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Adelheid Auguste von Wangelin 23 Februar 1706 in Esens 15 Januar 1758 in Varel geb von Heespen war eine ostfriesische Stifterin 1 Adelheid Auguste von Wangelin Unsigniertes Portrat vermutlich um 1720 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Das von Wangelinsche Witwenstift 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben Bearbeiten nbsp Das ehemalige Palais von Heespen heute das Rathaus von Esens nbsp Die Dorfkirche von Alt Schwerin Adelheid Auguste von Wangelin kam am 23 Februar 1706 als zweites Kind des Esenser Kanzleidirektors Wilhelm von Heespen 1669 1742 und seiner Frau Juliane geborene Tammena zur Welt Zwei Geschwister starben im Kindesalter ihre Schwester soll gelahmt gewesen sein Als Adelheid vier Jahre alt war starb ihre Mutter 1 einige Monate nach der Geburt ihres vierten Kindes Ihr Vater galt als einer der reichsten Manner in der Stadt und bekleidete das nach dem Drosten zweithochste Amt in der Stadt Von einem Amtsvorganger ubernahm er wohl ein Wohnhaus in prominenter Lage am Marktplatz und liess dieses 1710 zu einem Stadtpalais umbauen heute das als Rathaus genutzte Palais Heespen Funf Jahre nach dem Tode seiner ersten Gemahlin heiratete Wilhelm 1515 Catharina Dorothee geb von Oldenburg die danach ebenfalls in das Palais zog und dort mit ihrem Ehemann sowie dessen beiden Kindern Adelheid Auguste und Anna Margarethe lebte 1 Aus dieser zweiten Ehe gab es keine weiteren Nachkommen 1742 starb Adelheid Augustes Vater Er hinterliess den beiden Schwestern das Stadtpalais mit umfangreicher Gemaldesammlung uberwiegend bestehend aus Portrats und Werken niederlandischer und deutscher Meister des 17 Jahrhunderts zwei weitere Stadthauser in Esens die Guter Folkertshausen Heespenhausen und Berdum sowie weiteren Landbesitz 1 Am 28 Januar 1728 heiratete Adelheid Auguste den aus Mecklenburg stammenden Christian Friedrich von Wangelin 1682 1755 der als zweitgeborener Sohn in danische Militardienste trat und im nahen Oldenburg stationiert war das 1667 an das Konigreich Danemark gefallen war 2 Vermutlich war Wangelin als einer der Befehlshaber der vier danischen Kompanien die wahrend des Appell Krieg zur Unterstutzung des Furstenhauses in Aurich stationiert waren nach Ostfriesland gekommen 3 Das einzige Kind der beiden Wilhelm starb 1733 in Esens im Alter von nicht ganz drei Jahren 2 Gemeinsam mit ihrem Mann zog sie nach Varel wo er 1737 zum Chef des kurz zuvor gebildeten Oldenburgischen National Infanterie Regiments mit zwolf Kompanien ernannt wurde Eine Position die er bis zu seinem Tode innehielt 1745 erbte er nach dem Tod des kinderlosen alteren Bruders das Familiengut der Wangelins Alt Schwerin in Mecklenburg wohin er mit seiner Frau zog 2 1753 starb ihre Schwester ohne Erben zu hinterlassen und 1755 ihr Mann auf dem Gut Alt Schwerin Dessen Familiengut fiel damit an seinen jungeren Bruder Adelheid Auguste ging daraufhin zuruck nach Varel wo sie am 15 Januar 1758 starb Sie wurde neben ihrem Gatten in der Grabkapelle der Kirche in Alt Schwerin beigesetzt 1 2 Das von Wangelinsche Witwenstift BearbeitenUm zu verhindern dass nach ihrem eigenen Tod ihr vaterliches Erbe in Ostfriesland an entfernte Wangelin sche Verwandte in Mecklenburg fiel 2 brachte Adelheid Auguste Teile ihres Besitzes darunter das Palais in Esens mit seinem gesamten Inventar sowie den Garten mit Gartenhaus die Gutshofe in Berdum und Folkertshausen ausserdem den Buttforder und Burhaver Zehnt verschiedene Grundheuern ein zu Folkertshausen gehoriges Torfmoor 2 und weitere Besitztumer nach dem Tode ihres Mannes am 28 Januar 1756 in eine neu gegrundete Stiftung ein Dieses von Wangelinsche Witwenstift besteht bis heute Andere Teile ihres Vermogens so das Gut Heespenhausen das Haus in Varel ein Hof bei Campen weiteres Geldvermogen Aktien der Ostindischen Companie in Emden Schmuck einige Mobelstucke Edelmetallgegenstande Pferde und Kutschen erbten nahe Verwandte Daruber hinaus vermachte sie den Bediensteten auf dem Gut Alt Schwerin Geldsummen in Hohe eines Jahresgehalts Drei Magde entliess die Erblasserin aus der Leibeigenschaft und stattete sie mit Kleidern Wasche und Geld aus 1 In der Stiftungsurkunde legte sie fest uber welches Kapital die Stiftung verfugt wie sie organisatorisch aufgebaut sein soll und welcher Personenkreis forderungsberechtigt ist Daruber hinaus legte sie Details des von den Stiftsdamen geforderten Lebenswandels fest Fur die Stiftung sollte das familieneigene Palais am Markt sowie ein Nebengebaude zu vier Wohnungen umgebaut werden in denen insgesamt vier Witwen wohnen sollten Zunachst sollten vier Damen aus ihrem familiaren Umfeld namentlich aus den Familien ihres Vaters von Heespen ihrer Mutter von Tammena ihrer Stiefmutter von Oldenburg und ihres Ehemannes Christian von Wangelin 4 wohnberechtigt sein von denen einige zu diesem Zeitpunkt noch gar keine Witwen waren Sollten die freien Stellen nicht mit Familienangehorigen besetzt werden konnen sollten Frauen aufgenommen werden konnen die adeliger Ankunft waren oder deren Ehemann mindestens den Rang eines Kapitans oder Rats bekleidet hatte und deren Jahreseinkommen nicht uber 200 Talern lag Falls eine Witwe mehrere Male verheiratet war zahlte der Rang des letzten Ehemanns Uber einen Aufnahmeantrag entschied die Stiftsdirektion 2 1761 bestatigte der preussische Konig Friedrich II die Stiftungsurkunde 1 4 Im selben Jahr zog die Kriegsratin Sabina Christina von Lengerich als erste Bewohnerin in das Stift ein Sie lebte dort bis zu ihrem Tode 1784 Alle vier Wohnungen waren erstmals 1778 vergeben Bis heute sorgt die Stiftung dafur dass vier Frauen jeweils eine kostengunstige Wohnung im Alter beziehen konnen 5 Literatur BearbeitenL Midtelstorf Genealogische Nachrichten uber die bei dem von Wangelin schen Wittwenstift zu Esens betheiligten Familien Aurich 1894 Paul von Hedemann Heespen Das Leben des Geheimen Rats Christoph Gensch von Breitenau im Rahmen des Gesamtstaates In Nordelbingen 10 1934 S 1 161 Axel Heinze und Werner Tarras Ein adeliges Witwenstift in preussischer Zeit In Als Friesen Preussen waren Ostfriesland im 18 Jahrhundert Ausstellungskatalog Aurich 1997 S 37 41 Edzard Rust Das Gebaude des heutigen Esenser Rathauses und sein Erbauer Wilhelm von Heespen Ergebnisse einer kunst und baugeschichtlichen Untersuchung In Emder Jahrbuch fur historische Landeskunde Ostfrieslands Bd 78 1998 S 45 77 Annette Kanzenbach Die Gemaldesammlung des Wangelinschen Witwenstiftes in Esens im Lichte alter Inventare In Emder Jahrbuch fur historische Landeskunde Ostfrieslands Bd 79 1999 S 79 127 Portr S 92 Verfassung des von Wangelin schen Witwenstifts zu Esens Aurich 1896 E F Haupt Von Wangelin sches Witwenstift zu Esens In Quellen und Forschungen zur ostfriesischen Familien und Wappenkunde 13 1964 Weblinks BearbeitenStiftungsverzeichnis der rechtsfahigen Stiftungen des burgerlichen Rechts des Amtes fur regionale Landesentwicklung Weser Ems Stand 19 Januar 2021 in alphabetischer Reihenfolge der Stiftungsnamen Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g Edzard Rust Adelheid Auguste von geb von Heespen PDF In Biographisches Lexikon fur Ostfriesland Ostfriesische Landschaft abgerufen am 25 Januar 2021 a b c d e f g LkAH E 73 Arcinsys Detailseite Abgerufen am 25 Januar 2021 Annette Kanzenbach Die Gemaldesammlung des Wangelinschen Witwenstiftes in Esens im Lichte alter Inventare In Emder Jahrbuch fur historische Landeskunde Ostfrieslands Bd 79 1999 S 79 127 hier S 80 a b Palais von Heespen Wangelinsches Witwenstift Rathaus Museen amp Sehenswertes in Esens amp Bensersiel Abgerufen am 25 Januar 2021 deutsch Ev luth Sprengel Ostfriesland Ems Veranstaltungsarchiv 2011 Abgerufen am 25 Januar 2021 Normdaten Person GND 1034898086 lobid OGND AKS VIAF 300473107 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Wangelin Adelheid Auguste vonALTERNATIVNAMEN Heespen Adelheid Auguste von von Geburtsname KURZBESCHREIBUNG deutsche StifterinGEBURTSDATUM 23 Februar 1706GEBURTSORT EsensSTERBEDATUM 15 Januar 1758STERBEORT Varel Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Adelheid Auguste von Wangelin amp oldid 238104177