www.wikidata.de-de.nina.az
Das Alfelder Windloch ist eine naturliche Karsthohle bei Kauerheim einem Gemeindeteil der mittelfrankischen Gemeinde Alfeld im Landkreis Nurnberger Land in Bayern Alfelder WindlochEingang Alfelder WindlochEingang Alfelder WindlochLage Kauerheim Frankische Alb DeutschlandGeographischeLage 49 24 49 8 N 11 33 2 3 O 49 41384 11 55064 Koordinaten 49 24 49 8 N 11 33 2 3 OAlfelder Windloch Bayern Katasternummer E 11Geologie DolomitTyp SpaltenhohleEntdeckung 1694Schauhohle seit NeinBeleuchtung NeinGesamtlange 2200 MeterNiveaudifferenz 52 MeterBesonderheiten Verschlossen Oktober April Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Beschreibung 3 Geschichte 4 Zugang 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLage BearbeitenDie Hohle befindet sich etwa 1800 Meter sudlich von Alfeld und 700 m sudlich von Kauerheim am Sudhang des Schwarzenbergs Beschreibung BearbeitenDas Alfelder Windloch wird auch Windloch bei Kauerheim Hohle im Schwarzenberg oder Schwarzenberghohle genannt Nach der Muhlbachquellhohle im Altmuhltal ist diese Hohle mit etwa 2200 Meter Gesamtlange die zweitgrosste in der Frankischen Alb Die maximale Hohendifferenz betragt etwa 52 Meter 1 Die Hohle ist als Alfelder Windloch im Hohlenkataster Frankische Alb HFA als E 11 2 als Geotop mit der Nummer 574H005 3 als Naturdenkmal ND Nr ND 05169 als Teil eines FFH Gebietes 6335 305 Hohlen der nordlichen Frankenalb 4 und als Bodendenkmal D 5 6535 0001 5 registriert Sie liegt in einem Komplex fossiler Schwammriffe des Malm Delta und gliedert sich geologisch in zwei Teile die durch einen Verzahnungsbereich getrennt sind Unter einer Erhebung liegt die grosse Eingangshalle und in einer zweiten befinden sich die sogenannten neuen Teile Dadurch gliedert sich das Kluftsystem in mehrere Etagen Das System ist labyrinthartig stark verzweigt und teilweise nur uber extreme Engstellen zu befahren Der unscheinbare teilvermauerte etwa 80 40 Zentimeter grosse Eingang befindet sich in einem Einsturztrichter Die etwa 120 70 5 Meter grosse Eingangshalle ist mit Verbruch ubersat Die Halle ist eine der grossten in der Frankischen Alb erscheint jedoch durch den steilen Abfall von 45 Grad kleiner Von der Halle zweigen zahlreiche Wege und Locher in die neuen Teile ab Verschiedenfarbige Pfeile in jede Richtung erschweren das Zurechtfinden zusatzlich Die Wege sind durch starken Verbruch gekennzeichnet und mit zum Teil rechtwinklig zueinander stehenden Kletterstellen und Spalten verbunden Nennenswerte Tropfsteine oder Sinterschmuck sind fast nicht vorhanden Teilweise wurde er im Eingangsbereich geraubt oder zerstort Die bekanntesten Teile der Hohle sind die Elefantenfusshalle die Sandhalle die Seifenblase auch Dom genannt der Briefkasten und die Altarhalle mit dem markanten R I P Stein Tisch Die Elefantenfusshalle ist eine bis zu 2 50 Meter hohe Schichtfuge die im Deckenbereich schone Losungsformen Kolke aufweist Die Seifenblase verfugt uber ein etwa 15 15 Meter grosses Halbkugelprofil Der Briefkasten ist besonders fur grossgewachsene Besucher eine Herausforderung Siehe auch Liste der Geotope im Landkreis Nurnberger Land und Liste der Naturdenkmaler im Landkreis Nurnberger LandGeschichte BearbeitenBekannt ist die Hohle seit Jahrhunderten Von dem Hohlenforscher Christian Schoffel stammt die alteste urkundliche Erwahnung von 1694 1679 1708 beschrieb Johann Jakob Baier ein Medizinprofessor an der Universitat Altdorf die Hohle in seiner Oryctographia Norica Erste Erschliessungsversuche gehen auf den Vikar Sondermann um 1856 zuruck Einige Sagen und Erzahlungen die bis auf die Heidenzeit zuruckgehen und die Hohle als Sitz von Druiden und Weissagerinnen wahnen ranken sich um die Hohle 1906 verschloss der Kauerheimer Schwarzbauer die Hohle mit einer Tur und es wurden Fuhrungen angeboten Ein echter Schauhohlenbetrieb ist jedoch nicht dokumentiert Die Hohle wurde erst 1921 22 von den frankischen Hohlenforschern Richard Spocker und Helmuth Cramer befahren Die neuen Teile wurden vermutlich erst im Zeitraum von 1960 bis 1980 entdeckt 1992 wurde die Hohle umfassend vermessen und auf 2200 Meter kartiert Die Elefantenfusshalle wurde am 4 November 1962 von H Raum A Beyer und G Euskirchen entdeckt und erstmals befahren Dom und Briefkasten etwa ein Jahr spater Der Boden der beiden ersten Raume war stellenweise ubersat mit fossilen Uberresten eiszeitlicher Tiere darunter der Oberschenkelknochen eines Wollnashorns viele Bruchstucke von Rentierrippen und ein sehr gut erhaltener Backenzahn eines Waldelefanten Alle Funde wurden im Palaontologischen Institut der Universitat Erlangen bei Florian Heller abgeliefert Dieser fuhrte im Verlauf des Jahres 1963 umfangreiche Grabungen durch und konnte anhand der dabei entdeckten Mausezahnchen die Funde in die letzte Zwischeneiszeit datieren Bemerkenswert wegen der weiten Entfernung vom Einstieg waren auch die bis zu 10 cm dicken Schichten von Fledermauskot auf den Platten in der Mitte der Elefantenfusshalle Zugang BearbeitenDie Hohle ist von April bis September frei zuganglich Seit 1984 ist sie aufgrund des Hohlenschutzes und der dort uberwinternden Fledermause von Oktober bis April mit einer Eisenstange verschlossen Aufgrund der labyrinthartigen Verzweigungen fallt es schwer die Orientierung zu behalten Im Hohlensystem befinden sich einige gefahrliche Kletter und Schlufstellen Daher kommt es immer wieder zu Unfallen 6 Die Hohle sollte ausschliesslich von erfahrenen Spelaologen mit entsprechender Ausrustung befahren werden Zu erreichen ist sie nur zu Fuss uber einen mit Blaupunkt oder einer weissen 3 auf rotem Grund gekennzeichneten Wanderweg Literatur BearbeitenStephan Lang Hohlen in Franken Hersbrucker Schweiz und Oberpfalzer Jura Verlag Hans Carl Nurnberg 2006 ISBN 3 418 00390 7 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Alfelder Windloch E 11 Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Windloch bei den Caveseekers Abgerufen am 3 April 2013 Windloch bei den 68erClimbers Abgerufen am 6 Februar 2014 Windloch bei den Caveclimbers Abgerufen am 3 April 2013 Windloch Lochstein Abgerufen am 3 April 2013 Einzelnachweise Bearbeiten FHKF Windloch Abgerufen am 3 April 2013 Katasterinfo 10 HFGB Abgerufen am 3 April 2013 PDF 526 kB Geotop 575H005 Abgerufen am 20 Marz 2020 6335 305 Hohlen der nordlichen Frankenalb FFH Gebiet Steckbriefe der Natura 2000 Gebiete Herausgegeben vom Bundesamt fur Naturschutz Abgerufen am 17 November 2017 1 2 Vorlage Toter Link www bfn de Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im Juli 2023 Suche in Webarchiven siehe dazu die Disk BfN hat umstrukturiert Bayerisches Landesamt fur Denkmalpflege Abgerufen am 3 April 2013 Bergwacht Bayern Hohlenrettung im Alfelder Windloch Archiv 2005 Abgerufen am 3 April 2013 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Alfelder Windloch amp oldid 237777748