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Alexander Romanowitsch Lurija russisch Aleksandr Romanovich Luriya wiss Transliteration Aleksandr Romanovic Lurija 3 jul 16 Juli 1902greg in Kasan 14 August 1977 in Moskau war ein sowjetischer Psychoanalytiker und Neurologe Alexander Romanowitsch Lurija Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Leistungen 3 Ehrungen 4 Schriften 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben BearbeitenBis 1921 studierte Lurija Gesellschaftswissenschaften Medizin und Psychologie an der Universitat Kasan Ab 1923 war er am Institut fur Psychologie der Lomonossow Universitat in Moskau zunachst als Assistent bei Konstantin Kornilow spater als Leiter des Labors fur allgemeine Psychologie tatig Zusammen mit Lew Wygotski und Alexej Leontjew war Lurija in den 1920er Jahren einer der Protagonisten der heute als kulturhistorische Schule bekannten Arbeitszusammenhange in der sowjetischen Psychologie In den zwanziger Jahren war er Sekretar der Russischen Psychoanalytischen Vereinigung 1 Die Repressionsjahre uberlebte er durch den Wechsel zur Neurologie 2 Anfang der 1930er Jahre wurde Lurija aus ideologischen Grunden gezwungen seine Dozentenstelle fur Psychologie in Moskau aufzugeben und wandte sich dem Studium der Neurologie zu Wahrend des Krieges als Sanitatsoffizier spezialisierte er sich auf die Rehabilitation von Hirnverletzten Ab 1944 arbeitete Lurija am Institut fur Neurochirurgie in Moskau wo er begann das Wissenschaftsgebiet der Neuropsychologie auszubauen Als eigenstandiger Wissenschaftszweig befasst diese sich mit der Rolle individueller zerebraler Systeme fur komplexe Formen geistiger Tatigkeit Unter politischem Druck u a wurde er des Anti Pawlowismus bezichtigt musste Lurija auch diese Stelle aufgeben konnte einige Zeit spater nachdem sich mit dem Tod Stalins die fach politischen Verhaltnisse in der Sowjetunion gelockert hatten seine wissenschaftliche Tatigkeit wieder aufnehmen Leistungen BearbeitenLurija gilt als einer der Begrunder der modernen Neuropsychologie Mit seinen bahnbrechenden Arbeiten zur Aphasie und zur Rolle der Sprache in der geistigen Entwicklung des Kindes wuchs Lurijas Ansehen im Ausland was schliesslich auch im eigenen Land zu seiner beruflichen Rehabilitation fuhrte Er stand in freundschaftlichem Kontakt zu Wissenschaftlern wie Kurt Goldstein Kurt Lewin Jean Piaget Oliver Sacks 3 und Jerome Bruner Bis zu seinem Tod 1977 arbeitete Lurija seine Methode der Syndromanalyse weiter aus Ihren konkretesten Ausdruck findet diese in den beiden neurologischen Geschichten Kleines Portrat eines grossen Gedachtnisses 1968 und Der Mann dessen Welt in Scherben ging 1971 Ehrungen Bearbeiten1966 wurde Lurija in die American Academy of Arts and Sciences gewahlt 1968 in die National Academy of Sciences Seit 1987 besteht in Deutschland die von Wolfgang Jantzen gegrundete Luria Gesellschaft Verein zur Forderung der wissenschaftlichen Grundlegung der Rehabilitation hirngeschadigter Menschen 1997 grundeten die Stiftung Kliniken Schmieder fur Wissenschaft und Forschung und die Universitat Konstanz das Lurija Institut fur Rehabilitationswissenschaften und Gesundheitsforschung der Universitat Konstanz Lurija Institut Schmieder Kliniken Uni Konstanz Schriften BearbeitenThe Nature of Human Conflict New York 1932 Die hoheren kortikalen Funktionen des Menschen und ihre Storungen bei ortlichen Hirnstorungen Berlin 1970 Sprache und Bewusstsein Berlin 1982 ISBN 3 7609 0668 0 Die historische Bedingtheit individueller Erkenntnisprozesse Weinheim 1986 ISBN 3 527 17566 0 The Man with a Shattered World The History of a Brain Wound Harvard University Press 1987 ISBN 0 674 54625 3 Romantische Wissenschaft Forschungen im Grenzbezirk von Seele und Gehirn Reinbek 1993 ISBN 3 499 19533 X Das Gehirn in Aktion Einfuhrung in die Neuropsychologie Reinbek 1992 ISBN 3 499 19322 1 Kleines Portrait eines grossen Gedachtnisses Der Mann dessen Welt in Scherben ging Reinbek 1991 ISBN 3 499 19380 9 Kulturhistorische Humanwissenschaft Ausgewahlte Schriften Hrsg Wolfgang Jantzen Berlin 2002 ISBN 3 934529 81 XLiteratur BearbeitenWolfgang Jantzen Hrsg Die neuronalen Verstrickungen des Bewusstseins Zur Aktualitat von A R Lurijas Neuropsychologie Munster Hamburg 1994 ISBN 3 89473 410 8 Wolfgang Jantzen Hrsg Gehirn Geschichte und Gesellschaft Die Neuropsychologie Alexander R Lurijas 1902 1977 Berlin 2004 ISBN 978 3 936427 85 1 Evgenia D Homskaya Alexander Romanovich Luria A Scientific Biography New York 2001 ISBN 978 0 306 46494 2 Lurija Aleksandr Romanovic in Ruth Kloocke Mosche Wulff zur Geschichte der Psychoanalyse in Russland und Israel Tubingen Ed diskord 2002 S 193Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Alexander Romanowitsch Lurija im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Neurologienetz Biographie Alexander R Lurija Homepage der Luria Gesellschaft ICHS International Cultural historical Human Sciences mit frei verfugbaren Volltexten von A R Lurija Artikel Alexander Romanowitsch Lurija in der Grossen Sowjetischen Enzyklopadie BSE 3 Auflage 1969 1978 russisch http vorlage gse test 1 3D071751 2a 3D 2b 3DAlexander 20Romanowitsch 20LurijaEinzelnachweise Bearbeiten Etkind Eros des Unmoglichen S 265 Gessen Masha Die Zukunft ist Geschichte 5062 suhrkamp taschenbuch German Edition S 591 Suhrkamp Verlag Kindle Version 2 Edition 12 November 2018 ISBN 978 3518428429 Gessen Masha Die Zukunft ist Geschichte 5062 suhrkamp taschenbuch German Edition S 43 Suhrkamp Verlag Kindle Version Oliver Sacks Vorwort zu Alexander R Lurija Der Mann dessen Welt in Scherben ging Zwei neurologische Geschichten Reinbek Rowohlt 1993 S 7 20 Gessen Masha Die Zukunft ist Geschichte 5062 suhrkamp taschenbuch German Edition S 591 Suhrkamp Verlag Kindle Version Normdaten Person GND 118980610 lobid OGND AKS LCCN n79026717 VIAF 36921338 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Lurija Alexander RomanowitschALTERNATIVNAMEN Aleksandr Romanovich Luriya Lurija Aleksandr RomanovicKURZBESCHREIBUNG sowjetischer NeurologeGEBURTSDATUM 16 Juli 1902GEBURTSORT KasanSTERBEDATUM 14 August 1977STERBEORT Moskau Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Alexander Romanowitsch Lurija amp oldid 232134324