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Alois Franz Peter Glutz von Blotzheim auch Aloys Glutz 2 April 1789 in Olten 6 September 1827 in Schwyz war ein Schweizer Komponist und fahrender Sanger Leben und Werk BearbeitenAlois Glutz Vater Bernhard Josef Malachias war der Stadtschreiber von Olten 1792 zog die Familie von Olten nach Solothurn wo der Vater das Amt eines Seckelschreibers zugeteilt bekam Der damals blinde dreijahrige Glutz hatte acht Geschwister wovon drei im Kleinkinderalter starben Die Eltern im Bewusstsein dass ihr Sohn die beste Ausbildung erhalten musste damit er trotz seiner Blindheit das Leben bestehen konnte liessen ihn auch sprachlich und musikalisch schulen So spielte Glutz Gitarre Klavier und Flote Auf dem Klavier spielte er Werke von Mozart Haydn und Beethoven die seine Musiklehrer Traugott Pfeiffer und spater Carlo Zaneboni mit ihm einubten Mit zwolf Jahren sprach Glutz Franzosisch und Spanisch und war auf dem besten Weg den Beruf zu erlernen den sein Vater fur seinen Sohn ausgedacht hatte namlich Dolmetscher Als 1803 seine Mutter und 1811 sein Vater verstarb kam Glutz unter Vormundschaft seines Bruders Franz Da er je langer je mehr die familiare Unterstutzung verlor sie versuchten vergebens einen Platz fur ihn in der Zurcherischen Blindenanstalt zu erhalten suchten seine Geschwister einen Begleiter fur ihn der im jungen Ludwig Rotschi gefunden wurde Zusammen wanderten Glutz und Rotschi uber das Land sangen und musizierten zu verschiedenen Anlassen an verschiedenen Orten Rotschi notierte die von Glutz getexteten und vertonten Lieder und unterstutzte den sehbehinderten Komponisten bei deren Publikation Im Solothurner Dialekt trugen sie die von Glutz verfassten und vertonten Lieder vor die in der Nachfolge von Mundartdichtern wie Gottlieb Jakob Kuhn Johann Rudolf Wyss oder Johann Peter Hebel stehen Durch den Tod seiner Eltern erbte Glutz ein betrachtliches Vermogen mit dem er in den Hungerjahren 1816 17 Nahrungsmittel einkaufen konnte die er an die Armen austeilen liess Sein Begleiter Rotschi trat spater in die Klosterschule Marienstein ein und wurde als Musiklehrer am Kollegium und Musikdirektor sowie Grunder der Liedertafel Solothurn bekannt Im Jahr 1918 plante der Solothurner Komponist Edmund Wyss eine erste systematische Erfassung von Glutz Musikwerken die er zu den besten volkstumlichen Liedern die die Schweiz hervorgebracht hat zahlte Sein Vorhaben eine umfassende Alois Glutz Monographie herauszugeben konnte er nicht mehr verwirklichen Mit seinem neuen Begleiter Franz Ludwig Suter spielte Glutz oft wochenlang am selben Ort Ihre Konzerte die sie auch mit anderen Musikern spielten erfreuten sich grosser Beliebtheit Da Suter 1822 in Solothurn in den Franziskanerorden eintrat musste Glutz sich nach einem anderen Begleiter umsehen den er in seinem Vetter Alexander Zeltner fand Nach zwei Jahren Wanderschaft durch die franzosische Schweiz bis ins Wallis verstarb Zeltner Daraufhin zog Glutz nach Aarau wo er Unterschlupf bei der Witwe seines ehemaligen Gesanglehrers Zaneboni und in Traugott Pfeiffer einen einfuhlsamen Mentor fand In Aarau verkehrten bekannte Musiker wie der Komponist und Verleger Hans Georg Nageli aus Zurich und der junge Theodor Frohlich Viele von Glutz Liedern die in dieser Zeit entstanden wurden in die von Nageli verlegte Sammlung der Volkslieder aufgenommen Von Glutz sind 33 Lieder bekannt 21 davon in Hochdeutsch und 12 in Solothurner Dialekt 30 kammermusikahnliche Tonwerke uberwiegend Duos mit Flote und Gitarre sowie solistisch angelegte Kompositionen fur das Pianoforte darunter sechs Landler Tantz wie er es selbst umschrieb Alois Glutz verstarb 1827 in Schwyz Sein Grab pflegte uber Jahre Bethli Frohlicher 1863 eine Kinder und Jugendfreundin aus Solothurn deren Namen Glutz in vielen Liedern erwahnte Ludwig Rotschi wurde Glutz Nachlassverwalter Einige von Glutz Liedern u a Morge frueh eh d Sunne lacht leben in schweizerischen Schulgesangbuchern weiter 2018 erschien ein dreibandiges Werk in dem alle bisher entdeckten Lieder und die Instrumentalmusik von Glutz vereint sind Verena Bider die ehemalige Direktorin der Zentralbibliothek Solothurn regte die Bestandesaufnahme der Lieder und Instrumentalwerke an Die Ausgabe ist die bisher erste umfassende Monographie uber Glutz Werk Die vorliegende Neuausgabe weist zudem auf fehlende Stimmen und Werke hin und kann als fortgeschrittene Vorarbeit zu einer kunftigen Gesamtausgabe bezeichnet werden Literatur BearbeitenHans Georg von Arburg Alois Franz Peter Glutz von Blotzheim In Historisches Lexikon der Schweiz Brigitte Bachmann Geiser Schweizer Lieder und Tanze der Romantik In Schweizer Musikzeitung 27 Juni 2018 Hans Brunner Aloys Glutz und Alfred Frei Zwei Volksliedkomponisten In Oltner Neujahrsblatter 68 Jg 2010 S 43 44 Christoph Greuter Alois Franz Peter Glutz von Blotzheim 1789 1827 Gesamtausgabe Lieder und Instrumentalmusik Lieder mit Klavier und Gitarrenbegleitung Musik aus der Zentralbibliothek Solothurn Nr 9 Musikverlag Muller amp Schade Bern 2018 Franzi Zwahlen Saner Gesammelte Werke eines blinden Sangers und Komponisten In Solothurner Zeitung 14 April 2018 Normdaten Person GND 127579834 lobid OGND AKS VIAF 47788213 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Glutz von Blotzheim Alois Franz PeterALTERNATIVNAMEN Glutz AloysKURZBESCHREIBUNG Schweizer Komponist und fahrender SangerGEBURTSDATUM 2 April 1789GEBURTSORT OltenSTERBEDATUM 6 September 1827STERBEORT Schwyz Gemeinde Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Alois Franz Peter Glutz von Blotzheim amp oldid 220949557