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Angelo Kardinal Dell Acqua OSsCA 9 Dezember 1903 in Sesto Calende bei Mailand 27 August 1972 in Lourdes war ein Ordenspriester Ambrosianer Kurienmitarbeiter und spaterer Kurienkardinal der romisch katholischen Kirche Angelo Kardinal Dell Acqua 1968 Kardinalswappen Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Ehrungen 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenAngelo Dell Acqua Sohn einer Mailander Arbeiterfamilie verbrachte seine Schulzeit am bischoflichen Knabenseminar in Monza und besuchte anschliessend das Priesterseminar in Mailand wo er in Theologie promovierte Am 19 Dezember 1925 empfing er die Diakonenweihe und wurde am 9 Mai 1926 in der Kirche S Bernardino in Sesto Calende durch den Mailander Erzbischof Eugenio Kardinal Tosi OSsCA zum Priester geweiht Gleichzeitig trat er der Kongregation der Oblaten von St Ambrosius und Karl Borromaus bei welcher auch der Erzbischof von Mailand angehorte und wurde dessen Sekretar Nach Tosis Tod 1929 studierte er bis 1931 Kanonisches Recht an der Gregoriana in Rom und trat nach erneuter Promotion unter Ernennung zum papstlichen Geheimkammerer in den diplomatischen Dienst des Heiligen Stuhls ein Er wurde als Sekretar der Apostolischen Delegatur nach Istanbul entsandt und war dort Mitarbeiter von Angelo Giuseppe Roncalli dem spateren Papst Johannes XXIII der damals als Apostolischer Delegat in der Turkei tatig war 1935 kehrte Angelo Dell Acqua nach Rom zuruck und wurde Rektor des Papstlichen Rumanischen Kollegs Pio Romeno 1936 wurde er zum Papstlichen Hauspralaten ernannt Ab 1938 war Dell Acqua fur das Staatssekretariat tatig wo er wahrend des Zweiten Weltkriegs dem Kardinalstaatssekretar Luigi Maglione und dessen Stellvertreter Giovanni Battista Montini dem spateren Papst Paul VI zuarbeitete Nur eine Woche nach Offnung vatikanischer Archive im Marz 2020 wurden Dokumente gefunden die Hubert Wolf zufolge zeigen dass Dell Acqua im Jahr 1942 Informationen uber die Ermordung der europaischen Juden durch das nationalsozialistische Deutschland in Zweifel gezogen habe und dabei antisemitische Stereotype benutzt haben soll Auch im Herbst 1943 wahrend der deutschen Aktionen gegen die Juden in Rom ausserte er sich intern verargert uber den hohen Stellenwert den das Schicksal der italienischen Juden in der taglichen Arbeit des Staatssekretariats zu dieser Zeit einnahm 1 Nach Gesprachen mit dem Kapuziner und Judenretter Pere Marie Benoit notierte Dell Acqua am 20 November 1943 Ich habe Pere Benoit Marie lt sic gt mehrmals ermahnt und beim letzten Mal sehr deutlich in seiner Sorge um die Juden mehr Vorsicht walten zu lassen Unglucklicherweise scheint er auf den bescheidenen Rat den man ihm erteilt nicht horen zu wollen 2 So war es Glucklicherweise kummerte sich Pere Marie Benoit nicht um Dell Acquas Vorhaltungen sondern rettete weiterhin Juden 3 1950 wurde er beigeordneter Untersekretar der Kongregation fur ausserordentliche kirchliche Angelegenheiten und am 18 Februar 1953 zum Substituten des Staatssekratariats fur die ordentlichen kirchlichen Angelegenheiten und Sekretar fur die Chiffren ernannt 1954 wurde er als Nachfolger Montinis zum Substituten des Vatikanischen Staatssekretariats ernannt und war als solcher ein enger Vertrauter von Papst Pius XII 1958 ernannte ihn Papst Johannes XXIII zum Titularerzbischof von Chalcedon Die Bischofsweihe spendete ihm am 27 Dezember 1958 der Papst selbst Mitkonsekratoren waren die Bischofe Girolamo Bartolomeo Bortignon und Gioacchino Muccin Dell Acqua war massgeblich an der Vorbereitung von Beschlussvorlagen fur das Zweite Vatikanische Konzil seitens der Romischen Kurie beteiligt die beim Konzil von den Konzilsvatern verworfen wurden Er nahm als Konzilsvater an dessen Beratungen teil 1967 nahm ihn Papst Paul VI als Kardinalpriester mit der Titelkirche Santi Ambrogio e Carlo in das Kardinalskollegium auf und ernannte ihn zum ersten Prafekten der Prafektur fur die okonomischen Angelegenheiten des Heiligen Stuhls Kardinal Dell Acqua nahm an den Bischofssynoden von 1967 1969 und 1971 teil 1968 wurde er Kardinalvikar also Stellvertreter des Papstes in seiner Funktion als Bischof von Rom und 1970 als Nachfolger von Benedetto Aloisi Masella Erzpriester der Patriarchalbasilika San Giovanni in Laterano Er nahm als papstlicher Gesandter an der Beerdigung von Senator Robert F Kennedy am 8 Juni 1968 teil Angelo Dell Acqua wurde nach seinem Tod bei einer Wallfahrt nach Lourdes auf dem Friedhof seines Geburtsortes Sesto Calende im Familiengrab bestattet 1997 wurden seine Uberreste in die Propsteikirche S Bernardino in Sesto Calende ubergefuhrt Ehrungen Bearbeiten1953 Grossoffizier des Verdienstordens der Italienischen Republik 1953 Grosskreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland 1954 Grosskreuz des Verdienstordens der Italienischen Republik 1965 Grosskreuz des Ordens des Infanten Dom Henrique Grosses Silbernes Ehrenzeichen am Bande fur Verdienste um die Republik Osterreich Ehrendoktorwurden von Loyola University Chicago University of Chicago und Fordham University alle 1968 Literatur BearbeitenMartin Brauer Handbuch der Kardinale 1846 2012 Walter de Gruyter Berlin Boston 2014 ISBN 978 3 11037077 5 S 402 f Angelo Kardinal Dell Acqua in Internationales Biographisches Archiv 41 1972 vom 2 Oktober 1972 im Munzinger Archiv Artikelanfang frei abrufbar Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Angelo Dell Acqua Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Dell Acqua O Ss C A Angelo In Salvador Miranda The Cardinals of the Holy Roman Church Website der Florida International University englisch abgerufen am 16 Mai 2017 Eintrag zu Angelo Dell Acqua auf catholic hierarchy org abgerufen am 16 Mai 2017 Einzelnachweise Bearbeiten Hubert Wolf u a Der Papst der wusste und schwieg In Die Zeit Nr 18 2020 23 April 2020 S 13 f online hier S 14 Anders dazu Michael F Feldkamp Kampf gegen Attrappen In Die Tagespost 30 April 2020 S 11 online Zitiert in Gerard Cholvy Marie Benoit de Bourg d Ire 1895 1990 Itineraire d un fils de saint Francois juste des nations Les Editions du Cerf Paris 2010 ISBN 978 2 204 09219 7 S 194 Settimio Sorani L assistenza ai profughi ebrei in Italia 1933 1941 Contributo alla storia della Delasem Carucci Rom 1983 ISBN 88 85027 99 7 S 150 151 VorgangerAmtNachfolgerGiovanni Battista MontiniSubstitut des Vatikanischen Staatssekretariates 1953 1967Giovanni Benelli Prafekt fur die okonomischen Angelegenheiten des Heiligen Stuhls 1967 1968Egidio Kardinal VagnozziLuigi Kardinal TragliaKardinalvikar 1968 1972Ugo Kardinal PolettiBenedetto Kardinal Aloisi MasellaErzpriester der Lateranbasilika 1970 1972Ugo Kardinal PolettiNormdaten Person GND 11606384X lobid OGND AKS LCCN n2005007903 VIAF 268719 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Dell Acqua AngeloALTERNATIVNAMEN Dell Acqua Angelo KardinalKURZBESCHREIBUNG italienischer Geistlicher Kardinal der romisch katholischen KircheGEBURTSDATUM 9 Dezember 1903GEBURTSORT Sesto CalendeSTERBEDATUM 27 August 1972STERBEORT Lourdes Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Angelo Dell Acqua amp oldid 238891530