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Eine Akeldruft auch Ackeldruft Aak Aack Aackeldruft Aackeltruff oder Adit genannt ist im Bergbau ein oberirdischer Entwasserungsgraben Gerinne mit dem die Grubenbaue entwassert werden 1 Einige Zechen tragen in ihrem Namen die Bezeichnung Ack oder Aak diese Bezeichnung wird von dem Wort Akeldruft abgeleitet 2 Das Wort Akeldruft ist eine niederdeutsche Form des von dem lateinischen aquae ductus stammenden Begriffs Aquadukt 3 Der Abbau von Kohle mittels Akeldruft ist eine verbesserte Form der Kohlengraberei 4 Herstellung und Verwendung BearbeitenDie Akeldruft wird im Bereich der Talsohle angesetzt 2 Dabei wird zunachst an der Ansatzstelle ahnlich wie bei der Kohlengraberei bis auf das Floz gegraben und die Kohle dann mittels der fur die Kohlengraberei ublichen Techniken abgebaut 4 Von dort ausgehend grabt man einen Graben den Berghang hinauf Dabei wird zunachst das Erdreich bis auf das Floz abgetragen und neben den Grabenrandern aufgeschichtet 2 Wenn der Graben einige Meter vorgetrieben ist wird er mit Reisig ausgelegt Anschliessend wird er mit Brettern abgedeckt und zur Wasserableitung genutzt 4 Dadurch hat nun das anfallende Wasser einen naturlichen Abfluss und das Floz lasst sich in der streichenden Lange weiter gewinnen 5 Mittels einer Akeldruft lassen sich auch Floze abbauen die im tagesnahen Bereich vorhanden sind Dabei darf die Machtigkeit der Deckschicht nur gering sein 2 Der Akeldruft Betrieb ist eine verbesserte Form der Kohlengraberei allerdings wird hier nicht wie beim Pingenbau an einer Stelle abgebaut sondern man folgt dem Flozverlauf an einem Hang 4 Bei parallel zum Hang verlaufenden Flozen musste ein zusatzlicher Entwasserungsgraben hangabwarts angelegt werden um den Abbaugraben zu entwassern 6 Im Gegensatz zu unterirdischen Wasserlosungsstollen konnten mit Akeldruften nur einfache nicht allzu tiefe Grubenbaue entwassert werden 7 Akeldruften kamen im Ruhrbergbau daher vor allem in der Fruhzeit des Kohlenabbaus bis zum Ende des 16 Jahrhunderts zum Einsatz Ab dem 17 Jahrhundert ging man vom Akeldruftbau zum Stollenbau uber 2 Der Name Akeldruft wurde beim Stollenbau im 18 Jahrhundert als Bezeichnung fur die Wasserseigen beibehalten Teilweise wurde auch der gesamte Stollen als Akeldruft bezeichnet 4 Einzelnachweise Bearbeiten Tilo Cramm Joachim Huske Bergmannssprache im Ruhrrevier 5 uberarbeitete und neu gestaltete Auflage Regio Verlag Werne 2002 ISBN 3 929158 14 0 a b c d e Gerhard Gebhardt Ruhrbergbau Geschichte Aufbau und Verflechtung seiner Gesellschaften und Organisationen Verlag Gluckauf GmbH Essen 1957 Kurt Pflaging Steins Reise durch den Kohlebergbau an der Ruhr Befahrungsberichte mit Karten des Oberbergrats vom und zum Stein durch die ostliche Grafschaft Mark Geiger Verlag Horb am Neckar 1999 ISBN 3 89570 529 2 a b c d e Walter Gantenberg Rolf Kohling Wilhelm Spieker Kohle und Stahl bestimmten ihr Leben 1 Auflage Klartext Verlag Essen 2000 ISBN 3 88474 281 7 Karl Heinz Bader Karl Rottger Manfred Prante 250 Jahre markischer Steinkohlenbergbau Ein Beitrag zur Geschichte des Bergbaues der Bergverwaltung und der Stadt Bochum Studienverlag Dr N Brockmeyer Bochum 1987 ISBN 3 88339 590 0 S 22 23 Till Kasielke Bochum Sundern Spuren des fruhen Steinkohlenbergbaus am Baaker Berg Exkursionsbericht In Bochumer Botanischer Verein e V Jahrbuch des Bochumer Botanischen Vereins Band 8 Bochum 2016 ISSN 2190 3972 S 133 139 Joachim Huske Der Steinkohlenbergbau im Ruhrrevier von seinen Anfangen bis zum Jahr 2000 2 Auflage Regio Verlag Peter Voss Werne 2001 ISBN 3 929158 12 4 Weblinks BearbeitenDer fruhe Bergbau an der Ruhr Ackeldruft Aqueldruft abgerufen am 18 Februar 2013 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Akeldruft amp oldid 193421332