Nach ihrer Promotion arbeitete sie als Gastprofessorin an der University of Colorado Boulder 1984 86 und als Assistenzprofessorin an der University of Massachusetts Amherst 1986 89 Danach wechselte sie zur UC Santa Cruz 2 Tsing veroffentlichte mehr als 40 Artikel in renommierten Fachzeitschriften wie Cultural Anthropology und Southeast Asian Studies Bulletin Fur ihr Buch In the Realm of the Diamond Queen 1994 erhielt sie den Henry J Benda Prize und sie wurde fur ihr zweites Buch Friction An Ethnography of Global Connection 2005 von der American Ethnological Society ausgezeichnet 3 Im Jahr 2010 erhielt sie ein Guggenheim Stipendium fur ihr Projekt On the Circulation of Species The Persistence of Diversity eine Ethnographie des Matsutake Pilzes 3 Im Jahr 2013 erhielt Tsing die Niels Bohr Professur an der Universitat Aarhus in Danemark fur ihren Beitrag zur interdisziplinaren Arbeit in den Bereichen Geistes Natur Sozial und Kunstwissenschaften Derzeit entwickelt sie ein transdisziplinares Programm zur Erforschung des Anthropozans Tsing ist Leiterin des Projekts AURA Aarhus University Research on the Anthropocene an der Universitat Aarhus 4 Das Projekt wurde von der Danischen Nationalen Forschungsstiftung fur einen Zeitraum von funf Jahren bis 2018 finanziert Neben den zahlreichen Instituten denen sie angehort ist sie auch Mitglied der American Anthropological Association der American Ethnological Society und der Association for Asian Studies 3 Die Universitat Luttich verlieh ihr die Ehrendoktorwurde 5 Themen BearbeitenPlantagenozanGemeinsam mit der Wissenschaftlerin Donna J Haraway pragte Tsing den Begriff des Plantagenozans als Alternative zum vorgeschlagenen Anthropozan 4 das die Aktivitaten des Menschen in den Mittelpunkt der Transformation des Planeten und deren negative Auswirkungen auf Landnutzung Okosysteme Biodiversitat und Artensterben stellt Tsing und Haraway weisen darauf hin dass nicht alle Menschen gleichermassen zu den okologischen Herausforderungen unseres Planeten beitragen Sie datieren die Entstehung des Anthropozans auf den Beginn des Kolonialismus auf dem amerikanischen Kontinent in der fruhen Neuzeit und beleuchten die gewaltsame Geschichte dahinter indem sie sich auf die Geschichte der Plantagen konzentrieren Die spanischen und portugiesischen Kolonisten begannen um 1500 damit Plantagenmodelle nach Amerika zu importieren die sie bereits ein Jahrhundert zuvor auf den Atlantikinseln entwickelt hatten Diese Plantagenmodelle basierten auf wandernder Zwangsarbeit Sklaverei intensiver Landnutzung globalisiertem Handel und standiger rassistischer Gewalt die das Leben von Menschen und Nichtmenschen weltweit verandert haben Heutige und fruhere Plantagen sind ein wichtiger Hinweis auf die Geschichte von Kolonialismus Kapitalismus und Rassismus die nicht von Umweltproblemen getrennt werden konnen durch die einige Menschen starker als andere von der Erwarmung dem Anstieg des Meeresspiegels Giftstoffen und der Landverfugung bedroht sind 4 Werke Auswahl BearbeitenIn the Realm of the Diamond Queen Marginality in an Out of the way Place 1993 Im Mittelpunkt von Anna Tsings erstem Buch stehen Angehorige der Meratus Dayak aus Sudkalimantan Indonesien Tsings Hauptinformantin ist Uma Adang die ihren Einblick in den Schamanismus die Politik und die Mythologie in Bezug auf die ethnische Identitat gewahrt Das Buch konzentriert sich auf das Thema der Marginalitat innerhalb eines Staates und den Kontext der Gemeinschaft in einem geschlechtsspezifischen Rahmen Friction An Ethnography of Global Connection 2004 Die Ethnografie von Tsing ist in den Meratus Bergen in Sudkalimantan einer Provinz in Indonesien angesiedelt 6 Der Begriff Reibung wird beschrieben als die unbeholfenen ungleichen instabilen und kreativen Qualitaten der Verbindung uber Unterschiede hinweg 6 Diese Ethnografie basiert auf kurzfristigen aufeinanderfolgenden Feldforschungen die Methoden beruhen auf ethnografischen Fragmenten 6 Das Buch ist eine Studie uber vom Menschen beherrschte Landschaften die sich mit Themen wie Ausbeutung durch Unternehmen Globalisierung Umweltaktivismus und Umweltzerstorung befasst Friction ist zu einem Standardtext in Graduierten Seminaren in Geographie Soziologie kritischer Theorie feministischen Studien Umweltstudien und politischer Okonomie geworden unter anderem 7 The Mushroom at the End of the World On the Possibility of Life in Capitalist Ruins 2015 Tsing s ethnographischer Bericht uber den Matsutake Pilz gibt den Lesern einen Einblick in diesen seltenen geschatzten und teuren Pilz der in Japan sehr geschatzt wird 8 Der Pilz wachst in Landschaften die vom Menschen stark verandert wurden in Symbiose mit bestimmten Kiefernarten 9 Tsings Bericht uber den Matsutake ist ein Beitrag zur Anthropologie da sie die Interaktionen zwischen verschiedenen Arten untersucht und das nicht menschliche Subjekt nutzt um mehr uber die menschliche Welt zu erfahren Tsing verfolgt die internationale Reise des Matsutake Pilzes um dem Leser einen Einblick in die komplexe Warenkette des Pilzes zu geben die mit Betrachtungen uber den Kapitalismus verbunden ist 8 Sie nutzt den Matsutake um allgemeinere Themen daruber zu beleuchten wie die Okologie durch menschliche Eingriffe geformt wird 8 Das Buch wurde mit dem Gregory Bateson Prize ausgezeichnet 10 und dem Victor Turner Prize 11 Einzelnachweise Bearbeiten Huxley Memorial Medal and Lecture Prior Recipients Royal Anthropological Institute abgerufen am 30 April 2018 a b John Simon Guggenheim Foundation Anna Lowenhaupt Tsing Abgerufen am 6 Februar 2020 amerikanisches Englisch a b c ANNA LOWENHAUPT TSING Abgerufen im 1 Januar 1 a b c Plantation Legacies Abgerufen am 22 Januar 2019 Portraits des Docteurs honoris causa facultaires 2021 Universitat Luttich abgerufen am 7 September 2021 franzosisch a b c Anna Lowenhaupt Tsing Friction an ethnography of global connection Princeton University Press Princeton 2005 ISBN 978 0 691 12065 2 englisch John Simon Guggenheim Foundation Anna Lowenhaupt Tsing Abgerufen am 6 Februar 2020 amerikanisches Englisch a b c Anna Lowenhaupt Tsing The Mushroom at the end of the world on the possibility of life in capitalist ruins 5 Auflage Princeton University Press Princeton 2017 ISBN 978 0 691 17832 5 englisch Blasted Landscapes And the Gentle Art of Mushroom Picking In The Multispecies Salon 27 Februar 2014 abgerufen am 10 Dezember 2015 amerikanisches Englisch Archived copy Archiviert vom Original am 3 August 2017 abgerufen am 3 August 2017 2016 Victor Turner Book Prizes in Ethnographic Writing Society for Humanistic Anthropology Abgerufen im 1 Januar 1 Normdaten Person GND 1051230578 lobid OGND AKS LCCN n88647642 VIAF 10002035 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Tsing AnnaALTERNATIVNAMEN Tsing Anna Lowenhaupt vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG amerikanische AnthropologinGEBURTSDATUM 1952 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Anna Tsing amp oldid 229096349