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Amdi Worm getauft 31 Marz 1722 in Kopenhagen 23 Marz 1791 in Engum war ein danischer Orgelbauer und Organist Er gilt als der letzte bedeutende danische Barockorgelbauer 1 Jurgen Marcussen der Grunder des Orgelbauunternehmens Marcussen amp Son war sein Enkelschuler Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Werke Auswahl 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben und Wirken Bearbeiten nbsp St Petri Kirche in Kopenhagen hier wurde Amdi Worm getauft nbsp Engum Kirke hier war Amdi Worm Organist an einer selbst gebauten OrgelAmdi Worm wurde 1722 in der Kopenhagener St Petri Kirche getauft 2 der Kirche der deutschsprachigen evangelischen Gemeinde der Stadt vermutlich deshalb weil seine Mutter Dorothea geb Francken deutscher Herkunft war 3 Sein Vater Amdi Rasmussen Worm war Tischler und stammte aus Vaerlose nordwestlich von Kopenhagen 4 Der seltene danische Vorname Amdi den Vater und Sohn trugen ist eine Kontraktion des altnordischen Namens Agmundi und bedeutet Beschutzer der Schwertklinge 5 Amdi Worm absolvierte eine Orgelbauerlehre bei dem nur wenig alteren Hartvig Jochum Muller ca 1716 1793 der ein Schuler von Lambert Daniel Kastens und ein Enkelschuler von Arp Schnitger war Worm reiste oft mit Muller aufs danische Festland Jutland und dies fuhrte schliesslich zu einer Absprache mit der beide Danemark unter sich aufteilten als Worm ausgelernt hatte Worm ubernahm den Orgelbau in Jutland und auf Funen Muller den auf Seeland inklusive Kopenhagen Am 2 Februar 1748 wurde Worm die Bewilligung als selbststandiger Orgelbauer ausgestellt 6 In den folgenden Jahrzehnten entfaltete Worm eine rege Wirksamkeit vor allem bei der Reparatur und Unterhaltung bestehender Orgeln er lieferte aber auch einige kleine bis mittelgrosse Neubauten Sein grosstes Werk war die Orgel der Domkirche von Odense mit 43 Registern 1752 1756 deren Disposition noch ganz in barocker Obertonigkeit gehalten war Auf den drei Manualen gab es nur funf labiale und drei linguale Achtfuss Register 7 Dieser Neubau im Dom zu Odense ersetzte ein Instrument von Johan Lorentz d A II P 22 von 1625 26 und brachte Worm 2000 Rigsdaler sowie einen Ruf als fahiger Orgelbauer 8 Amdi Worm war ein Pionier bei der Einfuhrung des Kammertons in Danemark In seinen Zeitungsannoncen schrieb er ausdrucklich dass er Orgeln die im Chorton gestimmt waren in den Kammerton setzten konne Seine neuen Instrumente wurde er ausschliesslich im Kammerton bauen zu Gottes Ehre und damit die Singenden sich nicht heiser schreien mussen 9 Aus einer Zeitungsanzeige von 1752 geht hervor dass Worm sich in Aarhus niedergelassen hatte und neben Orgeln und Positiven auch Cembali und Klaviere baute Doch schon kurz darauf muss er nach Engum nordostlich Vejle gezogen sein wo er seitdem seine Werkstatt hatte Als die Kirche von Engum 1759 1760 restauriert wurde bestellte man auch eine neue Orgel Sobald Worm diese geliefert hatte ubernahm er dort auch das Organistenamt und ubte es in den letzten Jahren von seinen Sohnen assistiert bis zu seinem Tod aus 10 Worms wichtigste Restaurierung war die Uberholung und Neuaufstellung der damaligen Orgel im Dom zu Ribe im Jahr 1770 Auf Wunsch der Kirchengemeinde gab Worm diesem Instrument eine fur Danemark einmalige zentrale Platzierung namlich auf vier Saulen vorn im Hauptschiff auf Hohe der abzweigenden Querschiffe So wurde zwar die Sicht auf den Hauptaltar teilweise verdeckt aber der Klang konnte sich gut im Raum entfalten 11 Bei der Volkszahlung 1787 wird erstmals Hans Friderich Oppenhagen als Lehrling im Hause Worms erwahnt Nach Abschluss der Lehre blieb Oppenhagen Worms Gehilfe bis er ca 1790 einen eigenen Werkstattbetrieb in Rudkobing auf Langeland eroffnete Amdi Worms letzter Auftrag war der Bau einer neuen Orgel in der St Nikolai Kirche in Vejle doch noch bevor er damit richtig begonnen hatte verstarb Worm am 23 Marz 1791 in Engum und wurde am 30 Marz ebendort begraben 12 13 Oppenhagen stellte das beauftragte Instrument in Vejle fertig das allerdings schon 1792 wieder repariert werden musste 14 Amdi Worm war zweimal verheiratet in erster Ehe geschlossen in Kopenhagen 1748 mit Elisabeth Elsebet Pedersdatter 1722 1773 in zweiter Ehe geschlossen in Varde 1774 mit Anne Kirstine Knudsen 1749 1827 Seine Orgelbauwerkstatt wurde von seinem Schwiegersohn Johan Hartvig Ernst Peerstrup ca 1765 1817 weitergefuhrt aber fast nur noch mit Stimmungen und Reparaturen vorhandener Orgeln Das Organistenamt in Engum wurde von seinem Sohn Caspar Herman Gottlob Worm 1776 1855 ubernommen der es seinerseits an seinen Sohn Johan Bernhard Worm 1815 1901 vererbte 15 16 Nach Worms Ableben stagnierte der danische Orgelbau fur mehrere Jahrzehnte auch aufgrund von Kriegen und wirtschaftlich schwierigen Zeiten bis er in der Mitte des 19 Jahrhunderts unter romantischen Vorzeichen nicht zuletzt durch seinen Enkelschuler Jurgen Marcussen wieder zu neuer Blute kam 17 Nach dem Orgelindex des Danischen Nationalmuseums und weiteren Quellen gibt es in danischen Kirchen heute noch sechs Orgelprospekte von Amdi Worm und zwei Orgeln haben noch Pfeifenwerk von ihm 18 Werke Auswahl BearbeitenJahr Ort Gebaude Bild Manuale Register Bemerkungen1752 1756 Odense Dom zu Odense St Knud nbsp III P 43 Prospekt erhalten1755 1756 Odense Vor Frue Kirke nbsp Prospekt erhalten1756 Kolding Sct Nicolai Kirke II P 16 nicht erhalten 19 1760 Engum Engum Kirke nbsp Prospekt erhalten hier war Amdi Worm auch als Organist tatig1772 Lemvig Lemvig Kirke nbsp I P 12 Oberstucke des Prospektes vermutlich noch von 1772 der restliche Prospekt ist von 1935 20 1779 Ebeltoft Ebeltoft Kirke nbsp Prospekt erhalten1782 Hviding Hviding Kirke nbsp Prospekt erhalten1784 Nykobing Mors Morsland Historiske Museum I 3 erhalten Amdi Worm zugeschrieben 21 Foto am Ende des oberen Drittels der Seite 1789 Rudkobing Rudkobing Kirke nbsp Prospekt und acht Register erhaltenLiteratur BearbeitenNils Friis Orgelbygning i Danmark Renaissance barok og rokoko Kopenhagen 1949 2 Aufl 1971 Sven Winther Topp Orgelbygger Amdi Worm 1722 1791 Studier i hans slaegtsforhold o O o J Weblinks BearbeitenNils Friis Orgelbygning i Danmark efter Christian den fjerde Teil 2 In Dansk Musik Tidsskrift 19 1944 S 191 196 Teil 2 online danisch Einzelnachweise Bearbeiten Friis Orgelbygning wie unter Literatur S 159f Taufeintragung im altesten Kirchenbuch der Kopenhagener St Petri Kirche rechte Seite S 75 oben Friis Orgelbygning wie unter Literatur S 160 Taufeintragung des Vaters im altesten Kirchenbuch von Vaerlose rechte Seite Mitte 22 Sonntag nach Trinitatis 6 November 1678 Amdi auf navnebetydning dk danisch Friis Orgelbygning wie unter Literatur S 160 Friis Orgelbygning wie unter Literatur S 161f mit Angabe der Disposition Vgl auch Friis Orgelbygning wie unter Weblinks Friis Orgelbygning wie unter Literatur S 160 Friis Orgelbygning wie unter Literatur S 160 162f Friis Orgelbygning wie unter Literatur S 163f Jorgen Gudmand Larsen Amdi Worm Sterbedatum dort genannt mit Verweis auf Tirsbaek skifteprotokol 1776 1798 G 378 3 Lbnr 203 fol 140 Amdi Worms Begrabgnis Eintragung in den Kirchenbuchern von Engum linke Seite rechte Spalte oben Friis Orgelbygning wie unter Literatur S 164 Friis Orgelbygning wie unter Literatur S 164f Vgl Nachfahrentafel von Amdi Worm Friis Orgelbygning wie unter Literatur S 169 Siehe Dansk Orgel Index nach Klick auf Dansk Orgel Index oben links in der Suchmaske Worm eingeben Zur Orgel vgl Friis Orgelbygning wie unter Literatur S 162f Orgelgeschichte von Lemvig danisch Vgl Liste des WroblewskifondsNormdaten Person Wikipedia Personensuche Kein GND Personendatensatz Letzte Uberprufung 13 November 2022 PersonendatenNAME Worm AmdiALTERNATIVNAMEN Worm Amdi Amdisen vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG danischer Orgelbauer und OrganistGEBURTSDATUM Marz 1722GEBURTSORT KopenhagenSTERBEDATUM 23 Marz 1791STERBEORT Engum Engum Sogn Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Amdi Worm amp oldid 230012071