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Die Abtei Tart auch Le Tart war das erste zisterziensische Nonnenkloster Die heute nur noch in Ruinen erhaltene Abtei befand sich in der heutigen franzosischen Gemeinde Tart l Abbaye in Burgund am Ufer des Flusses Ouche nur wenige Kilometer vom zisterziensischen Mutterkloster Citeaux entfernt Abtei TartGrenzstein Abtei Tart 1723Liegt im Bistum LangresKoordinaten 47 11 3 N 5 14 36 O 47 184167 5 243333 Koordinaten 47 11 3 N 5 14 36 OGrundungsjahr 1132Jahr der Auflosung Aufhebung 18 JahrhundertKongregation Zisterzienserinnen Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Die Grundung und das erste Jahrhundert 1 2 Niedergang und Reform 1 3 Dijon 1 4 Aufhebung 2 Literatur 3 WeblinksGeschichte BearbeitenDie Grundung und das erste Jahrhundert Bearbeiten Die Grundungsurkunde der Abtei Tart datiert ins Jahr 1132 aus der Urkunde geht jedoch hervor dass es schon 1125 zu entsprechenden Schenkungen gekommen war Grunder waren Arnoul Cornu Herr von Tart le Haut und seine Frau Emeline die ursprungliche Schenkung umfasste die Landereien von Tart Zehnte zu Rouvres und Tart la Ville sowie einen Hof in Marmot Die Vorbereitungen der Klostergrundung hatten ausserdem bereits einige Jahre davor etwa 1120 begonnen beteiligt waren nicht nur Arnoul Cornu sondern auch sein Lehnsherr der Bischof von Langres Josserand de Brancion und das Domkapitel von Langres die Familie von Herzog Hugo II von Burgund sowie Stephan Harding zu der Zeit Abt von Citeaux Erste Abtissin des Klosters wurde Elizabeth von Vergy die Witwe des Humbert von Mailly Herr von Fauverney und Tochter des Savary von Donzy Graf von Chalon sur Saȏne Zuvor war sie Novizin des Benediktinerklosters Jully in Jully les Nonnains von wo aus die neue Abtei auch besiedelt wurde 1147 stellte Papst Eugen III die Abtei durch eine Bulle unter papstlichen Schutz dieser wurde auch von seinen Nachfolgern immer wieder bestatigt Die Abtei erfuhr zahlreiche Stiftungen und Landschenkungen durch die Adeligen der Gegend sodass die Nonnen finanziell abgesichert waren Ihre Landereien umfassten auch einige Weingarten Vignoble de Bourgogne ausserdem Weingrunde in Beaune Chambolle Musigny Morey Saint Denis Chezeaux und Vosne Romanee Weinproduktion und Verkauf wurden ein wichtiger Wirtschaftsfaktor des Klosters die in den Weingarten und auch auf anderen Landereien zu verrichtende Arbeit wurde jedoch als zu schwer fur Frauen angesehen weshalb die Arbeit von Konversen aus Citeaux ubernommen wurde Da auch deren Arbeitskraft begrenzt war und sie dem Kloster Tart daher nur zeitweise zur Verfugung standen mussten meist Tagarbeiter fur die anstehenden Arbeiten angeheuert werden Enge Verbindungen zu Citeaux bestanden weiterhin auch in anderen Bereichen Der Abt von Citeaux uberwachte die klosterliche Disziplin und setzte die Abtissin ein welche im Fall von Tart nicht vom Konvent gewahlt werden konnte Tart stand in der Folge an der Spitze der zisterziensischen Frauenkloster und es kam zu vielen von Tart ausgehenden Tochtergrundungen in Frankreich und Spanien Am Ende des 13 Jahrhunderts galt das Kloster aufgrund seines Grundbesitzes als wohlhabend es konnte folglich den Hundertjahrigen Krieg und andere Krisen uberstehen Niedergang und Reform Bearbeiten In den ersten 100 Jahren ihres Bestehens und unter der engen Bindung zu Citeaux zeichnete die Abtei die grosse Frommigkeit und Disziplin der Nonnen aus was zu einer besonderen Hochschatzung Tarts beigetragen hatte Danach setzte ein gewisser Verfall ein bedingt sowohl durch aussere Einflusse wie Kriege und wirtschaftliche Krisen als auch durch eine Entwicklung von der die meisten Frauenkonvente der Zeit betroffen waren Es handelte sich hierbei um die Praxis vieler adeliger Familien Kloster als sichere Unterbringung ihrer unverheirateten Tochter zu nutzen Die so zu Nonnen gewordenen Frauen waren daher nicht immer einem religiosen Leben zugeneigt was sich negativ auf das monastische Leben und die klosterliche Disziplin auswirkte Im 16 Jahrhundert war die Abtei bereits stark im Niedergang begriffen auch Eingriffe von Bischofen und Papsten vermochten nichts am verweltlichten Leben der Nonnen zu andern Erst 1617 kamen mit der neuen Abtissin Jeanne Francoise von Courcelles de Pourlan Reformimpulse nach Tart Entgegen dem Widerstand ihres Konvents fand sie einen Unterstutzer ihrer Reformbestrebungen in Sebastien Zamet dem Bischof von Langres Da aussere und innere Reformwiderstande jedoch anhielten entschied man schliesslich dass eine Reform im gegenwartigen Zustand in Tart nicht moglich der einzige Weg dagegen ein Umzug der Nonnen nach Dijon sei Vom stadtischen Umfeld in Dijon erhoffte man sich die Klosterdisziplin besser wiederherstellen zu konnen Funf reformwillige Nonnen und zwei Novizinnen zogen daraufhin am 24 Mai 1623 nach Dijon Dijon Bearbeiten Die ersten Jahre in Dijon gestalten sich fur den Konvent nicht komfortabel es gab lange Verzogerungen bei der Suche nach geeigneten Raumlichkeiten und die finanziellen Mittel schrumpften nachdem es im Zuge des Dreissigjahrigen Krieges zu Zerstorungen der Landereien und Gebaude in Tart gekommen war Nachdem in Citeaux ein Reformgegner Pierre Nivelle zum neuen Abt gewahlt worden war ergriff die Abtissin Jeanne de Pourlan die Initiative und stellte ihren Konvent unter die Jurisdiktion des Bischofs von Langres Ausserdem anderte sie das alte System dahingehend dass nicht mehr der Abt von Citeaux die neue Abtissin einsetzte sondern diese fur den Zeitraum von drei Jahren vom Nonnenkonvent gewahlt werden konnte Von 1630 bis 1635 war die Reformerin Agnes Arnauld gewahlte Abtissin von Tart Aufhebung Bearbeiten Im Zuge der Franzosischen Revolution kam es zur Aufhebung der Abtei in Dijon In den Klostergebauden ist heute ein Museum fur das Leben in Burgund das Musee de Perrin de Puycousin untergebracht Die ehemalige Kirche beherbergt jetzt das Dijon Museum fur Sakrale Kunst das Musee d art sacre de Dijon Literatur BearbeitenJean Francois Bazin Chambertin Le Grand Bernard des Vins de France Editions Jacques Legrand 1991 Madeleine Blondel Un monastere cistercien a Dijon Les Dames de Tart Dijon 1998 J Bouton B Chauvin E Grosjean L Abbaye de Tart et ses Filiales au Moyen Age In Melanges a la memoire du Pere Anselme Dimier Teil II Histoire cistercienne Band 3 S 19 61 B Chauvin L Eglise la vigne et le vin dans le massif jurassien Cercle Girardot 1999 B Chauvin M Blondel De Tart a Dijon Editions Gaud Monsenay 2004 Anselme Didier Histoire cistercienne vol 3 Abbayes Moines Article 146 t II Pupillin 1984 J Francken Agnes Arnault Nijmegen 1932 J Goussard Nouveau guide pittoresque du voyageur a Dijon Dijon 1961 H Gruere Histoire des Dames de Tart Dactyl Dijon 1939 Jean Marilier Histoire de l Eglise en Bourgogne Editions du Bien Public 1991 ISBN 2 905441 36 4Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Abtei Tart Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Abtei Tart amp oldid 238459437