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Andrea Argoli latinisiert Andreas Argolus 15 Marz 1570 in Tagliacozzo 27 September 1657 in Padua war ein italienischer Mathematiker Astronom und Astrologe Im 17 Jahrhundert war er einer der wichtigsten Ersteller von Ephemeriden die Positionen astronomischer Objekte am Himmel zu gegebenen Zeiten lieferten Portrat von Andrea Argoli Germain Audran Von 1622 bis 1627 war er Professor fur Mathematik an der Universitat La Sapienza in Rom und spater von 1632 bis 1657 an der Universitat Padua Zu seinen Schulern zahlen Placidus de Titis 1 und Wallensteins Astrologe Giovanni Battista Seni 2 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Vermachtnis 3 Werke 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenAndrea Argoli wurde 1570 in Tagliacozzo in den Abruzzen geboren sein Vater Ottavio war Rechtsanwalt Gingerich gibt den 15 Marz als Geburtstag an wobei er sich uber das Geburtsjahr 1570 nicht vollkommen sicher ist 3 Andere Autoren geben nur das Geburtsjahr mit 1570 an ohne sich aber auf den Geburtstag festzulegen 4 Argoli studierte Medizin Mathematik und Astronomie in Neapel und lehrte von 1622 bis 1627 Mathematik an der Universitat La Sapienza in Rom Wegen seiner Verstrickung mit Astrologie verlor er diese Stellung und war gezwungen sich nach Venedig zuruckzuziehen Der venezianische Senat erkannte seine Ausbildung an und ernannte ihn 1632 zum Leiter der Mathematik an der Universitat von Padua 4 Im Jahre 1638 verlieh ihm die venezianische Regierung den Titel Ritter des Ordens von Sankt Markus Nachdem er sich 1646 von einer schweren Krankheit erholt hatte trat er fur den Rest seines Lebens aus Dankbarkeit in den Franziskanerorden ein Argoli war Mitglied der Accademia Galileiana in Padua und der Accademia degli Incogniti in Venedig Als vielseitiger Gelehrter zeigte Argoli auch Interesse an der Medizin Er war einer der ersten Gelehrten Italiens die Harveys Entdeckung des Blutkreislaufs anerkannten Das Pandosion sphaericum von 1644 eine grossangelegte geozentrische Kosmografie enthalt einen betrachtlichen Auszug von Harveys De motu cordis und diskutiert die von Walaeus vorangetriebenen Theorien in seinen Epistolae duae de motu chyli 2 Vermachtnis BearbeitenArgolis umfangreiche astronomische Ephemeriden die zunachst auf den prutenischen Tafeln 1620 1640 beruhten und spater auf seinen eigenen Tafeln ab 1630 die ihrerseits auf Beobachtungen von Tycho Brahe basierten brachten ihm dauerhaftes Ansehen ein 3 Delambre bedachte Argoli mit drei Seiten er sei uber neue wissenschaftliche Entdeckungen gut informiert und wird treffend beschrieben als einer jener fleissigen Manner die langwierige Arbeiten zum Nutzen von Astronomen schrieben besonders fur solche die auch Astrologen waren 5 Argolis Ephemeriden waren auch die Grundlage fur die Kalender von Ferdinand Verbiest 6 In seinem Werk schlug Argoli ein geo heliozentrisches Weltbild vor in dem die Planeten Merkur und Venus um die Sonne kreisen wahrend die anderen Planeten und die Sonne um die Erde kreisen Dieses System ist identisch mit dem von Martianus Capella Argoli schlug zusatzlich vor dass sich die Erde um ihre eigene Achse dreht 3 Der Asteroid 152227 Argoli ist nach Andrea Argoli benannt 7 nbsp Ptolemaeus parvus FrontispizWerke BearbeitenTabulae Primi Mobilis Rom 1610 Astronomicorum Rom 1629 Secundorum Mobilium Tabulae Padua 1634 Pandosium Sphaericum Padua 1644 Paolo Frambotto Hrsg Pandosion sphaericum Padua 1653 Latein beic it Paolo Frambotto Hrsg Exactissimae caelestium motuum ephemerides ad longitudinem almae urbis et Tychonis Brahe hypotheses ac deductas e caelo accurate observationes ab anno 1641 ad annum 1700 Padua 1648 Latein beic it De Diebus Criticis Padua 1652 mit verschiedenen kleineren Werken und zweiten Ausgaben alle in Quarto eine Liste findet sich in Lalandes Bibliographie Astronomique Joseph Vilort amp Pierre Vilort Hrsg Ptolemaeus parvus Lyon 1652 Latein beic it Paolo Frambotto Hrsg Brevis dissertatio de cometa Padua 1653 Latein beic it Literatur BearbeitenMario Gliozzi Argoli Andrea In Alberto M Ghisalberti Hrsg Dizionario Biografico degli Italiani DBI Band 4 Arconati Bacaredda Istituto della Enciclopedia Italiana Rom 1962 Owen Gingerich Andrea Argoli In Charles Coulston Gillispie Hrsg Dictionary of Scientific Biography Band 1 Pierre Abailard L S Berg Charles Scribner s Sons New York 1970 S 244 245 encyclopedia com Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Andrea Argoli Sammlung von BildernEinzelnachweise Bearbeiten Michael Baigent Placidus and the Rosicrucian Connection In The Traditional Astrologer Magazine Nr 7 1994 englisch skyscript co uk a b Walter Pagel F N L Poynter Harvey s doctrine in Italy Argoli 1644 and Bonaccorsi 1647 on the Circulation of the Blood In Johns Hopkins University Press Hrsg Bulletin of the History of Medicine Band 34 Nr 5 New York 1960 S 419 429 PMID 13732036 JSTOR 44449732 a b c Owen Gingerich Andrea Argoli In Dictionary of Scientific Biography a b Mario Gliozzi Andrea Argoli In Dizionario Biografico degli Italiani DBI Jean Baptiste Joseph Delambre Histoire de l astronomie moderne Hrsg Courcier Band II Paris S 51 franzosisch Christopher Cullen Catherine Jami Prediction and politics in Beijing 1668 A Jesuit astronomer and his technical resources in a time of crisis In Journal for the History of Astronomy Band 53 Nr 4 2022 S 422 474 doi 10 1177 00218286221114093 152227 Argoli 2005 SO4 in der JPL Small Body DatabaseNormdaten Person GND 117662496 lobid OGND AKS LCCN nb99176749 VIAF 17427442 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Argoli AndreaALTERNATIVNAMEN Argolus AndreasKURZBESCHREIBUNG italienischer AstronomGEBURTSDATUM 15 Marz 1570GEBURTSORT TagliacozzoSTERBEDATUM 27 September 1657STERBEORT Padua Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Andrea Argoli amp oldid 238743665