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Der Peppersack ist ein denkmalgeschutztes Gebaude in der estnischen Hauptstadt Tallinn deutsch Reval Das Haus wird als Gaststatte genutzt AussenansichtInnenansicht HauptsaalInnenansicht mit Buntglasfenstern Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Architektur und Geschichte 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLage BearbeitenEs befindet sich in der historischen Revaler Altstadt auf der Ostseite des Alten Markts estnisch Vana turg am Ubergang zur Lehmstrasse Viru tanav gegenuber den Einmundungen der Markthalsgasse Vanaturu kael und der Russstrasse Vene tanav an der Adresse Alter Markt 6 Lehmstrasse 2 Architektur und Geschichte BearbeitenEine erste urkundliche Erwahnung einer Bebauung dieses Gebiets stammt von 1370 Zu diesem Zeitpunkt gab es in diesem Bereich auf der linken Seite ein Tidemanus Crowel gehorendes steinernes Lagerhaus welches insbesondere zur Lagerung von Getreide diente Auf der rechten Seite stand ein holzernes Wohnhaus das von Crowel an den Stadtrat Johan Duderstadt veraussert wurde 1430 gehorte das Lager dem Maurermeister Gerlich Witte der fur die Errichtung des Turms der Revaler Heiliggeistkirche bekannt wurde Ein Kaufmann Gerke errichtete dann an der Stelle des Holzhauses in der Zeit ab 1431 das heutige Haus Alter Markt 6 Hierfur nahm er Kredite mit einem Gesamtumfang von 300 Rigamark auf 1434 war das Haus fertiggestellt Das Gebaude konnte sein historisches gotisches Erscheinungsbild weitgehend bewahren Die steinernen Fundamente des Vorgangerbaus blieben erhalten Gerlich Witte war Eigentumer des Lagerhauses geblieben und liess es 1437 umbauen und renovieren Im Jahr 1481 wird dann Margareta Lyffland als Eigentumerin beider Hauser genannt Nachdem um 1500 German Potgeter Eigentumer war gehorte das Anwesen dann um 1520 der Meister Hans Pepersack Der Name der zugleich auch ein Spottname fur reiche Kaufleute war dient heute als Benennung der im Haus betriebenen Gaststatte Schon 1530 gehorte das Haus Hans Frossel Das einen Frosch zeigende Wappen dieser Familie findet sich noch heute am Sturzstein des inneren Portals Aufgrund der negativen Auswirkungen des Livlandischen Kriegs war das Anwesen 1574 ohne Besitzer 1617 wurden Wohn und Lagerhaus repariert Nach dem Reval 1710 von der Pest und einer russischen Belagerung betroffen war war das Anwesen wiederum unbewohnt Im Jahr 1717 erwarb die Familie Nottbeck die Immobilie und setzte sie instand Vier noch heute vorhandene bemalte Balkendecken gehen auf die Nottbecks zuruck 1782 wurde die aus einer alten Kaufmannsfamilie stammende Margareta Helene Brockenhausen Eigentumerin Ihr folgte bereits um 1790 der russische Handler Artemi Mihhejew und um 1810 seine Witwe Anna nach 1852 wurde ein alter Hofflugel abgerissen und durch einen dreigeschossigen Backsteinbau ersetzt in den Mietwohnungen eingerichtet wurden Das alte Lagerhaus wurde nach Planen des Regierungsarchitekten Gabler ebenfalls zu Wohnungen umgebaut Dabei wurde der Dreiecksgiebel des Lagerhauses abgerissen Es entstanden regelmassige Fensterreihen und eine spatklassizistische Fassadengestaltung 1853 ubernahm der Kaufmann Pjotr Pawlow das Anwesen und liess weitere Umbauten durchfuhren 1857 entfernte man ein im Stil der Gotik gefertigtes Portal Im Gebaudeinneren fanden umfangreiche Umbauarbeiten statt Im Jahr 1880 wurde eine historische Dacheindeckung durch ein Blechdach ersetzt Zugleich entfernte man einen Wetterhahn und eine an der Fassade befindliche Lowenskulptur In der Zeit um 1910 wurde im zur Lehmstrasse weisenden alten Lagerhaus ein Ladengeschaft eingebaut und die Fenster entsprechend verandert Im Giebelhaus entstand um das Jahr 1920 auf der linken Seite ein insbesondere bei alteren Frauen beliebtes kleines Cafe mit sechs Tischen und dem Namen Gnoom Rechts wurde etwa ab 1935 ein Fotogeschaft der Marke Agfa betrieben Im August 1940 wurde das Gebaude durch die sowjetische Besatzung verstaatlicht 1960 erfolgte eine Neueindeckung des Dachs Bemuhungen das Baudenkmal weitgehender zu sanieren scheitern da fur die Mieter keine Ersatzwohnung zur Verfugung stehen 1975 wird ein viertes entsprechendes Projekt vorgelegt dessen Umsetzung dann ab 1978 erfolgt Kurz vor dem Auszug der Mieter kommt es zu einem Brand bei dem ein Mensch stirbt und die Treppe beschadigt wird 1979 beginnt man ein neues Cafe Gnoom zu errichten Die bauausfuhrenden polnischen staatlichen Werkstatten fur Denkmalpflege PKZ setzen dabei dann jedoch nicht das ursprungliche Projekt um Der Danziger Architekt A Maciur entwirft neue Plane die die Nutzerwunsche fur eine grosse Gaststatte berucksichtigen Hofgebaude wurden abgerissen und durch einen geraumigeren Neubau ersetzt Teile des Giebelhauses wurden restauriert Zum Teil wurden dabei jedoch auch Elemente des polnischen Barock statt der Revaler Gotik hinzugefugt Am 27 Dezember 1980 erfolgte die Neueroffnung des Cafe Gnoom Spater entstand das heutige Restaurant Peppersack Markant am Gebaude sind in der Fassade vorhandene Ladeluken und ein Ladebaum Als Denkmal wurde das Gebaude am 15 April 1997 registriert und ist unter der Nummer 3097 im estnischen Denkmalverzeichnis eingetragen Das Restaurant Peppersack ist als Mittelalter Themen Restaurant ausgerichtet 1 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Peppersack Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien 3097 Elamu ja ait Vana turg 6 Viru t 2 14 15 saj 19 20 saj In register muinas ee Eintrag im estnischen Denkmalverzeichnis Nr 3097 estnisch Internetseite der Gaststatte Peppersack estnisch Einzelnachweise Bearbeiten Thorsten Altheide Heli Rahkema CityTrip Tallinn Reise Know How Verlag 2016 ISBN 978 3 8317 2815 2 Seite 88 59 436708 24 746629 Koordinaten 59 26 12 1 N 24 44 47 9 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Peppersack amp oldid 233825941