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Anders Olsson 19 Juni 1949 in Huddinge ist ein schwedischer Professor der Literaturwissenschaft an der Universitat Stockholm Literaturkritiker und Schriftsteller Er wurde am 20 Februar 2008 Mitglied der Schwedischen Akademie und trat die Nachfolge des Schriftstellers Lars Forssell auf Stuhlnummer 4 an Anders Olsson Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Auszeichnungen 3 Werke 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenOlsson besuchte das Gymnasium in Vasteras und wohnte wahrend dieser Zeit in Nachbarschaft mit dem Schriftstellerehepaar Lars und Madeleine Gustafsson die ihn literarisch inspirierten 1 Er verbrachte ein Jahr an der High School in Huntingdon Valley Pennsylvania und begann nach dem Abitur 1968 ein Studium der Nordischen Sprachen Literaturgeschichte mit Poetik und theoretischer Philosophie an der Universitat Uppsala Nach einem halbjahrigen Auslandsaufenthalt 1972 in Berlin studierte er an der Universitat Stockholm Philosophie und Literaturwissenschaft Dort traf er mit Horace Engdahl und Arne Melberg zusammen und veroffentlichte mit ihnen 1977 die Anthologie Hermeneutik Im selben Jahr begann Olsson zusammen mit ebendiesem Kreis von Literaturwissenschaftlern und Kritikern sowie weiteren Autoren und Kunstlern die Zeitschrift Kris herauszugeben die Bedeutung fur die Erneuerung der schwedischen Literatursichtweise in den 1980er Jahren besass In dieser Zeit begann er auch Literaturkritiken und eigene Gedichte zu schreiben Unter Kjell Espmarks Anleitung erforschte er Gunnar Ekelofs Poesie Olsson kam in Kontakt mit der Zenmeditation und verbrachte einen Monat in Paris bei dem japanischen Zen Meister Taisen Deshimaru Zen spielt fortwahrend eine grosse Rolle in seinem Leben und Schaffen Er besuchte 1979 das Sommerprogramm School of Theory and Criticism in Irvine Kalifornien und hatte unter anderem Rene Girard sowie Michael Riffaterre als Lehrer Vor allem machte der umstrittene Kulturkritiker Girard einen bleibenden Eindruck auf Olsson was sich zuletzt in der 2007 erschienenen Anthologie Syndabocken niederschlug Olsson debutierte 1981 mit der Essaysammlung Malden mellan stenarna mit dem Titel nach einer Gunnar Ekelof Reihe Den literarischen Abhandlungen von internationalem Rang folgte zwei Jahre spater die Dissertation Ekelofs nej in der die neu eingefuhrte Thematische Kritik die Kunst tragende Themata in der gesamten schriftstellerischen Tatigkeit zu identifizieren mit grosser Textnahe und Intertextualitat kombiniert wurde Diese einzigartige Abhandlung fuhrte zu einer neuen Sichtweise auf Gunnar Ekelofs grenzuberschreitendes Schaffen Kurz darauf debutierte Olsson als Lyriker Dagar aska 1984 offenbart eine melancholische Bilderwelt meditative Zen Inspiration und ein grosses intertextuelles Bewusstsein Mit einem Gefuhl der Enge in Schwedens akademischer Welt zog er nach Berlin und schrieb mehr Poesie De antanda polerna 1986 folgte auf sein Debut wahrend das Meisterwerk Bellerofontes resa 1988 andere Dimensionen hat Basierend auf dem Ilias Epos uber Kampf des Helden Bellerophon mit dem feuerspeienden Ungeheuer Chimera baute Olsson eine wesentlich vielseitigere Poesiesuite als zuvor Es herrscht eine gleiche melancholische Grundstimmung vor aber der Text ist in seiner Art breiter und vielfaltiger Zwischen diesen beiden Gedichtsammlungen schrieb er das theoretisch sehr einflussreiche Werk Den okanda texten 1987 das sein Weg zuruck in die akademische Welt wurde uber die modernistische und schwer zu interpretierende Poesie Paul Celans Der Ubersetzungsband Lila luft 1989 leitete eine literarische Ubersetzungstatigkeit Olssons oft in Zusammenarbeit mit anderen Autoren ein Spater ubersetzte er beispielsweise den Romantiker Novalis und den Kulturkritiker Thomas Bernhard in Zusammenarbeit mit Daniel Birnbaum mit dem er auch Den andra fodan 1992 schrieb Die 1990er Jahre wurden mit der Gedichtsammlung Solstamma 1991 eingeleitet Zwei Jahre spater erschien das nachste poetische Meisterwerk Det vita Das Weisse eine merkwurdig vertikale Gedichtsammlung in der der Hauptteil der Gedichte eine in der Hohe gestreckte Form annimmt und jede Zeile aus einem oder ein paar Wortern besteht Es scheint als ob die Gedichte in der Breite schrumpfen und sich gegen das Weisse bewegen Es dauerte funf Jahre bis sich Olsson mit der bisher letzten Gedichtsammlung Ett matt av lycka 1998 wieder der Poesie zuwendete Es handelt sich hierbei um Haiku Gedichte mit engem exaktem japanischen Versmass drei Zeilen mit 5 7 5 Lauteinheiten Olsson beschaftigte sich nun mehr mit den Worten anderer als seinen eigenen Er begann ein grosses Forschungsprojekt uber den finnlandschwedischen Dichter Gunnar Bjorling Daraus resultierte das Essay Att skriva dagen Gunnar Bjorlings poetiska varld 1995 und die Ausgaben von Bjorlings Skrifter I V 1995 Darauf folgten einige leicht zugangliche Prasentationen von Werken Olsson nahestehender Poeten Ekelunds hunger 1996 uber Vilhelm Ekelund und Gunnar Ekelof 1997 Danach erschien ein Buch mit einzelnen Studien zu den Werken von Autoren wie Stephane Mallarme Rainer Maria Rilke Wallace Stevens Edith Sodergran und Birgitta Trotzig Dieses Buch erwies sich als entscheidend fur seine Ernennung zum Professor fur Literatur an der Universitat Stockholm zur Jahrtausendwende 2006 wurde Skillnadens konst veroffentlicht in dem Olsson nicht nur das poetische Fragment in einen grosseren historischen Zusammenhang setzt sondern auch sein Vorkommen in modernen schriftstellerischen Arbeiten darstellt Sein aktuelles Forschungsprojekt behandelt Werke des poetischen Modernismus von unter anderem Nelly Sachs und Paul Celan Olsson ist mit der Kunstlerin Agnes Monus verheiratet Auszeichnungen BearbeitenJohn Landquist Preis 1997 Schuckska Preis 2007Werke BearbeitenJohan Krouthen 1858 1932 1958 Malden mellan stenarna 1981 Essaysammlung Ekelofs nej 1983 Doktorarbeit Intertextualitet 1984 Dagar aska 1984 De antanda polerna 1986 Den okanda texten 1987 Bellerofontes resa 1988 Solstamma 1991 Den Andra Fodan 1992 zusammen mit Daniel Birnbaum Det vita 1993 Ekelunds hunger 1995 Att skriva dagen 1995 Gunnar Ekelof 1997 Ett matt av lycka 1998 Lasningar av intet 2000 Skillnadens konst 2006 men sa oandligt latt att svara dig 2010 Ordens asyl 2011Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Anders Olsson im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Jan Arnald Anders Olsson Biografie auf der Homepage der Svenska Akademien Abgerufen am 7 Dezember 2012 schwedisch Einzelnachweise Bearbeiten Jan Arnald Anders OlssonMitglieder der Schwedischen Akademie 1 Eric Runesson 2 Bo Ralph 3 David Hakansson ab 20 Dezember 2023 4 Anders Olsson 5 Ingrid Carlberg 6 Tomas Riad 7 Asa Wikforss 8 Jesper Svenbro 9 Ellen Mattson 10 Peter Englund 11 Mats Malm 12 Per Wastberg 13 Anne Sward 14 Steve Sem Sandberg 15 Jila Mossaed 16 Anna Karin Palm ab 20 Dezember 2023 17 Horace Engdahl 18 Tua Forsstrom Normdaten Person GND 1021393592 lobid OGND AKS LCCN n82083157 VIAF 289373713 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Olsson AndersKURZBESCHREIBUNG schwedischer Hochschullehrer Professor der Literaturwissenschaft an der Universitat Stockholm Literaturkritiker und SchriftstellerGEBURTSDATUM 19 Juni 1949GEBURTSORT Huddinge Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Anders Olsson Literaturwissenschaftler amp oldid 215136260