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Die Altstadt von Budingen umfasst siedlungsgeschichtlich die beiden im Mittelalter westlich der Burg auf planmassigem Grundriss entstandenen Ansiedlungen der Altstadt und der Neustadt Die beiden seit 1428 zu einer Stadt vereinigten Teile der Burgerstadt wurden zwischen 1490 und 1503 durch Graf Ludwig II von Ysenburg 1461 1511 mit einer heute noch klar erkennbaren Befestigungsanlage umgeben Innerhalb dieser Struktur finden sich neben mehreren feudalen Wohnbauten des Hauses Ysenburg und Sakralgebauden eine einmalig geschlossen erhaltene Ansammlung von Handwerker Ackerburger und Burgmannenhausern Wegen ihrer wissenschaftlichen geschichtlichen und kunstlerischen Bedeutung steht die Altstadt als Gesamtanlage unter Denkmalschutz Plan der Gesamtanlage Altstadt Budingen Beim Gleiten mit der Maus uber die Karte erscheinen beschreibende Texte Objekte fur die ein eigener Artikel vorhanden ist sind mit einem markiert und direkt per Klick erreichbar Inhaltsverzeichnis 1 Abgrenzung 2 Geschichte 3 Beschreibung 4 Literatur 5 WeblinksAbgrenzung BearbeitenDie Gesamtanlage Altstadt wird begrenzt durch den Weg Am Gebuck im Osten durch den Damm am Oberhof durch Teile der Stadtmauer und entlang der Parzellengrenze dem Verlauf der Vorburg folgend entlang des Marstalls in sudlicher Richtung bis zum Seemenbach im Suden durch den Seemenbach einschliesslich der Muhltorbrucke bis zum Lohsteg und im Westen dem Lohsteg folgend am Untertor vorbei einschliesslich des Stadtgrabens und dem Weg Am Rosenkranzchen entlang einschliesslich des Hirschgrabens zuruck bis zum Weg Am Gebuck Geschichte BearbeitenDie Entwicklung der Stadt Budingen nahm ihren Ausgang von der Wasserburg die Mitte des 12 Jahrhunderts durch den Edelfreien Hartmann von Budingen errichtet wurde Mit ihrem Bau verlagerte sich der Siedlungskern im Tal des Seemenbaches von der um 1000 entstandenen Remigiuskirche nach Osten Im Schutz der Burg entwickelten sich an ihrer sudwestlichen Seite zu beiden Seiten des Flusslaufs Ansiedlungen auf dem rechten Ufer im Bereich der heutigen Schlossgasse die der Burgmannen auf dem linken Ufer am Rand des Reichsforstes im Bereich der heutigen Kellergasse die der Waldleute Bereits 1321 wurde diese Ansiedlung als Stadt bezeichnet Am 26 Juli 1330 verlieh Kaiser Ludwig der Bayer Luther von Ysenburg dem Herrn zu Budingen fur seine Stadt das Marktrecht und um 1350 war die Befestigung aus einem System von Wallen Graben einer Stadtmauer und Torturmen fertiggestellt nbsp Stadtmauer mit TurmenDa die Altstadt die sprunghaft ansteigende Bevolkerung nicht mehr aufnehmen konnte entstand bereits Mitte des 14 Jahrhunderts in nordlicher Richtung zum Hang hin und durch einen Damm von der Altstadt getrennt eine neue Ansiedlung Sie war uberwiegend von Handwerkern bewohnt Ebenso wie in der Altstadt erfolgte ihre Anlage planmassig mit rechtwinklig aufeinander zulaufenden Gassen Etwa von 1390 an war auch sie von einer Befestigungsanlage umgeben und erhielt in dieser Zeit die gleichen Rechte wie die Altstadt 1428 wurden Altstadt und Neustadt zu einer Stadt vereint und Ludwig II von Ysenburg liess ab 1490 eine gemeinsame Befestigungsanlage errichten Vermutlich mit Kenntnissen vom Festungsbau in Italien entstand ein unter fortifikatorischen Aspekten sehr modernes System eines zweischaligen Mauerrings machtigen Wallen und einem Wassergraben in das die bereits bestehenden Anlagen zum Teil miteinbezogen wurden Im Bau des Jerusalemer Tors fanden die Arbeiten 1503 ihren kronenden Abschluss Erst uber ein Jahrhundert spater wurde mit der Einebnung des Dammes zwischen Altstadt und Neustadt auch die innere Einheit der Stadt baulich vollzogen In der Folge verlagerte sich das offentliche Leben weg vom Schlossplatz auf den an dieser zentral gelegenen Stelle neu entstandenen Marktplatz Bis zum Beginn des 18 Jahrhunderts blieb die Altstadt einziger Siedlungsschwerpunkt Dann leitete Ernst Casimir I von Ysenburg mit dem Bau der Vorstadt die erste Phase der Stadterweiterung ein Beschreibung BearbeitenDie uber Jahrhunderte bestehende Herrschaft einer Familie und kaum spurbarer wirtschaftlicher Fortschritt wahrend der Fruhphasen der Industrialisierung im 19 Jahrhundert und zu Beginn des 20 Jahrhunderts fuhrten dazu dass das mittelalterliche Stadtgefuge Budingens nahezu geschlossen erhalten geblieben ist Beide ursprunglichen Stadte weisen den fur Stadtgrundungen der Stauferzeit typischen planmassigen Grundriss auf Diese Einheitlichkeit wurde durch die gemeinsame Befestigung von Altstadt und Neustadt am Ende des 15 Jahrhunderts verstarkt Trotz des geschlossenen Erscheinungsbildes sind in Budingen keine ausgesprochen lokalen Bautypen nachweisbar Aus der Ansammlung der meist in Fachwerk ausgefuhrten Burger und Handwerkerhauser ragen die feudalen Wohnbauten des Hauses Ysenburg die Liebfrauenkirche und zwei Gebaude offentlicher Nutzung das Rathaus und das Gasthaus zum Schwan alle als massive Steinbauten errichtet heraus Literatur BearbeitenBaudenkmale in Hessen hrsg vom Landesamt fur Denkmalpflege Hessen Siegfried RCT Enders u Christoph Mohr Braunschweig Wiesbaden Vieweg Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland NE Enders Siegfried R C T Hrsg Hessen Landesamt fur Denkmalpflege Wetteraukreis 1 1982 ISBN 3 528 06231 2Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Budingens Altstadt Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien 50 292777777778 9 1161111111111 Koordinaten 50 17 34 N 9 6 58 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Altstadt Budingen amp oldid 237575740