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Adolf Burger 12 August 1917 in Grosslomnitz Ungarn 6 Dezember 2016 in Prag 1 war Buchdrucker und Holocaust Uberlebender der als judischer Haftling eine wichtige Rolle als Falscher im Rahmen des Unternehmens Bernhard im Konzentrationslager Sachsenhausen spielte Adolf Burger Paris Januar 2008 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Der Film Die Falscher 3 Schriften 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenBurger wurde in einer judischen Familie in dem Bergdorf Veľka Lomnica am Fusse der Hohen Tatra geboren 2 Nach dem Tod des Vaters ubersiedelte die Mutter mit ihren vier Kindern nach Poprad Burger machte eine Druckerlehre 1934 war er in den Ferien in der linkssozialistischen judischen Hashomer Hatzair aktiv 2 Nach der Gesellenprufung wurde Burger 1937 zum Dienst in der tschechoslowakischen Armee einberufen aus der er 1939 nach der Grundung der Ersten Slowakischen Republik als Jude entlassen wurde Er kam fur ein halbes Jahr in ein Arbeitslager nach Levoca danach arbeitete er in einer Druckerei in Bratislava Dort kam er mit der Widerstandsbewegung in Kontakt Er druckte Taufscheine fur Juden und rettete damit viele Leben Er lernte dort auch seine spatere Frau Gisela kennen 3 Im August 1942 wurden er und seine Frau wegen der illegalen Tatigkeit getrennt voneinander von der slowakischen Gestapo in Bratislava verhaftet im KZ Zilina sahen sie sich kurz wieder Adolf wurde in das KZ Auschwitz verschleppt wo er die Haftlings Nr 64401 erhielt Gisela wurde im Vernichtungslager Auschwitz Birkenau ermordet 3 Als gelernter Buchdrucker und Setzer wurde Adolf Burger auf Befehl des Sicherheitsdienstes der SS zwei Jahre spater in die Falscherwerkstatt Blocks 18 und 19 des KZ Sachsenhausen bei Berlin kommandiert in dem in grossen Mengen britische Pfundnoten jugoslawisches Partisanen Geld sowjetische Ausweise brasilianische britische und amerikanische Passe Soldbucher Briefmarken und Formbriefe wie beispielsweise die des Palastina Amtes in Genf gefalscht wurden 3 Die streng geheime Mission die unter dem Decknamen Unternehmen Bernhard von Bernhard Kruger betrieben wurde war von Himmler befohlen und von Hitler abgesegnet 4 Vor den herannahenden Alliierten wurde die Falscherwerkstatt zu Kriegsende zuerst nach Mauthausen und dann in das KZ Ebensee ein Aussenlager von Mauthausen verlagert Dort wurde Burger am 6 Mai 1945 durch Soldaten der 3 US Armee befreit Er kehrte in die Tschechoslowakei zuruck und erreichte am 20 Mai 1945 Prag In seiner Heimatstadt Poprad erfuhr er dass seine Mutter vier Monate vor Ende des Krieges in das Konzentrationslager Ravensbruck und der Stiefvater nach Sachsenhausen deportiert und ermordet worden waren 3 Adolf Burger arbeitete nach dem Krieg in Prag wieder als Drucker 5 Er war als Vertreter der tschechischen Sachsenhausen Haftlinge Vizeprasident im Internationalen Sachsenhausen Komitee und daruber hinaus engagiert im Auschwitzkomitee Als Zeitzeuge besuchte er Schulen und sprach bis ins hohe Alter vor mehr als 90 000 Jugendlichen Nicht wenige dieser Veranstaltungen waren mitorganisiert von der Else Lasker Schuler Gesellschaft deren Ehrenmitglied Burger ab dem 28 Februar 2008 war 6 und bis zu seinem Ableben blieb nbsp Adolf Burger zwischen den Schauspielern Karl Markovics und August Diehl bei der Erstauffuhrung des Films Die Falscher auf der Berlinale 2007Der Film Die Falscher Bearbeiten Hauptartikel Die Falscher 2006 wurde der Spielfilm Die Falscher gedreht Das Drehbuch basiert auf den Erinnerungen Adolf Burgers an seine Zeit in Sachsenhausen 7 Regie fuhrte Stefan Ruzowitzky Der Film mit August Diehl in der Rolle von Adolf Burger wurde 2007 im Wettbewerb der Berlinale uraufgefuhrt 8 Er kam im Marz 2007 in Deutschland und Osterreich in die Kinos und gewann im Februar 2008 bei der 80 Oscarverleihung als erster osterreichischer Film uberhaupt die Auszeichnung in der Kategorie Bester fremdsprachiger Film Schriften BearbeitenCislo 64401 mluvi Podle vypraveni Adolfa Burgra napsali Sylva a Oskar Krejci Umschlag von Lev Haas Gustav Petru Praha 1945 OCLC 85413815 Nummer 64401 spricht Beilagen mit SW Fotos aus Ebensee die kurz nach der Befreiung entstanden waren tschechisch Unternehmen Bernhard Die Falscherwerkstatt im KZ Sachsenhausen Reihe Deutsche Vergangenheit Band 82 Edition Hentrich Berlin 1992 ISBN 3 89468 056 3 Des Teufels Werkstatt Die grosste Geldfalscheraktion der Weltgeschichte Autobiographie 1942 1945 und Erlebnisbericht Neues Leben Berlin 1999 ISBN 3 555 01486 9 erweiterte Auflage von Unternehmen Bernhard 1992 Des Teufels Werkstatt Die Geldfalscherwerkstatt im KZ Sachsenhausen Hentrich amp Hentrich Teetz 2005 ISBN 3 933471 80 X Textgleicher Nachdruck der Ausgabe von 1999 Literatur BearbeitenJulius Mader Der Banditenschatz Ein Dokumentarbericht uber den geheimen Goldschatz Hitlerdeutschlands Uberarbeitete und erganzte Ausgabe Verlag der Nation Berlin 1973 Kapitel Die Waffe aus Papier S 56 86 Lawrence Malkin Hitlers Geldfalscher Lubbe Bergisch Gladbach 2006 ISBN 3 7857 2249 4 Von Falschern und Forschern Sammelrezension zu Malkin Lawrence Hitlers Geldfalscher und Cornwell John Forschen fur den Fuhrer Zeitung der Fachhochschule Kehl 17 August 2006 archiviert vom Original am 1 Mai 2007 abgerufen am 9 Dezember 2016 Florian Osuch Bluten aus dem KZ Die Falschgeldaktion Operation Bernhard im Konzentrationslager Sachsenhausen VSA Hamburg 2009 ISBN 978 3 89965 389 2 Rezension von Peter Nowak Aufgeblattert NS Falschgeldaktion In analyse amp kritik 21 Januar 2011 abgerufen am 9 Dezember 2016 Bernhard Rammerstorfer Im Zeugenstand Was wir noch sagen sollten 100 Fragen 900 Antworten Interview mit Holocaust Uberlebenden und NS Opfern Herzogsdorf 2012 ISBN 978 3 9502462 3 0 Wolf Wagner Der Holle entronnen eine Biographie des Malers Leo Haas Henschel Berlin 1987 ISBN 3 362 00147 5 Haas war Mithaftling im Unternehmen Bernhard Christoph Feurstein ein gepragt eingepragt Tater Opfer Menschen 10 Portrats Carl Ueberreuter Wien ISBN 978 3 8000 7385 6 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Adolf Burger 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