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Adolf Sinzinger 29 Januar 1891 in Suben 15 Juni 1974 in Wels war ein osterreichischer Militar und im Zweiten Weltkrieg Generalleutnant der deutschen Wehrmacht Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Verhinderung einer Massenerschiessung 1942 in Welisch 3 Literatur 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenSinzinger wurde 1891 als Sohn eines Oberaufsehers der Strafanstalt Suben geboren 1 Er schlug eine Karriere beim Militar ein und wurde Leutnant im k u k 2 Tiroler Jager Regiment Kaiserjager Nach dem Ersten Weltkrieg war er im osterreichischen Bundesheer Bereits 1925 trat er nach eigenen Angaben erstmals der NSDAP bei Mitgliedsnummer 14 902 allerdings im selben Jahr im Sommer wieder aus bevor er April 1932 wieder eintrat Mitgliedsnummer 1 089 608 2 Er war Mitglied der illegalen SA Brigade 6 Beim Juliputsch 1934 nahm er eine aktive Rolle ein 3 Laut eigener Angabe war er 1936 Mitbegrunder des Nationalsozialistischen Soldatenrings der illegalen Vereinigung von nationalsozialistischen Offizieren im osterreichischen Bundesheer und dort ab 1937 Gauleiter der westlichen und nordlichen Divisionsbereiche in Osterreich Nach dem Anschluss 1938 wurde Sinzinger als Oberst in die deutsche Wehrmacht ubernommen Er war auch Mitglied der Muff Kommission die uber die Ubernahme von Offizieren des Bundesheeres in die Wehrmacht entschied 4 Sinzinger konnte im Januar und Februar 1942 als Kampfkommandant die russische Stadt Welisch gegen einen Grossangriff der Sowjet Armee verteidigen und wurde dafur im Februar 1942 mit dem Ritterkreuz ausgezeichnet 5 Von 12 Februar bis 2 November 1942 war er Kommandeur der 83 Infanterie Division 1943 wurde ihm wohl als personlicher Dank Hitlers fur seinen uberzeugten Einsatz fur die Partei vor 1938 das Goldene Parteiabzeichen der NSDAP verliehen Am 15 Marz 1944 wurde er Stadtkommandant von Wien in dieser Funktion leistete er am 20 Juli 1944 den telegrafierten Befehlen der Verschworer um Stauffenberg Folge und liess die obersten Parteifunktionare verhaften 6 Nach dem Scheitern des Putsches wurde er mit 29 Juli 1944 als Stadtkommandant abgesetzt und in Haft genommen zuletzt in Festungshaft in Norddeutschland aus der er bei Kriegsende von den US amerikanischen Streitkraften befreit wurde Sinzinger wurde von der Kommission fur die Vorbereitung von schweren Kriegsverbrecherprozessen 1946 auf die 4 Liste von Kriegsverbrechern gesetzt 7 ob er tatsachlich verurteilt oder auch nur angeklagt wurde ist unklar Er soll nach dem 2 Weltkrieg in Meran gelebt haben 8 Sinzinger starb am 15 Juni 1974 in Wels 9 und wurde dort beerdigt 10 Verhinderung einer Massenerschiessung 1942 in Welisch BearbeitenSinzinger war im Januar 1942 Kommandeur des Infanterie Regiments 257 der 83 Infanterie Division und Kampfkommandant in Welisch Die Stadt war fast vollstandig eingekesselt und stand vor der drohenden Wiedereroberung durch die russische Armee In dieser Situation traf das Sonderkommando 7a unter Kurt Matschke ein eine so genannte Einsatzgruppe deren Aufgabe die Liquidierung von Juden und Partisanen hinter der Front war Matschke forderte von Oberst Sinzinger sein Einverstandnis fur die Erschiessung der etwa 200 judischen Stadtbewohner die in Welisch interniert waren moglicherweise verlangte er sogar dass Sinzingers Manner selbst die Liquidierung erledigten Sinzinger lehnte Matschkes Vorhaben entschieden ab und liess sich auch nicht durch die Drohung beirren er verweigere gerade einen Fuhrerbefehl und musse mit Konsequenzen rechnen Als wenig spater Matschkes Vorgesetzter Erich Naumann in Welisch eintraf nahm dieser Sinzingers Weigerung zur Kenntnis und liess das Sonderkommando 7a abziehen 11 Sinzinger soll die Juden dann in Richtung der sowjetischen Frontlinie verwiesen und so vor dem Zugriff deutscher Mordkommandos bewahrt haben 12 Welisch blieb noch bis 1943 unter deutscher Kontrolle Literatur BearbeitenMarcel Stein Osterreichs Generale im Deutschen Heer 1938 1945 Biblio Verlag Bissendorf 2002 ISBN 3 7648 2358 5 S 293 297 Peter Broucek Ein General im Zwielicht Die Erinnerungen Edmund Glaises von Horstenau Bohlau Verlag Wien 1980 ISBN 3 205 08740 2 Kurzbiografie von Sinzinger Band 2 S 196 Kurt Bauer Hitlers zweiter Putsch Dollfuss die Nazis und der 25 Juli 1934 Residenz Verlag Salzburg Wien 2014 Helmut Langerbein Hitler s Death Squads The Logic of Mass Murder Texas A amp M University Press College Station 2003 ISBN 1 58544 285 2 S 89 Manfred Schachinger Die versunkene Untere Hofmark des ehemaligen Klosters Suben am Inn Verlag Eduard Wiesner Wernstein 2006 ISBN 3 900663 30 0 S 139 Erich Zanzinger Heimatbuch der Gemeinde Suben ein Ort im Wandel der Zeiten Suben 1987 DNB 930293223 S 41 Einzelnachweise Bearbeiten Duplikat des Taufbuchs 1891 Abgerufen am 6 Februar 2018 Bundesarchiv R 9361 II 946167 Siehe dazu Kurt Bauer Hitlers zweiter Putsch Dollfuss die Nazis und der 25 Juli 1934 Residenz Verlag Salzburg Wien 2014 Siehe dazu insbesondere Marcel Stein Osterreichs Generale im Deutschen Heer 1938 1945 Biblio Verlag Bissendorf 2002 Neue Trager des Ritterkreuzes In Wiener Kronen Zeitung 16 April 1942 S 2 Abgerufen am 6 Februar 2018 Zum Ablauf des Putschversuchs in Wien Ludwig Jedlicka Der 20 Juli 1944 in Osterreich 2 Auflage Herold Wien 1966 4 Liste der Kriegsverbrecher In Wiener Zeitung 5 Juni 1946 S 1 abgerufen am 6 Februar 2018 Eine E Mail Anfrage beim Meldeamt der Stadt Meran im Januar 2018 ergab jedoch dass es zu Sinzinger keinen Eintrag in den Meldedaten gibt Todesort Wels durch E Mail Anfrage beim Magistrat Wels im Januar 2018 bestatigt Begrabnisanzeige in den Oberosterreichischen Nachrichten vom 18 Juni 1974 S 14 Laut Zeugenaussagen von Sinzinger und seinem Major Giehl in einem Kriegsverbrecherprozess gegen Kurt Matschke 1966 am LG Essen siehe Christiaan F Ruter Dick W de Mildt Hrsg Justiz und NS Verbrechen Band XXIII S 149f Lfd Nr 620 auch referiert in Helmut Langerbein Hitler s Death Squads The Logic of Mass Murder 2003 S 89 Aus einem Brief von Albert Hellrung aus Schwelm Amateurforscher zum 20 Juli 1944 an das Archiv der Stadt Wien vom 4 November 1982 Ein Gewahrsmann ubersandte mir kurzlich eine Information aus der Zeit als Gen Sinzinger Oberst und Kdr des I R 257 Kdr einer Kampfgruppe in Welish oswarts sic Witebsk UdSSR war und im Auftrage des SS Hauptsturmfuhrers Matschke judische Bewohner in der Stadt Welish am 28 29 1 1942 liquidieren lassen sollte durch Angehorige seines Regiments und diesen Auftrag zuruckgewiesen hat und sich einer derartigen Zumutung an sich selbst und an seine Soldaten wiedersetzte sic Absatz Das Regiment Sinzinger wurde am 30 Januar 1942 von sowjetischen Truppen eingeschlossen und noch vor dem Einschluss soll Gen Sinzinger seinen Soldaten befohlen haben alle judischen Burger der Stadt Welish in Richtung der sowjetischen Frontlinie zu verweisen PersonendatenNAME Sinzinger AdolfKURZBESCHREIBUNG osterreichischer Militar und im Zweiten Weltkrieg Generalleutnant der deutschen WehrmachtGEBURTSDATUM 29 Januar 1891GEBURTSORT SubenSTERBEDATUM 15 Juni 1974STERBEORT Wels oder Linz Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Adolf Sinzinger amp oldid 225053954