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Der Adorant vom Geissenklosterle ist eine 35 000 bis 40 000 Jahre alte Elfenbeinplakette mit dem Abbild eines menschlichen Wesens bzw Mischwesens aus dem Geissenklosterle einer Hohle im Achtal bei Blaubeuren Der Adorant vom Geissenklosterle Mammutelfenbein Landesmuseum Wurttemberg Stuttgart Das Plattchen zeigt im Halbrelief eine Figur mit erhobenen Armen und gespreizten Beinen Zwischen den Beinen ist ein langlicher leicht geschwungener Fortsatz herausgearbeitet bei dem es sich um einen Schurz Schwanz oder Phallus handeln konnte Andere Interpretationen sehen in dem Fortsatz einen Saugling im Moment der Geburt und deuten in diesem Zusammenhang die 10 ruckwartigen Markierungen mit gleichmassigen Abstanden als die Mondmonate eines Schwangerschaftskalenders Dass es sich bei der Gesamtdarstellung um die Draufsicht auf ein Tier im Sprung handeln konnte hielt Joachim Hahn fur so aussergewohnlich dass er diese Moglichkeit ausschloss Die Vorderseite des Halbreliefs ist durch Tropfwasser stark beschadigt bzw abgeplatzt nur an den Unterarmen und schenkeln sind die ursprunglichen Oberflachen mit Bearbeitungsspuren erhalten Die Fusse wirken massig und anatomisch nicht korrekt Hande sind nicht zu erkennen 1 2 Auf den Langs und Querseiten und auf der Ruckseite sind geometrische Gravierungen Kerbreihen angebracht 3 Die Haltung des dargestellten Wesens wird oftmals als Anbetung interpretiert daher die Bezeichnung Adorant 4 Das Elfenbeinplattchen wurde 1979 im archaologischen Horizont AH IIb ausgegraben Es ist 38 mm hoch 14 1 mm breit und 4 5 mm dick Die geringe Krummung lasst darauf schliessen dass das Artefakt aus einem der ausseren Dentinkegel eines Mammut Stosszahns mit 80 bis 100 mm Durchmesser gefertigt wurde 5 6 Das hautfarbene nachgedunkelte Elfenbein weist Spuren von Mangan und Rotel auf 7 Das Kunstwerk befindet sich im Landesmuseum Wurttemberg in Stuttgart Inhaltsverzeichnis 1 Siehe auch 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelbelegeSiehe auch BearbeitenLowenmensch Venus vom Hohlefels Jungpalaolithische Kleinkunst Venus von Willendorf Hohlen der altesten EiszeitkunstLiteratur BearbeitenJoachim Hahn Eine aurignacienzeitliche Menschendarstellung aus dem Geissenklosterle bei Blaubeuren Alb Donau Kreis 1980 8 Joachim Hahn Die Geissenklosterle Hohle im Achtal bei Blaubeuren I Fundhorizontbildung u Besiedlung im Mittelpalaolithikum u im Aurignacien Hrsg Landesdenkmalamt Baden Wurttemberg Konrad Theiss Verlag Stuttgart 1988 S 224 226 ISBN 3 8062 0794 1 C S Holdermann Muller Beck H and Simon U Eiszeitkunst im suddeutschschweizerischen Jura Anfange der Kunst Konrad Theiss Verlag Stuttgart 2001 Hansjurgen Muller Beck und Gerd Albrecht Hrsg Die Anfange der Kunst vor 30000 Jahren Konrad Theiss Verlag Stuttgart 1987 ISBN 3 8062 0508 6 Ewa Dutkiewicz Zeichen Markierungen Muster und Symbole im Schwabischen Aurignacien Tubinger Monographien zur Urgeschichte Kerns Verlag Tubingen 2022 S 236 238 ISBN 978 3 935751 34 6Weblinks BearbeitenEnglischsprachige Seite zum Adoranten vom Geissenklosterle mit Abbildungen auf Don s Maps Englischsprachige Seite zur Decorated Plate of the Geissenklosterle beim Portal to the Heritage of Astronomy der UNESCOEinzelbelege Bearbeiten Ewa Dutkiewicz Zeichen Markierungen Muster und Symbole im Schwabischen Aurignacien Tubinger Monographien zur Urgeschichte Kerns Verlag Tubingen 2022 S 236 238 Joachim Hahn Die Geissenklosterle Hohle im Achtal bei Blaubeuren I Fundhorizontbildung u Besiedlung im Mittelpalaolithikum u im Aurignacien Hrsg Landesdenkmalamt Baden Wurttemberg Konrad Theiss Verlag Stuttgart 1988 S 224 Muller Beck H and Albrecht G Ed 1987 Die Anfange der Kunst vor 30000 Jahren Theiss Stuttgart S 75 Abb S 32 Joachim Hahn 1980 Eine aurignacienzeitliche Menschendarstellung aus dem Geissenklosterle bei Blaubeuren Alb Donau Kreis In Denkmalpflege in Baden Wurttemberg Nachrichtenblatt der Landesdenkmalpflege 9 2 S 58 Ewa Dutkiewicz Zeichen Markierungen Muster und Symbole im Schwabischen Aurignacien Tubinger Monographien zur Urgeschichte Kerns Verlag Tubingen 2022 S 236 Joachim Hahn Die Geissenklosterle Hohle im Achtal bei Blaubeuren I Fundhorizontbildung u Besiedlung im Mittelpalaolithikum u im Aurignacien Hrsg Landesdenkmalamt Baden Wurttemberg Konrad Theiss Verlag Stuttgart 1988 S 224 Joachim Hahn 1980 Eine aurignacienzeitliche Menschendarstellung aus dem Geissenklosterle bei Blaubeuren Alb Donau Kreis In Denkmalpflege in Baden Wurttemberg Nachrichtenblatt der Landesdenkmalpflege 9 2 S 56 58 In Denkmalpflege in Baden Wurttemberg Nachrichtenblatt der Landesdenkmalpflege Bd 9 2 S 56 58 Artikel online Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Adorant vom Geissenklosterle amp oldid 238185399