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Andre Bord 30 November 1922 in Strassburg 13 Mai 2013 1 in Holtzheim war ein franzosischer Politiker und Resistancekampfer Nach dem Zweiten Weltkrieg war er eine der Schlusselfiguren die wesentlich an der Aussohnung Deutschlands und Frankreichs beteiligt waren Jacques Chirac und Andre Bord 1980 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Regierungsamter und Mitgliedschaft in der Nationalversammlung 3 Mitgliedschaft im Europaischen Parlament 4 Weitere Amter und Funktionen 5 Ehrungen 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseLeben BearbeitenAndre Bord lebte als Kind einer Arbeiterfamilie in Neudorf einem Stadtteil der elsassischen Hauptstadt Strassburg Er war dort Schuler des College Episcopal Saint Etienne sang im Kinderchor und spielte gerne Basketball und Fussball 1939 geriet seine Welt aus den Fugen wahrend seine Eltern gefluchtete Kriegsgefangene versteckten schrieb Bord Anti Hitler Parolen auf Mauern und zerstorte die Fahnen der deutschen Besatzer Die Familie kam durch diese Aktionen schnell in Gefahr und fluchtete aus dem Elsass Der junge Bord wurde in die Dordogne geschickt wo er sich der Resistance anschloss und manches Mal nur knapp der Gestapo entkam Schliesslich wurde er im Mai 1944 von franzosischen Milizsoldaten festgenommen und schon am nachsten Tag zum Tode verurteilt Allerdings gelang Bord mit einigen Gefahrten die Flucht Nach der Landung der Alliierten in der Normandie kampfte Andre Bord unter dem Kommando von Oberst Andre Malraux in der Brigade Alsace Lorraine gegen die Deutschen und nahm an der Befreiung des Elsass und von Strassburg teil Der mittlerweile im Rang eines Oberfeldwebels stehende Bord beabsichtigte zwar seine Militarkarriere fortzusetzen dies anderte ein Vorfall jedoch schlagartig So hoffte er nach dem Krieg seine Familie von der er vier Jahre getrennt war wiedersehen zu konnen aber Bord wurde gegen seinen Willen beauftragt das Buro des Kommandos in Illkirch Graffenstaden zu ubernehmen Er verweigerte diesen Einsatzbefehl und verlor daraufhin wegen Ungehorsams sofort seinen militarischen Rang wodurch seine Militarkarriere jah endete Nach dem Krieg wandte er sich der Politik zu Andre Bord war seit 1947 Gaullist als er in die damals neu gegrundete Partei Rassemblement du peuple francais RPF eintrat Spater war er Mitglied der gaullistischen Nachfolgepartei Union pour la nouvelle Republique Union democratique du travail UNR UDT Nach dem Krieg erwarb sich Bord grosse Verdienste zunachst um die deutsch franzosische Aussohnung sodann um die Verstandigung und schliesslich um die deutsch franzosische Freundschaft 1986 wurde Andre Bord der lange Minister fur die franzosischen Frontkampfer war durch Staatsprasident Francois Mitterrand zum Prasidenten der Commission interministerielle de cooperation franco allemande Interministeriellen Kommission fur deutsch franzosische Zusammenarbeit ernannt Regierungsamter und Mitgliedschaft in der Nationalversammlung BearbeitenAndre Bord war zwischen Januar 1966 und Marz April 1978 durchgangig als Minister bzw Staatssekretar fur elf franzosische Regierungen tatig Somit ist Andre Bord das franzosische Regierungsmitglied der 5 Republik mit der langsten Dienstzeit 2 Januar 1966 bis Juli 1968Staatssekretar im Innenministerium in der Regierung Georges Pompidou 3 4 und 5 Juli 1968 bis Juni 1969Staatssekretar im Innenministerium in der Regierung Maurice Couve de Murville 1 Juni 1969 bis Juli 1972Staatssekretar im Innenministerium in der Regierung Jacques Chaban Delmas 1 Juli 1972 bis Februar 1974Minister fur Kriegsveteranen Pensionen Gefangene Verschleppte Kriegsopfer und Vertriebene in der Regierung Pierre Messmer 1 und 2 Marz bis Mai 1974Staatssekretar des Verteidigungsministeriums zustandig fur Kriegsveteranen und Kriegsopfer in der Regierung Pierre Messmer 3 Mai 1974 bis August 1976Staatssekretar des Ministeriums fur Kriegsveteranen Pensionen Gefangene Verschleppte Kriegsopfer und Vertriebene in der Regierung Jacques Chirac 1 August 1976 bis September 1977Staatssekretar des Ministeriums fur Kriegsveteranen Pensionen Gefangene Verschleppte Kriegsopfer und Vertriebene in der Regierung Raymond Barre 1 und 2 September 1977 bis April 1978Staatssekretar des Premierministers zustandig fur parlamentarische Beziehungen in der Regierung Raymond Barre 2 26 September 1977 bis 31 Marz 1978Minister fur parlamentarische BeziehungenBord wurde 1958 erstmals in die Nationalversammlung gewahlt und bei den folgenden Parlamentswahlen als Abgeordneter bestatigt Aufgrund der in der Verfassung festgelegten Unvereinbarkeit von Amt und Mandat wurde das Mandat nach den Wahlen 1967 1968 und 1973 jeweils von nachruckenden Parlamentariern ausgeubt Nach der Parlamentswahl 1981 schied er aus der Nationalversammlung aus Mitgliedschaft im Europaischen Parlament BearbeitenBord war vom 14 Dezember 1961 bis 14 April 1966 ein Reprasentant Frankreichs im Europaischen Parlament Er war dort bis auf die Zeit als Fraktionsloser vom 5 Februar 1963 bis 20 Januar 1965 der Liberalen und Demokratischen Fraktion zugehorig Spater war Andre Bord nochmals Abgeordneter im Europaischen Parlament und vom 19 April 1982 bis 23 Juli 1984 in der Fraktion der Europaischen Demokraten fur den Fortschritt vertreten Vom 21 Januar bis 12 April 1965 war er stellvertretender Vorsitzender der Fraktion der Europaischen Demokratischen Union und hatte anschliessend bis zum 17 Januar 1966 den Vorsitz inne Andre Bord war als EU Parlamentarier in nachfolgenden Ausschussen und Delegationen tatig 12 Mai 1982 bis 23 Juli 1984 Ausschuss fur Aussenwirtschaftsbeziehungen 14 Januar 1983 bis 23 Juli 1984 Institutioneller Ausschuss 11 April 1983 bis 23 Juli 1984 Delegation im Gemischten Ausschuss Europaisches ParlamentWeitere Amter und Funktionen BearbeitenAndre Bord war auch in seiner Heimatregion dem Elsass in politischen und gesellschaftlichen Funktionen tatig Von 1967 bis 1979 war er Prasident des Generalrats des Departements Bas Rhin und wahrend dieser Zeit zwischen 1974 und 1976 auch Prasident des elsassischen Regionalrats Bord war von 1979 bis 1985 Prasident des Fussballclubs Racing Club de Strasbourg Ehrungen BearbeitenGrosses Bundesverdienstkreuz mit Stern 21 April 1975 3 Grosses Bundesverdienstkreuz mit Stern und Schulterband 10 Februar 2003 3 9 Februar 2007 Grossoffizier der Ehrenlegion Grand Officier de la Legion d Honneur 2012 Grosskreuz des Ordre national du MeriteLiteratur BearbeitenDominique Wirtz Habermeyer Andre Bord un etat d esprit Strassburg Illkirch Le Verger 1993Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Andre Bord Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Pierre Campguilhem Frankreich Netzwerk des guten Willens Interview mit Andre Bord Prasident der Interministeriellen Kommission fur die deutsch franzosische Zusammenarbeit Das Ostpreussenblatt 14 April 2001 Andre Bord et le Racing l echec de sa vie racingstub com 3 September 2005 Andre Bord und Racing Strasbourg franzosisch Andre Bord in der Abgeordneten Datenbank des Europaischen ParlamentsEinzelnachweise Bearbeiten Figure politique alsacienne ancien ministre Andre Bord est decede In L Alsace 13 Mai 2013 franzosisch Christine Felbeck Hohe franzosische Ehrung fur den Romanisten Karl Heinz Bender PDF 1 3 MB In Unijournal Zeitschrift der Universitat Trier Jahrgang 29 Heft Nr 3 Universitat Trier 2003 S 19 20 abgerufen am 17 Januar 2016 a b Auskunft des BundesprasidialamtesNormdaten Person GND 119343479 lobid OGND AKS LCCN n89619651 VIAF 90901253 Wikipedia Personensuche Anmerkung Vorsicht Es gibt einen gleichnamigen ebenfalls 1922 geborenen Theologen VIAF 79145172 PersonendatenNAME Bord AndreKURZBESCHREIBUNG franzosischer Politiker MdEP und ResistancekampferGEBURTSDATUM 30 November 1922GEBURTSORT Strassburg FrankreichSTERBEDATUM 13 Mai 2013STERBEORT Holtzheim Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Andre Bord amp oldid 239365210