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Die Alteburger Muhle ist eine ehemalige Windmuhle im Kolner Stadtteil Marienburg die Ende des 18 Jahrhunderts auf den Fundamenten eines mittelalterlichen Turms im Gebiet des romischen Flottenkastells Alteburg errichtet wurde Sie wurde mehrfach um Anbauten erganzt und ist heute Sitz der Handelsabteilung des polnischen Generalkonsulats in Koln Die Muhle ist das alteste erhaltene Bauwerk Marienburgs und steht als Baudenkmal unter Denkmalschutz 1 Eingang zur Alteburger Muhle 2011 Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLage BearbeitenDie ehemalige Muhle befindet sich im ausseren Nordosten des Stadtteils Marienburg an der Strasse An der Alteburger Muhle Hausnummer 6 knapp 100 m westlich des Rheinufers Oberlander Ufer Geschichte BearbeitenDer Ursprung der Muhle liegt aller Wahrscheinlichkeit nach 2 in einem Rundturm mit schwerem gemischten Mauerwerk aus Basaltlava und weiteren Steinsorten Er wurde im Jahre 1209 gemeinsam mit einer benachbarten Kapelle im Bereich des vormaligen romischen Flottenkastells Alteburg erwahnt der sich seinerzeit im Besitz des Stifts St Severin befand Als Bauzeit lasst sich das 12 13 Jahrhundert annehmen da die Mauertechnik des Turms derjenigen der Kolner Stadtmauer zur gleichen Zeit ahnelt Ab dem 14 Jahrhundert als Aldeburch verzeichnet wurde diese Burganlage moglicherweise wahrend der Kolner Stiftsfehde im Jahre 1474 geschleift 3 XV Auf den Resten des Turms liess der Kolner Kaufmann Johann Wilhelm Huybens vermutlich einige Jahre nachdem er 1782 auf dem Gelande einen 20 Morgen umfassenden englischen Garten 3 XVII hatte anlegen lassen eine Hollanderwindmuhle in der Variante eines Galeriehollanders errichten Dabei wurde der mittelalterliche Turmstumpf aufgemauert oberhalb dessen in Backstein die Galerie neu erstellt und auf diese ein sich nach oben verjungender dreigeschossiger Muhlenturm samt Haube fur die Muhlenflugel aufgesetzt Baumaterial fur den Turm war ebenfalls Backstein fur die Fassung der Gewande wurde Sandstein verwendet nbsp Alteburger Muhle um 1830 40 Die Alteburger Muhle war Teil des Guts Alte Burg das laut einem Kaufvertrag aus dem Jahre 1813 ausserdem aus einem Wohnhaus Herrenhaus Okonomiegebauden Garten und Ackerlandereien bestand Unter dem neuen Eigentumer Ludwig Bocking erfolgte ab 1835 eine Nutzung als Knochenstampfmuhle fur eine Kalk und Knochenbrennerei 1858 wurde die Muhle durch ein Feuer teilweise zerstort Aus dem Besitz des Immobilienmaklers Paul Joseph Hagen ging sie in den der Bayenthaler Kolnischen Maschinenbau AG uber die kurz nach 1870 auf dem Grundstuck nach dem Abriss des Herrenhauses Angestellten und Direktorenhauser erbauen liess und in der Muhle eine Restauration einrichtete Die Galerie wurde dabei zu einem Aussichtsbalkon umfunktioniert und mithilfe einer breiten Treppenanlage zuganglich gemacht eine neu erstellte Veranda grenzte das Bauwerk seither zu einer benachbarten Brauerei ab Das Restaurant stellte spatestens im Ersten Weltkrieg seinen Betrieb ein woraufhin die Muhle unterschiedlichen Zwecken und Mietern diente Um 1930 wurde auf Initiative von Georg Falck eine Stutzmauer entlang der Strasse An der Alteburger Muhle errichtet 3 XL Im Zweiten Weltkrieg brannte der Muhlenturm aus wurde aber anschliessend wiederhergestellt und die Muhle 1950 51 unter Freilegung der mittelalterlichen Fundamente nach Planen der Bauzentrale der Westdeutschen Kaufhof AG um einen Anbau zum Wohnhaus erweitert wobei auch die Galerie in Fortfall kam 1977 4 nahm in der Alteburger Muhle das Buro des Handelsrats der in Marienburg ansassigen Botschaft der Volksrepublik Polen am Regierungssitz Bonn seinen Sitz das die Funktion einer Handelsabteilung der Botschaft wahrnahm Fur die neue Nutzung erfuhr die Alteburger Muhle 1977 78 eine Erweiterung nach einem Entwurf der Architekten Helmut Pluck und Manfred Walther sodass ein ein bis funfgeschossiges Bautenensemble mit dem Muhlenturm als Kern entstand 5 Nachdem die polnische Botschaft im Zuge der Verlegung des Regierungssitzes 1999 nach Berlin umgezogen und die zunachst in Koln verbliebene Aussenstelle der Botschaft 2001 in ein Generalkonsulat umgewandelt worden war blieb das Buro des Handelsrats in der Alteburger Muhle als Handelsabteilung des Generalkonsulats bestehen Diese firmiert heute unter der Bezeichnung Abteilung fur Handel und Investitionen Die ehemalige Muhle selbst wird im Erdgeschoss als Eingangsbereich des Konsulats und im Bereich des Rundturms als Empfangs und Buroraum genutzt 6 2014 fand in den Raumlichkeiten erstmals die vom Generalkonsulat veranstaltete Konzertreihe Marienburger Matineen statt 7 Seit dem Umzug des Generalkonsulats innerhalb Kolns von der Villa Lindenallee 7 in den MediaPark 2013 ist die Alteburger Muhle der einzige verbliebene Standort einer Auslandsvertretung in Marienburg Die Eintragung der Alteburger Muhle in die Denkmalliste der Stadt Koln erfolgte am 20 Dezember 1983 Literatur BearbeitenWolfram Hagspiel Koln Marienburg Bauten und Architekten eines Villenvororts Stadtspuren Denkmaler in Koln Band 8 2 Bande J P Bachem Verlag Koln 1996 ISBN 3 7616 1147 1 Band 1 S XV XVII 57 60 Wolfram Hagspiel Marienburg Ein Kolner Villenviertel und seine architektonische Entwicklung mit Fotografien von Hans Georg Esch J P Bachem Verlag Koln 2007 ISBN 978 3 7616 2012 0 S 10 Susanne Sommer Muhlen am Niederrhein Die Wind und Wassermuhlen des linken Niederrheins im Zeitalter der Industrialisierung Koln 1991 ISBN 978 3 7927 1113 2 S 300 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Alteburger Muhle Sammlung von BildernEinzelnachweise Bearbeiten Denkmalliste der Stadt Koln Nummer A 1935 Wolfram Hagspiel Marienburg Ein Kolner Villenviertel und seine architektonische Entwicklung a b c Wolfram Hagspiel Koln Marienburg Bauten und Architekten eines Villenvororts Auswartiges Amt Hrsg Liste der diplomatischen Missionen und anderen Vertretungen in Bonn Stand Juni 1977 Oktober 1977 Text der Unterschutzstellung des Stadtkonservators Koln zu dem Wohnhaus ehem Windmuhle An der Alteburger Muhle 6 Mahlbetrieb meist als Restaurant genutzt Kolnische Rundschau 12 Januar 2012 Marienburger Matineen Kolner Stadtanzeiger 11 Juli 201450 905405 6 977685 Koordinaten 50 54 19 5 N 6 58 39 7 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Alteburger Muhle amp oldid 235195412