www.wikidata.de-de.nina.az
Die Bochumer Synagoge wurde in der damaligen Wilhelmstrasse 18 heute Huestrasse Dr Ruer Platz in Bochum errichtet und 1863 eingeweiht Sie wurde 1938 zerstort 2007 wurde die Neue Synagoge Bochum eroffnet 1 Theodor Haarmanns Synagogenbau in der Wilhelmstrasse 1863 1895 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Erinnerungskultur 3 Siehe auch 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenSeit 1650 ist ein Betraum fur die judischen Einwohner in Bochum nachgewiesen Die erste Synagoge fur damals rund 50 Personen bestand spatestens ab 1765 Sie befand sich an der Schutzenbahn heutige Hausnummer 1 Die Zahl der judischen Einwohner stieg ab dieser Zeit stetig an so dass eine neue grossere Synagoge notig wurde Sie wurde ab 1861 in der damaligen Wilhelmstrasse 18 heute Huestrasse Dr Ruer Platz errichtet Die Synagoge selbst stand von der Strasse her gesehen etwas zuruckversetzt schrag hinter dem Schulgebaude 2 Sie wurde von dem ortsansassigen Architekten Theodor Haarmann im neoromanischen Stil entworfen Der Grundstein wurde am 29 Mai 1861 gelegt Am 28 August 1863 wurde das Gotteshaus eingeweiht 3 nbsp Die Bochumer Synagoge nach dem Umbau 1896Das Gebaude wurde in den Jahren 1895 und 1896 erweitert so dass 500 statt 300 Personen Platz darin fanden Das neoromanische Gebaude wurde nun nach Entwurfen des Kolner Architekten Joseph Seche im maurischen Stil umgestaltet Der Zentralbau wurde in beide Richtungen verlangert auf der Ostseite wurde eine Apsis angebaut der mittig gelegene achteckige Turm wurde erhoht und das Gebaude erhielt eine neue Doppelkuppel Es wurde mit Eckturmchen Zinnenkranzen etc verziert Die Einweihung nach dem Umbau fand am 4 September 1896 statt Zu diesem Zeitpunkt war der maurisch orientalische Stil fur den Seche sich entschieden hatte allerdings schon fast wieder veraltet Synagogenneubauten wurden um die Jahrhundertwende wieder vorwiegend im neoromanischen Stil errichtet Offenbar erschien der Judischen Gemeinde Bochum die neue Gestalt der Synagoge schon bald nicht mehr angemessen 4 1925 wurden Doppelkuppeln Eckturmchen und Zinnenkranze wieder entfernt und das Erscheinungsbild der Synagoge der ursprunglichen Gestalt wieder angenahert 5 Im Eingangsbereich der Synagoge befand sich eine Gedenktafel fur die judischen Gefallenen des Ersten Weltkriegs Auf dieser befand sich auch ein Bronzerelief mit der Darstellung des Lowen von Juda Wahrend der Zerstorung der Synagoge am 9 November 1938 hatte jemand den Lowen von Juda an sich genommen und am nachsten Tag im Haus der judischen Familie Baer abgegeben Die Familie nahm das Relief mit als sie im Februar 1939 nach Frankreich emigrierten Die Tochter Karla Goldberg schenkte im Jahre 2001 der Stadt Bochum eine Kopie des Bronzelowen die 2007 im Eingangsbereich der neuen Synagoge seinen Platz fand 6 nbsp Nach dem Abriss einiger alter Hauser ist die Synagoge im Mai 1929 besser zu sehen Die Zeitung Bochumer Anzeiger lobte damals die Schonheit des Gebaudes nbsp Die Synagoge in der Mitte der Innenstadt 1931Mit 1244 Personen erreichte die judische Gemeinde in Bochum im Jahr 1930 ihre hochste Mitgliederzahl Die Synagoge in der Wilhelmstrasse war zusammen mit einem Nachbargebaude Wilhelmstrasse 16 errichtet worden in dem die Judische Volksschule untergebracht wurde Dieses Gebaude wurde mehrfach umgestaltet und beherbergte Lehrerwohnung Unterrichtsraumlichkeiten fur zeitweise 100 Schuler Buros fur die Gemeindeverwaltung die Wandererfursorgestelle die Bibliothek der Gemeinde und einen Kinderhort Gegenuber der Synagoge befand sich ab dem 1 Oktober 1933 7 der Sitz der Gauleitung der NSDAP Westfalen Sud 8 Die relativ grosse Synagoge wurde in der Reichspogromnacht vom 9 auf den 10 November 1938 vollstandig zerstort 1 Das Schulgebaude wurde wie die anderen umliegenden Gebaude durch die Feuerwehr geschutzt sein Inneres wurde aber durch die SA verwustet 9 Die Mitgliederzahl der judischen Gemeinde sank bis 1938 auf 644 Personen 1938 wurde der Kantor der Gemeinde Schulleiter und Hauptlehrer Erich Mendel verhaftet und ins KZ Sachsenhausen gebracht Ab Ende Januar 1939 wurde das Schulgebaude anstelle der bisherigen Synagoge fur Gottesdienste genutzt 1939 ging das Grundstuck auf dem sich Synagoge und Schule befunden hatten in den Besitz der Stadtsparkasse uber 10 Die Schule wurde 1939 geschlossen existierte aber als private Schule unter der Lehrerin Else Hirsch noch weiter bis sie im Sommer 1941 geschlossen wurde Dann wurde das dreigeschossige Schulgebaude mit seiner Grunderzeitfassade 11 zum Judenhaus umfunktioniert in dem 1942 13 judische Familien zusammenleben mussten Heute steht auf dem Grundstuck ein Bauwerk der SEB AG 1 1943 wurde das Schulgebaude durch einen Bombenangriff zerstort Wahrscheinlich war die Lehrerin Else Hirsch die 1942 deportiert worden war zu diesem Zeitpunkt bereits im Ghetto Riga umgekommen 12 Erinnerungskultur Bearbeiten nbsp Stele 6 nbsp Stele 6An die alte Synagoge in der Wilhelmstrasse erinnert eine Gedenktafel an der Seitenwand des Gebaudes Huestrasse 30 Sie wurde am 9 November 1968 von dem Oberburgermeister Heinemann eingeweiht 13 An der Harmoniestrasse wurde am 9 November 2004 eine Stele eingeweiht 14 welche die Lage der Synagoge zeigt Auf ihr ist ein Foto der Synagoge die Stele steht so wie der ungefahre Blickwinkel in den 1920er gewesen ware 2007 wurde eine zweite Stele eingeweiht welche die bis dahin verlegten Stolpersteine auf einer Karte anzeigt 15 An dieser Stelle findet seit 2004 jahrlich die Gedenkfeier an die Pogromnacht statt 2017 wurde eine Stele am Dr Ruer Platz Ecke Huestrasse dem Standort der alten Synagoge und der Judischen Schule aufgestellt Sie ist Teil des Stelenweges Judisches Leben in Bochum und Wattenscheid und erinnert an das judische Gemeindezentrum und die judischen Kindertransporte aus Bochum 16 Siehe auch BearbeitenListe der im Deutschen Reich von 1933 bis 1945 zerstorten Synagogen Judisches Leben in BochumLiteratur BearbeitenGisela Wilbertz Synagogen und judische Volksschulen in Bochum und Wattenscheid Bochum 1988 Ingrid Wolk Ortsartikel Bochum in Historisches Handbuch der judischen Gemeinschaften in Westfalen und Lippe Die Ortschaften und Territorien im heutigen Regierungsbezirk Arnsberg hg von Frank Gottmann Munster 2016 S 197 226 Online Fassung der Historischen Kommission fur Westfalen Weblinks BearbeitenBild der Synagoge in der Wilhelmstrasse Bilder der Synagogen in Bochum in Bochumer Sakralbauten Flickr Album der Stadt Bochum aufgerufen am 10 November 2022 Leidens Wege in Bochum 1933 bis 1945 Kapitel Synagoge und judische Schule Stadt Bochum 8 Marz 2008 abgerufen am 10 August 2023 Einzelnachweise Bearbeiten a b c Leidens Wege in Bochum 1933 bis 1945 Kapitel Synagoge und judische Schule Stadt Bochum 8 Marz 2008 abgerufen am 10 August 2023 Clemens Kreuzer Die Lehrerin Else Hirsch und Bochums israelitische Schule in den Judenverfolgungen des Dritten Reiches PDF 2 0 MB S 8 Die erste Version der Synagoge in der Wilhelmstrasse auf ruhr bauten de Westfalische Geschichte Die zweite Version der Synagoge in der Wilhelmstrasse auf ruhr bauten de Her Gift to us was Colour Nachruf auf Karla Goldberg Memento des Originals vom 27 April 2018 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www erinnern fuer die zukunft de Mitteilungsblatt des Bochumer Burgervereins September 2011 Nr 15 Bochumer Anzeiger 15 August 1933 Digitalisat Clemens Kreuzer Die Lehrerin Else Hirsch und Bochums israelitische Schule in den Judenverfolgungen des Dritten Reiches PDF 2 0 MB S 6 Clemens Kreuzer Die Lehrerin Else Hirsch und Bochums israelitische Schule in den Judenverfolgungen des Dritten Reiches PDF 2 0 MB S 17 Clemens Kreuzer Die Lehrerin Else Hirsch und Bochums israelitische Schule in den Judenverfolgungen des Dritten Reiches PDF 2 0 MB S 28 Clemens Kreuzer Die Lehrerin Else Hirsch und Bochums israelitische Schule in den Judenverfolgungen des Dritten Reiches PDF 2 0 MB S 7 Clemens Kreuzer Die Lehrerin Else Hirsch und Bochums israelitische Schule in den Judenverfolgungen des Dritten Reiches PDF 2 0 MB S 30 ff Foto der Einweihung im Flickr Auftritt der Stadt Bochum Bochumer Themen 2004 Jahresschau der Stadt Bochum 7 00 min Foto der Stelen im Flickr Auftritt der Stadt Bochum Evang Stadtakademie Bochum Stele 6 Abgerufen am 22 Oktober 202251 479766 7 219048 Koordinaten 51 28 47 2 N 7 13 8 6 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Alte Synagoge Bochum amp oldid 236285918