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Aenne Baumann Schosland geborene Schosland 11 Januar 1886 in Berlin 12 November 1972 in Uberlingen war eine deutsche Lehrerin In der Sowjetischen Besatzungszone gehorte sie in Sachsen Anhalt zu Mitbegrunderinnen des DFD Sie vertrat ausserdem die CDU als Abgeordnete im Deutschen Volksrat und in der Provisorischen Volkskammer Leben BearbeitenBaumann Schosland wurde 1886 in Berlin als Tochter eines Bankbeamten geboren Nach ihrer Schulzeit lernte sie den Maler Max Baumann kennen den sie 1913 in Berlin heiratete Das Paar zog anschliessend nach Berlin 1922 und 1923 gebar Baumann Schosland jeweils ein Kind Beide Kinder kamen im Krieg um Ende der 1920er Jahre zog die vierkopfige Familie nach Dessau wo Max Baumann als Maler tatig war Er starb offensichtlich bereits 1939 beim Uberfall auf Polen da seine Frau spater in den Archiven als Kriegerwitwe gefuhrt wurde In Dessau arbeitete Baumann Schosland als Lehrerin Im Verlauf des 2 Weltkrieges arbeitete Baumann Schosland zeitweilig auch in Schlesien Auf der Flucht vor der Roten Armee kehrte sie uber Dresden nach Dessau zuruck Dort bekam sie nach Wiederaufnahme des Schulbetriebes im Herbst 1945 an der 4 Dessauer Volksschule wieder eine Anstellung als Lehrerin und Musik Erzieherin Im gleichen Jahr begann sich Baumann Schosland auch politisch zu engagieren Sie gehorte am 11 September 1945 zu den Mitbegrundern der Dessauer Ortsgruppe der CDU und gehorte von Beginn an bis zu ihrem Parteiausschluss 1953 auch dem Vorstand der Ortsgruppe an Daruber hinaus gehorte sie nach seiner Konstituierung auch dem CDU Kreisvorstand Dessau an in dem sie bis 1948 als Kreisfrauenreferentin wirkte Nach den ersten Kommunalwahlen im September 1946 vertrat sie die CDU im Dessauer Stadtrat dem sie bis 1953 angehorte Nachdem Baumann Schosland sich ab 1945 bereits in der CDU um Frauenthemen kummerte engagierte sie sich zusatzlich ab 1947 im neu gegrundeten Demokratischen Frauenbund Deutschlands DFD Sie wurde als Mitglied in den ersten DFD Kreisvorstand Dessau und 1948 zur 2 DFD Landesvorsitzenden von Sachsen Anhalt gewahlt Durch diese Funktion gehorte Baumann Schosland ab 1948 bis zu ihrem Ausschluss auch dem DFD Bundesvorstand an in den sie auf dem 2 DFD Bundeskongress im Mai 1948 gewahlt wurde was ihre Bedeutung auch innerhalb der CDU starkte da Funktionstrager der sogenannten Blockparteien in den Massenorganisationen in der Minderheit waren Im gleichen Jahr wurde sie auf dem CDU Landesparteitag in den CDU Landesvorstand von Sachsen Anhalt gewahlt dem sie bis 1952 angehorte Die Parteitagsdelegierten entsandten sie auch auf den 2 Volkskongress wo sie als Mitglied in den 1 Deutschen Volksrat gewahlt wurde In der Folge gehorte sie auch dem 2 Deutschen Volksrat und der Provisorischen Volkskammer bis Oktober 1950 als Mitglied an Beruflich wechselte Baumann Schosland 1948 ihr Betatigungsfeld sie wurde zur Schulleiterin der 9 Volksschule Dessau ernannt die sie bis 1950 oder 1951 leitete Wegen angeblich christlicher Beeinflussung der Schuler wurde Baumann Schosland von ihrem Amt als Schulleiterin entbunden und musste an die 10 Dessauer Volksschule wechseln wo sie zumindest als Musiklehrerin weiter arbeiten durfte Von Seiten ihrer Partei gab es bei diesem Vorgang keine Unterstutzung da sich innerparteilich auch Veranderungen hin zur Zustimmung zur SED Politik vollzogen hatten Auf dem IV DFD Bundeskongress im Mai 1952 kam es dann zum Eklat als Baumann Schosland dort in Gesprachen erklarte dass die vielen Ovationen fur Stalin und die SU sie auf Dauer nicht mitmachen konnte Dies Ausserung fuhrte zunachst dazu dass sie nicht wieder in den DFD Bundesvorstand gewahlt wurde In der Folge wurde sie im Juli 1952 aus dem DFD ausgeschlossen Allerdings schloss sich die CDU zunachst dieser Auffassung nicht an und beliess Baumann Schosland in ihren Amtern Durch Umstellung der Verwaltungsgliederung in der DDR von Lander auf Bezirke im Juli 1952 und der sich daraus anschliessenden Angleichung der Parteistrukturen schied Baumann Schosland zunachst nur aus dem im August 1952 aufgelosten CDU Landesvorstand Sachsen Anhalt aus Beruflich hatte ihre Ausserung im September desselben Jahres grossere Konsequenzen die bereits 66 jahrige Padagogin wurde fristlos aus dem Schuldienst entlassen Erst nach der Verhaftung des CDU Mitgliedes und Aussenministers der DDR Georg Dertinger am 15 Januar 1953 begann die CDU parteiintern auf eilig einberufenen Funktionarskonferenzen der noch jungen Bezirksvorstande nach dem von der SED vorgelebten und eingeforderten Muster von Kritik und Selbstkritik die Arbeit ihrer Parteiorganisation zu uberprufen Aber selbst auf der entsprechenden Konferenz des CDU Bezirksvorstandes Halle am 29 Januar 1953 wurde Baumann Schosland immer noch Mitglied des CDU Kreisvorstandes Dessau wegen der Vorgange im DFD nicht gemassregelt Erst nach einem Artikel im offiziellen Parteiblatt Neue Zeit am 6 Februar 1953 in dem unter der Uberschrift Woruber man hatte sprechen mussen Notwendige Kritische Betrachtungen zur Bezirkskonferenz des Bezirkes Halle Nicht nur Kritik nach oben sondern auch Selbstkritik 1 in dem die Tatigkeit des am 1 Dezember 1952 gegrundeten Untersuchungsausschuss des CDU Bezirksvorstandes Halle scharf kritisiert wurde wurde Baumann Schosland am 8 Februar 1953 aus der CDU ausgeschlossen 2 Nachdem sie von einem ehemaligen Schuler der nun als Angehoriger der DVP tatig war vor einer bevorstehenden Verhaftung gewarnt wurde floh Baumann Schosland im Marz 1953 nach Westberlin Einige Zeit spater ubersiedelte sie nach Uberlingen an den Bodensee wo sie ihre letzten Jahre verbrachte Baumann Schosland starb im Alter von 86 Jahren Quellen BearbeitenBundesarchiv Volkskammer Abgeordnetenkartei Signatur DA 1 1360 Archiv fur Christlich Demokratische Politik ACDP Bestand Exil CDU III 013 729Einzelnachweise Bearbeiten Neue Zeit 6 Februar 1953 S 3 Neue Zeit 14 Februar 1953 S 3 PersonendatenNAME Baumann Schosland AnnaALTERNATIVNAMEN Baumann Schosland Aenne Schosland Aenne Geburtsname KURZBESCHREIBUNG deutsche Politikerin CDU in der SBZ DFD FunktionarinGEBURTSDATUM 11 Januar 1886GEBURTSORT BerlinSTERBEDATUM 12 November 1972STERBEORT Uberlingen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Anna Baumann Schosland amp oldid 202892849