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Adolf Freiherr von Busing Orville 17 Juni 1860 in Frankfurt am Main 13 April 1948 in Locarno war ein deutscher Unternehmer der als Eigentumer verschiedener historischer Gebaude zu deren Ausbau bzw Erhaltung als Kulturdenkmale beitrug Adolf Freiherr von Busing d Orville Gemalde von Franz von Lenbach 1901 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Verwandtschaft 1 2 Bernardbau in Offenbach ab 1883 1 3 Busing Palais in Offenbach 1899 1920 1 4 Schloss Zinneberg bei Glonn im oberbayerischen Landkreis Ebersberg 1898 1927 1 5 Schlossbrauerei Egmating Zinneberger Bier 1 6 Stegmuhle als Wasserwerk 1 7 Gestutshof Sonnenhausen 1 8 Gutshof Niederseeon 1 9 Schutzenhaus Glonn Zinneberg 1 10 Steinsee 1 11 Zukauf von Hofen und Boden 1 12 Schloss Chateau de Prangins bei Nyon in der Schweiz 1925 1940 1 13 Sterbeort 2 Weblinks 3 Literatur 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenVerwandtschaft Bearbeiten Seine Urgrosseltern waren Jacob Philipp d Orville 1773 1842 und Anna Gertrud d Orville geb Pottgiesser auch Pottgeisser 1783 1820 Der Urgrossvater grundete gemeinsam mit dessen Bruder Peter George d Orville auch Pierre 1778 1829 einen Filialbetrieb der Gebruder Bernard in Regensburg der spater zum Hauptsitz werden sollte Sein Grossvater mutterlicherseits war Adolph Heinrich d Orville 1808 1883 Tabakfabrikant in Offenbach am Main der 1835 Emilie Louise Rosine Krafft 1810 1880 heiratete eine Tochter des Philipp Casimir Krafft 1773 1836 ebenfalls Tabakfabrikant in Offenbach und dessen Ehefrau Louise Christiane Krafft geb Heintz Sein Vater war Friedrich Alexander Alverich Busing 6 Juni 1820 in Sudende Ortsteil von Rastede im Landkreis Ammerland 22 August 1894 in Hamburg der am 21 August 1858 in Offenbach am Main die 19 jahrige Bertha Justine d Orville 8 Juni 1839 in Offenbach am Main 4 Oktober 1914 ebenda heiratete 1 Adolf Freiherr von Busing Orville war in zweiter Ehe mit der 25 Jahre jungeren Louise Wilhelmine Pauline Aurelie Laura geb Grafin von Bothmer 14 Januar 1885 verheiratet einer Tochter des bayerischen Generals Felix Graf von Bothmer 1852 1937 Diese zweite Ehe wurde 1924 geschieden Bernardbau in Offenbach ab 1883 Bearbeiten Der Besitz sowie das Unternehmen der Familie d Orville ging durch Erbschaft auf Adolf von Busing Orville uber Er liess ab 1883 grosse Verwaltungs und Lagerbauten die heute als Bernardbau bekannt sind und das Stadtarchiv das Haus der Stadtgeschichte und verschiedene Amter beherbergen auf der dem Busing Palais gegenuber liegenden Seite der Herrnstrasse errichten Busing Palais in Offenbach 1899 1920 Bearbeiten Ab 1899 liess der 1901 zum Freiherrn geadelte Adolf Freiherr von Busing Orville den Architekten Wilhelm Manchot das alte traditionsreiche Herrenhaus zum herrschaftlichen Wohnsitz im Stil des Neorokoko umgestalten Die Arbeiten von Manchot der als Professor an der Stadelschule in Frankfurt am Main lehrte zogen sich in mehreren Bauabschnitten bis 1907 hin da die Raume wahrend des Umbaus bewohnt blieben In den Gebauden hielten nun Bequemlichkeiten Einzug die in Offenbach damals noch selten waren Zentralheizung elektrisches Beleuchtung und Badezimmer Das von Franz Brechenmacher geschaffene schmiedeeiserne Tor zum Innenhof des Busing Palais wurde 1893 auf der Weltausstellung in Chicago gezeigt Im Jahr 1920 bot von Busing Orville das Palais der Stadt zum Kauf an Die Schnupftabakfabrik Gebr Bernard die seit 1733 in Offenbach ansassig war zog nach Sinzing bei Regensburg in Bayern Schloss Zinneberg bei Glonn im oberbayerischen Landkreis Ebersberg 1898 1927 Bearbeiten Schloss Zinneberg wurde mit seinem langgestreckten Trakt mit Mittelrisalit Anfang des 19 Jahrhunderts angeblich nach Entwurfen von Leo von Klenze im Stil des Klassizismus errichtet und 1904 1905 durch Friedrich von Thiersch erneuert Westlich schliessen sich Reste der spatmittelalterlichen Burg 1640 an um 1905 und nochmals nach Brand 1938 erneuert an den Ostteil ein quergestellter Treppengiebelbau mit Durchfahrt um 1905 von Thiersch im Stil der Inn Salzach Burgerhauser erbaut daran anschliessend ein Orangeriebau in neobarocken Formen 1904 ebenfalls von Thiersch In der sudlich und nordlich des Schlosses gelegenen Parkanlage aus dem 19 Jahrhundert im englischen Stil steht im sudlichen Teil ein um 1900 erbauter Monopteros An der nordostlichen Parkmauer liegt eine um 1900 entstandene Kapelle Nach der Inflationszeit ging das Gut am 14 September 1927 fur 735 000 Reichsmark in den Besitz der Schwestern vom Guten Hirten uber Das Schloss dient heute unter deren Tragerschaft als Einrichtung der Jugendhilfe fur Madchen aus schwierigen Verhaltnissen und beherbergt zusatzlich einen Kindergarten Schlossbrauerei Egmating Zinneberger Bier Bearbeiten In der Nacht vom 20 zum 21 August 1911 brannten die Okonomiegebaude der Adolf Freiherr von Busing Orville gehorenden Schlossbrauerei Egmating nieder Um den Absatz der mit grossem finanziellen Aufwand wiederaufgebauten Brauerei zu sichern und zu steigern kaufte er umliegende Wirtschaften auf wie Berganger Schonau Moosach alter Wirt Wildenholzen Kellerwirt Bruck Glonn Postwirt Schiessstatte Stegmuhle als Wasserwerk Bearbeiten 1903 kaufte von Busing Orville die Stegmuhle eine Glonner Sagemuhle und liess sie in den nachsten Jahren zu einem Wasserwerk umbauen So sicherte er die Wasserversorgung fur Schloss Zinneberg Gestutshof Sonnenhausen Bearbeiten 1901 beauftragte Adolf Freiherr von Busing Orville den Munchener Architekten Wilhelm Spannagel mit dem Neubau des Gestutshofs Sonnenhausen Der Stall war konzipiert fur ca 50 Halbbluter Dazu kamen eine Krankenstallung und auch Baderaume fur die Pferde Fur Reiterfeste liess er eine Reitbahn schaffen versehen mit einer Zuschauergalerie und einer Musikloge 1905 liess er durch Friedrich von Thiersch den Gestutshof durch den Bau einer Reithalle wesentlich vergrossern Gutshof Niederseeon Bearbeiten 1907 beauftragte von Busing Orville Friedrich von Thiersch mit dem Um und Ausbau des Gutshofs Niederseeon zu einem Reiterhof Schutzenhaus Glonn Zinneberg Bearbeiten 1910 liess von Busing Orville fur die Feuerschutzengesellschaft Glonn Zinneberg die nach wie vor auf dem Schloss Zinneberg ihre Schiessen abhielt eine neue Feuerschiessstatte mit Schutzenhaus erbauen Steinsee Bearbeiten Von der Fischerei Petzinger in Wildenholzen erwarb Adolf Freiherr von Busing Orville den Steinsee und liess seinen neuen Besitz sofort mit einem Lattenzaun als Einfriedung umgeben Das fruhere Badepublikum blieb dadurch ausgesperrt In der Folge kam es zu einem offenen Brief in dem der Freiherr aufgefordert wurde das Seebad der kleinen Leute wieder freizugeben Zukauf von Hofen und Boden Bearbeiten Nach und nach kaufte von Busing Orville Bauernhofe in der naheren Umgebung auf Teilweise wurden einzelne Grundstucke oder auch ganze Hofe von den dortigen Bauern zum Kauf angeboten So umfasste sein Gesamtgrundbesitz im Jahre 1912 schon ca 900 ha spater sogar 1200 ha Er brachte insgesamt 38 Hofe und Hauser in seinen Besitz Bald bildete sich ein Burgerausschuss gegen Grossgrundbesitz Schloss Chateau de Prangins bei Nyon in der Schweiz 1925 1940 Bearbeiten Dieses Schloss ursprunglich im 17 und 18 Jahrhundert von Baron Guiger Prangins errichtet erwarb 1859 Jerome Napoleon Bonaparte Patterson II Sohn von Jerome Bonaparte und der Cousine des Kaisers Napoleon III Nach mehreren Eigentumerwechseln erwarben es 1919 der letzte osterreichische Kaiser Karl I und dessen Frau Zita Von 1925 bis 1940 war es Eigentum von Adolf Freiherr von Busing Orville Nach Beschlagnahme durch das Militar ist das Schloss Prangins seit 1998 der Westschweizer Sitz des Schweizerischen Nationalmuseums und prasentiert mit seinen Ausstellungen und Veranstaltungen die jungere Geschichte der Schweiz Sterbeort Bearbeiten Adolf Freiherr von Busing Orville starb am 13 April 1948 in Locarno am Lago Maggiore als Liechtensteiner Staatsburger nbsp Bernardbau in Offenbach 1883 nbsp Bernardbau in Offenbach 1883 nbsp Busing Palais in Offenbach nbsp Eingang des Busing Palais in Offenbach nbsp Scheintor im Busingpark in Offenbach nbsp Brunnen im Busingpark in Offenbach nbsp Monopteros im Busingpark in Offenbach nbsp Gestutshof Sonnenhausen nbsp Gestutshof Sonnenhausen nbsp Gestutshof Sonnenhausen nbsp Steinsee nbsp Chateau de PranginsWeblinks Bearbeiten Orville Adolf d Hessische Biografie In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Arbeiten bei der Firma Gebruder Bernard Memento vom 10 November 2013 im Internet Archive Schnupftabak Quelle des Reichtums des Adolf Freiherr von Busing Orville Schloss Zinneberg Das Busing Palais in Offenbach 1775 1899 Das Busing Palais in Offenbach 1899 1920 Offenbach und Adolf Freiherr von Busing Orville Schloss Zinneberg und Freiherr Adolf von Busing Orville Gestutshof Sonnenhausen Gut Sonnenhaus wird zur Baustelle aus SZ Gutshof Niederseeon Geschichte des Glonner Schutzenvereins Memento vom 12 April 2013 im Webarchiv archive today Literatur BearbeitenErnst Ernst Busing Palais Offenbach Main Zur Eroffnung des wiederaufgebauten Hauses 21 September 1984 Offenbach am Main 1984 Wolfgang Koller Zwolfhundert Jahre Glonn Geschichte und Geschichten Bildauswahl von Laszlo Schwarzenberger Allgauer Druck Munchen Glonn 1974 Martin Angerer Hrsg Document Schnupftabakfabrik Regensburg 2008 ISBN 978 3 935052 65 8 Jacob Wolf Hrsg Der Tabak und die Tabakfabrikate 2 neubearbeitete Auflage Bernhard Friedrich Voigt Leipzig 1922 Kultur und Verschonerungsverein Glonn Rudolf Gerer Hrsg 100 Jahre Klosterschule Glonn 1902 2002 Vergangenheit und Gegenwart Glonn 2002 Schweizerisches Landesmuseum Chateau de Prangins Hrsg Geschichte entdecken Prangins 1998 ISBN 3 908025 81 8 Einzelnachweise Bearbeiten http www auswanderer oldenburg de getperson php personID I6667 amp tree AuswandererPersonendatenNAME Busing Orville Adolf Freiherr vonALTERNATIVNAMEN Busing d Orville Adolf Freiherr vonKURZBESCHREIBUNG deutscher UnternehmerGEBURTSDATUM 17 Juni 1860GEBURTSORT Frankfurt am MainSTERBEDATUM 13 April 1948STERBEORT Locarno Abgerufen von https de wikipedia 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