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Albrecht Jakob Friedrich Ege 31 Januar 1878 in Frankfurt am Main 23 Januar 1943 in der Strafanstalt Preungesheim war ein deutscher Zimmermann Gewerkschafter und Politiker SPD Er war Abgeordneter des Landtages des Volksstaates Hessen und ein Opfer der NS Kriegsjustiz Stolperstein fur Albrecht Ege Gedenkveranstaltung in FrankfurtZeitungsausschnitt FR 1 August 1945Leben und Wirken BearbeitenEge erlernte das Zimmermannshandwerk 1904 trat er in die Sozialdemokratische Partei Deutschlands SPD ein 1905 wurde er Gewerkschaftssekretar Von 1913 bis 1921 bekleidete Ege den Posten eines Gauvorsitzenden des Zimmererverbandes In den 1920er Jahren begann Ege sich dann in der Bauhuttenbewegung dem Verband sozialer Baubetriebe VsB zu betatigen 1921 wurde er Leiter der Sektion des VsB in Hessen Nassau In seinen unterschiedlichen Stellungen als Interessenvertreter der Arbeitskrafte im Bauhandwerk setzte er sich insbesondere fur Lohnerhohungen und Arbeitszeitverkurzungen ein 1924 ubernahm er den Posten des Geschaftsfuhrers der Baugesellschaft Gemeinnutzigen Wohnungsbau AG GEWOBAG in Frankfurt und wurde Stadtverordneter der Stadt Frankfurt am Main In dieser Eigenschaft sowie in seiner zusatzlich Funktion als Mitglied des Aufsichtsrates der Aktienbaugesellschaft fur kleine Wohnungen ABG unterstutzte er die Aktivitaten des Architekten und Stadtplaners Ernst May der in den Jahren 1925 bis 1930 im Frankfurter Raum weitreichende Siedlungskonzepte verwirklichte wobei dem im grossen Massstab erfolgenden Wohnungsneubau insbesondere soziale Bestrebungen zur Verbesserung der Lebensverhaltnisse der sozial schwachen Gesellschaftsschichten zu Grunde lagen Aus diesem Grund ist Ege vielfach als Vorkampfer des sozialen Wohnungsbaus in der Zeit der Weimarer Republik bezeichnet worden Die IG Bau betrachtet ihn heute als einen ihrer Urvater Noch einige Wochen nach dem Machtantritt der Nationalsozialisten im Fruhjahr 1933 zog Ege fur die SPD in den Hessischen Landtag ein der freilich bereits wenige Wochen spater im Zuge der Gleichschaltung des politischen Lebens in Deutschland im Zuge der Konsolidierung der NS Diktatur zwangsweise aufgelost wurde Am 26 Juni 1933 wurde Ege fur eine Woche verhaftet und in das wilde Konzentrationslager der Frankfurter SA in der Perlenfabrik verschleppt Dort wurde er schwer misshandelt Zur selben Zeit wurde er als Geschaftsfuhrer des VsB entlassen Unter dem Vorwurf sich an illegalen Versuchen als Mitglied des Kreises um Paul Apel die 1933 verbotene SPD im Untergrund wiederaufzubauen beteiligt zu haben wurde Ege 1935 erneut verhaftet und am 1 April 1936 vom Oberlandesgericht Kassel wegen Vorbereitung zum Hochverrat zu einem Jahr und zwei Monaten Gefangnis verurteilt Nach Verbussung seiner Haft im Strafgefangnis Preungesheim und in Frankfurt Hochst kam am 4 Januar 1937 wieder auf freien Fuss Aufgrund des Abhorens auslandischer Radiosender und der Weiterverbreitung ihrer die Kriegslage in einer fur die deutsche Staatsfuhrung misslichen Weise schildernden Meldungen wurde Ege am 22 Juni 1942 zusammen mit einigen Gesinnungsfreunden in der Frankfurter Gastwirtschaft Bender Schuch abermals verhaftet Im November 1942 wurde er vor dem Oberlandesgericht in Kassel wegen des Vorwurfs Vorbereitung zum Hochverrat Wehrkraftzersetzung und Vergehen gegen die Verordnung uber ausserordentliche Rundfunkmassnahmen vom 1 September 1939 begangen zu haben angeklagt Im Urteil vom 18 November 1942 wurde er fur schuldig befunden und zum Tode verurteilt Die Hinrichtung wurde im Januar 1943 im Gefangnis Preungesheim vollstreckt Die Leiche wurde dem Anatomischen Institut der Universitat Giessen uberlassen In Frankfurt am Main erinnern heute die nach Ege benannte Egestrasse sowie ein kleines Denkmal neben dem Grab von Eges Ehefrau Anni auf dem Frankfurter Friedhof Westhausen eine kniende Figur mit auf den Rucken gebundenen Handen Aufschrift Die Frankfurter Arbeiterbewegung gedenkt seiner die 2012 restauriert wurde Seit 2014 findet sich zudem ein Stolperstein vor Eges letztem Wohnhaus Am Treutengraben 3 in Frankfurt Literatur BearbeitenVorstand der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands Hrsg Der Freiheit verpflichtet Gedenkbuch der deutschen Sozialdemokratie im 20 Jahrhundert Schuren Marburg 2000 ISBN 978 3 89472 173 2 S 86 Gerhard Beier Arbeiterbewegung in Hessen Zur Geschichte der hessischen Arbeiterbewegung durch einhundertfunfzig Jahre 1834 1984 Insel Frankfurt am Main 1984 ISBN 3 458 14213 4 S 406 GEWOBAG Hrsg Albrecht Ege zum Gedenken Frankfurt am Main 1954 Wolfgang Klotzer Hrsg Frankfurter Biographie Personengeschichtliches Lexikon Erster Band A L Veroffentlichungen der Frankfurter Historischen Kommission Band XIX Nr 1 Waldemar Kramer Frankfurt am Main 1994 ISBN 3 7829 0444 3 S 172 Weblinks BearbeitenEge Albrecht Jakob Friedrich Hessische Biografie In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Kurzbiographie zu Albrecht Ege bei par frankfurt de der fruheren Website der Stadt Frankfurt am MainNormdaten Person GND 1262020956 lobid OGND AKS VIAF 5501165750894954220006 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Ege AlbrechtALTERNATIVNAMEN Ege Albrecht Jakob Friedrich vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Zimmermann Gewerkschafter und Politiker SPD GEBURTSDATUM 31 Januar 1878GEBURTSORT Frankfurt am MainSTERBEDATUM 23 Januar 1943STERBEORT Frankfurt am Main Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Albrecht Ege amp oldid 224514008