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Albert Bert Russell Main CBE FAA FANZAAS geboren am 6 Marz 1919 in Perth Western Australia gestorben am 3 Dezember 2009 ebenda war ein australischer Zoologe und Hochschullehrer Mains Forschungen umfassten zahlreiche Teilgebiete der Zoologie Von herausragender Bedeutung sind seine Forschungen an Froschlurchen mit denen er einer der Begrunder der Bioakustik wurde seine okologischen Untersuchungen an Beuteltieren und seine Beitrage zur Erforschung der Biodiversitat in Western Australia Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Veroffentlichungen Auswahl 3 Literatur 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenBert Main wuchs zunachst mit zwei jungeren Geschwistern auf einem kleinen Weingut im westaustralischen Swan Valley auf Nach der Aufgabe des Familienbetriebs und dem Umzug der Familie besuchte er eine Schule in Midland Junction Nach dem Schulabschluss nahm er mit 15 Jahren eine Tatigkeit als Burobote im Landwirtschaftsministerium in Perth auf wo er bald anspruchsvollere Aufgaben erhielt Zugleich belegte an einer Abendschule Kurse in Buchhaltung und zur Studienvorbereitung 1 Mit 17 Jahren trat Main zunachst als Freiwilliger in eine Einheit der Zivilverteidigung ein Ab Februar 1943 diente er in einem Infanterie Bataillon der Australian Imperial Force wechselte jedoch bald zur Royal Australian Air Force Im Anschluss an seine Ausbildung zum Navigator wurde Main nach Wolverhampton versetzt und flog in einer Avro Lancaster Luftangriffe auf Deutschland Bei einem seiner Einsatze wurde seine Maschine Anfang 1945 abgeschossen die Mannschaft konnte sich mit den Fallschirmen aus dem brennenden Flugzeug retten Eine Woche lang versuchte der beim Absprung verletzte Main sich nach Holland durchzuschlagen wurde aber an einem Morgen von einem Bauern in einem Heuhaufen entdeckt und den Behorden ubergeben Das Ende des Zweiten Weltkriegs erlebte er als Kriegsgefangener im Stammlager VII A in Moosburg an der Isar 1 2 3 Nach seiner Ruckkehr nach Australien verbrachte Main der auf 43 Kilogramm abgemagert war und noch Jahrzehnte an den Folgen der Unterernahrung wahrend der Kriegsgefangenschaft litt einige Zeit in einem Militarhospital Anschliessend kehrte er vorubergehend an seinen Arbeitsplatz im Landwirtschaftsministerium zuruck 1947 nahm Main an der University of Western Australia ein vom Department of Post War Reconstruction gefordertes Studium der Zoologie auf Nach seinem Studium das er als Bachelor With Honours abschloss studierte er gefordert durch das Fulbright Programm zwei Jahre lang an der University of Chicago 1952 nahm er an der zoologischen Fakultat der University of Western Australia eine Stelle als Dozent an und begann ein Doktorandenstudium das er 1956 mit Auszeichnung abschloss Seine Dissertation behandelte die Systematik und die Evolution der Froschlurche 4 Mains Arbeit war eine der ersten bioakustischen Untersuchungen an Froschlurchen und fuhrte mit der Einfuhrung der Paarungsrufe mannlicher Frosche als Merkmal zur Unterscheidung von Arten zur Erstbeschreibung einer grossen Zahl von bislang unerkannten Arten 2 3 5 6 1958 unternahm Main in Begleitung seiner Ehefrau Barbara York Main und der ersten Tochter eine von der Carnegie Stiftung unterstutzte Studienreise in die Vereinigten Staaten wahrend der beide Feldstudien und taxonomische Untersuchungen in den grossen Naturkundemuseen durchfuhrten Auf dem Ruckweg blieb das Paar sechs Monate in Grossbritannien wo Barbara York Main mit Forderung der International Federation of University Women die Typensammlung des Natural History Museum studierte und Bert Main sich mit den herpetologischen Sammlungen befasste Barbaras Wunsch auch die naturkundlichen Sammlungen deutscher Museen zu studieren wurde nicht verwirklicht da Albert mit Blick auf seine Kriegserlebnisse nicht nach Deutschland reisen wollte Stattdessen wurde das Sammlungsmaterial zur Untersuchung nach London geschickt 7 Seit einigen aufeinander folgenden Durrejahren in den 1940er Jahren war die Schafpopulation in der westaustralischen Region Pilbara stark eingebrochen demgegenuber hatten sich Bergkangurus dramatisch ausgebreitet und die fruher in der Region dominierenden Roten Riesenkangurus verdrangt In langjahrigen Beobachtungen bis in die spaten 1960er Jahre konnte Main mit seinen Mitarbeitern die Ursachen ergrunden Die Praxis der Brandrodung hatte zur Ausbreitung von mageren Grasern der Gattung Spinifex gefuhrt der bevorzugten Nahrung der Bergkangurus wahrend die fur die Weidehaltung der Schafe benotigten und von den Roten Riesenkangurus bevorzugten nahrstoffhaltigen Graser verdrangt wurden Mains Forschungen erbrachten den Nachweis dass in Pilbara anthropogene Veranderungen des Naturhaushalts in grossem Massstab wirksam wurden 8 1967 wurde Main von der University of Western Australia eine Professur verliehen die er bis zum Eintritt in den Ruhestand im Jahr 1983 innehatte Zugunsten seiner Aufgaben in verschiedenen Behorden des Bundesstaates schrankte er seine Lehrtatigkeit ab 1970 stark ein betreute aber noch bis 1986 Doktoranden 2 9 Mains Forschungsschwerpunkt waren Amphibien Okologie und Biodiversitat Er bezog in seine Forschungen und in seine Lehrtatigkeit auch andere Grossgruppen wie Reptilien Vogel Insekten und Beuteltiere ein Weit uber seine Hochschullaufbahn hinaus galt Main als einer der fuhrenden Zoologen Australiens und als einer der Begrunder der okologischen Forschung auf dem Kontinent 5 Seit 1958 war Main Mitglied eines westaustralischen Expertengremiums zum Naturschutz Ein Hohepunkt der Tatigkeit war 1965 die Veroffentlichung eines Berichts der die Einrichtung mehrerer bedeutender Nationalparks und Naturschutzgebiete in Westaustralien empfahl 10 Main war 1972 Grundungsmitglied und von 1982 bis 1985 Leiter der Western Australian Environmental Protection Authority der Umweltschutzbehorde des Bundesstaates Western Australia Zeitweilig war er Vorsitzender des Aufsichtsgremiums fur Zoos und der Nationalparkbehorde von Western Australia Mains Tatigkeiten fuhrten zur Grundung einer Reihe von Nationalparks und Naturschutzgebieten in Western Australia die als unverzichtbares Element zum Schutz der australischen Biodiversitat gelten Daruber hinaus war er Mitglied einer Reihe von Gremien der Hochschulverwaltung von Western Australia 5 9 Main war Ende des 20 Jahrhunderts einer der ersten bedeutenden Kritiker der in Western Australia geubten Praxis grosse Flachen durch kontrollierte Feuer abzubrennen Die Befurworter beriefen sich auf das Vorkommen naturlicher Buschfeuer die bereits von den Aborigines durchgefuhrten Brandrodungen und die vermeintliche Anpassung zahlreicher Arten an periodisch auftretende Feuer Main vertrat hingegen die Auffassung dass die kontrollierten Buschfeuer ein deutlich grosseres Ausmass als die naturlich auftretenden oder die fruher von den Aborigines genutzten Feuer haben Zudem konnte er nachweisen dass es sich bei den Anpassungen an Feuer zahlreicher Pflanzen tatsachlich um Reaktionen auf die Nahrstoffknappheit in den ariden und semi ariden Lebensraumen handelt Der von den kontrollierten Buschfeuern in fragilen Okosystemen verursachte Schaden ubersteigt Main zufolge ihren Nutzen 11 Die erste wissenschaftliche Veroffentlichung Mains war 1947 ein Beitrag zur kunstlichen Vermehrung des in Western Australia endemischen Geholzes Nuytsia floribunda der als Halbschmarotzer an den Wurzeln bestimmter Wirtspflanzen parasitiert Der Aufsatz erschien in der Zeitschrift des Western Australian Naturalists Club In den 1950er und 1960er Jahren folgte eine Anzahl von naturkundlichen Fuhrern und Handbuchern uberwiegend uber Froschlurche die von der Vereinigung herausgegeben wurden Zahlreiche Erstbeschreibungen australischer Frosche und Revisionen hoherer Taxa erfolgten durch Main oder unter seiner Beteiligung In den letzten Jahren seiner wissenschaftlichen Laufbahn publizierte Main uberwiegend uber Themen wie Zoogeografie und Klimaschutz 1 Main war seit 1969 Fellow der Australian Academy of Science und seit 1981 Fellow der Australian and New Zealand Association for the Advancement of Science die ihn 1990 mit der Mueller Medal ehrte 1982 wurde er Ehrenmitglied der Royal Society of Western Australia 1987 erhielt er die Ehrendoktorwurde der University of Western Australia Die Australian Ecological Society zeichnete ihn 1988 mit ihrer Goldmedaille aus Die American Society of Ichthyologists and Herpetologists ernannte ihn 1975 zum Ehrenmitglied Daneben war Main Mitglied einer Reihe weiterer Vereinigungen von Zoologen und Okologen seine Mitgliedschaft im Western Australian Naturalists Club wahrte mehr als 60 Jahre 12 Am 31 Dezember 1980 wurde Main aufgrund seiner Verdienste um Bildung und Wissenschaft zum Kommandeur des Order of the British Empire ernannt 13 Am 1 Januar 2001 wurde er fur seine Verdienste um die australische Gesellschaft und seine zoologischen Forschungen mit der australischen Centenary Medal ausgezeichnet 14 Zu Ehren von Bert Main wurde eine Reihe von Tierarten benannt Die Gattung Bertmainius ist eine 2015 beschriebene Gattung der Vogelspinnenartigen Familie Migidae 15 1952 heiratete er Barbara York Main eine Doktorandin der University of Western Australia und bedeutende Arachnologin die er bereits 1947 an der Universitat kennengelernt hatte Das Paar hatte drei Kinder und betrieb seine Forschungen einschliesslich Feldstudien und Reisen nach Europa und in die Vereinigten Staaten haufig gemeinsam 16 17 Veroffentlichungen Auswahl BearbeitenArtificial propagation of Nuytsia floribunda In Western Australian Naturalist 1947 Band 1 Nr 2 S 25 und 31 ISSN 0508 4865 A Key to the Frogs of South Western Australia Handbook No 3 Western Australian Naturalists Club Perth 1954 OCLC 12246896 A Guide for Naturalists Handbook No 4 Western Australian Naturalists Club Perth 1954 mit A K Lee und M J Littlejohn Evolution in three genera of Australian frogs In Evolution 1958 Band 12 S 224 233 doi 10 1111 j 1558 5646 1958 tb02949 x Frogs of Southern Western Australia Handbook No 8 Western Australian Naturalists Club Perth 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Albert Russell Bert Main 1919 2009 In Historical Records of Australian Science 2011 Band 22 S 104 125 Online PDF http vorlage digitalisat test 1 3Dhttp 3A 2F 2Fwww science org au 2Ffiles 2Fuserfiles 2Ffellowship 2Fmemoirs 2Fdocuments 2Falbert russell main hr pdf GB 3D IA 3D MDZ 3D 0A SZ 3D doppelseitig 3D LT 3DOnline 20PDF PUR 3D 1 0 MB S Don Bradshaw Obituary Albert Russell Bert Main Born 6 March 1919 Died 3 December 2009 In The Western Australian Naturalist 2011 Band 28 Nr 1 S 1 11 ISSN 0508 4865 Einzelnachweise Bearbeiten a b c S D Bradshaw Albert Russell Bert Main 1919 2009 S 105 a b c Anonymous Bert Main In Australian Academy of Science Newsletter Marz 2010 Nr 79 S 11 Online PDF http vorlage digitalisat test 1 3Dhttp 3A 2F 2Fwww science org au 2Ffiles 2Fuserfiles 2Fevents 2Fdocuments 2Faas79 pdf GB 3D IA 3D MDZ 3D 0A SZ 3D doppelseitig 3D LT 3DOnline 20PDF PUR 3D 849 kB a b S Don Bradshaw Obituary Albert Russell Bert Main Born 6 March 1919 Died 3 December 2009 S 3 4 A R Main Some aspects of the evolution and speciation of the Western Australian fauna as illustrated by the genus Crinia Anura Leptodactylidae Ph D thesis University of Western Australia Perth 1955 a b c S D Bradshaw Albert Russell Bert Main 1919 2009 S 104 S D Bradshaw Albert Russell Bert Main 1919 2009 S 106 S D Bradshaw Albert Russell Bert Main 1919 2009 S 109 110 S D Bradshaw Albert Russell Bert Main 1919 2009 S 110 111 a b S D Bradshaw Albert Russell Bert Main 1919 2009 S 114 115 Australian Academy of Science Hrsg National parks and nature reserves in Western Australia Government Printer Perth 1965 Online PDF http vorlage digitalisat test 1 3Dhttp 3A 2F 2Flibrary dbca wa gov au 2Fstatic 2FFullTextFiles 2F603747 e pdf GB 3D IA 3D MDZ 3D 0A SZ 3D doppelseitig 3D LT 3DOnline 20PDF PUR 3D 18 7 MB S D Bradshaw Albert Russell Bert Main 1919 2009 S 117 118 S D Bradshaw Albert Russell Bert Main 1919 2009 S 119 Australian Honours Search Facility abgerufen am 13 Mai 2018 Australian Honours Search Facility abgerufen am 13 Mai 2018 Mark S Harvey et al Refugia within refugia in situ speciation and conservation of threatened Bertmainius Araneae Migidae a new genus of relictual trapdoor spiders endemic to the mesic zone of south western Australia In Invertebrate Systematics 2015 Band 29 Nr 6 S 511 553 doi 10 1071 IS15024 Ernest P Hodgkin Barbara York Main In Records of the Western Australian Museum 1995 Supplement 52 S vii xv Online PDF http vorlage digitalisat test 1 3Dhttp 3A 2F 2Fmuseum wa gov au 2Fsites 2Fdefault 2Ffiles 2F1 2520Hodgkin pdf GB 3D IA 3D MDZ 3D 0A SZ 3D doppelseitig 3D LT 3DOnline 20PDF PUR 3D 5 0 MB S D Bradshaw Albert Russell Bert Main 1919 2009 S 107 109 Normdaten Person LCCN no99000042 VIAF 26691743 Wikipedia Personensuche Kein GND Personendatensatz Letzte Uberprufung 11 Februar 2019 PersonendatenNAME Main Albert RussellALTERNATIVNAMEN Main Bert Spitzname KURZBESCHREIBUNG australischer Zoologe und HochschullehrerGEBURTSDATUM 6 Marz 1919GEBURTSORT Perth Western AustraliaSTERBEDATUM 3 Dezember 2009STERBEORT Perth Western Australia Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Albert Russell Main amp oldid 237786203