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Alfred Wopmann 23 November 1936 in Wels ist ein osterreichischer Theaterregisseur und Intendant Wopmann war von 1983 bis 2003 Intendant der Bregenzer Festspiele Alfred Wopmann 2008 Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Publikationen 3 Auszeichnungen 4 WeblinksLeben und Wirken BearbeitenAlfred Wopmann maturierte 1954 in Wien und studierte anschliessend Psychologie Philosophie und Anthropologie an der Universitat Wien Gleichzeitig studierte er Violine bei Franz Samohyl an der Wiener Musikakademie heute Universitat fur Musik und darstellende Kunst Wien Ab 1959 war Alfred Wopmann standiger Substitut im Orchester der Wiener Staatsoper und der Wiener Symphoniker Er wirkte bei den Premieren des Troubadour unter Herbert von Karajan und der Macht des Schicksals unter Dimitri Mitropoulos mit 1962 promovierte Wopmann zum Dr phil an der Universitat Wien 1965 zog es ihn vom Geigenpult im Orchestergraben auf die Buhne wo er Regieassistent von Adolf Rott am Burgtheater und bei den Bregenzer Festspielen wurde Ab 1966 war er an der Staatsoper Wien Regieassistent von Otto Schenk Lucchino Visconti Gotz Friedrich und Jean Pierre Ponnelle der ihn als seinen personlichen Assistenten zu den Salzburger Festspielen mitnahm 1972 debutierte Wopmann als Regisseur mit Gottfried von Einems Oper Der Besuch der alten Dame am Opernhaus Dortmund Uber 65 Inszenierungen an Opernhausern in Osterreich Deutschland der Schweiz Italien Frankreich den Niederlanden Belgien und den USA folgten Darunter Salome Fidelio Turandot und Die Zauberflote in der romischen Freilichtarena der Choregies D Orange 1978 ubernahm er die Leitung des Opernstudios der Staatsoper Wien 1983 wurde Alfred Wopmann nach offentlicher Ausschreibung Intendant der Bregenzer Festspiele eine Aufgabe die in den darauffolgenden zwanzig Jahren zum Mittelpunkt seines Wirkens wurde 1985 konzipierte Wopmann gemeinsam mit Jerome Savary Regie und Michel Lebois Buhne fur die Auffuhrung der Zauberflote einen neuen visuell und symbolhaft uberhohten Inszenierungsstil auf der Seebuhne Der unerwartet grosse Erfolg dieser Inszenierung fuhrte zu ihrer Wiederholung im Jahre 1986 und begrundete den Zweijahresrhythmus des Spiels auf dem See Diese Jahrhundert Zauberflote kann man nicht nur in diesem Sommer zeigen so die Worte Gotthard Bohms 1985 in der Zeitschrift Die Buhne Die Entwicklung dieser neuen visuellen Dramaturgie verfolgte das Ziel Inhalt und Aussage eines Werkes uber Bildmetaphern dem Grosspublikum der Seebuhne unmittelbar verstandlich zu machen Damit entstand eine vollig neue von spektakularen Effekten begleitete Form von Theater in der Natur mithilfe derer sich auch ein neues Publikum fur die Oper begeistern liess Der deutsche Kulturkritiker Manuel Brug bezeichnete diese Form 2016 als Bildsprache die konkret wie poetisch war intelligent und plakativ symbolhaft monumental und trotzdem den Blick auch auf Details lenken konnte und die Oper damit zum kollektiven so noch nie gesehenen eindrucklichen in seiner Bild und Klangkraft lange nachwirkenden Ereignis machte vgl Brug in Brugs Klassiker Die Welt 2016 Mit dem Inszenierungsteam David Pountney Regie und Stefanos Lazaridis Buhne wurden der kritische Aktualitatsbezug und die Relevanz zum Zeitgeschehen zu wesentlichen Bestandteilen dieser neuen Form wodurch ihre Entwicklung noch weiter vertieft werden konnte In den Jahren 1989 bis 1995 setzte dieses Team gemeinsam mit Ulf Schirmer Dirigent mit den Auffuhrungen des Fliegenden Hollanders und den beiden Freiheitsopern Nabucco und Fidelio neue Hohepunkte in Bregenz Gerhard Kramer nannte diese Entwicklung neue Bregenzer Dramaturgie vgl Die Presse 1989 1988 gelang Wopmann mit der Auffuhrung von Samson und Dalila von Saint Saens Steven Pimlott Regie und Tom Cairns Buhne der Durchbruch im Genre Raritatenoper im Grossen Festspielhaus Damit konnte er eine zweite kontrastierende Schiene der Bregenzer Dramaturgie etablieren Der Akzent dieser Auffuhrungen lag auf dem Anspruch Musiktheater mit Aktualitatsbezug zu zeigen gleichzeitig aber auch vernachlassigte Werke des Opernrepertoires wiederzuentdecken Catalanis La Wally Tschaikowskis Mazeppa Zandonais Francesca da Rimini Rimski Korsakows Legende von der unsichtbaren Stadt Kitesch und von der Jungfrau Fewronija Chaussons Le Roi Arthus Montemezzis L amore dei tre Re und die Wiederentdeckung der Urfassung der Griechischen Passion von Martinu erfullten diesen Anspruch vgl Ellen Kohlhaas zu Samson et Dalila FAZ 1988 Nicht nur programmatische sondern auch bauliche Anderungen wurden unter der Intendanz Wopmanns in Bregenz umgesetzt 1998 kam es zur Erweiterung der Seebuhne auf 7000 Zuschauerplatze und zum Neubau der Werkstattbuhne als Probenraum fur die Seebuhne Als multifunktionaler Auffuhrungsort wurde die neue Buhne auch fur Auffuhrungen aus der Zeit von Ur und Erstauffuhrungen im Bereich Musiktheater Schauspiel und Tanz genutzt Ihre Eroffnung erfolgte mit der Urauffuhrung der Auftragsoper Nacht des osterreichischen Komponisten und Krenek Preis tragers Georg Friedrich Haas womit die dritte Schiene der Bregenzer Dramaturgie begrundet wurde vgl Wie sich die Bregenzer Festspiele erneuern von Wilhelm Sinkovicz Die Presse 1997 Als architektonisches Unikat entstand durch die Verbindung der Seebuhne mit der Guckkastenbuhne des Festspielhauses und der Werkstattbuhne ein neues Festspielzentrum Seine Besonderheit ist die Offnung des grossen Besucherfoyers zum See 1999 2000 wurde die Auffuhrung des Maskenballs auf der Seebuhne Marcello Viotti Dirigent Richard Jones Antony Mac Donald Regie und Buhne zum Hohepunkt der Bregenzer Festspiele in der Ara Wopmann Das Bild vom Tod der das Buch des Lebens Gustavs des III in Handen halt ging um die Welt Es erschien im LIFE Album 1999 The Year in Pictures und erhielt in der Kritikerumfrage der Opernwelt die Auszeichnung Buhnenbild des Jahres Die Produktion der West Side Story in der Saison 2003 4 Wayne Marshall Dirigent Francesca Zambello Regie Richard Wherlock Choreographie und George Tsypin Buhne brachte einen neuen Zuschauer und Einnahmenrekord in der bisherigen Geschichte der Bregenzer Festspiele 2003 beendete Wopmann seine Karriere bei den Festspielen Horst Koegler schrieb dazu im Jahrbuch der Opernwelt Nach zwanzig Jahren verabschiedet sich Alfred Wopmann als Intendant der Bregenzer Festspiele die er zu einem Gesamtkunstwerk ausbaute Von 2004 bis 2009 war Wopmann Aufsichtsratsmitglied der Konservatorium Wien Privatuniversitat heute Musik und Kunst Privatuniversitat der Stadt Wien und von 2004 bis 2011 Mitglied des Prasidiums der Wiener Symphoniker 2004 ubernahm er auch die Funktion des Aufsichtsratsvorsitzenden der Buhnen Graz GmbH ehemals Theaterholding Graz Steiermark die fur die strategische und wirtschaftliche Fuhrung ihrer Tochtergesellschaften Oper Graz Schauspielhaus Graz Next Liberty Kinder und Jugendtheater Grazer Spielstatten Orpheum Dom im Berg Schlossbergbuhne Kasematten und art event Theaterservice verantwortlich ist Wopmann ubte seine Tatigkeit in Graz bis Ende Dezember 2017 aus und pragte die Stadt wahrend dieser Zeit massgeblich als osterreichischen Theaterstandort vgl Ernst Naredi Rainer Kleine Zeitung 2011 Alfred Wopmann ist mit der Germanistin Anglistin Ingrid Wopmann verheiratet und Vater einer Tochter und eines Sohnes Publikationen BearbeitenGrundformen der Vorstellungen vom Leben nach dem Tode Wien 1962 Dissertation Theater in der Natur Freilichtbuhne auf dem Bodensee Musik auf dem See Hestia Verlag Bayreuth 1986 Die Bregenzer Festspiele Hrsg Andrea Meuli Residenz Verlag 1995 Buhnenwelten Werkstatt Bregenz Intendanz Alfred Wopmann von 1983 bis 2003 Bregenzer Festspiele Wolfgang Willaschek Hrsg Karl Forster Wien Ueberreuter 2003 Messbarkeit kulturellen Erfolges 10 Thesen zur Bregenzer Dramaturgie Studienverlag Europaisches Forum Alpbach 2003 Markus Greussing Walter Fink Red Julius Kratky Red Zu Wasser und zu Land Alfred Wopmanns Lebensreise TV Doku 44 min ORF Landesstudio Vorarlberg Dornbirn 2003 Der neue Weg der Bregenzer Festspiele in der Plakatwelt Reinhold Lugers In Theresia Anwander Thomas Feurstein Hrsg Reinhold Luger Grafische Provokation Birkhauser Verlag 2019 141 173Auszeichnungen Bearbeiten1963 Theodor Korner Preis 1992 Anton Bruckner Ring verliehen vom Orchester der Wiener Symphoniker 1995 Silbernes Ehrenzeichen des Landes Vorarlberg 1995 Ehrenkreuz fur Wissenschaft und Kunst I Klasse 2000 Martinu Medaille verliehen von der Martinustiftung Prag 2001 Goldenes Ehrenzeichen fur Verdienste um das Land Wien 2012 Grosses Ehrenzeichen des Landes Steiermark 2016 Ernennung zum Burger der Stadt GrazWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Alfred Wopmann Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Eintrag zu Alfred Wopmann im Austria Forum im AEIOU Osterreich Lexikon Literatur von und uber Alfred Wopmann im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Detailinformationen zur Person Alfred Wopmann Publikationen von und uber Alfred WopmannNormdaten Person GND 128393335 lobid OGND AKS LCCN nr99014033 VIAF 5983533 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Wopmann AlfredKURZBESCHREIBUNG osterreichischer Theaterregisseur und IntendantGEBURTSDATUM 23 November 1936GEBURTSORT Wels Stadt Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Alfred Wopmann amp oldid 224527978